Testamentsstreit

B

BuchLiesel

Ich habe mal eine Frage.
Bei uns im Haus wohnte ein alte Dame. Sie war 84 Jahre alt und wohnte über uns im 4. (!) Stock. Wir haben öfter mit ihr geredet und nachdem sie sich das Bein gebrochen hatte, haben wir sie öfter besucht, mit ihr ferngesehen, sind manchmal einkaufen gegangen oder haben mit ihr Kaffee getrunken, nur damit sie nicht so allein ist. Sie ist vor drei Wochen verstorben und da wir sie gut kannten, waren wir auch bei ihrer Beerdigung. Sie war ein so liebe, nette und kluge alte Dame und mir tat ihr Tod so leid.
Nun hat sie ein Testament hinterlassen und in diesem hat sie verfügt, daß wir 3000 Euro bekommen sollten. Damit hatten wir nicht gerechnet! Wir haben uns wirklich aus reiner Menschenfreundlichkeit um die Dame gekümmmert, ohne jeden Hintergedanken.

Sie hat zwei Kinder: eine Tochter um die 50 und einen Sohn, der Anfang 60 ist. Die beiden unterstellen uns jetzt, wir wären Erbschleicher und nur hinter dem Geld ihrer Mutter hergewesen. Nachdem ich mich vom ersten Schock erholt haben, haben wir gesagt, wir verzichten auf das Erbe, da wir am Geld der Mutter nicht interessiert gewesen seien und keinen Unfrieden stiften wollen. Der Notar meinte aber, die Frau hätte das ausdrücklich verfügt und ihren Willen bekundet, um ihre Dankbarkeit auszudrücken.
Versteht ihr, was ich meine? Ein bißchen ein schlechtes Gewissen habe ich schon, ihr diesen Wunsch abzuschlagen. 3000 Euro sind natürlich auch nett, aber ich will nicht diesen schalen Geschmack, wir wären nur hinter ihrem Geld hergewesen.

Was würdet ihr machen?

Ursula :V:
 
N

NimueVerdandi

Im ersten Moment hab ich gedacht "ablehnen!" aber weißt Du, das ist nur Neid der Kinder!
Sie hätten auch da sein können! :jaja: Dann hättet ihr Euch nicht kümmern müssen.
Ich glaube, die Frau hat sich gefreut als sie das Testament fertig hatte. Über Euer Gesicht wenn ihr es erfahrt. Ich jedenfall hätte das! :D
Sie macht Euch ein letztes Geschenk, vielleicht auch weil sie dachte sie wäre Euch was schuldig. Ausgleich ist immer gut! :jaja:

Nehmt es!

:winke:
Silke
 

Fidelius

Gehört zum Inventar
Annehmen!

Ich denke die Kinder haben dadurch erst gemerkt, das sie sich mehr hätten kümmern müssen und sind jetzt eigentlich sauer auf sich selbst.
Sie wissen, das sie nicht für ihre Mutter da waren und das es falsch war.

LG Carina
 
M

Melanie und Lea Marie

Hallo

zuerst dachte ich auch ablehnen- aber wenn die Frau das so wollte.....

Ich denke mal das ist das schlechte Gewissen der Kinder das sie sich in der Zeit nicht genug um die Mutter gekümmert haben.

Ausserdem wusstet ihr das denn mit dem Testament?? Nein- also kein schlechtes Gewissen haben.
Ich denke mal das die meisten Leute aus Nächstenliebe anderen Leuten helfen und nicht das sie Geld haben.-.......

Meine Meinung dazu
 

piglett

herzliches Hörnchen
Hallo,

ich denke mal dass es der erklärte letzte Wille der alten Dame war.
Und demnach solltet IHR das Geld bekommen. Das sich die Kinder der Frau ärgern mag ja sein. Aber euch als Erbschleicher hinzustellen ist schon hart. Und ihr habt euch ja nicht mit Hintergedanken um die alte Dame gekümmert oder mit dem Vorsatz sie im Todesfalle zu beerben an die Sache herangegangen. Dass ihr für eure Hilfe und Freundlichkeit bedacht werdet finde ich völlig in Ordnung.

Ich würde das Erbe nicht ausschlagen. Für die Kinder wird noch genug da sein, zumindest mal der Pflichtteil.

Wahrscheinlich würde ich auch grübeln, aber wenn ihr damit dem letzten Wunsch einer alten Frau entsprecht...... Ich glaube sie würde sich freuen, wenn sie wüsste, dass es euch dank ihrer Hilfe besser geht.

LG
Silke
 
B

BuchLiesel

Nein, das mit dem Testament wußten wir nicht. Wir wußten zwar, daß sie gut betucht ist, aber sie war einfach nett und allein.
Ihre beiden Kinder kamen sie fast nie besuchen, weil sie soviel zu tun hatten. Aber es war klar, daß die Chancen einer 84jährigen einen Beinbruch zu überleben nicht so groß sind. Die mangelnde Bewegung, die schlecht heilenden Knochen usw. usf. Sie lag morgens tot im Bett, die Pflegerin hat sie gefunden.
Der Notar meinte, daß sie drei Tage vor ihrem Tod das Testament noch geändert hätte und betont habe, daß es ihr wichtig sei, uns zu bedenken. Deshalb hat mich der Vorwurf der Erbschleicherei wirklich hart getroffen.
Wir werden heute abend noch mal in Ruhe darüber reden und uns dann entscheiden.

Ursula :V:
 

Tinemi

Dauerschnullerer
Carina hat gesagt.:
Annehmen!

Ich denke die Kinder haben dadurch erst gemerkt, das sie sich mehr hätten kümmern müssen und sind jetzt eigentlich sauer auf sich selbst.
Sie wissen, das sie nicht für ihre Mutter da waren und das es falsch war.

LG Carina

:jaja: Genauso sehe ich es auch

LG
Tina
 
A

AnneW

hallo ursula,

also erstmal möchte ich euch sagen, daß ich es ganz toll finde, daß ihr euch um eure nachbarin so gekümmert habt! leider lebt heutzutage doch fast jeder nur für sich und interessiert sich nicht für die anderen um einen herum, umso schöner finde ich es, was ihr gemacht habt!

falls ihr wirklich probleme habt, das geld anzunehmen oder euch die bösen worte der kinder (was ich gut verstehen könnte) so sehr belasten, daß ihr das geld so nicht annehmen wollt, dann macht doch einen kompromiss........

ich würde das geld einer wohltätigen organisation spenden, was auch im sinne der älteren dame gewesen wäre und was auf sie gepaßt hätte!

lieben gruß, annew
 
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