Triple P / Dreikurs und andere Erziehungsstile - das Für und Wider

kolibri

Gehört zum Inventar
AW: Triple P / Dreikurs und andere Erziehungsstile - das Für und Wider

lulu hat gesagt.:
Es haengt so viel vom Kind und den Eltern ab, dass ein Ratgeber gar nicht fuer jede Familie, Situation funktionieren kann.

Mir geht es also eher darum, die Psyche meiner Kinder besser verstehen zu koennen. Wenn ich mich in sie hineinspueren kann, dann finde ich auch ganz alleine einen Weg mit ihnen umzugehen. Kann ich das nicht, dass stehe ich auch for einem Erziehungsknoten.

Lulu

Das hier mal eben kommentarlos unterschreib :).
Muss zugeben, dass mir der Kopf nun etwas schwirrt, aber ich arbeite mich durch dieses Thema durch, da ich selber ein "Problemkind" und ehrlich gesagt kein einziges Erziehungsbuch *schäm* im Regal stehen habe. Nun stehe ich vor dem oben erwähnten "Erziehungsknoten" und den zu lösen ist verdammt schwer.

Vg
Kolibri
 
N

NimueVerdandi

AW: Triple P / Dreikurs und andere Erziehungsstile - das Für und Wider

lulu hat gesagt.:
Ich habe ja noch nicht allzu viele dieser Ratgeber gelesen, und trotzdem eine Meinung dazu ;-).

Es haengt so viel vom Kind und den Eltern ab, dass ein Ratgeber gar nicht fuer jede Familie, Situation funktionieren kann. Ich erinnere mich z.B. an ein Bspl. aus diesem Forum, wo ein Kind nicht am Abendessen teilnehmen durfte, weil es sich weigerte die Hausschuhe anzuziehen und als logische Konsequenz den Boden nicht betreten durfte um zum Tisch zu kommen. Fuer mich ist das keine Logik! Fuer mich ist das mit Spatzen auf Kanonen schiessen. Die Mutter war jedoch sehr gluecklich mit ihrer Erziehung in der Situation und fand es viel wichtiger freundlich geblieben zu sein (in der fuer mich schrecklich autoritaeren Strenge). Fuer mich waere ein bisschen Rumgemotze, dem Kind massive Hilfestellung bieten und schliesslich alle zusammen friedlich am Abendessenstisch sitzen die viiiieeel bessere Loesung gewesen. Denn fuer mich ist Ausschluss von der Familienmahlzeit so etwas wie Liebesentzug, ein bisschen Rumgemotze alltaegliches Feuerspucken, um die Bande halbwegs auf der Spur zu halten. Und damit kommen wir halt auf die Interpretierbarkeit von Situationen - es ist viel persoenliche Auslegung.
an die Geschichte kann ich mich erinnern.
Und für mich ist sie ein bißchen ein Beispiel für die Fragwürdigkeit von Konsequenzen.
Es fällt mir auf, dass was von den Eltern als natürliche Konsequenz bezeichntet wird, doch eine Willkür hat.
Und eigentlich doch Strafe unter anderem Titel ist.
Und das setzten von Konsequenzen erscheint mir wenn es wirklich durchgezogen wird sehr hart.
Man stelle sich vor wir würden als Erwachsenen auch wirklich für jedes verhalten Konsequenzen tragen müssen.
Wir sind auch darauf angewiesen, das man unser Verhalten manchmal erst abmahnt oder nur kritisch anspricht.

Ich bin bei allen drei kindern bisher gut ohne Auszeit klargekommen. Das hat seine Gründe in meiner Kindheit. Ich habe es als Kind, so schlimm das auch klingt vorgezogen eine Ohrfeige oder einen Klaps auf den Po zu bekommen.
In meinem Gefühl war das ein "sichauseinandersetzen mit mir" es fühlte sich zornig und wütend, aber lebendig an.
Meine einsamen Stunden hinter der Tür (das ist doch nicht ander als der stille Stuhl!) in der Ecke und schlimmstenfalls im Zimmer sind mir sehr schlimm in Erinnerung.
Und das Gefühl von Ohnmacht kann ich gut erinnern. Die unmöglichkeit meinen Kampf zu Ende zu bringen, meine Auseinandersetzung zu führen.
Und das Kind in mir findet es nach wie vor feige von Eltern, sich nicht zu stellen, sondern wegzusperren.
ACHTUNG, das sind irrationale Gefühle, die ich hier schildere. :D
Aber das hat mich dazu gebracht stille Zeiten und Auszeiten zu vermeiden.
Ich habe festgestellt, das Kinder unterschiedlich viel Aufmerksamkeit brauchen und das auf ebenso unterschiedliche Art und Weise einklagen.
Und das es am meisten hilft dem schwierigsten Kind über einen längeren Zeitraum die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen die es einklagt.
Meine Reaktion auf schwierige Kinder war deshalb besondere Aufmerksamkeit.
Ausflüge zu zweit, nur dieses Kind mit zum Einkauf, in die Küche usw.
Vielleicht muß man wirklich gut kucken, in welcher Situation ist das Kind was ich jetzt allein wegschicke, auf den Stuhl setzte oä.
Ist es in der Lage nachzudenken, oder macht es ihn jetzt noch wütender?
Ich finde es gibt Gefühle mit denen man ein Kind nicht allein lassen sollte.
Vor allem in großer Erregung finde ich es nicht gut!


Weil Prekop angesprochen wurde:
Ich kann mich erinnern, das ich schon als Kind, wenn ich völlig ausser mir war, gewünscht habe, das mich jemand einfach nur drückt, festhält.
Manchmal habe ich das heute noch.
Das hat mit der "Festhaltetherapie" nichts zu tun, aber ich merke bei meinen Kinder, auch den Größeren, das es ihnen hilft zu sich zu finden, wieder "runterzukommen" wenn man sie im größten Zorn einfach schnappt und im Arm hält.

Ich habe keine Ahnung von Dreikurs und Triple P. Ich habe Jesper Juul gelesen und Smart Love.
Was ich allerdings bei der Supernanny sehe, macht mir Angst, beschwört in mir ein schreckliches Gefühl herauf. Ich bin beim zuschauen immer das Kind, ich stelle mir vor wie ich mich fühlen würde und ich finde den Umgang mit dem mitunter wirklich großen Kummer ganz schrecklich.
Der Erzieher geht nur auf den Ausdruck des Kindes ein und überhaupt nicht auf die Ursache.
Wenn ich so wütend bin, wie manche Kinder in der Sendung, wenn ich so zerstörerisch bin und um mich schlage und trete, dann bin ich in einem schlimmen inneren Konflikt. Durch eine Auszeit werde ich mit diesem Konflikt alleingelassen, und so gewissermaßen noch einmal bestraft. Ich kann mir gut vorstellen, das sich der Ausdruck verlagert und nach innen ´gerichtet wird. Meine Befürchtung wäre das mein Kind statt nach aussen, nach innen zerstörerisch wird.

Ich habe gelernt, bei meinem Hellingeseminar, das Kinder NIE Ursache sind, sondern immer nur der Spiegel, der Ausdruck einer Systemsituation.
Für mich und meine Familie kann ich das 100 % bestätigen.
Deshalb erziehe ich nicht in dem Sinne, sondern suche nach dem Ursprung, nach dem Problem.

Ich stecke schon meine Grenzen ab. Aber das war auch noch nie ein wirkliches Problem. Kinder können Grenzen respektieren.
Ich achte dabei sehr darauf, wirklich nur von mir zu sprechen und Sätze wie: "Du hast..., Du bist..., Deine blöde..." fallen bei mir nicht..
Weil ich wenig schreie ist es für meine Kinder ein Schock wenn ich wirklich mal ganz laut werde und eigentlich ist es das Alarmsignal. Das reicht.

Lulus Sätze zum "bossy" finde ich gut! :D
Ich bin der Boss. Das bin ich natürlicherweise immer. Ich lasse mich hinterfragen und kritisieren aber in der letzten Instanz entscheide ich.
Dabei hat mir auch ein Hellingersatz geholfen: "ich bin die Große!"
Ich weiß es besser, ich übernehme die Verantwortung.
Vielleicht brauchen Kinder das Gefühl, der Stärke ihrer Eltern.
Gerade bei meinem Sohn hatte ich diesen Eindruck besonders. Stärke heißt "mein Erwachsener kann mich schützen" und bei Julian hatte ich manchmal das Gefühl, er überprüft ob ich immer noch stark bin. :D

Ich erziehe aus dem Bauch. Ich fühle mein Kind. Wahrscheinlich liege ich auch manchmal daneben aber es erscheint mir am einfachsten so.

Diesen Satz finde ich wichtig:
Erziehung soll Menschen auf das Leben in der Gesellschaft vorbereiten. Doch dafür braucht es erstmal einen Grundkonsens: Welche Menschen will die Gesellschaft?
(Aus dem Monitor bericht)
Ganz persönlich muß ich mich fragen
Wohin will ich mein Kind erziehen? Worauf lege ich Wert, wo setzte ich Prioritäten. Welche unverarbeiteten Dinge spielen mit?
Wie meine Eltern deren Angst es war das ihr Kind in "der Gosse" landet, oder "was die Leute denken", so hab ich auch unbewußte Ängste, die miterziehen.
Zum Beispiel kann es mir passieren, meiner Tochter zu verbieten sich mit ihrer Lehrerinn zu streiten. Weil ich um ihre Noten fürchte und letztlich um ihrer Berufschancen usw.
Dabei finde ich ihren Ansatz eigentlich richtig!
Hier wachsam zu bleiben und immer mal zu schauen, was will ich eigentlich, einen angepassten Menschen? Einen Erfolgsmenschen? Soll sie es leicht haben oder lieber Aufrecht sein? das empfinde ich im Moment als Herrausforderung.

Wohin soll mein Kind denn "er"-zogen werden?

Silke
 
G

Grisu

AW: Triple P / Dreikurs und andere Erziehungsstile - das Für und Wider

@ Silke

Auszeit für Manuel kann ich mir auch nicht vorstellen - alleine auch schon aus ähnlichen Kindheitserinnerungen wie bei Dir - und ich spüre, dass sich Manuel verletzt fühlen würde anstatt zu erkennen, dass er sich beruhigen soll.

Und nun meine Gedanken:

Ich kann unser Kind nicht "nach dem Buch eines anderen" erziehen. Erziehung hängt doch grundlegend auch mit einer eigenen "Philososphie" zusammen - was sozusagen die Leitlinie für UNSERE Familie sein soll.

Die einen verwenden Bücher als "Rezepte" und erhoffen sich für die Probleme eine konkrete "Handhabe".
Man kann aber ein Erziehungsbuch auch als "Reminder" handhaben - für mich ist das so.
Ich habe diese Bücher im Regal stehen - und sie zeigen mir einfach, was ich nich vergessen soll, wenn ich in einer Ausseinandersetzung bin mit dem Kind.
Erinnern mich daran, dass ich Grenzen setzen soll/darf/muss - aber wie ich die Grenzen setze, dass kommt auf die Individualität meines Kindes darauf an.
Erkennen, was eine Grenze ist und was eine Barriere ist für das Kind.

Es ist ein stetiges "MichHinterfragen", wo ich auf etwas "beharre" oder wo ich mir und dem Kind Flexibilität zugestehe.
Welche Punkte für eine Familie wichtig sind, dass sie eingehalten werden (ich sozusagen darauf beharre) sind ja auch sehr individuell von Familie zu Familie.

Ich denke, die Kunst ist es, zu erkennen, wo sich verschiedene "Philosophien" überschneiden. Dort kommen dann die Gemeinsamkeiten hervor und man kann den goldenen Mittelweg beschreiten. Ich brauche sozusagen dann nicht ein Extrem leben (was für mich zum Beispiel bedeutet, dass man auf EIN Erziehungsbuch oder eine "ERziehungart" schwört).

Lieben Gruß
Christine
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
AW: Triple P / Dreikurs und andere Erziehungsstile - das Für und Wider

Wenn es doch nötig ist, dann machen wir öfters Familienkonferenz (winkanfridomama)

Danke Jac! ;-)
Manche "Ratgeber" fallen offensichtlich leider dem Wechsel der Moden zum Opfer....

Aber in dem Buch steht wesentlich mehr als wie man eine Familienkonferenz durchführt.
Es tut das, was auch meiner Meinung nach ein vernünftiges Erziehungsbuch tut: Es leitet zur Selbstreflexion der Eltern an. Das ist für mich das A und O, auch wenn ein Wissen um die kindliche Entwicklung natürlich hilft, gerade wenn sie älter werden, vermute ich.

Zum Beispiel geht es darum, sich bei einem Konflikt mit dem Kind erstmal zu fragen: Wer hat denn jetzt eigentlich ein Problem - ich als Mutter oder das Kind? Und worin besteht das Problem für denjenigen genau?

Beispiel aus eigener Praxis:
Wenn mein Kind permanent sein Tee-Saft-Gemisch ausschüttet, dann hab vor allem ich ein Problem. Das Kind sieht u.U. gar keinen Grund für einen Konflikt. Aber ich muss das immer wieder neu machen, Tee kochen, Saft kostet Geld, macht Flecken und klebt. Ich muss also bei mir ansetzen: Wenn ich keine Arbeit und klebrige Flecken haben will, dann gebe ich dem Kind Wasser zu trinken und/oder - falls vorhanden - ein auslaufsicheres Trinkgefäß (die manchmal nicht mehr so ganz altersgemäß sind allerdings).

Umgekehrt kann es ähnlich sein, aber da ist meine Liebe und mein Verständnis als Mutter gefragt, an einer Lösung mitzuwirken.

Die Theorie kommt da an ihre Grenze, wo genau das kommt, was Silke beschreibt:
Nicht meine elterliche Toleranz, sondern die Erwartung der Gesellschaft.

Zum Beispiel kann es mir passieren, meiner Tochter zu verbieten sich mit ihrer Lehrerinn zu streiten. Weil ich um ihre Noten fürchte und letztlich um ihrer Berufschancen usw.

Für mich und mein Kind kann eine Lösung okay sein, aber die Umwelt schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Letztendlich muss ich mich da entscheiden, was ich will, egal wieviele Ratgeber auf dem Markt sind.


Und noch mal kurz zu den Auszeiten ein Vergleich aus der Erwachsenenwelt:
Ich hab mich etwas intensiver mit Konfliktvermittlung beschäftigt.
Glaubt mal nicht, dass nur Kinder manchmal eine Auszeit brauchen! Der "Konflikt-Papst" Friedrich Glasl hat einen dicken Wälzer geschrieben zum Thema, wie ein Konflikt eskaliert und welche Strategie man in welcher Eskalationsphase wahrscheinlich braucht - bei Erwachsenen wohlgemerkt! Bei extremen Konflikten heißt es auch da: Notbremse! Reden geht nicht mehr, die Gesprächsbasis muss erstmal wieder hergestellt werden, zur Not mittels direktiver Eingriffe von oben oder außen!
Ich will damit um Himmels willen nicht sagen, dass da jetzt eine Supernanny kommen soll!!! ;-) Sondern nur, dass Auszeiten wirklich ihren Sinn haben können - je nachdem, was danach kommt und wie es weiter geht.

Liebe Grüße
 
5

5MädelHaus

AW: Triple P / Dreikurs und andere Erziehungsstile - das Für und Wider

NimueVerdandi hat gesagt.:
Ich habe festgestellt, das Kinder unterschiedlich viel Aufmerksamkeit brauchen und das auf ebenso unterschiedliche Art und Weise einklagen.
Und das es am meisten hilft dem schwierigsten Kind über einen längeren Zeitraum die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen die es einklagt.
Meine Reaktion auf schwierige Kinder war deshalb besondere Aufmerksamkeit.
Ausflüge zu zweit, nur dieses Kind mit zum Einkauf, in die Küche usw.

Silke, das habe ich auch versucht. Noémi ist ein Kind, das immer schon viel Aufmerksamkeit "verlangt" hat. Schon als (Schrei)baby.

Das Resultat war, dass sie missgestimmt war, als es halt mal nicht möglich war, alleine mit ihr was zu unternehmen.

Ich war dann öfters mit ihr alleine beim Spielplatz. Als wir heimkamen, war sie so wütend, dass die Zeit vorbei war, dass sie erstmal auf eins ihrer Geschwister los ging.

Ich bin überzeugt, Noémi ist ein Kind, dass als Einzelkind glücklicher gewesen wäre. Oder vielleicht mit einem Geschwisterchen. Wir wollten nach ihr noch ein Kind, und es kamen 2...

Manchmal habe ich einfach nicht Zeit, nur mit ihr was zu unternehmen. Manchmal auch nicht die Lust, weil sie danach nicht glücklicher ist, im Gegenteil. Das frustriert mich. Ich habe ohnehin oft das Gefühl, sehr viel Rücksicht auf sie zu nehmen, mehr als auf die anderen. Klar, mein Problem ich habe so viele Kinder gewollt, ich hätte ja nach Noémi aufhören können, aber obs das gewesen wäre ?

Liebe Grüsse

Rachel
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Triple P / Dreikurs und andere Erziehungsstile - das Für und Wider

Noch was zur Auszeit: Ich benutze sie bei meinem groesseren Sohn. Eigentlich in zweierlei Hinsicht. Erstens wenn er mir so auf den Senkel geht/mich so provoziert, dass ich ihn und mich vor einem Wutanfall meinerseits schuetzen will, also Trennung zur Kuehlung der Gemueter. Und zweitens wenn er sich so benimmt, wie es fuer den Rest der Familie einfach nicht akzeptabel ist (nach Abmahnung natuerlich), und das ist dann auch wirklich ein Ausschluss aus der Gemeinschaft, bis die Gesellschaftsfaehigkeit wieder erreicht ist. Klaas beendet die Auszeit selber und kommt wieder, wenn er gespraechsbereit, entschuldigungsbereit, sanfteren Gemuets ist (je nachdem was passt). Wenn er nicht von selber wieder auftaucht, geht einer von uns ins KiZi und versucht die Situation zu klaeren. Bei uns funktioniert das gut. Alle kuehlen sich ab, und ich habe tatsaechlich das Gefuehl, dass wir mit der Pause weiterkommen als mit Halten, Reden, oder 728 Ermahnungen. Reflexion und Abkuehlung auf Kommando eben. Falls man das Konditionierung nennen kann, finde ich es trotzdem nicht so schlecht, denn es ist es durchaus wert zu lernen, dass man sich zum Abkuehlen und Nachdenken zurueckziehen kann, dass es Situationen gibt, in denen alleine-Zeit einem vielleicht am besten tut. Vielleicht wird da ja mal autogenes Training draus ;-).
Lulu
 
N

NimueVerdandi

AW: Triple P / Dreikurs und andere Erziehungsstile - das Für und Wider

Ich habe meine große Tochter auch schon mal in ihrem Zimmer eingesperrt, da war sie etwa sieben und ich war schon so wütend. Da war das Einsperren Schutz, sonst hätte ich sicher um mich geschlagen.

Das ist etwas anderes finde ich, wenn eine Situation eskaliert. Dann sich oder das Kind wegzusperren ist aber keine Methode, kein Programm, sonder eher eine Reaktion auf einen Ausnahmezustand.

Ich kann mir auch vorstellen einem Kind zu sagen es soll jetzt erst mal gehen und drüber nachdenken.(oder ich will erst mal nachdenken)
Das muß man im Moment, in der Situation entscheiden.

Aber wenn man den stillen Stuhl einführt, wie ich Triple P verstanden habe, dann ist es etwas anderes.
Oder?

In der Partnerschaft halte ich es auch manchmal für günstiger micht zu Ende zu streiten, sondern erst mal weg zu gehen. Durchzuatmen ein Stück zu laufen um sich dann neu zu treffen.
Das was ich bisher gesehen habe (leider hab ich nur die Supernanny ausschnitte) war aber völlig anders. Da steckt man das Kind ins Zimmer ist ziemlich autoritär und eigentlich wird der Konflikt unterbrochen. Das Kind hat nur noch die Wahl, aufgeben oder isoliert sein.
Wenn es "wieder lieb" ist kann es wieder kommen, an der Gemeinschaft teilnehmen.
Wenn ich das so richtig verstanden habe, dann ist das Prinzip nicht neu sondern uralt und ähnelt dem "in der Ecke" stehen sehr.


Silke
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Triple P / Dreikurs und andere Erziehungsstile - das Für und Wider

NimueVerdandi hat gesagt.:
Das Kind hat nur noch die Wahl, aufgeben oder isoliert sein.
Wenn es "wieder lieb" ist kann es wieder kommen, an der Gemeinschaft teilnehmen.
Bei mir hat es auch die Wahl in vernueftiger/akzeptabler Art und Weise den Konflikt weiter auszutragen. Aber nicht mit schreien, nicht-zuhoeren, Frechheit, Respektlosigkeit etc. Ich empfinde das Time-Out, wie wir so schoen sagen, auch nicht als revolutionaer, neu oder toll. Es ist nur einfach ein Mittel, das wirkt :-?. Und ja, irgendwie kriegt man tatsaechlich eine Gemeinschaftspause verordnet, wenn man sich so benimmt, dass man die Gemeinschaft sehr belastet :-?.
Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass wir Time-Outs eigentlich selten verteilen, das passiert nicht staendig, ist eigentlich das letzte Ressort, und soll auch durchaus die Hirarchieverhaeltnisse wieder verdeutlichen. Leider koennen wir die Familie nicht voellig demokratisch fuehren. Klaas ist ein Kind, das eine fuehrende Hand und Regeln und Grenzen braucht, und unser Job ist es ihm die zu geben. Er ist einfach kein Kind, dass unter permissiver Fuehrung gut gedeiht, er wird haltlos. Natuerlich kommt es dadurch immer wieder zu Rangordnungskaempfchen...
Lulu
 
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