Vielleicht bekomme ich hier eine Antwort?

G

Grisu

Habe im Erfahrungsaustausch gepostet und noch keine Antwort bekommen - darum versuche ich es mal hier im Erziehungsforum:

Kann mir jemand dazu etwas sagen:

Wenn Manuel etwas gegen den Strich geht (er also nicht das bekommt, was er meint oder wie er es meint), dann drückt sich das in Form von "Wegschmeißen" aus.

Beispiel:
Manuel will unbedingt, dass ich eine Mineralwasserflasche aufmache (es stehen eh schon drei vier herum in der Wohnung). Ich sage, dass ich keien aufmache weil so viele Flaschen offen sind. Manuel protestiert - ich sage - ja ich verstehe, dass Du da protestiert. Und schlußendlich wirft er die Flasche auf den Boden.
Ich schimpfte nicht - und nach einer Weile fragte ich ihn, ob er sich geärgert hätte. Er nickt (mit einem freundlichen GEsicht). Ich erkläre ihm, dass es nicht gut ist, mit Dingen zu schmeißen (da könne er sich selber weh tun, es kann kaputt gehen oder er kann jemand anderen - zum Beispiel Mama - damit weh tun). Er könne stattdessen ja mit dem Fuß stampfen. Und er nickt (habe das Gefühl, dass er es versteht)

Oder:

Mama soll die Tasse mit Saft vom Wohnzimmer holen. Mama ißt gerade. Ich sage, dass ich jetzt esse und Papa holt sie. Papa holt sie - Manuel protestiert, dass ich es machen soll. Papa gibt ihm die kleine Tasse - Manuel schaut rein und so schnell konnten wir nicht schauen: Schüttet er den Inhalt auf den Boden. Einmal hatte er das schon mal gemacht und da mußte er mir aufwischen helfen.

Nun die Frage:
Könnte man in solchen Situationen "besser handeln" - ohne dass Manuel damit Aufmerksamkeit an sich zieht?
Ich will ihm ja den Ausdruck des Ärgers lassen - denn das finde ich wichtig, dass er solche Gefühle auch äußern darf.
Aber wie lenke ich das in die "richtige Bahn"?

Freue mich auf Erfahrungen oder Tipps(die den Ärger des Kindes zulassen).
Danke jetzt schon!

Lieben Gruß
Christine
 
M

Märilu

HAllo Christine! :winke:

Ich würde ihm den ärger auch lassen :-D und ihm eine logische Konsequenz geben: Wenn er mit den Sachen nicht richtig umgehen kann, dann bekommt er sie nicht mehr. Flasche wegwerfen ist absolut inakzeptabel, mein STandardspruch: "Nein, davon geht... kaputt, die Flasche soll HEILE bleiben." Kennt er den Begriff kaputt, also ist schon mal etwas kaputtgegangen? "Wenn Du mit den Dingen schlecht umgehst, dann kommen sie weg."

Und nächstes Mal, wenn er danach verlangt, dann daran erinnern: "Du sollst GUT mit ... umgehen, die sollen HEILE bleiben. Sonst kommen sie weg." Möglichst viel positiv foormulieren, WIE er es machen soll - "Das Wasser soll in der Tasse bleiben!"

"Dir passt das so nicht, dass Papa die Tasse holt, gell, Du ärgerts Dich?! Aber so ist das, Papa kann das auch machen." Verständnis zeigen ist ganz wichtig, immer den eigentlichen Wunsch des Kindes formulieren, um zu zeigen, dass DU verstanden hast, was es möchte - aber deutliche Grenzen setzen.

Das wäre mein Tipp.

Lieber Gruß
Kerstin
 
G

Grisu

Liebe Märilu,

danke für Deine Zeilen.

Da bin ich eh auf der richtigen Richtung - ihm den Ärger lassen aber auch erklären, was auf ein bestimmtes Verhalten hin passieren kann.

Es ist nämlich nicht ganz leicht, einerseits dem Kind seine Gefühle leben lassen und andererseits aber auch Grenzen ziehen.

:winke:
Christine
 
M

Märilu

Nein, das ist es überhaupt nicht. Und dann noch den eigenen Ärger zu trennen....

:) Kerstin
 
L

Laisamama

Hallo!
Laisa macht das heute auch noch ab und zu.Also, sie probiert es auf jeden Fall. :-D :o .
Aber ich ignoriere das dann in dem Moment.Mittlerweile ist sie ja auch schon größer.Aber früher war ich auch so hilflos.Wenn sie die Tasse von ihrem Papa nicht haben will,dann hat sie halt Pech,und keinen Durst!Ganz einfach.Da kann das Geschrei noch so groß sein :heul: :heul: .Dann stelle ich meine Ohren auf durchzug und nach ein paar Minuten ist dann gut,und dann wird auch aus der Tasse getrunken.Denn so schlimm war das ja eigentlich nicht,das der Papa die geholt hat.
Am Anfang war ich auch ziemlich verunsichert,weil ich immer gedacht habe,das arme Kind.Und ich wäre die Rabenmutter!! :? :?
Irgendwann wird das auch deiner begreifen,und dann kommen schon wieder andere Sachen auf Dich zu.


Lg
Liane :achwiegu:
 
F

Familie Bechberger

Hallo Christine,

ich finde gut, was Kerstin dir geschrieben hat.
Ein anderer Gedankengang wäre, wenn du es erst gar nicht zu einer Diskussion/Streit/Frust kommen lassen würdest.
Wenn er mit der Wasserflasche ankommt und dich bittet, diese aufzumachen, nimm sie ihm ab und sage zum Beispiel:" Wir nehmen erst diese da und wenn die leer ist, dann machen wir die Neue auf"- oder so.

Du verstehst wie ich das meine? Dann kommt es erst gar nicht zu einem Frust (hoffentlich :-D ).
Wenn er möchte, dass du ihm die Tasse aus dem Wohnzimmer holst, kannst du ihm sagen, dass er es entweder selbst tun muss oder er warten muss, bis du fertig gegessen hast. Das könntest du so formulieren " Manuel, ich bin gleich fertig mit essen, dann kann ich sie dir holen oder du gehst schon mal und holst sie dir selbst."

Probiere es mal aus, vielleicht klappt es ja.
Kerstin
 
G

Grisu

Danke Kerstin!

Ich glaube, ich muß auch lernen, es auszuhalten, dass Manuel protestiert und versucht, mit verstärktem Protest das Seine zu bekommen.
Sozusagen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er seine Vorstellung nicht erfüllt bekommt.
Habe mir eh Deine tollen Wuttips gelesen und die haben mir schon viel geholfen. :jaja:

Lieben Gruß
Christine
 
M

Märilu

Christine, das ist mir anfangs bei Elias auch so schwer gefallen, es zu akzeptieren, dass er nicht mehr das allzeit zufriedene, nie schreiende Baby ist!! Und dass eine gute Mutter sein nicht (mehr) heißt, das Kind nicht schreien zu lassen! :(

Und wenn ich daran denke, das ist erst die ERSTE Autonomiephase, wie wird dann die ZWEITE??? :-?
 
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