Schlafprobleme durch Ängste

Schnuffel1975

Familienmitglied
Hallo Zusammen! :winke:

Ich bräuchte mal wieder euren Rat, bestimmt haben schon einige von euch ähnliche Situationen gehabt. Zum Neujahr kam bei uns die Schnullerfee, Nils brauchte ihn bis dahin nur noch zum Einschlafen. Die ersten beiden Nächte verliefen auch einigermaßen gut, die 1. Nacht schlief er durch, in der 2. Nacht wurde er einmal kurz wch und fragte nach ihn, aber als ich ihm dann erklärte, dass die Schnullerfee ihn ja mitgenommen hat und er ja dafür seine Ente bekommen hat (hatte er sich von ihr gewünscht), war´s auch in Ordnung und er schlief ohne Gequengele wieder ein. Wir dachten schon, jetzt hätte er´s gepackt, aber dann die darauffolgenden Nächte waren kaum auszuhalten.

Er wurde Nachts wach und machte ein Theater und Brüllte ohne Ende. War kaum zu beruhigen, außer wenn einer von uns mit im Zimmer war. Er sagte er wäre schon ausgeschlafen und wolle nicht mehr schlafen, er wollte nicht das wir das Licht ausmachten. Er sagte dann mit der Zeit, das er Angst vorm Sandmann hätte, er wäre gekommen und hätte ihn geärgert und Sand in den Augen gestreut. Ich muß dazu sagen, das wir vorher immer beim Abendritual gesagt haben, das nun das Sandmännchen käme und jdem Kind Sand ins Auge streut, damit es süß träumt. Haben uns dabei wirklich nie was schreckliches gedacht. Kann es wirklich sein, das Kinder mit der Zeit solche Ängste entwickeln, obwohl sie dies schon vorher sehr lange kannten?
Seitdem schläft Nils immer nur noch mit Nachtlämpchen und wacht Abends immer wieder mal auf (wie diese Nacht) und es dauert dann wirklich immer eine ganze Weile bis ich ihn dann so bereden konnte, das er in seinem Bett einschläft. Was kann ich machen, um ihm in den Nächten diese Angst zu nehmen? Ist das normal, gehört das zu der Entwicklung dazu?

Dazu kommt noch, das Nils, seinem Vater gegebenüber auch sehr ablehnend ist, obwohl es dazu wirklich keinen Grund gibt. Denn Thorsten kümmert sich liebvoll um ihn, spielt mit ihm, verbringt jede freie Minute mit ihm, ist liebevoll. Aber seit diese Ängste da sind, mag er sich nicht mehr von Thorsten ins Bett bringen lassen, sowohl auch nicht anziehen lassen. Spielen tut er sehr gerne mit Papa und tobt auch gerne mit ihm, aber das wars dann auch schon. Wie hatten immer wieder mal solche Phasen, aber noch nie so extrem wie jetzt. Mein Mann nimmt das mittlerweile auch sehr mit, anfangs haben wirs so hingenommen und dachten, das legt sich nach 1-2 Tagen, aber nun zweifelt mein Mann schon an sich selbst und macht sich Vorwürfe, obwohl es gar keinen Grund für gibt. Denn er hat ja nichts schlimmes gemacht, was so ein Verhalten von Nils auslösen könnte.

Wie denkt ihr darüber? Was meint, wie sollen wir uns verhalten und was kann man machen? Was habt ihr in so einer Situation gemacht?
Ich wäre für jeden Tip dankbar!!!

Ich weiß wirklich nicht mehr weiter und denke jeden Tag, hoffentlich wird diese Nacht ruhig.
 

Petra Rubner

Dauerschnullerer
AW: Schlafprobleme durch Ängste

Hallo Angelika,

spontan fällt mir ein: denkt Nils Papa habe den Schnuller-Entzug zu verantworten? War Papa mehr gegen den Schnuller als Mama? Kann man das im Gespräch mal klären?

Ansonsten: ja die Ängste sind wohl normal (heißt: bei den meisten Kindern so vorhanden) Nicht von ungefähr wehren sich die allermeisten Kinder dagegen, nachts allein im Bett zu liegen oder ihren Schnuller abzugeben. Müsst ihr jetzt entweder durch oder Schnuller muss wieder her.

Die Idee mit der Ente war ansich gut. Das Ding ist: Bei den meisten Kindern wird der Schnuller das sogenannte "Übergangs-Objekt". Dieses suchen sich die meisten Kinder mit 12 bis 18 Monaten. Schafft man es, ein anderes Objekt als den Schnuller einzuführen (Kuscheltier, Puppe, Schnuffeltuch) macht das Schnuller-Abgewöhnen weniger Probleme. Aber dieser Zug war bei euch schon lange abgefahren, Nils hatte schon seinen Schnuller als Übergangsobjekt, deshalb akzeptiert er die Ente emotional nicht (auch wenn er es versteht worum es geht).

Vielleicht hilft es, wenn Du bewußt die Ente nochmal als Übergangobjekt einführst. Also Ente immer und überall mitschleppen - auch wenn er sie vergisst. Oder Papa nimmt mal die Ente ein paar Nächte mit ins Bett - damit sie gut riecht. Vielleicht kannst Du so nochmal was "umbiegen" - verstehst Du was ich meine?

Zum Thema Sandmann: ja, hab ich schon öfter gehört, gerade wenn Kinder schon die Erfahrung gemacht haben, dass Sand im Auge weh tut - oder auf dem Spielplatz ermahnt wurden, anderen Kindern nicht Sand in die Augen zu schmeißen. Ist doch logisch oder - wundert mich eher, dass nicht mehr Kinder Angst vorm Sandmann haben. Musst Du halt mal mit ihm besprechen, dass der Sandmann natürlich anderen Sand verwendet ;-)

Alles Gute
Petra
 

Schnuffel1975

Familienmitglied
AW: Schlafprobleme durch Ängste

Vielen lieben Dank für Deine Ratschläge liebe Petra!!!

Nun, ich denke mittlerweile, das es nichts mit dem Schnuller zu tun hat, denn er fragt gar nicht mehr nach ihn und scheint ihn auch so nicht zu vermissen. Denn, ich hatte vergessen zu erwähnen, das er ja von Anfang an immer auch sein sog. Schnuffeltuch zum Schlafen dabei hatte und das hat er ja immer noch. Das nimmt er dann auch. Ich denke nun eher, das es wieder ein Entwicklungsschub ist, da er die letzten beiden Tage auch wieder richtige heftige Trotzanfälle hatte. Man sagt ja, diese kündigen sich meistens damit an, das sie wieder mehr die Nähe der Mutter suchen und das war ja vorher auch wieder der Fall und erreicht nun den sogenannten Höhepunkt ( so das er sich nicht von Papa anziehen lassen will etc.). Ich meine, ich hätte auch schon mal irgendwo gelesen, das solche Phasen dann immer parallel mit einer "neuen Angst" vor etwas verbunden ist. Oder sehe ich das falsch? Was meint ihr?

Wir waren beide, mein Mann und ich, der gleichen festen Auffassung, dass der Schnuller weg sollte und haben das, denke ich, gleichermaßen Nils klar gemacht und stehen beide voll dahinter. Hatten vorher unter vier Augen darüber gesprochen und auch die Vorgehensweise abgesprochen, so das wir beide gegenüber Nils uns gleich verhalten, das machen wir eigentlich immer so.

Ich hoffe, das es wirklich nur dieser Schub ist und es vorüber geht.

Weiß eigentlich einer von euch, wie lange solche Phasen in etwa anhalten? Ich meine, ich hätte mal sowas im Buch "oje ich wachse" gelesen. Leider habe ich dieses Buch nicht mehr, sonst würde ich mal nachschlagen.
 

Nechbet

Gehört zum Inventar
AW: Schlafprobleme durch Ängste

Hallo,

also ein Entwicklungsschub würde die Sache schon erklären. Leider gibts da keinen "Fahrplan" (jedenfalls kenne ich keinen). Annika hat auch manchmal Ängste, die kommen und gehen GsD immer wieder. Eine Zeitlang hatte sie zum Beispiel Angst, das Gespenster in ihrem Bett sind. Wir haben dann das Licht angemacht und ihr gezeigt das keine da sind, und erklärt das es keine gibt. Nach einer Weile war das Thema erledigt.

Ich denke allerdings, in so einer Situation nachzugeben und ein Nachtlicht einzuführen ist nicht die richtige Lösung. Damit, das du seiner Angst nachgibst und das Licht anlässt, vermittelst Du ihm das Gefühl, das seine Angst berechtigt ist und man lieber das Licht anlässt. Ich finde es besser, zu erklären und zu "beweisen" das man im dunkeln keine Angst haben muss.
 
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