Sohn brüllt des Nachts

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Froderik

Hallo, liebe Eltern!

Wir haben Zwillinge, einen Sohn und eine Tochter. Tagsüber sind es die liebsten Kinder unter der Sonne. Pfiffig, freundlich und die Freude unseres Lebens. Inzwischen sind die Kinder zweieinhalb Jahre alt. Wir wecken die Kleinen morgens gegen 7.30 Uhr. Mittags sind sie dann sehr müde und machen von 12.30 bis 14.30 Uhr ihren Mittagsschlaf. Abends geht es dann zwischen 19.00 bis 19.30 ins Bett.

Das Problem beginnt in der Nacht. Schon das Zubettbringen ist nicht ohne Komplikationen. Was mittags völlig problemfrei klappt, ist abends schon ziemlich anstrengend. Vor allem unser Junge leistet Widerstand. Jede (ja, wirklich JEDE) Nacht legt er dann irgendwann zwischen 23.30 und 01.30 Uhr los. "MAMA, MAMA!" Wenn ich (der Vater) hingehe, sträubt er sich. Er will ausschließlich von seiner Mama getröstet werden. Voller Elan schreit er, brüllt er. Wenn ich ihn trösten will, stößt er mich von sich. Irgendwann (auch ich bin hartnäckig) läßt er sich dann von mir beruhigen, i.a. fordert er seine Mama ein. Aber auch wenn Mama ihn tröstet, dauert es. Im Schnitt läßt er sich erst nach einer runden dreiviertel Stunde beruhigen. Gelegentlich zieht er das Programm bis zu dreimal in der Nacht ab. Manchmal haben wir auch Glück und er läßt sich schnell beruhigen, aber das ist leider nicht die Regel. Wenn der Junge zu lange brüllt, wacht irgendwann auch seine Schwester auf und macht kräftig mit. Die Kinder in verschiedene Schlafzimmer unterzubringen fällt aus, da sie auf einem gemeinsamen Schalfzimmer bestehen. Wie sich jeder vorstellen kann, sind meine Nerven und die meiner Frau inzwischen ziemlich am Ende. Immerhin haben uns die Kinder bisher kaum eine Nacht in ihrem Leben durchschlafen lassen.

Ach ja, tagsüber machen Sohnemann und ich gerne viel zusammen. Auch seine Mutter ist mit Sicherheit das, was man eine gute Mutter nennt.

Wer hat Ratschläge, wie wir dem nächtlichen Schreiereien endlich ein Ende setzen können???

Jürgen
 

Su

Das Luder
AW: Sohn brüllt des Nachts

Hallo Jürgen,

das einzige was mir auffällt ist der Schlafbedarf der mit der mit zunehmenden Alter einfach abnimmt. Mir kommt das recht viel vor, wie Euere Kinder schlafen, gut es soll so Exemplare geben, meine haben da leider nie dazu gehört.

Wenn Ihr weiterhin den Mittagschlaf habt und der gut läuft würde ich mal die Bettgehzeit am Abend nach hinten schieben.

Ein andere Möglichkeit wäre, das er nachts am verarbeiten ist und unruhig schläft und eben schlecht träumt und deswegen aufwacht. Was passiert in den letzten Abendstunden? Wird TV geschaut, manche können das nicht verarbeiten, eine zu aufregende Geschichte? Yannick konnte z.B. nicht einschlafen wenn wir den Tag nochmal durchgesprochen haben, das hat ihn total gepusht bei anderen Kindern ist das wiederum gut zur verabeitung....

LG
Su
 
F

Froderik

AW: Sohn brüllt des Nachts

Hallo Su,

zurerst einmal vielen Dank, dass Du Dir Gedanken machst! Mit Fernsehen haben unsere Kinder kaum Kontakt, viel lieber lassen wir sie draußen spielen. Wir lesen ihnen viel vor, unternehmen häufig Ausflüge in den Wald und in einen kleinen Tierpark oder gehen mit ihnen einkaufen. Oft spielen zwei Nachbarmädchen (10+11 Jahre) mit den Kindern. Dreimal in der Woche sind sie für jeweils 7-8 Stunden bei einer Tagesmutter, dort sind sie übrigens sehr gerne. Sie hat auch zwei Kinder im Alter unserer Kurzen. Genau genommen wachsen unsere Kinder sehr behütet auf, "Horror"-einlagen kommen definitiv nicht vor.

Die Sache mit dem Schlafbedürfnis wäre eventuelll ein Ansatz. Durch die Nächte sind wir allerdings meistens derart fertig, dass wir - sofern wir nicht arbeiten müssen - den Mittagsschlaf selber dringend brauchen.

Alles nicht so einfach...

Viele Grüße,
Jürgen
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
AW: Sohn brüllt des Nachts

Hallo Jürgen,

was Du hier beschreibst war bei uns jahrelang "normales" Nachtleben. Erst seit letztem Jahr ist nachts einigermaßen Ruhe :)
Unser Sohn hat einfach nachts verarbeitet - manche Kinder träumen, andere schreien, bei wieder anderen fällt es gar nicht auf.
Er hat verarbeitet, was er tagsüber erlebt hat, im Kindergarten, beim Spielen auf dem Spielplatz usw.
Wir haben dann beim Zubettgehen ganz oft ganz lange über den Tag gesprochen, was passiert ist, was besonders schön war, was ganz schrecklich war usw.
Oft wurde das dann auch in eine kleine Geschichte verpackt ala:

"Es waren einmal zwei Jungs (wir haben zwei Jungs ;) ), die haben einen wunderschönen Ausflug mit ihren Eltern ..... gemacht .... dem kleinen Jungen ist dann das und das passiert, und sie haben dies und dies gesehen"
Einfach das Tagesgeschehen aufgearbeitet.
Vielleicht bringt es bei Euch auch etwas ?

Was passiert wenn ihr ihn mit in Euer Schlafzimmer nehmt? Und später, wenn er wieder eingeschlafen ist zurücktragt?

Habt ihr ein Nachtlicht an? Oder ist es ganz dunkel im Zimmer?

Habt ihr ein abendliches Zubettgeh-Ritual?
Ich würde dazu über gehen, die Kinder etwas später ins Bett zu bringen, da das abendliche Theater sicherlich auch mit dem Mittagsschlag begründet werden kann.

LG Silly
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Sohn brüllt des Nachts

Ich habe eine Tochter im gleichen Alter und schaue voll Neid auf den Schlafbedarf Eurer Sproesslinge. Fuer das Maedel scheint es ja zu passen, aber den Knirps wuerde ich auch mal eine Stunde spaeter ins Bett bringen und schauen, was passiert.
Meine Tochter schlaeft von ca. 20:30 bis 6:30 (wachst selbst auf) und von ca. 1:30 oder 2:00 bis 2:45, dann muessen wir sie unter der Woche wecken. Ohne Mittagsschlaf kommt sie definitiv noch nicht ueber den Tag, das werden sehr unschoene Fruehabendstunden fuer alle.
Auch koennte Ihr Euch in Punkto zusammen oder getrennt schlafen ruhig durchsetzen, wenn es dem gesamten Familienschlaf gut tut! Ich wuerde das Buerschchen moeglichst weit von Eltern- und Schwesterzimmer betten, damit die Schwester und ein Elternteil halbwegs ungestoert schlafen koennen.

Lulu
 
F

Froderik

AW: Sohn brüllt des Nachts

Das hört sich alles ganz interessant an. Noch eine zweite Sache gibt es , die sich seit etwa zwei bis drei Wochen unangenehm bemerkbar macht.

Solange ich (der Vater) mit den beiden Kindern alleine bin, klappt alles perfekt und wunderbar. Die Kleinen sind lieb, anhänglich und die reinsten Vorzeigekinder. Sobald meine Frau mit dabei ist, heißt es nur noch MAMA, MAMA. Papa ist dann völlig abgeschrieben. Vorhin waren wir mit den Kindern unterwegs. Nach einer halben Stunde wollten beide nicht mehr laufen und verlangten, bei Mama auf den Arm zu kommen. Papas Arm ist plötzlich tabu, da will keiner mehr drauf. Wenn es nur ein paar Mal so wäre, dann wäre es ja noch okay. Aber inzwischen ist das Dauerzustand. "Nicht Papa, Mama Arm!" heißt dann die Forderung. So langsam tut MIR das weh.

Ich verbringe mit Sicherheit sehr viel mehr Zeit mit den Kindern, als es der normale 08/15-Papa macht. Darum schmerzt das doppelt. Auch hier also die Zusatzfrage: Wie können wir diesen auch für meine Frau sehr anstrengenden Zustand wieder normalisieren?

Jürgen
 

Su

Das Luder
AW: Sohn brüllt des Nachts

Hallo Jürgen,

ich habe zwar keine Zwillinge, aber manchmal kommt es mir bei meinen so vor:nix: das Problem ist will der eine zur Mama/Kaba/Gummibärchen/Watschn(Scherz) will der andere genau das gleiche besonders Lara möchte dann immer das gleiche obwohl es ihr z.B. gar nich schmeckt.

Viel machen kannst Du da leider nicht, als mein Mann eine Stelle in Wien angenommen hat und noch hat und öfter mehrere Tage am Stück weg ist, war es an den Tagen an denen er da war besonders schlimm ich durfte gar nix, die Phase hat sich aber wieder gegeben.

Ich denk das ist auch eine Phase und gerade eine "Modeerscheinung" an der sich dann auch noch beide hochschaukeln und einer den anderen überbieten will.

In obigen Beispiel hilft nur Konsequenz, klare Aussage "Mama, kann nicht beide Kinder tragen, einer zu Papa, einer zu Mama und nach einer Zeit abwechseln, können sie sich nicht einigen, müssen beide weiterlaufen" Ist die ersten Male hart, aber anders ist es ja nicht machbar oder kann Deine Frau länger beide tragen?

Und zum schlafen nochmal, auch in der noch so behüteten Welt gibt es aufregende Erlebnisse die zu verarbeiten sind und sei es nur ein Frosch der die Straße überquert, auch das kann schon nachts beschäftigen.

Hat er ev. Angst? Irgendwann kommt doch die Gespenster unterm Bett Phase *grübel*

Ach ja, was passiert den wenn Du ihn einfach mit zu Euch ins Bett nimmst?

LG
Su
 
F

Froderik

AW: Sohn brüllt des Nachts

Hallo Su,

na, wenn die Phase sich wieder legt, dann ist ja noch Hoffung. Es stimmt, die beiden versuchen, sich gegenseitig in der Ablehnung zu übertreffen. Und den Hinweis, dass Mama nicht beid tragen kann, haben wir den Kurzen in den letzten Wochen bereits oft gegeben. Dann wirft sich das verbliebene Kind lieber auf den Bürgersteig und probt den Zwergenaufstand. Wir sind konsequent und warten, bis sich der jeweilige Nachwuchs von selbst wieder aufrafft und zu uns kommt. Manchmal schauen einen die verdutzten Passanten an, als wären wir Unmenschen...

Zum letzten Punkt: Wenn wir unseren Rabatzmacher zu uns ins Bett nehmen, ist er zufrieden. Wir möchten aber nicht, das das zur Normalität wird. Nachher fordet er das für jede Nacht ein.

Herzliche Grüße,
Jürgen
 
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