Trozphase

Fabienes Mama

Gehört zum Inventar
AW: Trozphase

Das kenn ich nur zu gut. Wenn wir draussen sind und ich sage sie soll kommen weil wir nach Hause wollen und sie bockt gehe ich einfach und lass sie stehen. Sie kommt dann irgendwann nach.
Oder heute hatten wir die Situation das sie unbedingt zu der Nachbarin wollte um Schokolade zu holen. Ich habe Nein gesagt und sie ist trotzdem losgelaufen. Muss aber an dieser Stelle sagen das wir in einem Dorf mit 100 Einwohner wohnen wo die Kinder ohne Gefahr alleine draussen herumrennen können. Ich hab sie dann an die Hand genommen und zu uns an die Haustür gebracht und ihr gesagt das die Oma M. Jetzt Mittagspause macht und es deshalb Jetzt keine Schokolade gibt. Sie hat mindestens neun halbe Stefan. GESCHRIEHEN und getobt wie e eine wilde. Ich habe s je schreien lassen. Bis ein Nachbarn der die Anfangszene mitbekommen hat k a m und meinte: du musst noch lauter schreien die anderen Leute können s sonst nicht hören wie böse du bist. Schlagartig war es mit brüllen und zu toben vorbei.
Wenn du also die Möglichkeit hast lass ihn stehen und gehe. Also nur so weit das du ihn noch sehen kannst er aber nicht dich. ICH versteck mich dann immer hinter einem Busch oder so. Klappt meistens
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Trozphase

Wie schrecklich, der Kommentar vom Nachbarn. Das Kind ist doch nicht böse! Es ist verzweifelt, weil es an eine Grenze gestoßen ist, die es aushalten muss. Und Wut und Verzweiflung sind Gefühle, die auch ihre Berechtigung haben.
Warum nicht das Kind dadurch begleiten mit Verständnis? Ich verstehe deine Wut. Du bist echt sauer. Dann muss das Kind immer noch aushalten, dass da eine Grenze ist, aber es fühlt sich nicht auch noch zusätzlich böse, sondern lernt, dass es diese Gefühle auch hat und haben darf.
Mich macht dieser Negativblick auf Kinder echt traurig. Warum ist das so, dass Kindern suggeriert wird, dass das, was wir Trotz nennen, schlecht ist? Es ist ein notwendiger Teil ihrer Entwicklung, ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Das kann nerven, klar, aber es gehört eben mit dazu. Wie laufen lernen und trocken werden. Die einen können es quasi gleich, die anderen erst später.

Mausi, es gibt da ganz viele Lesetipps zum Thema Trotz, die zum Ansatz haben das Kind zu verstehen und zu begleiten. Falls du gerne liest. Dieses z.B.

[ISBN]3466308240[/ISBN]
 

enna1009

Gehört zum Inventar
AW: Trozphase

Also unsere Madame hier interessiert es gar nicht so sehr, ob wir weggehen. :umfall: Wenn sie ihren Willen durchsetzen möchte, versucht sie das eben mit allen Mitteln,sehr konsequent.(manchmal beneide ich dieses kleine Mäuschen darum)
Blümchens Tipps sind da schon eher zu gebrauchen und haben auch bei uns schon zum Erfolg geführt.

Allerdings sind sie auch kein Allheilmittel. Zumindest mir ist letztens nichts mehr eingefallen als das Kind im Supermarkt partout nicht mit zur Kasse wollte.... 'ich bleib hier' :umfall:
Da musste ich sie (nach missglückten anderen Versuchen) raustragen.
Aber das klappt ja dann auch irgendwann nicht mehr.
 

Raupe Nimmersatt

lieber nackig & knackig als kackig
AW: Trozphase

Den Eingangspost auf Grund der etwas knapp formulieren Fragestellung jetzt mal ausser Acht lassend:

Wenn der Knirps hier tobt, ist es ihm allerherzlichst egal, wohin ich gehe.

Bei "Stufe 1" hilt es oft noch, ihn in den Arm zu nehmen, ihm zu sagen, dass man die Wut versteht. Ist man darüber hinaus, hilft nix ausser toben lassen und warten, bis sich der Sturm gelegt hat.
Wenn er es total übertreibt und nach mir haut oder tritt, dann bin ich auch nicht mehr ganz freundlich und je nach Situation ist dann entweder der Ausflug beendet oder er darf sich hier in seinem Zimmer bei offener Tür überlegen, ob er wieder rauskommen mag, wenn er mit Bocken fertig ist.

Meist ist nach 10 Minuten toben alles wieder gut und er kommt mit den Worten "ich sehr traulig" zu mir und setzt sich zu mir. Wir reden dann drüber und oft hilft es dann bei der nächsten Situation schon gut.

Am Wochenende ist er hier wegen einer Kleinigkeit total ausgetickt. Er wollte, dass ich ihn die Treppen hochtrage, ich hab ihn nicht hochgetragen und dann kam ein Wirbelsturmanfall erster Klasse, der bestimmt 30 Minuten dauerte und alle Phasen des "bockig und trotzig seins" abdeckte, inklusive Hauen und Kreischen. Ich hab ihn dann in sein Zimmer gesetzt und ihm gesagt, er könne wieder kommen, wenn er sich beruhigt hat. Er trat die Tür zu. Ich machte sie ihm wieder auf und meinte, die einzige, die hier die Tür zumacht, bin ich - und wenn er die Tür das nächste Mal zuknallt, kann er sich in der Küche auf den Boden setzen, bis er wieder runterkommt. Und ging wieder. Und ja, ich wurde dazwischen auch laut - sicher nicht erzieherisch wertvoll, aber menschlich.

Nach ca. 10 Minuten kam er mit Schnuller und Plüschtier in die Küche getappst, nahm meine Hand und sagte "Tute mir leid, Mami." Und das, das habe ich sehr beachtet und erwähnt und ihn dafür gelobt. Denn das zeigt, dass unsere Gespräche durchaus ankommen, auch wenn er mal austickt. Und vor allem finde ich das für einen 2,5Jährigen eine sehr sehr beachtenswerte Leistung, festzustellen, dass das nun grade wirklich Mist war.

Hier ist es auch einfach so, dass wir uns gegenseitig oft hochschaukeln. Manchmal bemerke ich das rechtzeitig und mach dann bewusst irgendwas, wo er sich austoben kann, aber nicht "hören" muss. Danach ist's meist wieder gut.

Einfach stehen lassen und gehen bringt hier auch nichts, ausser dass mein Kind lernt, dass es alleine zurückbleibt, wenn es mit seinen Gefühlen überfordert ist. Ich sag dem Buben hier immer wieder, dass ich ihn immer lieb habe, egal was er macht, aber das es mich traurig-wütend-etc macht, wenn er sich so benimmt. Das nimmt er dankbar an. Er kommt nach solchen Wutausbrüchen oft zu mir und sagt "Mami, ich liebt Dich. Auch immer. Du traulig noch?" Ich find das auch wichtig. Ich bin sicher keine Übermama und ich bin eindeutig eine von denen, die findet, dass die Kinder heutzutage oft ein wenig mehr Erziehung brauchen könnten und dass vor 20 Jahren sicher nicht alles, aber doch einiges besser geregelt war. ;-) Aber ein Kind in dem Alter lernt gerade, was seine Gefühle mit ihm machen.

Es gibt da einen schönen Satz. "Liebe mich immer dann am meisten, wenn ich es am wenigsten verdient habe. Denn dann brauche ich es meisten." Und genau so ist es bei meinem Buben. An Tagen, wo ihm die ganze Welt zuviel ist, braucht er am meisten Liebe - trotz Wut, die raus muss. Und erstaunt dafür eben mit solchen Dingen, wie dass er hier antappst und sich entschuldigt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mausi 1989

Gerade reingestolpert
AW: Trozphase

Danke dir das kann ich ja mal ausprobieren und wie können wir uns verhalten wenn er das in ein einkaufsladen macht mit den brüllen und tobben?
 

Mausi 1989

Gerade reingestolpert
AW: Trozphase

Das stimmt das kennen wir und dann bekommt man noch zu hören das wir das Kind nicht unterkontrolle haben
 
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