AW: Tja... zu früh gefreut!
Das wollt ich hören, danke!
Weißt du
, wer in einem öffentlichen Forum schreibt, muss auch mit konträren Ansichten klar kommen bzw. damit rechnen, dass die Leute einem nicht unbedingt nur nach dem Mund schreiben oder - wie in diesem Fall gewünscht - offenbar grenzenloses Bedauern aussprechen.
Vielleicht, weil ich nicht will, dass mein Kind über 10 Tage vor ET aus dem Bauch gerissen wird! Weil ich mich um mein Kind selber kümmern will und dass gleich nach der Geburt und ich nicht jedesmal Klingeln will, wenn der Spatz hunger hat, dass sie mir sie/ihn ins Bett legen! Ich einen heiden Angst vor der Wundheilung, vor der Narbe, vor der OP an sich habe! Weil ich mein Kind gebären möchte und nicht herraus geschnitten bekommen. Mal ganz abgesehne davon, dass es nachweislich den Zwergen nicht gut tut per geplanten KS auf die Welt zu kommen!
Ich will jetzt hier keine Grundsatzdiskussion über die Vor-/ Nachteile verschiedener Entbindungsmethoden führen, aber vielleicht denkst du auch mal an diejenigen Frauen, deren Kinder nach der Geburt eine intensivmedizinische Betreuung benötigen und um ihr Leben kämpfen müssen. Frauen, für die sich die Frage nach dem Geburtsmodus gar nicht stellt, und die gerne "nur" eine Sectio in Kauf nehmen würden, um ein gesundes Kind zu bekommen. Ein bißchen "Demut" könnte durchaus hilfreich sein, ggf. auch andere Wege als den Gewünschten zu akzeptieren, falls es sich wirklich gar nicht vermeiden läßt.
Abgesehen davon gibt es in der Geburtshilfe nicht den "goldenen" Weg. Wenn du glaubst, eine natürliche Geburt ist gänzlich ohne Risiken und in jedem Fall der Schnittentbindung vorzuziehen, dann schau Dir mal bei
www.rehakids.de die ganzen Fälle von schwerer perinataler Asphyxie an. Das sind Kinder, die bis zum Moment ihrer Geburt vollkommen gesund waren und durch den dadurch entstandenen O2-Mangel in wenigen Minuten zu schwerstmehrfachbehinderten Menschen wurden
. Durch eine Sectio - egal, ob geplant oder nicht - hätte vielen von ihnen ein solches Schicksal erspart bleiben können.
Das ist die andere Seite der Medaille, die man durchaus auch nicht vergessen sollte, wenn man sich zu diesem Thema in wertender Weise äußert.
Ich werd im Zeitalter des Wunschkaiserschnittes wohl nie verstehen, warum man einer Frau eher gratuliert, wenn sie einen KS braucht, als dass man es schade findet, dass sie ihr Kind nicht gebären durfte!
Ich denke, auch hier kommt es immer auf den Einzelfall an - insofern sind pauschale Sichtweisen fragwürdig. Grundsätzlich sollte doch jede Frau im Rahmen der medizinischen Möglichkeiten das Recht haben, selbst zu entscheiden, wie sie entbinden möchte. Es ist natürlich legitim, subjektive Präferenzen zu haben, aber mit Verallgemeinerungen sollte man doch zurückhaltend sein. Man kennt nämlich nie alle Hintergründe, die zu einer Entscheidung pro Wunschsectio führen.
Was die Sichtweise der Situation als solche betrifft, stimme ich Andrea voll und ganz zu
. Die Kinder wissen, was sie tun und in nicht wenigen Fällen mag es durchaus einen medizinisch relevanten Grund für eine Querlage geben. Aber, was solls....
Nix für ungut und alles Gute Dir und Deinem Wuzi
!