Tauchen fortführen

L

LeneG

Hallo,
gestern habe ich beim Babyschwimmen zum ersten Mal meine Tochter untergetaucht. Ich habe es mit der Wassergußmethode vorbereitet und auch erst gemacht, als ich das Gefühl hatte - meine Tochter fühlt sich pudelwohl im Wasser - . Es hat auch super gut geklappt. Weil die Kursleiterin aber keine Erfahrung mit dem Tauchen von Babys hat und es auch nicht Teil des Kurses ist, weiß ich nicht genau, wie ich weitermachen soll. Ich weiß, dass das auch eigentlich voll ausreichend ist, um sie an das Wasser zu gewöhnen, aber ich hätte schon Lust, mehr zu machen. Ich habe mal ein 4-jähriges Mädchen kennengelernt, dass mit offenen Augen auf dem Rücken und Bauch wie ein Fisch unter Wasser geglitten ist. Es wäre so schön, wenn meine Tochter ähnlichen Spaß im Wasser haben könnte und sich ebenso sicher dort bewegen könnte. Ich selber habe nämlich erst recht spät schwimmen gelernt und noch später so richtig Spaß daran bekommen.
Meine Tochter war jetzt nur ganz kurz (1 Sekunde) unter Wasser. Sie ist schon fast 6 Monate alt und ich würde gerne ausprobieren ob es ihr auch Spaß macht, länger zu tauchen, z.B. ein Gummitier unter Wasser anschauen und greifen oder von Mama zu Papa gleiten unter Wasser.
Soll ich das einfach versuchen und die Tauchzeit Stück für Stück verlängern oder birgt das irgendwelche Gefahren?
Gibt es noch irgendwelche Tricks wie ich weitermachen kann?
Besteht wirklich keine Gefahr (wenn ich es mit dem Wasserangießen vorbereite) dass meine Tochter unter Wasser Luft holt wenn sie z. B. später mal 4-6 Sekunden unter Wasser ist?
 

Davids_Mama

Gute Fee
AW: Tauchen fortführen

So was würde ich nie machen...schon gar nicht ohne Experten und die Kids sollten selber entscheiden ob sie Tauchen möchten und dann die Zeit selber bestimmen.

David ist nun fast 3 Jahre alt. Taucht selber und Taucht fast von selber wieder auf. Das letzte stück muss ich ihm helfen. Er hat einfach nicht die Kraft schon von alleine wieder mit den ganzen Kopf über Wasser zu kommen.

Und wie willst du so einen Kleinen Knips ansehen wann es wieder Atmen möchte.

Kurz untertauchen Ok. Aber um alleine das Luftanhalten (ohne Anpusten) zu lernen gehört schon ein paar Übungendazu. z.B. das Blubbern an der Wasseroberfläche.

Das kurze Untertauchen (bitte nur machen wenn die Kids gefallen daran finden) ist nur zur Wassergewöhnung. Richtig Tauchen muss erlernt werden. Und ich denke mal, so wie ich das bei David beobachten konnte. Geht es vor 2 Jahren kaum.... Bewust zu Tauchen und Bewust die Luft anzuhalten.

Das ist meine Ansicht. Mal sehen was Tati dazu sagt.
 
L

LeneG

AW: Tauchen fortführen

@ DavidsMama

Das stimmt, aber so wie ich das hier in dem Forum interpretiere, taucht Tati die Babys in den Kursen auch nur ganz kurz bzw. lässt die Eltern ihre Kinder untertauchen, wenn die das wollen.

Echt schwierig jemanden zu finden, der schon Erfahrung sammeln konnte...

Ich hab auch schon mal gehört, dass man das längere Tauchen nur mit ganz jungen Babys (bis 3 Monate) machen kann, da der Atemschutzreflex hier noch sicher vorhanden ist. (Jaja, ich weiß schon... über den Atemschutzreflex lassen sich keine wissenschaftlich abgesicherten Aussagen treffen...) 6 Monate alte Babys seien zu alt, weil eben der Reflex nicht mehr vorhanden ist.

nochmal @ DavidsMama

Ich könnte mir schon vorstellen, dass man, vorausgesetzt man beobachtet sein Kind genau, auch sehen kann wie es mit einer Tauchzeit von 2-4 Sek. klarkommt. Wenn es unter Wasser lacht - so wie David ja auch auf einigen Fotos - und auch dann noch fröhlich ist, wenn es wieder oben ist, kann es nicht so falsch gewesen sein... Wenn es den Mund verzieht oder sonst irgendwie seinen Unmut äußert wird man es natürlich nicht wiederholen.

Und dass es Babys gibt, die gerne tauchen liest man zumindest in dem Buch von Barbara Ahr.

Aber was schreibe ich...
Bedenken habe ich ja selbst, sonst hätte ich mich wohl kaum an dieses Forum hier gewandt.


Ciao, Lene
 
N

Nessie37

AW: Tauchen fortführen

Liebe Lene,

das mit dem Atemschutzreflex ist das so eine Sache: Reflexe werden immer unbewusst ausgelöst, das heißt das Kind kann sie nicht steuern. Wenn der Reflex nun auslöst und das Kind kommt aus dem Wasser raus, kann es sein, dass es eine kurze Zeit dauert, bis er sich löst (weil ihn ja das Kind nicht bewusst wegmachen kann) und es ringt kurz nach Atem. Durch was der Reflex auslöst, konnte nie ganz festgestellt werden, manchmal durch Wasser im Geischt, manchmal erst wenn das wasser in den Gaumenbereich kommt, man hat schon festgestellt das Windstöße Schnappbewegungen mit dem Mund bewirken (darum der Versuch die Kinder anzublasen), bei mnachen tut sich gar nix, manche brauchen ein Fall- oder Spontanerlebnis ...

Du siehst, der vielgepriesene Atemschutzreflex ist eigentlich sch ... und womit die meisten InstruktorInnen arbeiten ist ein Konditionieren des Kindes mittels Kommando. DAs heißt immer wenn Komando erfolgt, dann geschieht das Tauchen und das Kind kann das relativ schnell.

Wir arbeiten in meiner Schule mit 2 Systemen Wir zeigen den Kindern den bewussten Umgang (das können sie auch schon mit 3-4 Monaten!!!!) und geben ihnen bei bestimmten Tauchversuchen ein Kommando, das Kind kann dadruch selbst entscheiden ob es möchte oder nicht, es zeigt dann Unmutsäußerungen oder dreht den Kopf weg, fängt zu weinen oder meckern an, was auch immer, ich weiß dann, ok, Kind will nicht, wird auch nicht getaucht.

Der Umgang mit dem Wasser beim Mund und Nase ist lebenswichtig, wenn ich dem Kind beibringe, das Wasser gern zu haben. Es wird das Wasser grundsätzlich anziehend finden und keine Gelegenheit auslassen, dorthin zu gelangen. Wenn ich ihm nicht auch gleichzeitig bebringe was zu tun ist, wenn es reinfällt, die Mutter auslässt, mal eine Well rüberschwappt, weil danebene in Kind reinspringt usw. dann wird es sich immer verschlucken, husten, Panik bekommen und das wäre das Schlimmste was im Fall der Fälle passieren könnte.

Es gehört also zum Babyschwimmen dazu, dass man den Eltern und vorallem den Babys beibringt, dass Wasser net nur ein bisschen Plantschen ist, sondern auch eine Gefährlichkeit in sich brigt, der man mit Respekt und richtigem Verhalten begegnen muss!

Meine Babys schwimmen mit 2 - 2 1/2 Jahren (sie wurden nur spielerisch dazu gebracht!!!!!!!!!!) eine Sportbeckenlänge (= 25 m) ohne SChwimmhilfe, springen ins Wasser, drehen sich um und halten sich am Rand fest usw. Wenn man bedenkt, wieviele Kinder in diesem Alter ertrinken ... unddie sind alles Babyschwimmer!!
 
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L

LeneG

AW: Tauchen fortführen

Hallo Nessie,
klingt ja total spannend was du schreibst.
Das mit dem Konditionieren habe ich bereits bei den ersten Tauchversuchen begonnen, in dem ich vor dem Tauchen angezählt habe.
Ich würde mich ja brennend für dein Vorgehen in den Schwimmkursen interessieren.
Nach welchem Ansatz richtest du dich?
Wie schwimmen die Babys mit 2 - 21/2? Ich kann mir es ja kaum vorstellen, dass sie eine Schwimmtechnik erwerben? Bestimmt erwerben sie eine "Rohform" irgendeiner Technik. Aber welche?
Gibt es Literatur zu dem, was du da tust?

Habe gerade mit der Mama der damals 4-jährigen Supertaucherin gesprochen, die selbst seit vielen Jahren Babyschwimmkurse leitet und in Köln gelernt hat.
Zum Atemschutzreflex sagt sie mir das selbe wie du. Sie macht es in ihren Kursen vom Kind und von den Eltern abhängig, wieviel Tauchen sie anbietet. Kurze Strecken tauchen bei ihr wenn überhaupt, dann meistens ältere Babys (ab 1 Jahr), und auch nur dann wenn sie wirklich häufig (d.h. mindestens 2 x wöchentlich) schwimmen gehen. Sie selber berichtet aber von ihren eigenen Töchtern, das nur die Kleine so toll tauchte, die Ältere mochte es einfach nicht so, war später aber diejenige, die eher Schwimmen lernte.

Würde mich echt freuen, Nessie, wenn du mir nochmal antwortest.

Liebe Grüße von Lene
 
N

Nessie37

AW: Tauchen fortführen

Liebe Lene,

den Ansatz den ich verwende, habe ich selber entwickelt :) den damals, als ich mit meinem älteren Sohn Babyschwimmen ging, tauchte man einfach die Kinder nach unten und das gefiel mir nicht! Vorallem steigt so das Wasser in die Nase, das ist nicht angenehm!

Als ich dann selber Kurse hielt (mittlerweile seit fast 10 Jahren), erschien mir das eintauchen wie ein Delphin (also eher kopfüber) einleuchtender, denn dabei hatte der Mund und die Nase Zeit sich zu richten bis das Wasser kam.

Während der ganzen Zeit "probierte" ich herum, weil ich was finden wollte, was Eltern leicht fällt und dem Tauchen am nähesten kam, was "einfach so passiert" wenn man mit Kindern im Wasser ist, also Wasser schwappt über den Mund, Eltern rutscht das Kind ein wenig aus ...

Meine Baby lernen daher von der 1. Stunde an mit den Kindern Blubberblasen ins Wasser zu blasen. Elternteil hält Kind vor sich, bläst ins Wasser, holt isch so die Aufmerksamkeit des Kindes, zieht Kind leicht mit, sodass Wasser am Anfang nur ein bisschen über den Mund schwappt. Kann natürlichs ein, dass sich manche babys am Anfang etwas verschlucken, aber nicht oft, habend as ganz schnell heraus wie sie tun müssen. Verschlucken tun sie sich beim Trinken auch manchmal!

Wenn das gut geht, lasse ich die Babys zum Elternteil gleiten (eine Hand schiebt den Po, die andere HAnd unterstützt die Brust, wird dann weggezogen, damit des Kind auf dem Wasser gleitet) und das Kinder dabei zuerst ein wenig unter Wasser gehen, wenn das auch gut geht, ganz runter. Dazu gibt es ein Kommando, damit das Kind selbst entscheiden kann, ob es will oder nicht.

Weiters gibt es natürlich eine Reihe von Übungen, dieeben passieren und bei denen das Kind kein Kommando bekommt, denn sollte es ins Wasser plumpsen, bekommt es vorher auch kein Kommando! ;-)

Die 2-jährigen schwimmen zunächst im Hundepaddelstil, lernen aber sehr schnell das Wasser mit den Händen auf die Seite zu schieben. So mit ca. 3 - 3 1/2 Jahren gehen sie dann in den "richtigen" Schwimmkurs, das heißt wir bringen ihnen die Technik gezielt bei, da gehen sie dann schon ohne Eltern.

Die Etlern waren so was von stolz als ihre Sprößlinge das "große" Schwimmabzeichen ablegten - bei uns der Freischwimmer - 15 Minuten Dauerschwimmen, springen vom Sockel, das man eigentlich erst mit 7-8 Jahren macht, diese waren nochnicht mal 4!! Und wir freuten uns mit ihnen!

Die Strecken, die Babys überwinden können, hängen davon ab, wie mobil die Babys sind, wieivle sie strampeln, damit sie vorwärts kommen. Erst wenn sie zielgerichtet mit den Beinen arbeiten können, können sie unter Wasser auch wohin schwimmen. DAs passiert erst ca. ab 1 Jahr.

Liebe Grüße
Marion
 

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Nessie37

AW: Tauchen fortführen

Ja wegen der bücher noch, es gibt da ja eine ganze Menge und bei euch in Deutschland konkurrieren sich die einzelnen Strömungen (Tauchen-Nein, Tauchen-Ja, Tauchen-Naja), bei uns hat sich noch keiner über Bücher gewagt ...

Wir arbeiten sehr spielerisch, mit vielen Liedern und Reimen, in denen wir die Übungen einbinden quasi tarnen, damit der Übungscharakter net so auffällt. Am sinnvollsten und am nähesten kommt für mich die Barbara Ahr und Uwe Legahn, dessen Buch (Alle ins Wasser) gibts nur über seine Homepage und das Buch ist auch noch über das Schwimmen nach dem Babyschwimmen.

Wir arbeiten ja mit einer speziellen Schwimmhilfe, den SChwimmscheiben, die man ganz toll abbauen kann, was bei euch aber fast keiner macht. Das Produkt habe ich zwar aus Deutschland, aber unsere Abaumethode hat keiner dort gekannt und ist auch ein wenig belächelt worden, denn mit Babys schwimmt man doch noch nicht mit den Scheiben !!

Tja der Erfolg gibt uns recht und der Kenner schweigt dazu lächelnd :)

Also nochmals liebe Grüße
Marion
 
L

LeneG

AW: Tauchen fortführen

Hallo Nessie!

Also erstmal ganz besonders herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort!!!!!

Du machst mir ja richtig Mut, es selber zu versuchen und ich freue mich schon riesig auf den nächsten Besuch im Schwimmbad. Die Bücher die du nennst habe ich beide. Besonders beim "Alle ins Wasser" wäre ich nie darauf gekommen, mir Übungen für das Babyschwimmen rauszusuchen. Dabei ist ja eigentlich klar, dass das geht... - so wie das Buch aufgebaut ist... Aber das werde ich jetzt mal tun und dann mal kreativ werden und mir überlegen, was ich mit meiner Tochter noch so alles im Schwimmbad spielen kann. Vielleicht hat die ein oder andere Freundin auch Lust, mitzumachen.

Das mit dem Delphintauchen hat meine Bekannte (die, die Babyschwimmkurse leitet) auch gesagt. Das werde ich mal versuchen.

Mit welcher Schwimmtechnik fangt ihr denn dann bei den 3-3 1/2 jährigen an? Brustschwimmen weil das dem Hundepaddeln am nächsten kommt? (Bauchlage, Fähigkeit zur Orientierung, zunächst noch Kopf über Wasser)?
Diese speziellen Schwimmscheiben kenne ich auch nicht. Haben die einen Namen?

Also nochmal ganz herzlichen Dank.

Liebe Grüße von Lene

Schade, dass hier nicht solche Babyschwimmkurse angeboten werden wie von dir.
 
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