Tip gesucht zum Thema: "ich laß meine Mama nicht weg gehen"

nici

keiner Titel
Hallo ihr Lieben,

Luca hat eine extreme Phase zur Zeit, wo er mich nicht weggehen läßt, ohne Tränen, ohne Geschrei. Vielleicht habt ihr ein paar Tips, wie ich solche Situationen entspanne.

Vorgeschichte: ich geh ja´nun arbeiten seit Luca 8 Monate ist, er wurde entweder/und betreut von meiner Mutter, einer Tagesmutter, seinem Papa und ist seit Februar 2005 im Kindergarten 5-6 Stunden täglich.
(kurz: die Situation, daß ich weg gehe müßte er in der Zwischenzeit kennen und evtl. auch das Vertrauen haben, daß ich wiederkomme?)

Beispiele:

Kindergarten: bis zu den Sommerferien war es zugegeben beim Abegebn im Kindergarten eher schwierig. Seit die Sommerferien vorbei sind war es allerdings bis vor 2 Wochen super genial: "Tschüß Mama" - und weg. Die Erzieherinnen sagen auch er habe sich sehr verändert nach den Ferien ist aufgeschlossen, wild, hat eine Menge Kumpels.
Seit ein paar Wochen: nein, ich will nicht in Kindergarten. Mama, du sollst da bleiben, verkriecht sich hinter mir, weint sogar ab und an mal wieder ... (im Kindergarten dann aber ist er wie zuvor: fröhlich, wild, ...)

Abends: Rafa kommt an 2 Abenden die Woche nach der Arbeit zu uns und die beiden spielen, wir essen, etc. Jetzt geh ich da öfter mal weg, eine Weile zum Sport, oder auch mal zum Elternabend / Elternbeiratssitzung, was weiß ich, nicht jedesmal. Und jedesmal ist wenn ich weggehe das komplette Drama: weinen, schreien, an mir hängen ... :umfall:
Und ich erkläre vorher immer was genau passiert und wann ich wieder komme etc.

Selbst bei meiner Mutter, bei der er mich normalerweise keines Blickes mehr gewürdigt hat, fing das wieder an. Zwar kein Drama, aber diese: nein, du sollst hier bleiben, etc.

Wenn wir unten auf der Straße spielen mit den anderen Kids und ihre Mütter sind auch da, und ich will nur kurz hoch gehen, um einen apfel zu holen, aufs Klo zu gehen, was weiß ich ... Luca muß immer mit kommen, er will nicht ohne mich bleiben.

Vor allem wenn Rafa kommt, das fällt mir schwer, weil er seit neustem sagt: ich will den Papa nicht, du sollst ihn wegschicken

Allerdings: wenn Rafa am WE kommt und ihn abholt, gibt es KEIN Drama. Luca geht freudestrahlend und hibbelig mit. Sagt: "Tschüß Mama, bis morgen." Ist fröhlich und aufgeräumt.

Ich würd gern einfach wieder "weggehen" ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, ein weinendes Kind zurückzulassen. Versteht ihr was ich meine?

Hat jemand nen Tip, so vielleicht wie die sprechenden Kleidungsstücke von Fridomama? :nix:
 
G

gretel

aauuuaaa.
nci, hilft dir jetzt nicht, wenn ich sage: völlig normal, oder?

ich glaube wirklich, es ist normal. es scheint zum abnabelungsprozeß zu gehören. du kannst auch nicht anders. musst ja arbeiten gehen. ü.ä.

für den kiga also: möglichst schnell gehen, denn du verlängerst den abschiedsschmerz sonst. (wie letztens schon mal irgendwo geschrieben.) luca ist ja gut drauf, wenn du weg bist. das sind für ihn also 2 paar schuhe: er will zwar nicht, dass mama geht. aber er hat doch spaß.

ähnlich würde ich es auch sonst handhaben. wenn du mal kurz aufs klo gehst, würde ich ihn vielleicht noch mitnehmen. weil machbar, wenn auch anstrengender. aber z.b. bei papa-besuchen und der oma nicht. lieber nach kurzer zeit wiederkommen.

das sind die situationen, woi die kids lernen, das verlaß auf uns ist. wo sie es in kurzer zeit erkennen können. übungen für später, wo man die kinder ganz fremden überlassen muss. z.b. in der schule. wo es länger wird.

ach, ich weiß, alles blanke theorie. schreib mir das bitte auch, wenn wir wieder so eine phase haben. (heute früh war es bei uns leider auch nicht wirklich soooo einfach....)
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
Hat jemand nen Tip, so vielleicht wie die sprechenden Kleidungsstücke von Fridomama?
:)
In einem Film von Herman van Veen hat der mal das gleiche Problem, löst die Handbremse von seinem Auto, lässt es schon mal den Berg hinunter anrollen und schreit: "Hilfe, mein Auto fährt schon los!"
Naja, im Film kann man sich aussuchen, wie das setting sein soll....

Das war auch mein erster Gedanke:
nci, hilft dir jetzt nicht, wenn ich sage: völlig normal, oder?

Ob du mit Luca vielleicht ein besonderes, irgendwie lustiges Wiedersehens-Ritual vereinbaren kannst, dass Ihr nur macht, wenn Ihr Euch wiederseht? Zum Beispiel Näseln (wir sagen Eskimo-Kuss, wo man so die Nasen aneinander reibt). Ihm auch ein bisschen erzählen, woher das kommt und was es bedeutet. Oder irgendetwas anderes, was den Blick auf das Wiedersehen lenkt und woran man ihn erinnern kann, wenn er bem Weggehen weint: "Wenn ich wiederkomme, können wir näseln, aber da muss ich ja erstmal weggehen!"

Was Intelligenteres fällt mir auch nicht ein.

Aber das Problem ist ja nicht nur Luca, sondern auch Dein blutendes Mutterherz, oder? Nach dem, was Du schreibst, fühlt er sich über weite Strecken aber schon sehr wohl trotz zeitweiliger Trennung. DEshalb musst Du auch kein schlechtes Gewissen haben, denke ich.

Liebe Grüße
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
Liebe Nici,

wir stecken gerade in genau derselben Phase und es ist z. T. einfach fürchterlich anstrengend - ich versteh dich gut. Selbst bei der heissgeliebten Oma mag sie im Moment nicht ohne Trauermine bleiben und sowas gabs bisher noch nie.
Allerdings schob ich Vivis extremes Klammern auf den Kindergartenstart, scheinbar ist es aber auch gleichzeitig ne Phase in dem Alter... :-?

Eine Patentlösung hab ich nicht für dich. Ausser vielleicht zur Zeit viele feste Rituale und einen ganz geregelten Tagesablauf, wenig Neues. Damit er erstmal wieder auf den Boden kommt, Halt findet. Ich weiss ja selbst wie schwer es ist, aber ich bemühe mich im Moment wieder stärker auf sie zu konzentrieren, in letzter Zeit hat es sich viel zu oft eingeschlichen dass ich, wenn ich mit ihr gespielt habe, 'nebenbei' noch 100 andere Sachen zu erledigen hatte, wichtige Telefonate, mal eben die Post durchschauen, etc. pp.


Liebe Grüsse,

Stephanie
 

nici

keiner Titel
Das mit dem besonderen Ritual beim Wiederkommen werd ich mir mal überdenken :jaja: :prima:

Ansonsten haben wir heute ein Kinderturnen angefangen (also geschnuppert), wo die Kids allein in der Halle sind und die Mamas draußen warten. Erst war es ganz blöd, Luca wollte sich nicht mal zu den anderen gesellen, obwohl ich in der Halle bleiben wollte. Und das wo er mindestens 5 der Kinder schon kennt.

Und als er schliesslich doch freudig mit kletterte und turnte hab ich gesagt, ich geh und wart vor der Tür. Und als er rauskam hat er bitterlich geweint und mir erzählt, daß er auch drinnen geweint habe ...

Und ich glaub, es ist zur Zeit ganz arg schwer für ihn: er will so gerne, und die Dinge gefallen ihm auch richtig gut ... wenn er nur mich irgendwo in Blickkontaktnähe haben könnte ...

Ich würde das Turnen gern weiter machen, weil ich gut finde, daß die Kids da allein sind und ihr Ding machen und Luca liebt das sehr. Ich denke, ich werde es ihn entscheiden lassen ... mal sehen.

Und hoffen, daß das alles nur eine Phase ist ... eine Trennungsangstphase mit 3,5 ? :???:
 

Helga

Frau G-Punkt
Nici, ich denke, es ist wirklich nur eine Phase !

DIe Kids werden sich nun bewusst, dass sie selbständiger werden. Es gibt viele neue Bezugspersonen (Erzieherinnen, Turnlehrer/In, etc.) an die sie sich erstmal gewöhnen müssen.

Bei Louisa war es genau umgekehrt, wie bei Euch. Die ersten Wochen im KiGa waren ohne Probleme. Nachdem wir dann im Urlaub waren, ging bei Louisa die Heulerei los, zumal ICH in diesem Zeitraum auch noch Urlaub hatte. Sie wusste also genau, dass ICH zu Hause bin, und ise eben nicht bei mir ist ! Das ging aber ganz schnell vorbei. Nach 3-4 Tagen war alles wieder beim alten !

Gib Luca Zeit ! Er ist gerade dabei, seinen Platz im KiGa zu suchen. Das ist nicht einfach für die Kurzen. Ihr ganzes Leben ändert sich. Und Du darfst nicht vergessen, dass ihr das Thema Rafa auch noch dabei habt ! Auch das ich schwierig für den kleinen Mann ! Hab ein wenig Geduld, das regelt sich wieder !

Ich knuddel Euch ganz dolle :bussi:
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
:winke: Nici

das ist garantiert eine Phase :)
Ich weiß noch von Jonathan, was hat der geschrien (und da ging er schon 1 Jahr in den Kiga) ... wir sind dann per Flugzeug in den Kiga und nach kurzer Zeit hatte sich die Sache erledigt.
Ich finde es sehr wichtig, daß Du ihm sagst, daß Du gehst und ggf. auch wohin Du gehst - und vor allem, daß Du ihn wieder abholst. Das sind Punkte die trösten die Kids ungemein - auch wenn sie doch schreien.

LiebGruß Silly
 

nici

keiner Titel
Silly,
ich sag ihm das IMMER (ich mach da ne halbe Wissenschaft draus ;-) ) und ich halte auch ein, was ich sage...

Seit gestern haben wir im Kinderhaus allerdings verdrehte Welt. Ich krieg ihn morgens nur zum "Zahnzulegen", wenn ich sage, daß wir doch in den Kindergarten müssen. Und das dort T. ist! Und dann wird der richtig schnell :verdutz: - heute wollte er sich im Kinderhaus gar nimmer wirklich verabschieden, weil er nach ihr suchen mußte. Na, mir soll's recht sein, wenn er sich jemand ausgeguckt hat :)

Ich hab auch nächste Woche noch ein Gespräch mit seiner Bezugserzieherin, so mal wieder den Stand der Dinge hören, auch weil er sich im Kinderhaus ja so verändert hat - zum echten Rabauken! :nix:
 
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