Und noch eines: Tauschandel mit Freunden

lulu

Königin der Nacht
Gestern mußte ich doch glatt meinen Mann bei der Arbeit konsultieren, weil ich eine Erziehungsfrage hatte :o :-D.
Wie hättet Ihr die Situation gehandhabt?

Klaas hatte Besuch von einem Freund, der Yugioh-Karten mitgebracht hat. Klaas ist total heiß auf diese Dinger, hat aber noch keine eigenen (doch zwei, die er mal geschenkt bekommen hat). Jetzt haben die zwei angefangen zu tauschen, Klaas "Schätze" gegen bis zwei bis fünf Yugioh Karten. Der materielle Wert der Karten liegt bei $4 pro Satz/Spiel. Klaas Schätze, ein Taschenmesser, ein BayBlade, ein blinkender Elektrofan (hat er sich von seinem Taschengeld gekauft bzw. selber zum Geburtstag verschenkt und bekommen - daher weiß ich die Preise) liegen vom materiellen Wert zusammen bei etwa $12. Der ideelle Wert natürlich, in dem Moment natürlich, ganz woanders. Was hättet Ihr getan? Den Tausch unterbunden? Sie weitertauschen lassen? Zurücktauschen verlangt? Ich muß dazu sagen, daß der kleine Besucher ein seeeehrr gevieftes Kind ist und nicht zum ersten mal versucht zu seinem eigenen Vorteil zu handeln. Es gab schon andere Situationen, in denen ich ihn als unfair erlebt habe.

So, was hättet Ihr getan? Was wir getan haben, schreibe ich dann später.

Lulu :winke:
 
M

MamaKati

Ich kann ja nur aus der Theorie antworten, aber ich hätte es zugelassen. Frei nach dem Motto "Um eine Erfahrung reicher" und "aus Fehlern kann man nur lernen".

Klaas würde dadurch sehr nachhaltig mit den Konsequenzen seines eigenen Handelns konfrontiert werden und mit der Tatsache, dass er die Verantwortung für seine Entscheidungen trägt.

:cool:

Erzähl schon, was habt ihr gemacht? :-D
 
G

Grisu

Liebe Lulu,

Also spontan fällt mir da eine "Probetauschzeit" ein.
Würde das ganze nicht total unterbinden - aber vorschlagen, dass Klaas nach zwei Wochen noch die Möglichkeit des Rücktausches hat (damit er nachfühlen kann, wie es ihm ohne seine Schätze geht und ob sie ihm abgehen). Das "Jetzt-Gefühl" ist halt manchmal schon sehr vorrangig. Manuel ist zwar erst drei - aber er würde alles wichtige aufgeben für nur den einen gerade vorrangingen Wunsch, den er hat.

Bin gespannt, wie Du das gelöst hast!

Ganz lieben Gruß
Christine
 

Tulpinchen

goes Hollywood
Ich hab als Kind immer mit einer Freundin Barbie-Sachen getauscht; also so richtig und für immer.
Ich fand da nix bei, weil ich ganz nach meinem persönlichen ideellen Wert gehandelt habe. Meine Ma hingegen hat mir das später verboten, als sie mitbekommen hab, daß ich echt teures Barbie-Equipement (das ich gar nicht so toll fand) gegen irgendwelches selbstgenähtes/-stricktes Zeug getauscht hab (was ich voll cool fand).

Sie hat meine Geschäftchen dann rückwirkend in einen Tausch auf beschränkte Zeit umgewandelt, was ich aber doof fand, weil ich meine "Errungenschaften" ja für immer haben wollte. Drum hab ich meine Handelstätigkeiten dann eingestellt.

Ich finde das Handeln unter Kindern an sich sehr gut.
(Hätte meine Ma mich damals gelassen, wär ich jetzt sicher pfiffiger, wenn ich auf dem Flohmarkt was kaufe *g*)
Allerdings kann ich Dich sehr gut verstehen, wenn Du merkst, daß ein Geschäft in Deinen Augen unfair läuft.

Ich glaub, ich hätte nichts gegen den Tausch für immer gesagt, hätte aber versucht, mittels "Einmischen" für ein Gleichgewicht in dem Handel zu sorgen.

Und was habt IHR nun gemacht?
 
M

Märilu

Ja, Probetauschzeit :jaja:

oder ein Tag Bedenkzeit - ohne die Karten im Angesicht zu haben.

Was hast Du gemacht, Katja?
 
T

Tati

Eigentlich sollte man ja den Tausch (falls er schon erfolgte) so stehen lassen. Esar ja die Entscheidung des Kindes.
Aber ich kann mich nicht ganz so damit anfreunden, denn wenn mein Herz an einem Stück hängt ... dann will ICH nicht, dass es weggetauscht wird.
(Kerstin, erinnerst du dich an das Buch, das Elias verkaufen wollte, und du es ihm erst gekauft hattest? Das war auch SEIN Buch und SEINE Entscheidung. Aber dir tat es weh.)

Probetausch finde ich klasse!

Bei uns im Kiga verschenken die Mädels gerne ihren Schmuck. Wenn Tabea ankommt, G. hätte ihr diesen Ring geschenkt, dann sage ich immer, dass sie es ihr ausgeliehen hat und sie ihn ihr am nächsten Tag wieder zurückgeben soll. Gs Mutter bekam das mit und war erleichtert und erklärte ihrer Tochter auch, dass sie ihn erstmal "verleihen" soll.

Tabea verlieh aber auch schon Ringe (aus Plastik). Die anderen Mädels konnten sie ihr nicht mehr zurückgeben, da sie sie kaputt gemacht hatten.
Da erklärte ich Tabea auch, dass das halt pasieren kann, wenn sie ihre Sachen verleiht. Seit dem hat sie nichts merh verliehen. (Mama kümmerte sich halt nicht darum, dass die anderen Mädels ihr Ersatz besorgen sollten oder gar dass Mama Ersatz kauft.)

Nun bin ich auf eure Lösung gespannt.


Tati
 
M

Märilu

Lulu heißt auch Katja!

Oder war das jetzt ein Geheimnis, das ich nicht ausplaudern sollte?

:oops:
 
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