Sprachentwicklung - 20 Monate

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Rabesocke

AW: Sprachentwicklung - 20 Monate

Hallo,
bei uns war es genauso! Unsere Maus hatte uns so gut im Griff, dass wir jeden Wunsch von den Lippen ablesen konntewn. Sie hat mit 2 auch nicht viel mehr als Deine Maus gesprochen.
Wir haben es dann auch so gemacht, dass wir nicht mehr auf ihre Gesten, etc eingegangen sind. Zumindest nicht gleich beim ersen Mal( ich denke das wird der Kiga auch so handhaben).
Hat Wunder gewirkt.
Aber ich muss dazu sagen, es scheint von Kind zu Kind verschieden zu sein. Unser Kleiner wird morgen 2 und faengt schon mit 2 Wort Saetzen an und das, obwohl seine grosse Schwester sein Gebrummel, etc immer verstanden hat ( besser alswir, sie musste manchmal dolmetschen :))
Wichtig ist nur, dass sie alles versteht, solange Du Dir da sicher sein kannst, wuerde ich mir keine Sorgen machen, viel vorlesen und eben nicht sofort auf die Gesten eingehen.

LG,
Rabesocke, die eine faule Socke war, und den Thread nicht gelesen hat
 
M

Märilu

AW: Sprachentwicklung - 20 Monate

Jea hat gesagt.:
Sandy: es gibt aber wirklich nur sehr wenige Sprachstörungen bzw. Entwicklungsverzögerungen in der Sprachentwicklung, die vor dem 4. Lebensjahr pathologisch sind. Selbst die Deutsche Geselschaft für Sprachheilpädagogik (in D mit führend auf dem Gebiet der Sprachentwicklung und Sprachtherapeutik sieht das so)

Oh, da muss ich aber mal lautstark widersprechen!

Jea, Du sprichst von den Sprachentwicklungsstörungen, da gibt es aber auch noch die Sprachentwicklungsverzögerungen, die oft mit einer verzögerten Entwicklung des Sprachverständnisses, der Spielentwicklung und der Sozialentwicklung einher gehen. Das wird leider sehr oft verpasst zu erkennen von den Kinderärzten und ist eben gar nicht gravierend erkennbar,sondern wird oft "auf das Temperament" oder so geschoben.
Wenn dann mit vier Jahren die Glocken läuten - das vierjährige Kind noch auf dem Sprachverständnisstand eines Zweijährigen ist oder die Schere noch weiter auseinanderklafft, ist es sehr schwierig, diese noch zu schließen und leider fast zu spät. Über ein Drittel meiner Patienten in meiner Praxistätigkeit waren sprachentwicklungsverzögerte Kinder!
Unbehandelt ist der typische weitere Verlauf: Sprechbeginn mit ca. 3 Jahren (und ein Aufatmen in der Familie...), aber die Sprachentwicklung geht immer noch nicht so kontinuierlich voran, oft Lautbildungsprobleme, morphosyntaktische Schwierigkeiten und später auch Schulprobleme - kein Wunder, bei dem sich nur langsam weiterentwickelndem Sprachverständnis.

Patricia, schwerpunktmäßig solltest Du darauf achten, wie das Sprachverständnis Deiner Süßen ist und zwar situationsunabhängig, also der situative Zusammenhang darf nicht auf den Sinn schließen lassen. Dann sollte es schon ziemlich differenziert sein, also es reicht nicht, Schlüsselworte zu verstehen, es sollte auch schon Sprachverständnis (SV) für Verben da sein, also nicht nur umwelchen Gegenstand es geht sondern auch was damit gemacht werden soll. Auch oben und unten sollte schon verstanden werden (aber noch nicht auf und unter...)

Das zweite wichtige ist die Spielentwicklung. Beschreib mir mal was und wie sie spielt, dann kann ich Dir mehr dazu erzählen.

Die Absichten der Erzieherinnen find ich etwas Panne. Kinder lernen sprechen nicht, in dem man sie ins kalte Wasser plumpsen lässt, genauso wenig wie schwimmen. Sie müssen schon da abgeholt werden,wo sie sind! Lulu hat es ganz gut beschrieben. Außerdem soll Sprechfreude geweckt werden, ignorieren der Kommunikationsbemühungen des Kindes und Abbrechen der Interaktion führt eher zum Gegenteil. Auch Gesten und Brummen sind vorsprachliche Kommunikationstriebe, die es zu gießen gilt und nicht vertrocknen zu lassen, damit die Pflanze weiter wachsen kann!

Für ein Kind ist es wichtig, sich verstanden zu fühlen, damit es Vertrauen in den Interaktionspartner bekommt und sich weiterentwickeln kann.

:winke:
 
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Märilu

AW: Sprachentwicklung - 20 Monate

Ach so,und ernn Ihr von Wortschatz sprecht solltet Ihr sowohl den aktiven als auch den passiven Wortschatz beachten.

Also eben nicht nnur das, was gesprochen werden kann,sondern auch, was verstanden wird.

Der passive Wortschatz erweitert sich explosionsartig ab ca. dem 1. Lebensmonat. 400 Wörter bei einem durchschnittlich entwickelten Dreijährigen reichen für den passiven Wortschatz hinten und vorne nicht, das sind weit über 1000.

Wobei bei solchen Dingen immer fraglich ist, wie man das eigentlich messen will. Die Kinder können in den meisten Fällen immer mehr als sie zeigen... :-D
 
M

MagicMoments

AW: Sprachentwicklung - 20 Monate

Danke liebe Kerstin,

das ist genau das, was ich gelesen habe.

"Wie Kinder richtig sprechen lernen" von Rita Steininger
[ISBN]3608940685[/ISBN]

Kerstin,
darf ich Dir auch schreiben, wie es bei uns abläuft?

Vielleicht kannst Du mir noch den entscheidenden Tip geben.

Liebe Grüße
Sandy
 
J

Jea

AW: Sprachentwicklung - 20 Monate

Märilu hat gesagt.:
Oh, da muss ich aber mal lautstark widersprechen!

Jea, Du sprichst von den Sprachentwicklungsstörungen, da gibt es aber auch noch die Sprachentwicklungsverzögerungen, die oft mit einer verzögerten Entwicklung des Sprachverständnisses, der Spielentwicklung und der Sozialentwicklung einher gehen. Das wird leider sehr oft verpasst zu erkennen von den Kinderärzten und ist eben gar nicht gravierend erkennbar,sondern wird oft "auf das Temperament" oder so geschoben.
Wenn dann mit vier Jahren die Glocken läuten - das vierjährige Kind noch auf dem Sprachverständnisstand eines Zweijährigen ist oder die Schere noch weiter auseinanderklafft, ist es sehr schwierig, diese noch zu schließen und leider fast zu spät. Über ein Drittel meiner Patienten in meiner Praxistätigkeit waren sprachentwicklungsverzögerte Kinder!
Unbehandelt ist der typische weitere Verlauf: Sprechbeginn mit ca. 3 Jahren (und ein Aufatmen in der Familie...), aber die Sprachentwicklung geht immer noch nicht so kontinuierlich voran, oft Lautbildungsprobleme, morphosyntaktische Schwierigkeiten und später auch Schulprobleme - kein Wunder, bei dem sich nur langsam weiterentwickelndem Sprachverständnis.

:winke:

Kerstin, dass was du beschreibst ist aber pathologisch. Somit brauchst du mir gar nicht zu widersprechen*g*.

Linguistisch gesehen sind Anzeichen einer Sprachstörung:

  • vermindertes Hörvermögen (das leuchtet ja ein)
  • gestörte Bewegungskontrolle des Gesicht-Mundbereiches
  • zu den Erzieherinnen schreiben)
  • verminderte oder gar keine Lallphase
  • entwicklungsverzögert in allen Sprachbereichen(z.Bsp, das 3Jährige den Grundwortschatz noch nicht beherrschen, fehlende Zweiwortsätze, auffällig schlechte Aussprache, das 3 Jährige keine Fragen formulieren können)
  • das verspätete einsetzen erster Worte( so ab 1,5 Jhr.)
  • unangemessene Reaktionen Erwachsener auf altersgemäße sprachliche Äußerungen (in dem Zusammenhang wollte ich noch was zu den Erzieherinnen schreiben)
Lautbildungsprobleme haben ziemlich oft mundmotorische Probleme als Ursache (@Sandy, da wollte ich dir auch noch was zu schreiben, es gibt da ganz tolle Spiele zur Übung zu, *knoten mach*)

Kerstin, dass mit den morphosyntaktische Schwierigkeiten würde mich grad mal interessieren.. Bezieht sich das auf muttersprächliche Kinder oder auf Kinder, die fremdsprachlich aufwachsen? Denn grad in der Psycholinguistik spielen morphosyntaktische Schwierigkeiten bei Fremdsprachlern eine große Rolle.

Lg,
Jea
 
5

5MädelHaus

AW: Sprachentwicklung - 20 Monate

Jea hat gesagt.:
Kerstin, dass was du beschreibst ist aber pathologisch. Somit brauchst du mir gar nicht zu widersprechen*g*.

Linguistisch gesehen sind Anzeichen einer Sprachstörung:

  • vermindertes Hörvermögen (das leuchtet ja ein)
  • gestörte Bewegungskontrolle des Gesicht-Mundbereiches
  • zu den Erzieherinnen schreiben)
  • verminderte oder gar keine Lallphase
  • entwicklungsverzögert in allen Sprachbereichen(z.Bsp, das 3Jährige den Grundwortschatz noch nicht beherrschen, fehlende Zweiwortsätze, auffällig schlechte Aussprache, das 3 Jährige keine Fragen formulieren können)
  • das verspätete einsetzen erster Worte( so ab 1,5 Jhr.)
  • unangemessene Reaktionen Erwachsener auf altersgemäße sprachliche Äußerungen (in dem Zusammenhang wollte ich noch was zu den Erzieherinnen schreiben)
Lautbildungsprobleme haben ziemlich oft mundmotorische Probleme als Ursache (@Sandy, da wollte ich dir auch noch was zu schreiben, es gibt da ganz tolle Spiele zur Übung zu, *knoten mach*)

Kerstin, dass mit den morphosyntaktische Schwierigkeiten würde mich grad mal interessieren.. Bezieht sich das auf muttersprächliche Kinder oder auf Kinder, die fremdsprachlich aufwachsen? Denn grad in der Psycholinguistik spielen morphosyntaktische Schwierigkeiten bei Fremdsprachlern eine große Rolle.

Lg,
Jea


Wenn ich das so lese, dann mach ich mir doch wieder "Gedanken", owohl mir auch hier geraten wurde mir keine zu machen.

Aurélie spricht zwar besser als auch schon, aber ihre Sprache entspricht noch lange nicht, die einer 3-jährigen. Fragen stellt sie keine, nicht mal "was ist das ?", Warum-Fragen auch nicht. Es gab mal eine, aber damit hat sie wieder aufgehört.

Der Wortschatz ist explosiv gewachsen seit der Ohren OP, und auch die Aussprache ist nahezu perfekt (sie kann sogar "r" und "sch").

Die Satzbildung ist aber sehr vereinfacht, sie sagt z.B. nicht "ich sitze bei Mami" sondern nur "ich - Mami", obwohl sie teilweise bis zu 5-Wort-Sätze spricht. Aber die Verben sein und haben benutzt sie praktisch nie.

Laut Kidoc hat sie ein erhöhtes LRS-Risiko. Die Motorik, bzw. Muskeltonus war lange schlecht, davon ist aber nichts mehr zu merken, bis auf eine gewisse Vorsicht hohe, schnellen oder wackligen Dingen gegenüber.

In etwas mehr als einem Jahr kommt sie in die Vorschule, und wenn da nicht rasante Fortschritte zu verzeichnen sind, dann mach ich mir schon etwas Sorgen.

Liebe Grüsse

Rachel
 
5

5MädelHaus

AW: Sprachentwicklung - 20 Monate

Ach ja, manchmal bin ich auch nicht sicher, ob sie mich richtig versteht. Wenn ich sagen "mit wem hast Du gespielt ?", kann es gut sein dass sie mir antwortet WAS sie gespielt hat.

Liebe Grüsse

Rachel
 
M

MagicMoments

AW: Sprachentwicklung - 20 Monate

Hallo liebe Rachel,

schön Dich zu lesen.

Ich wollte Dir nur sagen, dass unsere Beiden sich wieder die Hand reichen können.

Genau wie Du es beschreibst, "spricht" Justy. Naja, bis aufs "au" halt!

Fragen bestehen bei ihm aus:

un da - Und was ist das?

und

Woidndi - Wo ist das/die/der?

Beim Nachfragen reagiert er schon - aber teilweise erzählt er dann anderes.

Lieben Gruß
Sandy
 
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