AW: Trotzphasen schon mit 15 Monaten ?
Hallo Eva,
da kann ich Dir ein Liedchen von singen...
erstmal Trotz- oder Frustgeprüfte Grüße
Bei Kilian fing das schon mit ca. 10 Monaten an, es war aber kein Trotz, sondern eher Frust/Wut (?)... wenn etwas nicht klappte, er etwas nicht durfte, ihm etwas nicht passte ... was auch immer...
Mittlerweile liefen seine letzten Wutanfälle so ab... wollte etwas, bekam es aber nicht (z.B. Schoki oder Autoschlüssel), fing an zu schreien und zu weinen, lief hin- und her, suchte sich Sachen zum Werfen, angebotene Alternativen wurden aus der Hand geschlagen, schmiss sich auf den Boden, um mit dem Kopf auf dem Fliesenboden zu schlagen oder auch gern genommen, gegen irgendwelche Türen... (hatte aber immer meine Hand dazwischen)..., dann versuchte er auch mich zu hauen...
Teilweise war das so heftig, dass ich manchmal fast angefangen habe zu weinen... natürlich muss man in dem Alter Grenzen setzen und konsequent sein.... aber es rührt mich trotzdem, ihn so weinen und toben zu sehen... jeder Versuch ihn abzulenken, zu trösten wurden immer heftiger abgelehnt...
Dann habe ich hier einiges über die Suchfunktion nachlesen können und bin bei folgendem Ratschlag hängengeblieben: Bleib in der Nähe, lass ihn das Gefühl haben, nicht allein zu sein mit seinem Kummer, beschäftige Dich mit was anderem, aber lass ihn seine Wut auch ausleben...
siehe da... es klappt... zaghaft, zögerlich nach 5-8 Minuten kommt er dann wieder angewackelt, als ob nichts war, neugierig, was ich denn gerade mache...
seitdem sind die Wutanfälle auch für mich um einiges leichter wegzustecken... glaub mir, nach jedem Anfall war ich psychisch völlig erschöpft...
ich konnte mir zunächst nicht vorstellen, dass es gut ist, sein Kind in seiner Wut zu ignorieren.. .aber ich glaube das hat nichts mit ignorieren zu tun, sondern eher, dass die Mäuse sich dann selbst im Weg stehen und nicht wissen, wie sie da wieder rauskommen und die Kurve kriegen...
Was auch immer ein Problem bei uns war, dass ich manchmal nicht erkannt habe, das er gerade etwas machte, was ihn völlig begeisterte und ich ihn einfach davon wegholte (Windeln wechseln, Obstgläschen füttern wollen etc.)... da gab es dann leider auch heftige Anfälle... nun lass ich ihn erstmal in Ruhe zu ende wursteln und kündige das vorher an... auch als Frage... "Kilian, wenn Du fertig bist, gehen wir gleich runter, etwas Obstbrei essen"... manchmal steht er schon vor Ende des Satzes am Treppengitter und will es dann auch selbst...
Beobachte mal, wann und in welchem Zusammenhang Cecilia diese Trotzanfälle bekommt... wie reagierst Du auf sie? Sicherlich gibt es auch gute Bücher zu dem Thema, vielleicht mag da ja mal jemand was vorschlagen... (habe mir auf Anraten hier das Buch "Kinder entdecken die Welt" besorgt und bekomme es morgen)...
Ich wünsche Dir, dass Ihr das ein wenig in den Griff bekommt, zumindest die Anfälle einigermassen gemässigter Ablaufen... So ein Zwerg kann schon ganz schön erschrecken in seiner heftigen Wut, richtig?
Liebe Grüße und einen schönen Abend noch... und sorry, dass es so lang ist (ist es ja irgendwie fast immer bei mir)...
Silke