Verona Pooth- Der Aufreger des Tages

Z

Zoesite

gigi hat gesagt.:
liebe Martina,
mich wiederum wundern die postings die anderen unehrlichkeit unterstellen.
ist es wirklich so unglaublich sein kind nicht zu klappsen oder häufig anzubrüllen?
es geht hier auch für mich garnicht um perfektion.
es geht mir darum dem besten weg für mein kind und mich nahezukommen.
ich bin nicht perfekt, ich habe mich meinem kind gegenüber schon falsch verhalten, ich hätte bisher schon einiges besser machen können.
ABER ICH HABE MEIN KIND NOCH NIE GESCHLAGEN!
weder geklappst noch sonst was, weder am po noch auf die finger.
ES GEHT NÄMLICH WIRKLICH OHNE!
es geht darum das einfach auszuschließen, als grundsatz.
so sehe ich das.
liebe grüße
gigi

Hallo gigi,
es geht ja nicht darum, anderen Lügen zu unterstellen.
Das heisst auch nicht, dass ich automatisch davon ausgehe, dass jede(r) sein Kind schon mal geklapst, geschlagen oder verprügelt hätte.
Nur weil mir das in einer Situation passiert ist, ist es ja nicht bei allen so.

Sondern ich bin der Meinung, dass eben niemand perfekt ist, aber es bei manchen so rüber kommt als wäre das so.
Und der letzte Satz trifft es so genau, es geht darum es auszuschliessen.
Das es nicht immer klappt ist nur verständlich (wobei ich da eher das Anbrüllen meinte als das Schlagen).
Eben zu versuchen den besten Weg zu finden.
Nur dieses Finden ist halt an manchen Tagen einfach und an manchen Tagen vielleicht fast unmöglich ohne über sich selbst hinaus zu wachsen.
Ich persönlich finde, dass sich niemand davor verstecken muss nicht perfekt zu sein. Denn so ist es nun mal.

nu muß ich erst mal einkaufen, damit die Bande heut ein leckeres Abendessen bekommt ;o)

Gruß
Tina
 
J

Jea

Zoesite hat gesagt.:
Seid mir nicht böse, aber irgendwie kann ich der Hälfte der Postings hier nicht wirklich glauben.
Niemand, absolut niemand kann mir erzählen, dass er IMMER die Ruhe in Person ist und erst mal drei Minuten darüber nachdenkt was er sagt und tut bevor er sich seinem Kind zuwendet.
Nee, aber es kann einen auch in Fleisch und Blut übergehen, dass man sich in Griff hat. Es ist meine Grundeinstellung, dass ich nicht schlage und brülle. Ich brülle niemanden an, egal ob Kind, Mann, Geschwister oder andere Leute. Ich bin so erzogen wurden. Bei uns zu Hause war Brüllen und Hauen strengstens verboten. Wer es doch tat bekam "zur Strafe" eine woche Abwaschdienst aufgebrummt. so etwas prägt und geht einen in Fleisch und blut über. Ich brülle einfach nicht, weil ich gelernt habe, mich auch anders auseinanderzusetzen und vor allem, weil sich der Satz meines Vaters "Wer brüllt ist schwach und hat unrecht" so tief eingemattert hat.Ich merke sehr früh, wenn ich in einer Situation bin, die mich fordert, vor allem die meine Nerven fordert. Da werde ich dann sehr kontrolliert und kann frühzeitig austeigen, d.h dann eben mal raus gehen. Übrigens gehöre ich zu den Leuten, die immer abgeklärter und ruhiger werden, eh lauter und aggressiver mein Gegenüber wird. Ich kenne einige Leute, die IMMER die Ruhe in Person sind (mein Vater z.B) und ich bewundere diese Menschen, weil ich davon überzeugt bin, dass sie wirklich ihre Mitte gefunden haben und vorallem einen Weg in dieser Mitte zu bleiben

Es gibt keine perfekten Eltern!
(und ich meine jetzt nicht die 4, 5 oder 6 Monaten alten Babies, die wirklichen Herausforderungen an einen selbst kommen erst wenn die Kinder älter sind und anfangen ein bissel selbstständiger zu werden)

Sondern es gibt Menschen, die Kinder haben und versuchen diese nach bestem Gewissen und Wissen zu erziehen.
Welche Werte vermittelt werden oder was richtig und falsch oder nicht ganz richtig oder ein bisschen falsch ist hängt doch immer von der eigenen Ansicht ab.
Klar, gewisse Dinge sind einfach falsch. Da gibbet nix zu diskutieren, aber dennoch sind wir alle nur Menschen.
Menschen, die auch Fehler machen dürfen.

Ja, Menschen dürfen Fehler machen. Schlimm ist es nur, wenn sie nicht aus Fehlern lernen. Und schlimm ist es, wenn Menschen nicht "reif" genug sind, um zu erkennen, dass sie mit ihrem Fehler einem anderen Menschen schaden. Jeder will sein Kind nach bestemn Wissen und Gewissen erziehen, umso verwerflicher, wenn man einem Kind dann gewollt oder im Affekt Schaden zufügt und es schlägt.

Glaubt Ihr jemand reißt Euch den Kopf ab wenn Ihr mal nicht Supermama oder Superpapa seid? (manchmal kann man dieses Gefühl kriegen)

Nein, aber ich könnte nicht mehr in den Spiegel oder in die Augen meines Kindes blicken ohne mich zutiefst zu schämen, wenn ich mein Kind geschlagen hätte. Und das hat nix mit Supermama zu tun, sondern mit Respekt vor dem Menschen mir gegenüber

Natürlich ist es falsch seine Kinder zu klapsen oder zu schlagen und natürlich ist es falsch seine Kinder anzubrüllen.
Aber, wie war das noch mit dem ersten Stein?
Wer ohne Schuld ist. Wenn du das jetzt nur auf Schlagen und Brüllen beziehst, dann werfe ich gerne den ersten Stein. Denn ich habe mein Kind noch nie angebrüllt geschweige denn geschlagen und darauf brauch ich nicht stolz zu sein, denn es ist für mich selbstverständlich. Behandle einen Menschen so, wie du selbst behandelt werden willst. Ich werde nicht gerne angebrüllt und geschlagen schon gar nicht.

Sorry, aber ich habe so ein ganz klitzekleines bisschen das Gefühl, dass vielleicht einige nicht ganz ehrlich zu selbst sind.
Wieso, weil es vielleicht über deine sichtweise hinausgeht, dass es Eltern gibt, die bereit sind sich mit ihren Kindern auf einer Ebene auseinanderzusetzen ohne zu hauen und zu brüllen.
Ist nicht böse gemeint, aber habt Ihr so richtig ehrlich noch nie etwas gegenüber Euren Kindern getan was eben nicht in Ordnung oder nicht richtig war?
Sicher, denn in der Kindererziehung gibt es DEN richtigen Weg nicht. Ich habe auch schon mal, zwecks Nervenschonung, den leichten Weg gewählt und meinem Sohn z.Bsp etwas gekauft oder erlaubt, was eigentlich vorher NEIN war. Ich bin sogar öfters mal sehr nachgiebig und damit auch inkonsequent und das ist sicher nicht gut und richtig. Aber geschlagen oder gebrüllt habe ich ganz ehrlich noch nie

Ich kann das von mir nicht behaupten.
Ja, mir ist die Hand gegenüber meiner Tochter ausgerutscht und ich hab ihr eine auf den Hintern gegeben und
Ja, es kommt auch durchaus vor, dass ich rumbrülle.

Also bin ich armselig und erbärmlich, richtig?

In meinen Augen ja. Bei verbaler (und das ist Brüllen für mich) Gewalt und Schlägen, gerade gegenüber Kindern, bin ich gnadenlos. Wenn Erwachsene nicht in der Lage sind, sich demokratisch mit ihren Kindern auseinanderzusetzen, sondern Machtmittel wie Hauen und Brüllen gebrauchen, dann finde ich das erbärmlich.
Ich kann damit leben nicht perfekt zu sein, denn ich bin immer noch nur Mensch und keine Maschine die immer einfach nur funktionioert.

Und des wegen, weil du ein Mensch und keine Maschine bist, kannst du auch damit leben, dass dein Kind deine Schwäche und Macht ausbaden mußt und das du deinem Kind in der Seele wehgetan hast. Wie würdest du dich denn fühlen? Was würdest du denn machen, wenn der Mensch, denn du liebst dich haut und dich anbrüllst. Stell dir doch nur mal vor, dien Mann würde dich wegen irgendwas hauen und anbrüllen, wie würdest du dich fühlen?
Wichtig ist doch, dass man nie aufhört zu lernen und an sich zu arbeiten.
Vielleicht erreiche ich irgendwann mal diesen Zustand, dass ich von mir sagen kann ich habe es IMMER unter Kontrolle und ich habe IMMER alles im Griff.

Ich hoffe zumindest für dich und jedes andere Elternteil, dem mal die Hand ausgerutscht ist udn das anbrüllt, dass erkannt wird, wie schwach das ist und sich mal selbst in die Lage des Kindes versetzt.[/quote]

In diesem sinne einen harmonischen Tag,

jea
 
C

Carrrie

Hmmmm so pauschal stimmt das jetzt auch nicht immer. Kommt doch auch rauf an wie ich brülle, wen ich anbrülle, was ich brülle....
Gestern Abend z.B. habe ich gebrüllt. Geerntet habe ich grinsende Gesichter aber mein Ziel habe ich erreicht: erwartungsvolle Stille was ich zu sagen habe. Wichtig ist doch was dabei rüberkommt. Mit meinen Worten habe ich niemanden verletzt, die Lautstärke war nötig sonst würden die 3 Chaoten nämlich jetzt noch am Tisch sitzen und sich gegenseitig hochpuschen.
 
S

Sabine mit Anna

hmm ich bin ja noch ganz neu hier beim schnullern um mich zu informieren (meine kleine ist ja gestern erst 3 Monate alt geworden :) )

und ich bin über einige reaktionen hier richtig schockiert. Ich hab mich hier angemeldet um nachlesen zu können wie andere bei problemen damit umgegangen sind (das forum besteht ja schon länger und vieles finde ich dadurch über die suchfunktion) oder wenns noch nicht gefragt wurde dann auch selbst mal ne frage zu stellen, denn ich denke es gibt keine blöden fragen :lichtan:

Zum Thema gewaltfreie Kindererziehung. Meine Kleine ist ja mein erstes Kind und ich ich will Sie gewaltfrei erziehen und damit meine ich gewaltfrei köperlich und seelisch !

Was mir beim lesen dieses Threads eingefallen ist. Heute ist es selbstverständlich das eine Schwangere zum Geburtsvorbereitungskurs geht. Das die Hebamme nach der Geburt regelmäßig die Entwicklung am Anfang kontrolliert. Aber das Thema Erziehung hmm da ist man doch noch ziemlich auf sich allein gestellt, obwohl das doch genauso wichtig ist.

Die Angebote dazu sind doch sehr dürftig und wer wendet sich schon freiwillig an eine Erziehungsberatungsstelle, da kommen sich sicher viele als Versager vor und gehen deswegen nicht hin. Oder die die sagen ein klaps schadet nicht lernen nie kennen das es bessere Methoden gibt.

Da müßte in Deutschland noch ein umdenken passieren, das bei der Erziehung mehr Unterstützung, Aufklärung und Hilfe angeboten wird. Besonders in Familien wo die Eltern aus Familien kommen wo geschlagen wurde, denn die brauchen besondere Hilfe, da Sie selbst wunden in sich tragen und nie gelernt haben das es auch anders geht.

Nachdenkliche Grüße


Sabine mit Anna
 
M

Mama-Huhn

Zoesite hat gesagt.:
Seid mir nicht böse, aber irgendwie kann ich der Hälfte der Postings hier nicht wirklich glauben.
Niemand, absolut niemand kann mir erzählen, dass er IMMER die Ruhe in Person ist und erst mal drei Minuten darüber nachdenkt was er sagt und tut bevor er sich seinem Kind zuwendet.
Es gibt keine perfekten Eltern!
(und ich meine jetzt nicht die 4, 5 oder 6 Monaten alten Babies, die wirklichen Herausforderungen an einen selbst kommen erst wenn die Kinder älter sind und anfangen ein bissel selbstständiger zu werden)
Hat hier irgendjemand behauptet, immer ausgeglichen und "die Ruhe in Person" zu sein? Bitte Zitate aus den Postings, ich habe offenbar was überlesen. Oder bezichtigst Du andere immer pauschal der Lüge?
Sondern es gibt Menschen, die Kinder haben und versuchen diese nach bestem Gewissen und Wissen zu erziehen.
Welche Werte vermittelt werden oder was richtig und falsch oder nicht ganz richtig oder ein bisschen falsch ist hängt doch immer von der eigenen Ansicht ab.
Klar, gewisse Dinge sind einfach falsch. Da gibbet nix zu diskutieren, aber dennoch sind wir alle nur Menschen.
Menschen, die auch Fehler machen dürfen.
Damit entschuldigst Du also Gewalt gegen Kinder als "Fehler". Genau diese Haltung ist schuld daran, dass wir dieses Thema überhaupt noch diskutieren müssen. Dass es bestimmte Tabus geben muss, das geht Dir nicht ein?

Glaubt Ihr jemand reißt Euch den Kopf ab wenn Ihr mal nicht Supermama oder Superpapa seid? (manchmal kann man dieses Gefühl kriegen)
Behauptet hier jemand, das zu sein? Bitte wo?

Natürlich ist es falsch seine Kinder zu klapsen oder zu schlagen und natürlich ist es falsch seine Kinder anzubrüllen.
Aber, wie war das noch mit dem ersten Stein?
In dem Fall darf ich ihn werfen. Meine Kinder kennen weder "Klapse" noch brüllen mein Mann oder ich sie nieder.

Sorry, aber ich habe so ein ganz klitzekleines bisschen das Gefühl, dass vielleicht einige nicht ganz ehrlich zu selbst sind.
Ist nicht böse gemeint, aber habt Ihr so richtig ehrlich noch nie etwas gegenüber Euren Kindern getan was eben nicht in Ordnung oder nicht richtig war?
Darum geht es doch gar nicht. Hat ja - ich wiederhole mich - auch niemand behauptet. Es geht darum, dass man sich am wehrlosen Kind abreagiert. Wenn Du nicht glaubst, dass es Eltern gibt, die sich diesbezüglich in der Hand haben - dann schließt Du entweder von Dir auf andere oder Du hast das entsprechende Umfeld

Ich kann das von mir nicht behaupten.
Ja, mir ist die Hand gegenüber meiner Tochter ausgerutscht und ich hab ihr eine auf den Hintern gegeben und
Ja, es kommt auch durchaus vor, dass ich rumbrülle.
Und das findest Du in Ordnung so? Für Dich und Dein Kind. Hast Du sie mal gefragt, wie sie sich dabei fühlt? Wie ginge es Dir, ginge Dein Mann so mit Dir um? Änderungsbedarf siehst Du da keinen?
Also bin ich armselig und erbärmlich, richtig?
Ich kann damit leben nicht perfekt zu sein, denn ich bin immer noch nur Mensch und keine Maschine die immer einfach nur funktionioert.
Wichtig ist doch, dass man nie aufhört zu lernen und an sich zu arbeiten.
Vielleicht erreiche ich irgendwann mal diesen Zustand, dass ich von mir sagen kann ich habe es IMMER unter Kontrolle und ich habe IMMER alles im Griff.
Das ist albern und das weißt Du ganz gut. Außerdem ist es überflüssig, kein Kind braucht Erzengel als Eltern. Kinder dürfen gerne erfahren, dass Eltern nicht alles können und auch mal aus der Rolle fallen. Es kommt aufs Wie an. Wenn Du an Dir so fleißig arbeitest: setz Dir die Priorität, weder zu brüllen noch zu schlagen. Such Dir andere Wege, Dir Luft zu machen. Verankere die Gewaltlosigkeit in Deinem Kopf und Du hast für Dein Kind schon ne Menge getan.

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christine

Weltreisende
setz Dir die Priorität, weder zu brüllen noch zu schlagen.

ich denke, das ist das Wichtigste dabei. Ich finde, Fehler kann jeder machen, und wenn ich einen mache, dann entschuldige ich mich bei meinen Kindern, auch wenn ich sie ungerecht behandelt habe, mit ihnen geschimpft weil ich fertig war, mal rumgebrüllt habe etc.

Ich habe mir diese Prioritäten gesetzt, genauso wie auch in der Ehe. Nach meinem Gefühl würde ich vieles viel spontaner tun, meinen Mann totreden, ihn gleich belagern, wenn er heimkommt, ihn weniger loben....was weiß ich, aber wenn ich mir etwas als Priorität gesetzt habe, dann arbeite ich dran und mache es meinen Kindern oder meinem Mann zuliebe nicht unbedingt so, wonach mir grad ist. So auch mit dem Brüllen oder Schlagen, ersteres mach ich auch manchmal, das gebe ich zu (wobei ich eher brülle bzw. laut werde und dann abziehe als mein Kind niederzubrüllen - da sehe ihc einen Unterschied) zweiteres nie.

Und ich kann mir auch nicht vorstellen, wie jemand nie brüllen kann, ich glaube, dann hab ich ein anderes Verständnis von rumbrüllen....

Christine
 
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