Schläge als Erziehungmethode??!!

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
ich habe mir die frage auch erst unlängst gestellt und bin für mich zu folgendem schluss gekommen

-) wer wind sät wird sturm ernten - gewalt führt zu gesteigerter gewalt

-) bereits der klaps auf den windelpopo oder die hand ist strafandrohung der handfesten art

-) ich bin für mein kind ein beispiel. sprich: wieso darf ich (es) schlagen, aber das kind darf nicht schlagen - die geschwister, andere kinder, mich?

-) schläge sind ein ausdruck von hilflosigkeit - für mich kein erstrebenswerter zustand

-) schläge treffen vor allem die seele: so gehen menschen, die sich lieben nicht miteinander um! ein schlag transportiert: du klein und schwach, ich groß udn stark, deswegen du machen, was ich sagen, sonst du ganz viel aua oder tot


um meinen eingangs geschriebenen satz näher zu erklären: ich wusste immer, dass schlagen f mich nicht in frage kommt, aber ausverbalisiert WARUM hatte ich es noch nicht konkret für mich.


liebe grüße
jackie
 
N

NimueVerdandi

jackie hat gesagt.:
um meinen eingangs geschriebenen satz näher zu erklären: ich wusste immer, dass schlagen f mich nicht in frage kommt, aber ausverbalisiert WARUM hatte ich es noch nicht konkret für mich.

Aha Du brauchtest noch einen Grund! :)


:-D :-D :-D


Ich persönlich gestehe, ich habe erst gewußt das ich das niemals mehr will und fürchterlich finde, als ich meine Sohn schon geschlagen hatte. Er hat mich so angesehen, das ich wußte, wenn Du das noch mal machst, zerstörst Du das Vertrauen und er fürchtet Dich statt das er Dich liebt.
Das wollte ich nie, nie, nie.
Und es hat prima geklappt seid dem ohne einen einzigen Klaps!
:D
Silke
 
F

Familie Bechberger

Hierzu komme ich noch, ich muss meine Gedanken sammeln.
Aber Jackie hat ja schon das Wichtigste gesagt :jaja: :bussi:

Kerstin
 

belladonna

Tolle Kirsche
Ich muß sagen, bei diesem Thema hat mir der gute Jan-Uwe Rogge ausnahmsweise mal geholfen. Christina war in den Monaten wirklich extrem, was das Grenzen austesten angeht, und hat mich mehr als einmal am Tag bis aufs Blut gereizt, sodaß ich kurz davor war, ihr eine runterzuhauen - einfach im Affekt. Ich hab's dann gerade noch gelassen...

Dann habe ich mir ein Buch von Herrn Rogge geholt und mir nach der Lektüre klar gemacht, daß ich die letzte Grenze vorher setzen muß und einfach auch konsequenter werden muß. Weiß Christina, die letzte Grenze ist das Schlagen, wird sie immer wieder soweit gehen. Weiß sie aber, daß vorher Schluß ist, braucht es gar nicht erst soweit kommen. Das ist wirklich harte Arbeit, aber es wird immer besser! :D Jetzt habe ich schon für die meisten unserer Standardsituationen eine logische Konsequenz parat, die dann auch knallhart umgesetzt wird - und Christina weiß das inzwischen. Es läuft immer nach dem gleichen Muster: Mama sagt es einmal lieb und mit "bitte" (z.B. "Bitte mantsch nicht im Essen rum!"), dann einmal strenger ("Ich möchte nicht, daß Du im Essen rummantscht; wenn Du weitermachst, kommt der Teller weg!") und wenn sie dann immer noch nicht aufhört, wird die Konsequenz gezogen (also in diesem Fall der Teller abgeräumt). Funktioniert wirklich gut, auch wenn's anstrengend und nervig ist, weil Christina oft genug bis zur letzten Konsequenz geht. Aber das braucht sie wohl, denn i.d.R. akzeptiert sie dann auch ohne größeren Protest, daß jetzt Schluß ist!

Ich muß aber auch zugeben, daß ich erst dann angefangen habe, unsere Erziehungsmethoden ernsthaft zu überdenken, als ich mich selber immer hilfloser gefühlt habe und dann auch noch gesehen habe, wie mein Mann Christina aus seiner eigenen Hilflosigkeit heraus immer öfter Klapse auf den Hinterkopf :o gegeben hat! Das konnte ich einfach nicht zulassen, zumal auch ganz schnell zu beobachten war, wie die Zahl der Klapse nach oben ging, weil für Christina die letzte Grenze beim Papa eben nun der Klaps war und nicht mehr das gesprochene Wort. Wir hatten eine heftige Auseinandersetzung deswegen, aber seitdem hat mein Mann Christina nicht mehr geschlagen und ich hoffe auch, daß das so bleibt. Ich würde ihm ja gern mal ein Buch zu lesen geben, aber er ist der Lesemuffel vor dem Herrn und schaut ja doch nicht rein. :???:

War mal wieder ein Roman (ich kann mich einfach nicht kurzfassen :-? ),
LG Bella :blume:
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
So, jetzt komme ich.

Nun werdet Ihr sagen, klar die verteidigt jetzt ihren schlagenden Ehemann. Meiner Ansicht nach kann man aus einer Mücke einen Elefanten machen. Und ich verneige mich tief vor allen hier, die die Zeit und Muße haben, stundenlang mit einer 2-jährigen zu diskutieren, die natürlich nicht in der Lage ist zu entscheiden und alles zu verstehen.

Wir haben es selbstverständlich erst mal wie Su gemacht: An die Hand nehmen, psst machen, leise sein und schauen. Nur wenn ich das 20 x hintereinander machen muss, habe ich keine Lust mehr. Da wird dann erklärt, dass der Kleine auch mal Ruhe braucht und wir später noch mal schauen. Wieder 20 x. Irgendwann gehen einem auch Mal die Argumente aus. Dann tapert sie heimlich ins Schlafzimmer, röppt an dem Kleinen rum, holt die Schmusetiere aus dem Bett, zieht an der Decke, macht Licht an und viiiiel Krach. Sie wird rausgeholt, man erklärt ihr das sie das nicht soll. Sie nickt, dreht sich um und geht ins Schlafzimmer und zieht die gleiche Chose durch. Und nu? Der Klaps wurde angedroht und dementsprechend durchgezogen. Das war der erste und einzige Klaps. die Kurze geht nur noch nach Nachfragen ins Schlafzimmer, ein "nein" akzeptiert sie und ihren Vater liebt sie immer noch heiß und innig. Nix Vertrauensverlust, keine gespaltene Persönlichkeit und sonstige Schäden davon getragen.

Eifersucht ist auch gesund, sie soll und kann es natürlich haben und ausleben. Sie soll aber auch hören und ein Nein akzeptieren.

Ihr könnt jetzt denken, was Ihr wollt. Wir sind keine schlagende Familie, wer uns kennt, weiß das. Wir sind Menschen, die es gelernt haben, Worte zu gebrauchen und sind gerne stundenlang am reden und diskutieren. Aber irgendwann ist auch gut.

Wer hier ohne Schuld ist, und niemals ungerecht zu seinem Kind war, darf hier den nächsten Stein werfen. Ich werde es aber nicht glauben.

:winke:

Conny
 

belladonna

Tolle Kirsche
Hallo Conny,
ich verurteile hier niemanden, kenne ich Eure Situation doch nur zu gut! :) Wir haben es in diesem oder ähnlichen Fällen so gemacht: Türklinke am Schlafzimmer hochstellen und im Notfall die Tür abschließen!
Übrigens habe ich es mir abgewöhnt, mit Christina zu diskutieren, lange Erklärungen kommen bei ihr eh nicht an bzw. überfordern sie vielleicht auch noch. 1x sagen, 2x sagen, Schluß. Funktioniert echt am besten. Das Schwierigste ist wirklich selber dabei ruhig zu bleiben, und mir fällt das oft auch sehr, sehr schwer. Ich bin oft sehr impulsiv und würde mir am liebsten mit einem Donnerwetter Luft machen, aber das bringt's halt auch nicht... Vom vielen Wut runterschlucken hatte ich phasenweise einen richtigen Kloß im Hals, sodaß ich schon meine Schildrüsenwerte habe kontrollieren lassen, weil das - gepaart mit meiner ständigen Müdigkeit - exakt die Symptome für eine Unterfunktion waren! War aber alles o.k. und der Doc hat dann gesagt, ich solle mal in mich gehen, warum ich auf einmal so psychosomatische Beschwerden hätte... :???:

Annie,
das Buch heißt "Kinder brauchen Grenzen - Eltern setzen Grenzen"; ist eine Sonderausgabe, 2 Bücher in einem Band. Ich habe erst den 1. Teil gelesen, dann hatte ich erstmal keine Lust mehr, weil ich bei der Lektüre ständig das Gefühl hatte, alles falsch zu machen... :( Aber das mit dem Konsequenzen setzen hat mir echt was gebracht :jaja: und ich denke, wenn ich wieder etwas mehr mit mir selbst im reinen bin, werde ich auch wieder weiterlesen! :)

LG, Bella :blume:
 
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