AW: Schlafen im eigenen Bettchen
Hallo,
wieso denkst Du es bringt nix, wenn er in Deinem Arm einschläft? Es bringt doch was - er ist ruhig und schläft ein...
Stell Dir vor Du wirst neun Monate lang geschaukelt, gewärmt und hörst ständig Mamas Atmen, Stimme und vor allem Herzschlag. Klar, dass das dieUmgebung ist, in der Du Dich am wohlsten fühlst und am besten schlafen kannst. Es ist alles "wie immer" - soooo kuschelig. Aber auf einmal ändert sich das: Du fliegst durch die Luft, ohne zu sehen wohin, und kommst irgendwo zu liegen wo es nicht so weich und warm ist, die gewohnten Geräusche sind auch weg... Das muss man erstmal verkraften!
Ich denke, jedes Kind hat seinen eigenen Fahrplan, wann es soweit ist im eigenen Bett zu schlafen.
Bei uns war es auch so, dass Anna die ersten 10 Monate brauchte bis sie tags und nachts in ihrem eigenen Bett schlief.
Zuerst ging nur auf meinem Bauch (im Tuch wär sicher auch ne Möglichkeit gewesen), dann schlief sie regelmäßig nach dem Stillen neben mir ein und weiter. Zumindest tagsüber konnte ich also wieder aufstehen. Mit Pucken und Festhalten schlief sie wenig später tagsüber dann auch im Stubenwagen. Nachts blieb ich ohnehin lieber neben ihr liegen und versuchte die kurzen Pausen zwischen dem Stillen auch zu entspannen...
Tagsüber klappte die Abnabelung also früher, abends bzw. nachts werden die Tagerlebnisse verarbeitet und da brauchte sie unsere Nähe länger.
Irgendwann wurde sie aber auch abends nach dem Stillen nicht mehr ruhig, sondern im Gegenteil unruhig wenn ich neben ihr blieb. Das war der Zeitpunkt für ihr eigenes Bett und als wir umzogen dann auch für ihr eigenes Zimmer, und der Wechsel klappte ohne Probleme. Sie schien fast froh, jetzt ihre Ruhe zu haben!
Ich sagte mir immer "sie ist noch so klein, sie versteht es noch nicht - sie braucht mich jetzt einfach und es wird anders werden, wenn sie älter ist" und so war es! Ich hätte kein gutes Gefühl dabei gehabt ihr sozusagen meinen Willen aufzuzwängen und ihr die Nähe die sie anscheinend brauchte zu verwehren...
Und wie mir eine Tante sagte "dafür sind die ersten Kinder die Ersten - sie müssen die Aufmerksamkeit, Liebe und Zuwendung der Eltern in der ersten Zeit mit niemanden teilen..."
Aber jedes Elternpaar muss selbst entscheiden, wo seine Grenzen liegen.
Wenn es Euch nicht möglich ist, Euch für längere Zeit darauf einzustellen den Kleinen mit im Bett zu haben, haltet Euch an Giovannas Tips.
Ansonsten lasst Ihr Euch besser auf Euer Kind ein, als das von ihm zu verlangen. Gibt weniger Streß fürs Kind und ergo dann auch weniger Streß für Euch...
Und es kommt ja auch drauf an, welche Signale das Kind sendet; vielleicht mag Euer Kleiner ja eh schon ganz bald von selbst lieber "alleine schlafen"?
Die erste Zeit IST stressig, und selbstverständlich habt Ihr das gute Recht wenn Ihr selbst nicht mit einer Situation leben könnt diese so zu gestalten dass es Euch ALLEN möglichst gutgeht damit, und nicht nur dem Baby.
Aber prinzipiell: Lasst Euch jedenfalls nicht erzählen Ihr würdet ihn verwöhnen! Versucht lieber soweit es Euch möglich ist seinen Bedürfnissen entgegenzukommen. Umso größer ist die Chance, dass er sich von selbst in die richtige Richtung entwickelt.
Alles Liebe,