Tod, im Himmel, in einer anderen Welt, unter der Erde...?

Elke67

Familienmitglied
Das ist ein ganz schwieriges Thema. Ich habe Timo auch erzählt, daß dann die Menschen im Himmel sind und auf uns aufpassen. Und dann kam Jahr für Jahr mehr dazu.

1.) Timo hat die Glücksbärchis gesehen, die im Himmel wohnen und da mit und über die Wolken spielen und zwischendurch auf die Erde kommen und anderen helfen. Das fand er so cool, das er auch tot sein will.

2.) Timo meinte dann, er braucht nicht mehr aufpassen, weil da ja jemand ist, der das tut.

Mittlerweile hab ich ihm erzählt, daß der Körper in einen Sarg (Holzkiste) gelegt wird und in die Erde eingebuddelt wird. Und nur die Seele, die man nicht sehen kann in den Himmel kommt. Man sollte sich also was ausdenken, was dann ausbaufähig ist, ohne die komplette Geschichte zu zerstören, weil man sonst als Lügner entlarvt wird.

Gruß
Elke
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
Hallo allerseits,

durch die Krankheit und den Tod von David wurden unsere Kinder recht früh mit diesem Themenkreis konfrontiert und sehr nah, sodass Ausflüchte nicht möglich waren, es war ihr Alltag und das warf viele Fragen auf.
Einen Teil der Antworten habe ich auf Davids Website unter anderem notiert, zwei davon zitiere ich hier jetzt einfach mal:

Mami, warum muss ein Kind sterben?
Wie lange lebe ich noch?
Muss ich jetzt auch sterben?

Stell Dir eine ganz grosse Höhle vor, der Eingang leuchtet ganz hell.
Wenn Du hineingehst, siehst Du Abertausende von Kerzen.
Es gibt kleine, grosse, dicke, dünne, lange, kurze, gerade, gebogene, helle und dunkle Kerzen.

Jede dieser Kerzen ist ein Lebenslicht.
Jede brennt eine gewisse Zeit, die einen kürzer, die anderen länger.
Immer wieder tauchen aus dem Nichts neu Kerzen auf und immer wieder erlischt so ein Lebenslicht.
Es ist vorbestimmt, wie lange man lebt, weil jede Lebenslichtkerze anders ist.
Die meisten Kerzen brennen viele, viele Jahre, aber manchmal ist halt eine Kerze ganz besonders klein und dann schnell heruntergebrannt.

Wir hoffen und glauben, dass unsere Lebenslichter noch ganz lang brennen, aber wissen tun wir das nicht

Warum werden Menschen begraben?
Die kann man doch nicht einfach in die Erde tun....!

Die Seele des Menschen wohnt im Körper.
Wenn ein Mensch stirbt, dann verlässt die Seele den Körper und fliegt zu den Sternen, zum Himmel, zum lieben Gott, in die Herzen der Menschen - wo immer sie hinwill.
Der Körper ist dann nur noch eine leere Hülle, die schnell kalt wird, weil die Seele, die den Körper wärmt, nicht mehr drin wohnt.
Weil aber diese Hülle der Seele ein Daheim geboten hat, ohne die dieser Mensch nicht bei uns sein hätte können,
wollen wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Darum gibt es Friedhöfe, wo ganz viele Menschenkörper von vielen freien Menschenseelen begraben sind,
damit man ihnen dort gedenken kann.
Weil die Seele nämlich frei ist, ist sie überall und nirgendwo daheim.
Ausserdem ist das ein Kreislauf der Natur - mit der Zeit wird der Körper wieder zu Erde, auf der Erde wachsen wieder Pflanzen....
es hört nie auf...


Ganz wichtig finde ich :
es ist normal, dass sich Kinder mit dem Tod auseinandersetzen. Genau wie zu hell dunkel gehört und zu klein gehört gross, so fragen Kinder danach, was zum Sein gehört. Man soll ihnen gerade so viel sagen, wie sie wissen möchten, man sollte versuchen, seine eigenen Ängste nicht weiterzugeben, denn für Kinder ist der Tod erstmal nichts schlimmes, sondern "nur" eine Tatsache. Das Leben wird ihnen noch früh genug zeigen, was dahinterhängt und sie werden den Begriff mit ihren eigenen Bildern füllen (müssen)

Was man vermeiden sollte:
zu sagen, dass ein Toter schläft.
Das kann zu ungeahnten Problemen führen, weil manche Kinder dann Angst bekommen, einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen und womöglich begraben zu werden.
Kinder sind auch durchaus in der Lage, zwischen Körper und Seele zu differenzieren. Damit erspart man sich einiges an ungelenken Erklärungsversuchen, warum man einen Menschen begräbt. Tut man nicht, man begräbt nur seinen Körper.

Liebe Grüsse, Jacqueline
 

Mini-Muffti

Dauerschnullerer
Ich bin auch der Meinung, dass der Tod zum Leben dazugehört und es nichts bringt, es irgendwie zu umgehen.

Ich bin bei mir selbst darauf gestoßen, dass ich mich zuerst mal mit dem Thema befassen mußte, um dann meiner Tochter etwas zu erklären.

Oft schieben wir Erwachsenen selbst dieses Thema nämlich sehr weit von uns...

Steffi
 

cecafu

Oberhenne
@Jacqeline
Ich bin begeistert von Deinen Ausführungen.
Besser kann man es, so glaube ich, nicht erklären :)
Vielen Dank, denn für mich ist es wirklich eine Bereicherung.
Denn gerade gestern kam das Thema: TOD ansatzweise, bei uns am Abendbrot-Tisch zur Sprache!!(Was ein Zufall)
L.G.SAbine
 
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