Spracherziehung

Schnäuzelchen

Familienmitglied
AW: Spracherziehung

Laney hat gesagt.:
@ Schnäuzelchen - für mich bedeutet, mit meinem Kind normal zu sprechen nicht, phantasielos zu sein. Zwei Ihrer Stofftiere heissen Mutzli und Schnöfie - ihr Hüpfpferd heisst Johny. Sie weiss aber, dass es ein Pferd ist, dass es "hüüü" macht, dass man darauf reitet und dass es Möhren frisst. Was ich nicht leiden kann, ist, wenn das einfach nur als "Hü" bezeichnet wird und man darauf "hopp hopp" machen kann.

So war das ja auch nicht gemeint !
Was ich sagen wollte: ich persönlich finde es schön, gut und richtig mit Kindern in einer kindgerechten Sprache zu sprechen, die auch mal blumig und phantasievoll sein darf. Ich denke, das machen die meisetn Eltern eh automatisch. Was nicht bedeutet, dass man sich auf die "ata-gehen" - Mjamy-machen" Ebene begeben sollte. Das finde ich einfach nur grausam ..... und wahrscheinlich würde ich von meiner Tochter einen "geht's dir noch gut, Mama ?" - Blick ernten

Ich sehe es so, dass wenn ich einem Kind in einem Gespräch begegne, ich - schon aus Respekt - mich zT seiner Stufe der Sprachentwicklung anpasse und nicht alles verbessere, das frustriert irgendwann nur, und eben manche Begriffe vereinfache, keine superkomplizierten Sätze konstruiere usw.
Kinder hören ja auch zu, wenn man nicht nur mit ihnen spricht, hören also genug "Erwachsenensprache" um nach und nach alles zu lernen. Sprachentwicklung verläuft wie so vielen über passives und aktives Lernen.
 
J

Jea

AW: Spracherziehung

Schnäuzelchen hat gesagt.:
Sprachentwicklung verläuft wie so vielen über passives und aktives Lernen.

Das stimmt im Hinblick auf Sprachentwicklung/Sprache lernen so nicht. Zumindest nicht für Kinder, die sprechen lernen.

Ansonsten wäre es so, dass ein Kind zum Beispiel sprechen auch durch Radio hören bzw. Fernseh gucken lernen würde und das, wissenschaftlich erwiesen, funktioniert nicht.

Kinder würden auch nicht von sich aus Sprechen lernen.

sie brauchen das live Vorbild und zwar auch deswegen, weil Kinder in der Lage sind die Schwingungen der Sprache zu spüren, also quasi mit Leib und Seele sprechen lernen.

Und sie müssen üben. Also kein Kind kann schwuppdibupp Eisenbahn sagen oder Brechstange oder so was.

Kinder müssen aktiv üben, um Wörter zu sprechen.

Daher auch die Stadien des Sprechenlernens.

Lg,
Jea
 

Schnäuzelchen

Familienmitglied
AW: Spracherziehung

@Jea : schon richtig.
Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Mit passivem Lernen in der Sprachentwicklung meine ich, dass Kinder doch Worte "aufschnappen", die Sprachmelodie hören usw. wenn sie andere beim Gespräch zuhören. Klar muss man mit Kindern üben, sie üben lassen, ihnen Sprach beibringen. Ist es aber nicht auch so, dass ein Teil des Spracherwerbs eben durchs zuhören kommt ? (Fernsehen und Radio ausgenommen, das ist wie du sagst bewiesen, dass es nicht funktioniert)
 
J

Jea

AW: Spracherziehung

Schnäuzelchen hat gesagt.:
Ist es aber nicht auch so, dass ein Teil des Spracherwerbs eben durchs zuhören kommt ?

Ja und Nein.

Ja, es ist richtig, das Kinder Worte auch durch reines Zuhören lernen. Je älter sie sind, desto mehr lernen sie durch zuhören.

Nein- weil sprache ja nicht nur bedeutet ein wort zu sagen, sondern ein wort auch sinngemäß zu sagen. also zum Pferd Pferd und nicht Traktor. Wenn Erwachsene sich jetzt über die Wahlversprechungen von A.Merkel unterhalten, dann kann ein Kind zwar durchaus worte aufschnappen und auf einmal mit Klopfern wie "Steuerreeform" aufwaten, aber die Bedeutung ist dahingestellt.

Sinnbedeutende sprache lernen Kinder nur im zusammenhang mit Aktionen. Z.Bsp Kind bekommt Essen und Mama erklärt jedesmal "das ist ein Teller" "Das ist ein Löffel".
Da hört das Kidn zwar auch zu, aber es verbidnet das wort mit einer Aktion. Würde man zu einem Teller konsequent "Wubbelmuddel" sagen, würde das Kind dieses Wort mit dem Gegenstand assoziieren und ein Teller wäre halt ein "Wubbelmuddel".
einer der Gründe übrigens, warum Kinder unglaublich schnell und leicht Fremdsprachen lernen. Wenn der Papa immer CAT zur Katze sagt udn die Mama immer KATZE, dann wird das Kind beide Wörter benützen aber mit hoher Wahrscheinlichkeit getrennt danach mit welchem Elternteil es zusammen ist. Es wird aber wissen, das beide Wörter das gleiche bedeuten. Das eins englisch ist und eins deutsch spielt dabei keine Rolle. Kinder unterscheiden da nicht nach sprache sondern nach den personen, die diese sprache sprechen(vorausgesetzt sie wachsen zweisprachig auf. ein deutschsprachiges Kind, das nach USA zieht wird natürlich erstmal Schwierigkeiten haben).

Lg,
Jea
 
G

gretel

AW: Spracherziehung

naja, jea.
die worte wauwau o. namnam als erwachsener nicht zu gebrauchen, bedeutet ja nicht automatisch, keine babysprache zu verwenden. ;-)

es ist ebenso wissenschaftlich erwiesen, dass mütter automatisch in die ammensprache verfallen. (bzw. nicht nur mütter, sondern eigentlich die meisten menschen, wenn sie ein baby sehen.)

es machen wohl nicht so sehr die worte aus, sondern vielmehr ist es ein singsang, in dem sich automatisch gurrlaute einschleichen. ob wir das wollen o. nicht.

insofern meine ich, dass das völlig ausreicht. ich muss da nicht zusätzlich kinderbegriffe benutzen.

wie gesagt, bei meinem sohn kamen die begriffe automatisch, ohne dass ich sie je benutzt habe. und es bringt dann auch keine frustration beim kind, weil es sich für ihn genauso anhört, was er da für ein wort benutzt. ich hab ihn auch immer verstanden.
er sagte gunnassa für gummibärchen und canassa für globuli. ;-) das interessanteste war kakuuuuuuuul für betonmischer. :hahaha: und er benutzte das immer, ohne dass wir es je bemängelt hätten o. gar selbst benutzten.
er war auch nie frustriert, für ihn war es ganz selbstverständlich, diese worte so auszusprechen. daher denke ich eben, dass unsere worte für ihn eben genauso klangen und er den unterschied überhaupt nicht festgestellt hat.
 
J

Jea

AW: Spracherziehung

gretel hat gesagt.:
naja, jea.
die worte wauwau o. namnam als erwachsener nicht zu gebrauchen, bedeutet ja nicht automatisch, keine babysprache zu verwenden. ;-)

es ist ebenso wissenschaftlich erwiesen, dass mütter automatisch in die ammensprache verfallen. (bzw. nicht nur mütter, sondern eigentlich die meisten menschen, wenn sie ein baby sehen.)

es machen wohl nicht so sehr die worte aus, sondern vielmehr ist es ein singsang, in dem sich automatisch gurrlaute einschleichen. ob wir das wollen o. nicht.

insofern meine ich, dass das völlig ausreicht. ich muss da nicht zusätzlich kinderbegriffe benutzen.

wie gesagt, bei meinem sohn kamen die begriffe automatisch, ohne dass ich sie je benutzt habe. und es bringt dann auch keine frustration beim kind, weil es sich für ihn genauso anhört, was er da für ein wort benutzt. ich hab ihn auch immer verstanden.
er sagte gunnassa für gummibärchen und canassa für globuli. ;-) das interessanteste war kakuuuuuuuul für betonmischer. :hahaha: und er benutzte das immer, ohne dass wir es je bemängelt hätten o. gar selbst benutzten.
er war auch nie frustriert, für ihn war es ganz selbstverständlich, diese worte so auszusprechen. daher denke ich eben, dass unsere worte für ihn eben genauso klangen und er den unterschied überhaupt nicht festgestellt hat.

Gretl, jetzt spricht du aber von zwei verschiedenen Sachen.

Oder wir missverstehn uns *g*.

Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen wau-wau für Hund(was ja quasi allgemeinhin verstanden wird) und einem Phantasiewort des Kindes für einen bestimmten Gegenstand.

Javan sagt auch zur Schubkarre Palle.

aber hier ging es ja hauptsächlich darum, ob man zum Kind nun sagt "Guck mal, da ist ein wau-wau!" oder "Guck mal, da ist ein Hund!"

Übrigens sollte man mit Kindern auch lautieren und nicht buchstabieren *g*.

Lg,
Jea
 
G

gretel

AW: Spracherziehung

:hahaha:

buchstabieren würde auch zu lange dauern, bei betonmischer z.b..

ja, und ich behaupte eben aus dem gefühl heraus, dass ich da keinen unterschied sehe, ob ich zum kind wauwau sage (war jetzt ein blödes beispiel, ich weiß, weil es für uns ja nun wirklich nichts mit dem wort hund zu tun hat).

wo die worte herkamen, wissen wir doch aber gar nicht. kann also doch schon so sein, wie ich das meine. nehmen wir mal das wort katze. kleinkinder sagen miau o. mietze. vielleicht entstand das wort eben sinnsprachlich genau daraus und klingt für ein kind eben wirklich so. ich gebe zu, dass das ziemlich wirr klingt. aber warum denn nicht?

bei neumodischen begriffen wie auto kann man das natürlich nicht anwenden, weil das eben von automobil kommt und eine bedeutung im sinne des wortes hat. bei alten begriffen kann ich mir das aber eben schon so vorstellen.

falls man mir noch irgendwie folgen kann..... :hahaha:
 
L

Lawxanaa

AW: Spracherziehung

Also ich finde, dass die Leute im Laufe der Jahre eingesehen haben, das Kleinkinder nicht blöd sind, find ich so schlimm diese " gehn wir jetzt Atta? " Leute.

Was Wau Wau angeht seh ich es aber auch so, dass man dem Kind immer sagen sollte " das ist ein Hund, der Hund macht wau wau" und ehe man sich versieht benennt das Kind den Hund als Wau wau, weil es für das Kind einfacher ist.

Wir, da schütt ich jetzt mal Asche auf mein Haupt, haben zu Zoe immer gesagt, dass sie jetzt in die Heia geht, bzw. Zoe geht jetzt ins bett und macht heia, monate drauf wurde Heia durch schlafen ersetzt und das Zoekind sagt, " Zoe bett, Zoe lafem".

Grundsätzlich ist es aber richtig, dem Kind von anfang an auch die richtigen Begriffe bezubringen, die vermurksen die Sprache eh selber und früher oder später sprechen sie richtig, hoffentlich ;).
 
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