Und so was nennt sich dann Kollege! (Vorsicht lang!)

Röschen

Gehört zum Inventar
Hallo zusammen,

ich bin immer noch sauer, vielleicht hilft mir das Schreiben, mich etwas zu beruhigen.

Ichhabe doch hier im September einen Kinderchor "übernommen", der da eigentlich erst neu gegründet wurde. Als ich dann im "großen Chor" war und dort vorgestellt wurde, hatte ich von deren Probe und dem Chorleiter nicht gerade den besten Eindruck - hab aber nix gesagt, denn wenn die Sänger mit ihm so klar kommen solls mir recht sein.

Damals hat er schon versucht, mir den Kinderchor schlecht zu reden. Er hatte sichtlich Probleme damit, dass eben nicht er sondern jemand fremdes gefragt wurde.

Einige Zeit später kamen dann einige der erwachsenen Sänger auf mich zu, ob ich nicht mit denen etwas für Fasching einstudieren könnte. Ich habe mich da zwar etwas gewundert, warum das ihr Chorleiter nicht macht, aber vielleicht hatte der ja keine Zeit, also habe ich zugesagt.

Nun arbeiten wir schon seid zwei Monaten zusammen, ich habe teilweise Stücke umarrangiert, weil sie zu der Besetzung einfach nicht gepasst haben. Wir machen zu Beginn etwas "Gymnastik", dann einige leichte Stimmbildungsübungen bevor wir mit den einzelnen Stücken anfangen.

Den Leutchen (gemischter Chor) macht es Spaß und ich höre immer wieder: "Das hat uns aber S. nie gesagt!" - Naja, jeder legt halt so seine Prioritäten, wobei mir (auch heute abend mal wieder) gesagt wurde, dass es sich mit den meinigen besser singen läßt.

Also: Heute war vom großen Chor die Generalprobe für den Auftritt am Sonntag in der Kirche. Ich bin dann auch hin, um mir die Akustik mal anzuhören und mir anzusehen, wie ich die Kinder da am besten hinstelle. Außerdem wollte ich noch nachfragen, wie das mit Einsingen am Sonntag ist, weil ich doch schauen muss, dass ichmorgen meinen Kindern da genau bescheid gebe.

So, ich habe dann die Gelegenheit genutzt, um mal kurz mit S. zu reden. Da wir aber beide unsere Kinder dabei hatten, habe ich ihm meine Karte in die Hand gedrückt und gesagt, er solle mich doch mal anrufen, wenn er etwas Zeit hat, damit wir uns zusammensetzen und mal absprechen können, was wir nächstes Jahr so an Auftritten evtl. auch mit beiden Chören zusammen machen.

Er schaute mich dann gar nicht an (ein Zeichen von Angst????) und meinte nur, er hätte keine Zeit um sich zu unterhalten und zum Zusammensetzen schon gar nicht (da musste ich schon das erste Mal schlucken). Er machte dann irgend einen etwas abstrusen Musikvorschlag, was wir singen könnten - für die Kinder totlangweilig, aber er hat's wohl drauf ('tschuldigung, etwas bissig!).

Plötzlich fing er an, ich müsse mit den Kindern ganz anders arbeiten, ich müsste unbedingt mit einem Instrument arbeiten und den Ton genauer angeben, ich solle unbedingt mal Kurse besuchen um das richtig zu lernen usw. usf. - Wäre er nun ein Chorleiter, der mit seinem Chor sehr gute Erfolge hat und ihn klasse anleitet, dann hätte ich ja nix gesagt, aber einer, dem es egal ist, wie der Chor zu Noten kommt (wenn ihr was singen wollt, dann besorgt es!) und der sich nicht die Bohne für Stimmbildung interessiert, wieso sollte ich von so jemandem einen Tipp annehmen? Wenn ich von ihm lernen könnte, gerne, aber was er als toll ansieht, empfinde ich meist nur als mittelmäßig.

Das ging dann mit seiner Tirade eine ganze Zeitlang weiter, bis ich ihm dann meine Hand auf den Arm gelegt habe und meinte: "Wenn du keine Zeit dafür hast, dass wir uns zusammensetzen, dann lassen wir es bleiben, so wichtig ist es dann wohl nicht. Ach, und wo wir gerade dabei sind: Ich finde deine Art, mit dem großen Chor zu Proben auch nicht gut und würde auch viels anders machen. So hat jeder von uns seine Art und seine Meinung, und dann reden wir besser nicht mehr darüber." JHab mich dann umgedreht und bin gegangen (aber nur bis zum nächsten Vorstandsmitglied, weil der danna uch schon wieder was von mir wollte. Wir haben uns (zwei Leute vom Vorstand und ich) dann noch eine ganze Zeitlang darüber unterhalten und die Meinung war wohl, dass die ihn zwar nicht anders kennen, er doch aber keinen Grund habe, mich so abzukanzeln.

Mag ja sein, dass der gute Mann Angst vor mir hat und irgendwo vielleicht auch seine Felle davonschwimmen sieht - aber gefallen lassen muss ich mir sowas nicht.

Joachim meinte ja heute so passend: "Unter den Blinden ist der Einäugige König, aber nur so lange, bis ein zweiäugiger kommt." - Das hat mich dann zwar etwas getröstet, aber ich finde es soooo schade, dass es nicht möglich ist, sichmit diesem Mann zu unterhalten, ohne dass er sich angegriffen fühlt oder denkt er müsse sich verteidigen. Ich lass ihn ja arbeiten, wie er will, auch wenn es schon Bitten gab, dochauch den großen Chor zu übernhemen - vielleicht hat er das ja mitbekommen und ist deshalb sauer.

Aber mal unter uns: ist er denn da nciht selbst schuld daran, wenn der Chor mit ihm unzufrieden ist? Schließlich ist er "Dienstleister" und hat eine gewisse Aufgabe, die er dem Chor gegenüber erfüllen soll/muss. Wenn er das nicht tut, so kann er mich nicht dafür verantwortlich machen, dass die Leutchen mit ihm unzufrieden sind.

Sorry, würde jetzt etwas arg lang, aber mir geht es jetzt etwas besser.

Gute Nacht

Rosi
 

PepperAnn

Familienmitglied
AW: Und so was nennt sich dann Kollege! (Vorsicht lang!)

Hi Rosi,
ich denke auch das der gute Mensch seine Felle davon schwimmen sieht und Angst davor hat das du ihm seien Platz streitig machen könntest.
Ich würde aber vielleicht trotzdem noch mal ein Gespräch mit ihm suchen um alle Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen. Ich weiss ja nicht wie intensiv ihr beiden zusammen arbeitet aber ich würde mich nicht wirklich wohlfühlen in so einer Situation.
LG
Corinna
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
AW: Und so was nennt sich dann Kollege! (Vorsicht lang!)

Hallo Rosi,

du nennst ihn Kollegen und empfindest auch so - ob du seine Kollegin bist, oder als solche empfunden wirst wage ich zu bezweifeln. Für ihn bist du Konkurrenz. Und es ist eine bewährte Maßnahme Konkurrenz kleinzuhalten in dem sie kritisiert, ihre Fähigkeiten in Frage stellt usw.

Ich finde so Menschen unmöglich, und habe solch ein Verhalten Anderer auch eine Weile erfahren (dürfen). Bleib dir bewusst was du bist und kannst, und versuche ungerechtfertigte Kritik an die abgleiten zu lassen.

:winke: Ute
 

Snow

Mr. Bean
AW: Und so was nennt sich dann Kollege! (Vorsicht lang!)

Huhu:)

Hm..also ersteinmal brauchst du keine Fehler bei dir suchen, so wie ich es sehe. Wie schon gesagt wurde, der gute Mann wird nicht so reagieren, weil er dich nicht leiden kann, sondern weil er sieht das du besser bist, mehr drauf hast oder zumindest viel mehr Einsatz zeigst als er. Klar, bisher war er die Nr. 1, es gab keine Vergleichsmöglichkeiten. Nun sehen alle wie viel besser es laufen kann und das weiß er. Es ist Neid und wohl die Angst da jemand an seinem Stuhlbein sägt. Ich würde auch nochmal das Gespräch suchen... Wenn er allerdings weiterhin auf stur schaltet, ziehe dein Ding durch, ohne Rücksicht auf ihn. Alle anderen sind ja zufrieden mit deiner Arbeit dort.

Gruß, Marcus
 
G

gretel

AW: Und so was nennt sich dann Kollege! (Vorsicht lang!)

ich bin hier mal die vorsichtige stimme. ;-)
ich verstehe dich schon. aber: versuch dich reinzudenken, wie es wäre, wenn du er wärst. du bist der chorleiter und da kommt eine neue. die plötzlich alles besser macht und kann. (ich weiß, dass du das nicht so meinst. aber bei ihm kommt es so an.)
dann würdest du hier ein posting schreiben, in dem stünde: stellt euch mal vor. jahrelang mach ich diesen job. und nu kommt da eine, die will alles anders machen. und plötzlich bin ich trotz meiner verdienste der schlechte.

verstehst du, was ich meine????

gesteh ihm zu, dass er im moment etwas beleidigt sein darf. und geh nochmal auf ihn zu. versichere ihm, dass du keine konkurrenz zu ihm suchst. keine für ihn sein willst. (ich gestehe abr, dass ich es nicht gut finde, dass du mit seinem chor o. mitgliedern davon probst. das MUSS er ja geradezu als affront auffassen. das ginge dir ganz genauso.)

es ist nicht deine aufgabe zu beurteilen, was er alles falsch macht. das MUSS aus den reihen des vorstandes o. des chores selbst als kritik kommen. möchtest du dir von AU?EN reinreden lassen?! ;-)

also kannst du es meines erachtens wirklich nur so versuchen, dass du insgesamt keine kritik übst, wenn dich mitglieder ansprechen eher bedeckt hälst. und ihm gegenüber zum ausdruck bringst, dass dir einzig an einer zusammenarbeit mit kinder- und großem chor gelegen ist. und DAZU würdest du gern mit ihm sprechen.

ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten. bitte nur, es auch einmal von dieser seite zu sehen.

liebe grüße!
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: Und so was nennt sich dann Kollege! (Vorsicht lang!)

Hallo Corinna,

PepperAnn hat gesagt.:
Ich würde aber vielleicht trotzdem noch mal ein Gespräch mit ihm suchen um alle Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen.

Das werde ich auf alle Fälle machen, denn es kann einfach nicht angehen, dass wir nicht ind er Lage sind, trotz unterschiedlicher Arbeitsauffassung uns zumindest was die Terminabsprache betrifft uns zusammenzusetzen und mal zu reden.

Ich habe es ja schon einige Male versucht, ihn mir zu schnappen, aber das war meist nach AUftritten und bis ich dann meine Kinder gebändigt hab und alle wieder auf die Eltern verteilt waren, war er schon wieder weg.

dabei hätte man doch gerade am Weihnachtsmarkt mal zusamen einen Gühwein trinken können. :(

PepperAnn hat gesagt.:
Ich weiss ja nicht wie intensiv ihr beiden zusammen arbeitet aber ich würde mich nicht wirklich wohlfühlen in so einer Situation.

Zum Glück ist es nicht allzu intensiv, aber es ist nun mal ein Verein mit zwei Dirigenten und da sollte man sich unterhalten können.

Ach, mir passt das so,wie es jetzt ist, auch nicht.

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Hallo Ute

Ute hat gesagt.:
du nennst ihn Kollegen und empfindest auch so - ob du seine Kollegin bist, oder als solche empfunden wirst wage ich zu bezweifeln. Für ihn bist du Konkurrenz. Und es ist eine bewährte Maßnahme Konkurrenz kleinzuhalten in dem sie kritisiert, ihre Fähigkeiten in Frage stellt usw.

Da schreibst du was wahres. Ich finde das einfach nur traurig.

Ute hat gesagt.:
Ich finde so Menschen unmöglich,

Unmöglich, ja auch, denn es würde ja auch anders gehen, aber ich finde es eigentlich eher schade, dass man meint, sich so aufführen zu müsser.

Ute hat gesagt.:
Bleib dir bewusst was du bist und kannst, und versuche ungerechtfertigte Kritik an die abgleiten zu lassen.

Klar, mache ich ja auch, aber es ärgert mich trotzdem, weil das Klima im Verein leidet.

Ach Menno.

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Hallo Marcus,

Snow hat gesagt.:
Klar, bisher war er die Nr. 1, es gab keine Vergleichsmöglichkeiten.

Vergleichsmöglichkeiten gab es schon, aber es gibt hier keinen guten Chorleiter mehr, der Zeit hätte, diesen Chor zu übernehmen. Und mangels Alternativen wurde wohl im letzten Jahr gute Miene zum bösen Spiel gemacht.

Snow hat gesagt.:
Ich würde auch nochmal das Gespräch suchen... Wenn er allerdings weiterhin auf stur schaltet, ziehe dein Ding durch, ohne Rücksicht auf ihn. Alle anderen sind ja zufrieden mit deiner Arbeit dort.

Ja, werde ich versuchen und mich ansonsten auch nicht beirren lassen. Habe schließlich schon 18 Jahre Unterrichts- und Chorleitungserfahrung hinter mir und bin eigentlich - auch im Vergleich mit anderen - immer gut gefahren.

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Hallo Gretel,

gretel hat gesagt.:
verstehst du, was ich meine????

Ja, tu ich und es ist halt auch so, das sich eh ihm gegenüber sehr vorsichtig bin.

Ich kann mir denken, wie er sich fühlt, und ich kann mich durchaus auch in seine Situation hineinversetzen. Und deshalb suche ich ja auch das Gespräch mit ihm, um ihm klar zu machen, dass ich mich eigentlich ja gar nicht in seine Arbeit drängen will. Aber es gibt halt auch Punkte, die er einfach besser (oder überhaupt mal) machen könnte.

(ich gestehe abr, dass ich es nicht gut finde, dass du mit seinem chor o. mitgliedern davon probst. das MUSS er ja geradezu als affront auffassen. das ginge dir ganz genauso.)

Ja, und ich ärgere mich auch darüber, dass ich da zugesagt habe. Mir wurde halt anfangs erzählt, dass das ein paar Leutchen wären, die für Fasching etwas Proben wollten, ob ich das übernehmen könnte. Dass es sich hierbei aber um Teile des Chores handelt, wurde mir erst dann bewusst, als sie da vor mir saßen und wir uns darüber unterhielten, was sie denn überhaupt machen wollten. Tja, und dann war es aber schon zu spät um zu sagen, dass sie das mit ihrem Chorleiter machen sollten.

Klar verstehe ich seinen Ärger, aber andererseits denke ich mir, dass die Leute nciht auf mich zugekommen wären, wenn sie mit ihm und seiner Arbeit zufrieden wären.

es ist nicht deine aufgabe zu beurteilen, was er alles falsch macht. das MUSS aus den reihen des vorstandes o. des chores selbst als kritik kommen.

Es scheint ja schon seid rund einem Jahr zu brodeln, die erste Vorsitzende hat shcon alles Mögliche versucht, aber er scheint da immer abzuwiegeln. Zu Vorstandssitzungen oder der Vollversammlung kommt er auch nie, obwohl das doch für die Terminabsprache sehr wichtig wäre.

Mit dem Chor geredet wird auch nicht, die sollen das untereinander aus machen. Da ist in den letzten Monaten der Frust schon extrem gewachsen.

Es gab ja aber auch keine Alternative um zu sagen, dass er entlassen wird und man sucht sich jemand anderen. Und schon zu der Zeit war eigentlich klar, dass eine weitere Zusammenarbeit in dieser Art nicht mehr geht, dass sich etwas ändern muss.

Tja, und nun bin ich als Alternative aufgetaucht. Das macht ihm natürlich zu schaffen - kann ich sehr gut verstehen. Klar würde es mir da auch nciht anders gehen. Ich habe aber eine gänzlich andere Arbeitsauffassung als er und kann mir nicht vorstellen, dass ich mit diesen Leuten solche Probleme bekommen hätte - wahrscheinlich aber andere ;-)

dass dir einzig an einer zusammenarbeit mit kinder- und großem chor gelegen ist. und DAZU würdest du gern mit ihm sprechen.

Genauso handhabe ich es ja auch, aber er ist wohl an einer zusammenarbeit (zum Wohle des Vereins) nicht im mindesten interessiert.

Mal sehen, die Konzertplanung für nächstes Jahr steht ja an, und da muss er ja dabei sein, denn er muss ja sagen, ob er die Termine wahrnehmen kann oder nciht. Vielleicht ergibt sich da ja nochmal ein Gespräch.

ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten. bitte nur, es auch einmal von dieser seite zu sehen.

Nein, bist du nicht, im Gegenteil. Du hast schon eingies angedeutet, was mir sehr wohl bewusst war, aber es ist doch immer einfacher, sich das nochmal durch den Kopf gehen zu lassen, wenn man es von anderen hört/liest.


Danke euch für eure Worte und sorry für den langen Text.

Liebe Grüße

Rosi
 
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