Trotzen, trotzen, trotzen...

Irrlicht

Lichtlein
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

Allerdings finde ich das Buch Babyjahre schrecklich!
Hab da nicht viel Hilfe gefunden außer: Es ist eine Phase... Und man hat durchgehend das Gefühl, dass mit seinem Kind was nicht stimmt, weil die Beispiele dort alle schon mit 9 Monaten laufen können und mit 1 Jahr sprechen können... :(
Echt? :???: Ich habe es früher gern gelesen, als meine Kinder in dem Alter waren, und so habe ich das weder in Erinnerung noch empfunden :???:

man müßt eigentlich das zweite Kind als erstes bekommen, da wüßt man besser Bescheid :mrgreen:

:winke:
:hahaha: Der war gut, Lucie :lachen:
...und es ist was dran ;-) :jaja:

Zu den (Knapp-)Einjährigen-Mamas kann ich nur sagen: Habt Geduld, Ihr Lieben. Das ist alles normal in dem Alter. Und nein, die Kinder wollen in der Regel nicht bewußt Ärger machen, sondern probieren, und dabei ist das eine sicher impulsiver als das andere. Ich halte es trotzdem für richtig, eine gewisse Linie zu gehen, wie zum Beispiel mit immer wiederkehrenden Sätzen wie "Mit Essen wirft man nicht" o.ä., denn ich bin überzeugt davon, daß da was hängen bleibt, denn die Kinderchen sind ja keine Doofen, nur weil sie noch nicht sprechen können :nix: . Aber man sollte dennoch gelassen bleiben. Schwer, ich weiß, ich habe ja auch nicht mein zweites Kind vor dem ersten bekommen :hahaha:

Also bleibt mir nur, der Raupenmama ein dickes Fell zu wünschen (und vielleicht auch noch ein zweites Kind? :sagnix: :hahaha: ).

:winke:
 

Thalea

(E)I-App
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

- Kinder sind schwierig, Mütter auch. -
Das trifft es so genau :) Oft genug schlittere ich auch in einen Machtkampf mit dem Krümel, wo ich erst mal selbst tief durchatmen muss und mir klar machen, was der kleine Kerl damit gerade bezwecken könnte. Das wird nach diversen Nächten mit 3-4 Unterbrechungen definitiv nicht einfacher.
Manchmal sitze ich dann da, hab ihn im Arm und weine, weil es für einen Moment einfach zu viel wurde, ich ungeduldig, wütend, sauer, keine Ahnung was wurde. Auf jeden Fall etwas, dass der Krümel nicht verdient hat. Aber auch Mütter sind nur Menschen und ich glaube die Beziehung zu einem Kind ist das leichteste und zugleich schwerste, was man erleben kann. Im besten Fall ist da bedingungslose Liebe, von Seiten des Kindes kommt sie auf jeden Fall, aber eben auch Bedürfnisse auf beiden Seiten, die erfüllt werden wollen. Da muss es ja zwangsläufig dazu kommen, dass es mal knallt.

du schreibst grad so schön vom Raupi, das berührt mich sehr. Höre jetzt mal auf, ich werd hier noch ganz gefühlsduselig
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

na glaub mal nicht dass ich anders war :oops:

ich hab echt mal ein brüllendes tretendes Kind selber brüllend vom Spielplatz heimgeschleppt, heissa was haben sich die Nachbarn gefreut da war endlich mal was los hier :mrgreen: . Da war er glaub ich nicht mal drei :oops: .. da bin ich auch einfach nur ausgerastet. Der Große war ein ganz ganz schwieriges weil ja doch auch krankes Kind bei dem niemand wußte was er hat und ich war wie oft an meinen Grenzen und weit drüber, weil ich es auch nicht unterscheiden konnte.

aber wie es immer ist: wenn man aussen steht dann sieht man mehr, dann weiß man mehr. Und was ich inzwischen weiß lag unter anderem an meiner Verzweiflung, mir - aufbauend auf meinem Fachwissen - alles anlesen zu müssen weil doch niemand meinem Kind helfen wollte oder konnte. Ich mußte ja nach allen Richtungen lesen, es gab doch niemand der sich dem intensiv widmen wollte. Man sucht halt so lange bis man seinem Kind helfen kann, oder?

Wenn der Raupi tobt dann probiers mal nicht mit "nein" sondern mit Ablenkung. Einfach mal nein sein lassen. die Kinder bekommen ganz schnell dermaßen feine Antennen für NEIN dass man schon alleine damit einen Trotzanfall auslösen kann :mrgreen:
Was auch so eine ganz irrige Annahme ist, ist der Glaube man müßt dann noch Konventionen einhalten.
Wo steht dass Kinder im Kinderstühlchen sitzend essen müssen, wo steht dass Mütter nicht in Laufställen sitzen dürfen, wo steht dass Kinder essen müssen wenn die Erwachsenen meinen es wär Zeit dafür?

ich hab inzwischen gelernt dass man gerade als Mutter vor allem eins sein muß, um seine Nerven zu schonen: flexibel ohne ende und nur ja nicht an den ganzen Überzeugungen kleben. Mei, was bin ich kreativ geworden, je nach Alter..

an deinen Beispielen aufgezogen: wenn er den Ofen aufklappt dann leg das Butterbrot weg und ihr spielt Ofen aufklappen. so lang bis er keine Lust mehr hat. Und dann kann er friedlich essen, weil die Neugier befriedigt ist. Er klappt doch den Ofen auf weil er was lernen will. Das ist nicht unsinnig was er da tut, das ist lernen. Und wie immer im Leben (siehe mein Jammerschusselpost ;) ) muß Mensch die Dinge ganz ganz oft tun bevor er es kapiert...manche mehr, manche weniger. Die größten Entdecker haben zuerst mal ausgiebig beobachtet und ausprobiert, ist dir das bewußt? Und Kinder sind die größten Entdecker der Welt, sie entdecken jeden Tag was Neues :herz:
wenn er keine Lust hat im Stühlchen sitzend zu essen - warum nicht auf ein Handtuch auf dem Boden sitzend essen? Wenn er das Köpfchen gegen die Gitterstäbe vom Laufställchen knallt, dann setz dich doch dazu. Ins Laufställchen rein. Sieh´s mal so: wenn er so tobt, kommst du eh zu nix und machst dich nur fertig. wenn du dich dazusetzt und mit ihm spielst oder einfach nur dabist und mal zuwartest verpasst du also nicht wirklich viel... und danach gehts dann vielleicht friedlicher weiter.
Und damit hast du ihn gar nicht seinen Trotz durchsetzen lassen, du hast ihn so abgelenkt dass der Machtkampf beendet ist.

was bei manchen Kindern - so beim Großen z.B. - auch super zieht sind Überraschungen, Witzigkeiten, Slapstickeinlagen. Aber ohne Ironie, das verstehen kleine Kinder noch nicht...
wenn das Kind bockt, versuch es irgendwie zum Staunen zu bringen, setz dir nen topf als Hut auf, mach irgendwas von dem das Kind genau weiß dass es so falsch ist.
Oder mach was was es faszinierend findet, setz dich einfach hin und mach was. Ganz für dich aber so dass es das sieht. mit dem Holzlöffel auf töpfe schlagen, türmchen bauen, irgendwas... da wird auch bald der Wunsch kommen, mitzumachen.

Bei Trotzanfällen im Auto hab ichs auch schonmal fertiggebracht und hab einfach wo angehalten wo´s gut ging und wir haben uns die Wiese, die Autos die vorbeifahren oder was auch immer betrachtet. Und dann weitergefahren.

Meistens entstehen Trotzanfälle bei Kindern wenn sie übermüdet oder überreizt sind oder dann wenn sie Mutters Druck oder Wunsch spüren "das" jetzt unbedingt durchzuziehen. Wenn man also weiß dass man selber nicht gut drauf ist sollt man lieber Tütensuppe kochen als um sechs uhr abends mit übermüdem Kind noch zum Einkaufen zu fahren...
Und man sollt sich auch die Freiheit nehmen, jegliche Verabredungen, Terminierungen usw. zugunsten der Kinder mal absagen zu können, wenn man weiß dass es eh Stress gibt und in die Hose geht.
wir hatten morgens immer unendlich Stress mit dem Anziehen um pünktlich in den Kindergarten zu kommen, es war ein Drama. solange bis ich mit dem Kiga vereinbart hatte, entweder wir kommen später oder er kommt im Schlafi und ich bring die Klamotten einfach mit. Und da war der Stress raus und die Bockigkeit auch. Es gab ja keinen Grund mehr...

und nein - damit versaut man die Kinder nicht fürs Leben und sie lernen trotzdem noch sich anzupassen, Regeln einzuhalten usw.
die Kinder reagieren ja nicht auf jede Erziehungsmaßnahme mit Trotz, oder?

:winke:
 

enna1009

Gehört zum Inventar
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

Ach Lucie...das hast du so schön geschrieben. :corinna:

Dem kann ich nur zustimmen und aber auch zugeben, dass das hier auch nicht immer so klappt. :oops: Gerade nach anstrengenden Arbeitstagen...

Alles Liebe :herz:
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

Ich schicke Dir Ruhe und Geduld und ganz viel gute Laune. Schade, dass ich so weit weg bin. Das Raupi würde ich mir auch mal nehmen, damit die RaupenMama etwas für sich tun kann. :winke:

Ich bin beim zweiten Kind eher die Durchzieherin geworden als diejenige, die sich in den Laufstall setzt. Ginge bei mir nicht. Der Laufstallboden ist auf vier kleinen Metallhaken befestigt. Da könnte ich mich nur einmal drauf setzen. Ich bin aber viel ruhiger, wie alle beim zweiten Kind und in ein paar Monaten kann ich Dir sagen, wie sich das auf kleine Murmeltierchen auswirkt.

Wichtig für mich, war es die Wut nachempfinden zu können und zu verstehen und es nicht persönlich zu nehmen. Es ist einfach eine Entwicklungsphase bei ihm und nichts was gegen Dich geht.
Es wird leichter werden.

Susala, die gerade froh ist, dass bei uns der Papa diese Phase genießen darf.
 
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Doris

AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

Meine Tochter ist ja nun schon "alt". Nämlich fast 15 Jahre alt.

Und obwohl ich NICHT die gleiche Einstellung hatte wie @Raupe Nimmersatt und mein Kind NICHT schon zwanghaft versucht habe mein 11 Monate junges Kind so zu erziehen, hat es mit zwei Jahren NICHT mit Essen über den Tisch geworfen und konnte sich recht gut benehmen. Auch heute noch mit fast 15 Jahren. Es ist zwar schön und gut, dass man sein Kind gesellschaftskonform erziehen möchte, man sollte aber auch drauf achten, dass es altersentsprechend ist. Nahrung ist Spielzeug in diesem Alter. Punkt. Aus. Da kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln. ES IST SO. Wie soll das Kind es unterscheiden, dass es den Beissring, auf dem es auch rumkaut genauso wie den Löffel auf den Boden werfen darf, das Essen aber nicht? Ein bisschen viel verlangt, hm?

In meinen Augen - und ich habe insg. 12 Neffen und Nichten und jede von uns hat ihre Kinder anders "erzogen" oder ist anders mit ihnen umgegangen, also glaub ich schon, dass ich da aus einem sehr großen Erfahrungsschatz erzählen kann - fruchtet das herzlich wenig, wenn man ein Baby in diesem Alter versucht zu erziehen. Das geht nicht. Babys können in diesem Alter nur durch stete Wiederholungen lernen. Sprich: Der Löffel wird halt eine Million Mal auf den Boden geschmissen, bis das Baby den Zusammenhang zwischen dem Fallenlassen und der Mimik der Mutter und ihre Reaktion verinnerlicht hat. Da muss das Baby durch, da muss die Mutter oder die betreuende Person durch.

In meinen Augen erwartest du @Raupe Nimmersatt und alles anderen, die genauso denken und handeln wie du, viel zu viel von einem Baby in diesem Alter.
 

Su

Das Luder
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

Ich bin etwas erstaunt, warum man mich so anders gelesen hat und meine Kinder schmeißen auch kein Essen an die Wand, der jüngste Felix ist 2,5 Jahre und ist sehr ordentlich allein mit Löffel und Gabel, teilweise schon mit Messer.

Das nur noch kurz,
Su
 

Tigerentchen2110

Rollige Erbse
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

Hi Raupimama!

Es wurde schn alles so toll gesagt, aber ein Gedanke zum alles selber machen hab ich-lass ihn dich erstmal! ok beim Essen gibt Sauerei aber irgendwann kapiert er das es noch nicht geht und zudem lernt ers so eher als wenn du zb immer fütterst um Sauerei zu vermeiden-was ich im übrigen rückblickend zu lang germacht hab. Wir haben das hier grad auch wieder, mit knapp 2 "Noah selber!" Essen, anziehen, Wasser einschenken alles, und wenn ich ihn erstmal lasse (ok beim Wasser einschenken besteht ich drauf das ich unten etwas stabilisiere) und es klappt nicht kommt mittlerweile irgendwann "doch helfen!" (oder er ist stolz wie Oskar wenns geklappt hat. Und das war in dem Alter auch schon so auch wenn er damals natürlich noch kreischte statt sich verbal äußern zu können. Zugegebenermaßen kostet das Zeit und ich hab vermutlich mehr davon als du aber ich denk das bestärkt das Kind einfach auch in der Wahrnehmung seiner Autarkie.


LG Julia
 
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