Schwierige Situation

nine

Gehört zum Inventar
Hallo,
ich wende mich noch mal an Euch, vielleicht weiss ja von Euch jemand Rat oder hat ähnliche Erfahrungen.
Bei Justin ist es momentan so, dass man schon fast keine Lust mehr hat überhaupt mit ihm wegzugehen.
Es ist meist so, wenn er was macht, was er nicht soll, man nein sagt und ihn dann doch zurechtweisen tut, oder ihm was nicht passt, oder er was anderes will als ich sage (z.b. gehen jetzt nach hause, nein er will aber mit dem Bus in die Stadt fahren... oder sonstiges), dann schreit er rum, schmeist sich (er geht meistens an der Hand) auf den Boden, wenn ich ihn nicht hintermirherschleifen will, nimm ich ihn auf n arm da macht er dann auch theater, und zu guter letzt schreit er noch die ganze Zeit AUA.
Wie sieht das nur vor den anderen Leuten aus, als wär ich Rabenmutter pur wo ihr Kind schon wieder heult, geschweige denn dem Kind jetzt noch AUA gemacht hat oder macht. Ich habe ihn dann als heulendes Bündel gepackt, in die Wohnung und zu ihm gesagt, er kann direkt in sein zimmer gehen, dann heult er da knallt mit der Tür rum, und später kommt er wieder raus sagt entschuldigung und gut ist. Aber so kann es doch nicht jedesmal weitergehen wenn was ist. Man kann ja mit ihm nirgends mehr hin gehen, überall blamiert man sich, wenn er mal wieder son einen ausraster kriegt.
Bin im jeden Rat dankbar.
gestresste grüsse
nadine
 

Ignatia

die mit dem Efeu tanzt
leider nein, mein Sohn ist dafür noch zu klein.
meine mama erzählte mir immer das ich das auch gemacht habe, hätte es nach einiger Zeit aber seingelassen. Sie stand immer daneben ließ mich brüllen und meinte dann, sag bescheid wenn du fertig bist. Irgendwann war mir das wohl zu doof geworden.
 
M

Melanie

Hallo nine,

tja, einen Tipp kann ich dir nicht geben, aber ich kenne das auch.

Es gab zeiten, und die empfand ich als sehr lang und besonders schlimm, da wollte ich mit Janina gar nicht mehr aus dem Haus. Sie hörte überhaupt nicht, machte was sie wollte, und wenn es nicht nach ihrer Nase ging nur Geschreie. Kann mich also sehr gut in deine Situation einfühlen.

Ich habe sie dann am Oberarm gepackt oder auf den Arm genommen. Natürlich wurde das Schreien dadurch nicht besser, aber was hätte es gebracht, wenn ich nachgegeben hätte? Sie hätte es immer wieder so gemacht, weil sie ja dann gewusst hätte, ich bekomme so meinen Willen. Da war ich konsequent und es war mir egal, was die anderen von mir halten, denn ich muss mit meinem Kind klar kommen und nicht die anderen.

Auch das ins Zimmer laufen und Türen knallen, kenne ich. Ich habe sie ins Zimmer geschickt, wenn wir Streit hatten und so sieht sie darin, genau wie ich, eine Auszeit, wenn wir räumlich getrennt sind. Danach können wir in Ruhe reden und die Situation ist entschärft (auch für meine Nerven).

Diese Zeit dauerte lang und war echt hart, aber sie geht vorbei. Leider kommt sie immer mal wieder, wie gerade jetzt, aber meist nicht von dieser Länge und Härte. Auch ich hatte die Gedanken, sie irgendwo auszusetzen, was aber mit ihrer kindlichen Art schnell vergessen war.

Ich sehe darin eine Phase, um festzustellen, wie weit sie gehen kann und welche Konsequenzen es für sie hat. Ein Lernprozess, den sie im Leben machen muss, auch wenn es an meine Nerven geht.

Schicke dir eine Portion Kraft und zwischendurch eine erholsame Zeit (und sei es mal ein Nachmittag ohne Kind).

Melanie
 
F

Familie Bechberger

Nine,

ich würde erstmal raten, kein Drama daraus zu machen.
Und vor allem bist du keine Rabenmutter und das weißt du!! Fühle dich sicher in deinem Handeln und zeige es!

Ich denke, Justins Verhalten ist ganz normal. Mia motzt auch, wenn wir nach Hause gehen. Lieber noch da und da hin. Aber es gibt nichts anderes Punkt. Lass ihn motzen, wenn er will. Er darf sich auch auf den Boden werfen. Er muss mit der Frustration zurecht kommen. Das fällt ihm schwerer, wenn er merkt, wie unsicher du bist und dass du dir den Kopf über sein Verhalten zerbrichst. Dein Wort zählt und gut!

Ich denke, er wird das schon noch lernen und erfahren, dass es jetzt keine andere Möglichkeit für ihn gibt.

Nochwas:
Versuche die Sätze so zu formulieren, dass du ihm nicht sagst, was nicht geht, sondern was geht. Z.B. Wir können jetzt nicht mit dem Bus in die Stadt fahren- ist ein Negativsatz und er hört "mit dem Bus in die Stadt fahren".
Bist du zu Hause geh ihm aus dem Weg. Lass ihn bockig sein. Er wird keine Lust mehr haben bockig zu sein, wenn ihm niemand mehr zuhört, zuschaut oder auf seine Worte und Taten reagiert. Geh weg, sodass du ihn total ignorieren kannst.

Hoffe dir ein bisschen geholfen zu haben.
Sei ganz du selbst und fühle dich in deiner Handlung sicher
Kerstin
 

Frauke

die aus dem Computer
Hallo,
vielleicht hilft es dir zu hören, dass es bei uns zur Zeit auch immer wieder so Phasen gibt.

Wiebke schlägt die Türe dann oft hintereinander zu.

Ich ignoriere das dann. Wenn sie dann kommt lasse ich sie auch in Ruhe und wenn es ihr wieder besser geht spreche ich mit ihr. Z.B. am Abend. Wir erzählen dann vom Tag. Das hilft ihr. Ich sage dann:"Mensch, heute war wieder eine komische Sache, das wusste ich überhaupt nicht was los war. Du hast die Tür geknallt. Kannst du es mir jetzt erklären?" Sie wird dann oft traurig und versucht dann ihre Hilflosigkeit zu verbalisieren. Ich helfe ihr dann dabei. Es wir jetze weniger. Ich sage ihr, dass sie doch dann lieber in solchen Situationen einfach weggehen soll und eine Kassette anmachen soll oder mit dem Teddy schmusen soll. - Es ist ok, auch mal sauer zu sein. Ich versichere ihr aber auch immer, dass ich sie trotzem lieb habe. Anschließend drücken wir uns ganz fest.
In der Stadt ist das natürlich um ein Vielfaches schwieriger. Da sage ich ihr dann, daß schon alle Leute uns angucken. Das kann sie nicht leiden. Dann kommt sie meistens. :jaja: Aber ansonsten bestimme ich, wie Kerstin schon sagt. Allerdings bemühe ich, das Ende auf dem Spielplatz etwas früher anzukündigen. Ich sage dann: "Wiebke, gleich sage ich SCHLUSS." :) - Das hilft ihr und mir.
 
Oben