verpflichtendes Kindergartenfrühstück

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3Spatzen

Hallo alle zusammen.
ich habe ein Problem mit unserem Kindergarten. Meine dritte Tochter, jetzt 14 Monate alt ist im September aufgenommen worden. Meine älterste hat im august mit der Schule begonnen.
Der kindergarten hat "ohne" Wissen der Eltern sein Konzept dahingehend geändert, daß ein gesundes Frühstpück eines Drittanbieters verpflichtend für alle Neuanmeldungen sein soll. Betroffen ist nun meine kleine Stella. Da Sie vor dem Kindergarten noch die Flasche bekommt und wir unsere Kinder ausgewogen erhähren bin ich der Meinung, daß ich keine 1,20 € pro Frühstück zum Fenster rauswerfen muß. Die Gemeinde besteht aber darauf und hat mir jetzt eine Kündigung geschickt. Widerspruch läuft.
Diese Woche ist Elternversammlung und ich würde gerne ein paar Erfahrungen von Euch mit als Argumente anbringen können.

Nun meine Fragen:
Wie ist es bei Euch geregelt "Thema gesundes Frühstück-"?
Wenn ja und Kostenpflichtig, wieviel bezahlt Ihr für den Service?
Macht der Kindergarten das Frühstück selber, oder lässt er liefern?
Hat jemand schon so eine Kraftprobe mit der Gemeinde durchgestannden?
Wenn Ja, hatten die Kinder dann zu leiden? (Meine größte Angst ist, daß ich meine Kinder durch mein Agieren evtl. Nachteile in der Betreuung aussetze.)

Danke für Eure Beiträge
Schöne Grüße aus Sachsen Anhalt
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
AW: verpflichtendes Kindergartenfrühstück

Hallo,

bei uns gibt es 1 x die Woche ein gemeinsames gesundes Frühstück - 1. für die Gemeinsamkeit und 2. das manche Kinder mal sehen, wie Tomaten real aussehen :cool: und was anderes als Milchschnitte essen (wobei die eh nicht zugelassen ist). Das Frühstück wird von den Eltern organisiert - es hängt eine Liste und jeder trägt sich ein, was er mitbringen will. Und da kann das dann locker mal über 1,20 € hinweg gehen. ich finde das Frühstück gut - mein Sohn kriegt auch sonst die gesunden Sachen mit. Und für 4,80 € würde ich nicht so ne Welle schieben. Irgendwann trinkt deine Tochter morgens keine Milch mehr und freut sich vielleicht, dass es so ein Frühstück gibt und lernt dadurch vielleicht auch neue Sachen kennen.

Ich hätte keinen Bock meine Nerven für sowas aufzureiben.

:winke:
 
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3Spatzen

AW: verpflichtendes Kindergartenfrühstück

Hallo,
dieses wöchentliche "gesunde Frühstück" hatten wir auch schon mal. War damals mit 1.- € für die Kita auch tragbar. Damals waren die 2 größeren noch beide im KIGA. Jetzt ist es aber so, daß es täglich 1,20 sind, und ein Fremdanbieter damit finanziert wird.
Ich habe auch nichts dagegen, wenn die Teilnahme freiwillig ist, wie es bei der Mittleren Stephanie noch ist. Die Verpflichtung für Neuanmeldungen stößt mir aber gemein auf den Magen. Die Kita schiebt damit eine Verantwortung nach § 1 Abs 2 Kinder- u. Jugendhilfegesetz als Berater für die Familien voll ab.
Zwangsverpflegung statt Beratung finde ich schlecht.

Weiter, wenn ich die Kinder mit belegtem Vollkornbrot, Obst und Jogurt ausgestattet in den Kindergarten schicke, kostet es mich maximal 0,50 €. Also schmeiß ich 0,70 € am Tag aus dem Fenster raus, damit sich der Kantinenchef ein schönes Leben machen kann. --- Dafür meine Kinder zu missbrauchen, find ich sehr unfein, und für eine soziale Einrichtung wie KITA nicht angemessen.

Grüsse
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
AW: verpflichtendes Kindergartenfrühstück

Okay, ich habs als 1 x wöchentlich rausgelesen - sorry.

Dann ists arg viel - für den Kurs gibts bei uns im KiGa Mittagessen - freiwillig.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du die einzige bist, die dagegen ist. Allerdings hast du doch einen Vertrag unterschrieben- da ists dann schon schwierig rauszukommen.

Was machen die einkommensschwachen Familien? Da ist das schon viel Geld für ein Frühstück.
 

Evelyn

Bibi Blocksberg
AW: verpflichtendes Kindergartenfrühstück

Hallo "3Spatzen" (wie ist dein Name :) ? )!


Ich kenne mich mit den Gesetzestexten natürlich nicht aus, weshalb ich erstmal Mr.G.oogle fragen musste :) .

Du meinst, das verpflichtende Kiga-Frühstück widerspricht folgendem Gesetz?:



"§1 Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe


(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft. "



Hmmmm.


Ich kann das so nicht erkennen.

Und jede Einrichtung hat doch sicher ein gewisses Gestaltungsrecht ihres Betreuungs- und Erziehungskonzeptes, oder?

Ehrlich, 1,20 Euro für Münchner Verhältnisse wäre das geschenkt - und ich würde es gerne in Anspruch nehmen, wenn es das bei uns gäbe.
Aber sicherlich ist das für die regionalen Verhältnisse bei euch wesentlich mehr Geld.

Wie sehen das denn die anderen Eltern?

Ich denke, es wäre das einfachste, entweder du arrangierst dich mit der Situation, wenn es dir finanziell möglich ist (geht es dir ums Geld oder ums "Recht haben/bekommen"?) oder du suchst dir eine Einrichtung aus, die dir besser entspricht.

Frage nebenbei: warum hast du den Vertrag so unterschrieben, wenn es nicht deinen Vorstellungen entspricht?



Viele Grüße,

Evelyn
 
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3Spatzen

AW: verpflichtendes Kindergartenfrühstück

Ja, einmal die Woche würde ich es auch verstehen, zumal die Kinder am Einkauf und an der Zubereitung mitgewirkt haben. Den Kindern wurde damit auch noch der Umgang mit Budget und Lebensmittlen beigebracht. - Klar, bei einem Einjärigem geht das noch nicht, aber für die Großen war das eine schöne Sache.

Das schlichte Vorsetzen von Kantinen-foot, auch wenn geschmackvoll zubereitet finde ich nicht sinnvoll. Das die Kinder gesund und abwechslungsreich essen ist mir schon wichtig, aber die Kinder zur Finanzierung von Wirtschaftsunternehmen zu missbrauchen muß nicht sein.

zum Gesetz: Ja, Nach Grundgesetz steht die oberste Entscheidungshoheit für die Kinder den Eltern zu. -- Aber das habe ich gar nicht gemeint.
Gemeint war, Kinder und Jugendhilfegesetz § 1 Abs 3 NR 2 Eltern und andere Erzeihungsberechtigte bei der Erzeihung beraten und unterstützen.

Ich versteh das unter anderem so.:
Im Falle einer fehlerhaften Ernährung durch die Eltern, (z.B, Nutella als Frühstück) hat die KITA die Pflicht die Eltern zu beraten und darauf hinzuweisen. Durch die Zwangsernährung vom Fremdanbieter fehlt diese Möglichkeit, da die Eltern ja gar nicht mehr entscheiden was Ihre Kinder essen. - Keine Bewertung - Kein Urteil = Keine Beratung möglich.

Ich glaube das auch in München die Lebensmittelpreise max 20% über Sachsen-Anhalt liegen, also etwa 0,60 € Selbstkosten.

Der Betreuungsvertrag sagt gar nichts zur Verpflegung, nur die Betreuungszeit.
Unterschrieben habe ich, da ich meine Tochter betreut wissen wollte. Die Zwangsabgabe wurde mir erst bei Antritt mitgeteilt. Es ist bereits das 3te Kind in diesem Kindergarten, bei den anderen war und ist der Beitritt freiwillig. Also kein Problem.
Mir gehts ums Prinzip. Ich lasse mich ungern zu etwas zwingen, was ich nicht verstehen kann.
Und ja, die anderen Eltern haben bereits Zustimmung signalisiert, ich suche aber noch Alternativen für die KITA als Angebot oder Vergleichsmöglichkeit. Ich hab in anderen Artikeln ein Beispiel gelesen mit 5.- € im Monat oder 35.- € im Halbjahr. Das wäre so eine Alternative.
 

Wölfin

Gehört zum Inventar
AW: verpflichtendes Kindergartenfrühstück

Bei uns im Kiga gibt es auch ein gemeinsames Frühstück - das ist allerdings in den Kosten von 1,80/Tag mit enthalten, da es ein Sprachheilkindergarten ist und gefördert wird.

Das Frühstück wird von den Mitarbeitern zubereitet.
Und das finde ich o.k.

Ich glaube, mir würde es auch sauer aufstoßen, wenn es angeliefert werden würde. Das ist doch wirklich nicht viel Arbeit :???:

Wenn es für alle sein soll ist es natürlich schwer, wenn ein oder ein paar Kinder nicht mitessen. Was ist, wenn die aber auch gerne mal probieren mögen?

Ein Gespräch mit den Eltern hätte auf jeden Fall stattfinden sollen.

Ich kann mir vorstellen, dass einige Kinder ohne Frühstück oder mit Süßem in den Kiga kamen....und die Erzieherinnen auf der Suche nach einer Lösung waren. Das jetzt alle an einem Strang ziehen sollten, finde ich schon wichtig. Aber es hätte vorher in einem Gespräch erklärt werden sollen - und vor allem auch, warum es ein Fremdanbieter sein muss.

Vielleicht suchst du noch einmal das Gespräch. Wenn du signalisierst, dass du versuchst, die Entscheidung des Kigas zu verstehen, hast du vielleicht auch mehr Chancen eine andere Lösung zu erreichen.
 
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