Schulzeitverkürzung - ein Artikel aus der Zeit...

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
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Es geht doch gar nicht um 8 Jahre oder 9. Es geht um eine Einstellung, die nur noch nach Leistung fragt, die Überflüssiges abschaffen will, die keine "Denker" mehr will, sondern nur noch "Wissenslager". Kinder müssen Schritt halten, sonst geht's eben eine Stufe tiefer. Beurteilen, Aussortieren, Verwerfen.

Salat
 

Michi72

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Eric und ich hatten uns damals bei den Schulvorstellungen definitiv gegen das Gymnasium entschieden. Denn dort wurde, was das Gymnasium betrifft, nichts beschönigt....
Die Stundenzahl sind vielleicht in der 5. und 6. Klasse noch gering, aber dann gehts los....

Eric ist zwar ein oberschlauer Schüler, aber den Druck hätte er nie durch gehalten.Lernen zu müssen kennt er nicht und da hätte er lernen müssen.
Auf der Realschule ist er Klassenbester und er kann sich danach immer noch für ein OG enscheiden.

Und wenn ich gerade in Erics Freundeskreis sehe, wie viele Jungs gar keine Zeit mehr haben und auch nicht mehr Fussball spielen können, weil sie endweder unter Woche ewig Unterricht haben oder auch am We Schulveranstaltungen mit anwesenheitspflicht haben, dann finde ich das sehr traurig.
Und ich sehe auch, wie viele gerade jetzt in der 8. Klasse den Stoff schon nicht mehr schaffen... und schon fast klar ist, das sie endweder wiederholen müssen oder aber runter auf die Realschule müssen....

Das wollte ich meinem Kind nicht antun. Denn fürs Gym zählt nicht nur "schlauheit", sondern auch starker Wille, durchsetzungsvermögen und selbstbewusstsein.

Hier in Wiesbaden bekommt man mittlerweiler eher ein Platz auf dem (Wunsch- )Gymnasium , als auf einer Gesamtschule.Letztere sind seit beginn von G8 begehrter als das Gymnasium.....
 

Mamafee

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Ja, das mit der Rechtschreibung hab ich schon bemängelt, als mein Großer noch in die Grundschule ging. Stattdessen lernen die Kleinsten schon Textinterpretationen :cool:. Sollte es nicht umgekehrt sein? Die Lehrerin sagte mir damals, sie wisse um die Problematik, der Lehrplan schreibe es nunmal aber so vor...

Bei Franzi war es sogar sehr schwer, einmal falsch geschriebenes aus ihrem Kopf zu bekommen... sie hat dann steif und fest drauf beharrt, dass es richtig so ist, weil sie es ja schon immer so geschrieben hat.
 
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fleur

Dauerschnullerer
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Tja, was kann ich erzählen...
Mein Sohn geht in die neunte Klasse und ich kann nicht sagen, das er sich überarbeitet....
Er hat einmal die Woche bis halb fünf und einmal alle zwei Wochen bis halb vier Unterricht, mit einer Stunde Mittagspause.
Hausaufgaben sind nicht viel, da hatte ich mit G9 definitiv mehr, meist macht er sich in den Pausen.klar muss er für arbeiten lernen und in Stoßzeiten schreiben sie auch mal zwei in einer Woche, aber ganz ehrlich finde ich es ok, mein Sohn auch....
Nun muss ich auch dazu sagen, das er nicht ultraviel tun muss und ihm das lernen leicht fällt, insofern ist das sein Glück....
Ich bin mal gespannt, wie das in der zehnten wird.
Ich hab ja nun auch die kleinen, Emma ist jetzt vorzeitig eingeschult und da muss ich sagen, da ist der Druck im Vergleich höher... Nicht nur im schulischen Bereich, sondern auch was die freizeitaktivitäten betrifft...da werden die Wochen vollgepackt mit Sport etc....das ein freies spielen, so wie ich es kenne von meiner Kindheit , nicht möglich ist....
Vielleicht liegt da der Frosch begraben.....ich weiss es nicht...auf alle fälle kann nicht das G8 alleine verantwortlich gemacht werden...
 

Mamafee

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Sicher hängt es auch davon ab, wie die Schulen zusammenarbeiten, Conni.
Ich kann bisher auch nur für HH und Umland sprechen (mein Schulsystem war das der DDR), wie es hier in Rostock wird, werde ich auch sehen müssen.
 

bribra

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Mein Tipp als Mutter, deren Sohn dies Jahr G8-Abi macht: KEEP COOL! Niemand aber auch wirklich niemand kräht danach, was für Noten die Kids in Unter- und Mittelstufe hatten und ob sie vielleicht mal sitzen geblieben sind. Ich hab mal vor ein paar Wochen die Durchschnittsnoten seiner Zeugnisse ausgerechnet, da war eines mit 4,0 dabei und eines mit 3,9. Ja, so what? Und das Sitzenbleiberzeugnis hatte 4,5. Und nun? Macht er Abi und peilt 2,2 an. Auch nicht viel schlechter als ich es hatte (2,0) und ich hatte nie nen schlechteren Schnitt als 2,2. Tot gearbeitet hat er sich nie, durch die Schulzeit gechillt eher, nun tut er was,

Er hatte eher das Problem,. dass ich das akzeptieren musste, dass es ihm wutz ist, ob er in Englisch ne 4 oder ne 1 schreibt. Wäre nie und nimmer meine Einstellung zu Schule und Lernen, aber es ist SEINE Schule, seine Entscheidung gewesen. Ich denke - und das kommt auch im Artikel raus -, dass das Problem ganz oft die Eltern sind, die auch von ihrem Kind besser, höher, schneller, weiter fordern und nicht das Mittelmaß akzeptieren bzw. ihrem Kind beibringen, dass nicht jeder der Beste sein kann. Ein wichtiger Lernfaktor in der Schule ist auch dass man eben nicht alles kann und eben nicht woüberall top ist. Das muss man aber akzeptieren und das muss man dem eigeen Kind vorleben. Ich mache kein Hehl draus, dass ich ne Mathe- und Physik-Null bin, tja - warum soll ich also nicht akzeptieren, dass mein Sohn eine Französisch- und generell Rechtschreibnull ist?

Nie im Leben hätte ich ihn aus dem Sport rausgenommen oder aus den Pfadfindern. Nie im Leben hätte er nicht mit Freunden gespielt. Wir haben einen anderen Weg gewählt: Wenn er überarbeitet war/ist, haben wir einen Schwänztag eingelegt -- Fernsehen, Gameboy, lesen, Langeweile :) Und nen bisschen Lernen. Und dann mit Vollpower in die nächsten Schultage.

Wir hatten übrigens genauso viel Schule als Kinder, man darf ja nicht vergessen: Zu meiner Schulzeit gab es den geheiligten Samstag noch nicht: Ich hatte Samstags Schule.

Also zusammenfassend mein Rat: Lasst die Kinder machen. Begleitet sie, aber nehmt ihnen den Druck. Lasst ihnen die Freizeitaktivitäten und wenn dann halt ne Arbeit daneben geht, dann geht sie daneben. Macht nichts. Und vor allem: Bringt Euren Kindern bei und lebt es selber vor, dass das Leben nicht daraus besteht, immer woüberall der Beste sein zu wollen/ zu müssen. Schule ist wichtig, sie ist aber nicht alles, sie ist nicht das Leben. Schafft Euren Kindern Freiräume und vor allem (das ist das wichtigste in dem Zeit-Artikel): Lasst sie sich langweilen. Es muss nicht immer woüberall Programm sein, es muss nicht schon als Kind nach Timer gelebt werden. Entrümpelt die Kinderzimmer - zu viel Spielzeug schadet! - und akzeptiert auch gammeln vorm Fernseher. Langes Schlafen am Wochenende, im Bett rumfläzen. usw.usw.

Viele der jetzigen Elterngeneration sind einfach auch schon so globalisiert gestresst und mit Medien-/Massenkommunikation aufgewachsen, gehetzt, gestresst, in Eile, leistungsgetrieben. Viele, nicht alle, natürlich. Aber man muss das den Kids ja nicht unbedingt weiter geben. Und wenn man selber nicht so ist, muss man das nicht mitmachen.

Viele Grüße, Britta
 
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Su

Das Luder
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Ja, hier ist auch keine Kuschel-Grundschulzeit angesagt, ich finde den Stoff schon sehr anspruchsvoll, bei uns wird viel verlangt.

Und das ist auch das Thema, wir werden hier nicht gut vergleichen können, da ja jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht.

Lg
Su
 
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