Schläge als Erziehungmethode??!!

M

Mel&Lili

Hallöchen,

wie seht Ihr das?

Ist das okay seinen Kind Schläge anzudrohen oder gar zu schlagen? Zur Strafe "was auf die Hand geben"?

Ich bin echt momentan ein bißchen verwirrt, weil ich heute mitbekommen habe, das selbst 1jährige schon was auf dem Popo bekommen.

Ich muß gestehen das Marie einmal von mir einen Klaps bekommen hat. Sie ist damals auf die Straße gerannt und ich konnte sie gerade noch rechtzeitig wegziehen. Das ganze ist jetzt ca. 1 Jahr her.

Aber manchmal können die lieben Kleinen uns schon reizen bis aufs Blut.Aber wie dann richtig reagieren?

Bin gespannt auf Eure Antworten!

VG
von Mel
 
D

Darkdancer

Schläge androhen oder schlagen wäre für mich das allerletzte, aber in gewissen Situationen fände ich es durchaus hilfreich, durch einen Klaps auf den Windelpopo zu verdeutlichen, dass dies oder jenes so nicht geht bzw von den Eltern ernst gemeint ist.
Beispiel: Als Nicolas grade zu Hause war und in seinem Bettchen im Schlafzimmer schlief, wollte Annika immer zu ihm rein und ihn angucken und streicheln. An sich ja auch nichts gegen einzuwenden, aber bitte nicht, wenn er schläft.

Jetzt hielten sie weder die geschlossenen Türen noch unsere in einem immer schärferen Tonfall vorgetragenen Verbot davon ab, trotzdem ins Schlafzimmer reinzugehen.

Dann hab ich sie mir nach einer letzten Ermahnung, die sie kaltlächelnd ignorierte geschnappt und ihr einen auf den Windelhintern gegeben und ihr das noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt, was sie zu tun und zu lassen hat. Das hat bis jetzt auch gewirkt und war auch das einzige mal, wo ich das bislang so gehandhabt habe.

Ich denke, dass so ein Klaps bis zu einem gewissen Alter das letzte Mittel sein kann in bestimmten Situationen. Allerdings sollte man sich vorher gut überlegen, in welchen Situationen das wirklich angebracht ist, sonst "rutscht" einem später vielleicht gewohnheitsmäßig die Hand aus und das wäre schlimm.

Gruß

Darkdancer
 
G

gabriela

ist das nicht ein thema für das erziehungsforum? :???: kerstin kann bestimmt einiges dazu beitragen.

schläge als erziehungsmethode sind längts überholt und das schlagen von kindern inzwischen verboten.
 
N

NimueVerdandi

Darkdancer hat gesagt.:
Dann hab ich sie mir nach einer letzten Ermahnung, die sie kaltlächelnd ignorierte geschnappt und ihr einen auf den Windelhintern gegeben und ihr das noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt, was sie zu tun und zu lassen hat. Das hat bis jetzt auch gewirkt und war auch das einzige mal, wo ich das bislang so gehandhabt habe.

Ich denke, dass so ein Klaps bis zu einem gewissen Alter das letzte Mittel sein kann in bestimmten Situationen. Allerdings sollte man sich vorher gut überlegen, in welchen Situationen das wirklich angebracht ist, sonst "rutscht" einem später vielleicht gewohnheitsmäßig die Hand aus und das wäre schlimm.


8O
Das ist nicht Dein Ernst, oder???
Mensch, das ist nicht nur entwürdigend, sondern sogar strafbar!


In unserer Gesellschaft steht Gewalt auf der Tagesordnung. Gewalt als Kriminalität im Straßenverkehr, in Betonwüsten, Ballungsgebieten, hervorgerufen durch persönliche Enge in Wohnungen und Umgebung, und Gewalt im Fernsehen und auf Videospielen.

Wen wundert es dann, wenn -trotz aller Warnungen und Appelle von Pädagogen, Psychologen und Familientherapeuten- körperliche Gewalt nach wie vor als ein probates "Erziehungsmittel" angesehen wird und Gewalt Erziehungsmittel der bundesdeutschen Gesellschaft nach wie vor ein weit verbreitetes Phänomen ist. Mehr als ¾ der Väter und Mütter geben zu, daß sie ihr Kind mit Ohrfeigen und ähnlichen Züchtigungen bestrafen. Gewalt ist in der Erziehung in den Familien an der Tagesordnung. Die Eltern tolerieren und praktizieren nach wie vor die Anwendung gewalthafter Erziehungsmaßnahmen. 30 Prozent der Eltern greifen zumindest gelegentlich auch zu schweren körperlichen Züchtigungen wie etwa einer Tracht Prügel oder dem Schlagen mit Gegenständen.
Man kann davon ausgehen, daß etwa 60 bis 80 Prozent der Kinder vom Säuglingsalter an mit körperlichen Strafen erzogen werden. Dabei werden Jungen öfter geschlagen als Mädchen. Das gilt allerdings nur etwa bis zum 12. Lebensjahr. In und nach der Pubertät werden Mädchen häufiger körperlich mißhandelt. Eine mögliche Begründung: Jungen schlagen eventuell zurück. Die Liste der körperlichen Bestrafung reicht vom leichten Klaps auf den Hintern über Ohrfeigen bis hin zur schweren körperlichen Mißhandlung. Nach einer Befragung von 150 Müttern in der Schweiz gaben 41 Prozent an, ihr Kind bereits im ersten Lebensjahr körperlich zu bestrafen. Im dritten waren es sogar 56 Prozent. Es ist nicht davon auszugehen, daß die Zahlen in Deutschland deutlich anders sind.

Dabei muß davon ausgegangen werden, daß eigentlich die als Erziehungsmaßnahmen gedachten Ohrfeigen krank machen können.
"Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet" ist eine vielzitierte Redewendung. Doch verschiedene Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, daß Schläge an Kindern negative Folgen haben können, und zwar nicht nur im Fall von extremen Mißhandlungen. Schläge schmerzen, nicht nur körperlich. Schläge sind eine Demütigung für das Kind, und auch beim strafenden Elternteil können Schläge bleibende Spuren hinterlassen. Meist haben Eltern, die ihre Kinder schlagen, im Nachhinein Schuldgefühle. Aber sie reden nicht darüber. Die Schuldgefühle sind auch ein Grund dafür, daß die Zahl der Beratungen in Erziehungsberatungsstellen in den letzten Jahren zugenommen haben. Vielleicht wächst auch das Bewußtsein, daß man Hilfe in Anspruch nehmen kann und darf.

Oft erfüllen Kinder die in sie gesetzten Erwartungen nicht, was dann zu Bestrafungsaktionen führt, die das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl von Kindern weiter schmälern. Soziale Ängste, Versagensängste, Angst vor Liebesentzug und körperlicher Bestrafung sind die Folge.

Doch nicht jede Ohrfeige produziert einen seelischen Krüppel. Nicht jede Ohrfeige hat lebenslange irreparable Konsequenzen. Aber selbst wenn Ohrfeigen oder hartes Anfassen keine langfristigen Auswirkungen haben müssen oder körperliche beziehungsweise seelische Schäden anrichten, sind sie als pädagogische Maßnahme keineswegs zu rechtfertigen. Viele Erziehende sind zwar der Meinung, Schläge und Züchtigungen stärkten ihre Autorität, weil sie nur so der Gefahr entgingen, sich zur Marionette kindlicher Launen machen zu lassen. Letztlich dokumentieren Eltern nur Hilflosigkeit und Ohnmacht, und sie glauben, an Ansehen und Autorität zu verlieren. Viele Erziehende sind zwar der Meinung, Schläge und Züchtigungen stärkten ihre Autorität, weil sie nur so der Gefahr entgingen, sich zur Marionette kindlicher Launen machen zu lassen. Letztlich dokumentieren Eltern nur Hilflosigkeit und Ohnmacht, sie verlieren an Ansehen und Autorität. Und: Eltern, die nicht schlagen, werden von ihren Kindern viel mehr als wichtige Bezugspersonen angesehen als schlagende Eltern.

Und Eltern sollten wissen, daß sich das Kind unbewußt gegen die erlittenen Demütigungen wehrt. Das Kind tritt mit den Erziehenden in einen Machtkampf. Es rächt sich, übt Vergeltung, macht den Erziehenden hilflos, in dem es durch sein Verhalten körperliche Züchtigung geradezu provoziert. Der Erziehende hat dann den Eindruck, als wolle das Kind die Schläge. Aber dahinter steckt die Rache des Kindes. Das Kind lernt auch: wenn ich auch einmal Macht habe, dann habe ich das Recht, Gewalt auszuüben und zu züchtigen.

Für viele Eltern sind die Zuneigung zu Kindern und deren körperliche Züchtigung kein Gegensatz, und sie würden auch betonen, daß sie ihre Kinder lieben, daß sie manchmal nur nicht anders können, die Hand ausgerutscht sei oder die körperliche Strafe einfach notwendig sei, weil das Kind nur so gehorche.

Züchtigungen sind keine pädagogische Maßnahme, mögen sich auch kurzfristige "Erfolge" einstellen. Schläge demütigen, sie beschädigen die Würde des Erziehers und des Kindes. Schläge als Mittel des Grenzensetzens sind Eingeständnisse von Niederlagen. Schläge kennzeichnen und produzieren "verwundete" Menschen.

Laut der Bundesjustizministerin haben die Fälle von Kindesmißhandlung nicht zugenommen, sie sind aber mehr in die Öffentlichkeit gekommen. Die Kindesmißhandlungen sieht die Ministerin einerseits auf Grund von Überforderung der Eltern an, alles andere sind für sie kriminelle Handlungen Ein neues Gesetz soll deutlich machen, daß Gewalt kein Erziehungsmittel ist. Eltern, die ja im Prinzip das Beste für ihre Kinder wollen, sollen von Gewaltfreiheit in der Erziehung überzeugt werden. Angestrebt wird, daß Kinder besser geschützt werden.

Da Gewalt gelernt wird, sollen Kinder davor bewahrt werden, Gewalt als probates Mittel der Auseinandersetzung kennenzulernen und zu verinnerlichen.
Es ist mittlerweile bekannt, daß Gewalt in der Familie ein Grund für die Gewaltbereitschaft bei Kindern und Jugendlichen ist. Erwachsene werden quasi zu "Vorbildern" für Konfliktlösungen und menschliches Miteinander.
Die heute in der Gesellschaft beklagte Gewalt und Jugendkriminalität hat ihren Ursprung oft genug im Kinderzimmer. Daher ist es notwendig, der Gewaltanwendung als Erziehungsmittel endlich eine Absage zu erteilen.

Anfang der fünfziger Jahre noch hat das höchste deutsche Zivilgericht Eltern Recht gegeben, die im Wege des Züchtigungsrechtes ihre siebzehnjährige Tochter an einen Stuhl gebunden und ihr die Haare abrasiert hatten, weil sie nicht damit einverstanden waren, daß sie sich mit einem jungen Mann traf, den sie selbst nicht für richtig hielten. Sowohl das Festbinden als auch das Abrasieren der Haare wurde damals vom Bundesgerichtshof im Rahmen des Züchtigungsrechtes legalisiert.

Heute, so Herta Däubler-Gmelin, ist dieses Züchtigungsrecht Stück für Stück abgeräumt worden. Und daher sagt die Justizministerin ganz deutlich: Gewalt gehört nicht zu dem Instrumentenkasten und dem Katalog der zulässigen Erziehungsmittel. Sie fordert die Eltern auf, umzudenken in der Erziehung, Grenzen anders zu setzen.

Natürlich kann ein Gesetz weder alle Züchtigungen und Gewaltanwendungen gegen Kinder in der Familie verhindern, noch kann die Zivilcourage per Gesetz geregelt werden.
So ein Gesetz, und da ist der Ministerin zuzustimmen, soll zunächst anregen und Einstellungen verändern helfen.

Schlagende Eltern wollen ihrem Kind einen lebendigen und drastischen Beweis ihrer eigenen Überlegenheit geben. Sie haben Angst, anders einen Widerstand nicht unterdrücken zu können. Und sie merken nicht, daß die Anwendung von brutaler Gewalt das Eingeständnis ist, kein anderes Mittel zur Verfügung zu haben.

Wenn ein Junge ein anderes Kind schlägt, das viel kleiner und schwächer ist als er, wird er als unfair und feige angesehen. Ist es ein Unterschied, wenn ein Erwachsener ein schwaches, hilfloses Kind schlägt?

Das Selbstbewußtsein der Eltern zu stärken, körperliche Gewalt nicht als probates Erziehungsmittel anzusehen, ist die eine Seite. Gestärkt werden sollte auch das Selbstbewußtsein von Nachbarn und allen Menschen in der Öffentlichkeit, die Gewaltanwendung gegen Kinder mitbekommen, Zivilcourage zu zeigen.

Nach Meinung von Kinderschutzorganisationen sollte gesetzlich folgende Formulierung gelten: "Kinder sind gewaltfrei zu erziehen. Körperstrafen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig."

Die häufigste Ursache für unbeherrschte Reaktionen gegenüber den eigenen Kindern ist Überforderung. "Es ist eine Toberei, die mich an die Grenze bringt. Was immer nützt, ist, wenn man ihn schlägt. Aber das finde ich eigentlich nicht so gut. Aber es ist mir auch schon passiert", so eine Mutter. Vertraut sind aber auch die Schläge in der Öffentlichkeit gegen bummelnde und drängelnde Kinder oder gegen Kinder, die insistierend nach den an den Kassen der Supermärkte verlockend ausgelegten Süßigkeiten verlangen.
Viele Eltern kennen aus ihrer eigenen Umgebung und auf Grund ihrer eigenen Erziehung keinen anderen Erziehungsstil, viele Eltern sind sich aber des falschen Handelns bei der körperlichen Züchtigung bewußt. Denn: Schläge in der Erziehung ist ein Thema, das kaum angesprochen wird, über das zu Reden sich die meisten Eltern auch kaum getrauen.

Die Ursachen für die Überforderungen sind vielfältig: Hohe Anforderungen der Gesellschaft an die Mütter, hohe Anforderungen an sich selbst, Einflüsse aus der Umgebung, kinderfeindliches Umfeld, mangelnde Unterstützung seitens des Partners, Orientierungslosigkeit in bezug auf das Rollenverständnis in einer Partnerschaft, selbst häufig Schläge erhalten, wohnen in einer gewalttätigen Umgebung. Und oft sind auch Ehepaarbeziehungen gewaltbelastet.
Stehen auf der einen Seite Hilflosigkeit und Überforderung als häufiger Grund für Schläge an erster Stelle, hegen auf der anderen Seite Eltern eine Art Perfektionismus mit dem Anspruch, in der Erziehung alles richtig machen zu wollen, gekoppelt mit der Vorstellung, die Kinder nicht verwöhnen zu dürfen.
All dies kann dazu führen, daß sich insbesondere Mütter bereits kurze Zeit nach der Geburt ihres ersten Kindes ausgelaugt vorkommen, Schuldgefühle haben und ihre Überforderung in Schlägen ableiten.

WAS TUN ?

Auf der einen Seite ist Gewalt in der Familie eine politische Herausforderung an die Gesellschaft: Den Bedürfnissen der Kinder und der Familien muß mehr Rechnung getragen werden. Angebote wie familienexterne Betreuung, familienpädagogische Hilfen, Teilzeitstellen vor allem für Mütter und Beratungen müssen ausgebaut werden, um die Situation etwas zu entspannen. Wenngleich genau dort oft das Geld fehlt (auch eine politische Entscheidung) sollte an die Politik appelliert werden, nicht dort zu sparen, wo es um die Zukunft der Kinder geht. Das erwähnte und längst überfällige Gesetz ist ein wichtiger Schritt zur Einstellungsveränderung und zur Demonstration, daß körperliche Strafen nicht akzeptabel sind. Rechtliche Konsequenzen sind möglich.

Gefordert ist jedoch nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Elternschaft: Es müssen ggf. mit Unterstützung von aussen Wege gesucht werden, wie mit belastenden und überfordernden Situationen umgegangen werden kann. Müttern und Vätern sollten herausfinden, wie sie ihre Ressourcen stärken, wie sie sich gegenseitig besser unterstützen können. Alles, was zur Entspannung von Situationen, zu Konfliktlösungen und Problembewältigung führen kann, sollte zu diesem Lernprozess gehören. Leider werden Beratungen zu spät in Anspruch genommen, nämlich dann, wenn die Situation schon stark belastet oder eskaliert ist.

Viel zu lange wurde versäumt, auch die Öffentlichkeit über sinnvolle Möglichkeiten, Rechte und Pflichten zu informieren, wenn sie Zeuge von Gewalt an Kindern werden. Das kann bei im Haus mitwohnenden Familien sein, in der Nachbarschaft oder auf der Straße, im Bus, im Kaufhaus.

- Bei schweren körperlichen Mißhandlungen sollte nach vergeblicher oder unmöglicher Kontaktaufnahme mit den schlagenden Eltern das zuständige Jugendamt informiert werden, bei für das Kind aktuell besonders schädigenden Situationen die Polizei. Eine Zurückhaltung ist fehl am Platze, da es um das Wohl und die Gesundheit des Kindes geht, und dem wird massiv geschadet. Vom Jugendamt kann man sich auch bezüglich möglichen Vorgehens erkundigen. Bei Benennung des Namens der betroffenen Familie hat das Jugendamt die Pflicht, Informationen einzuholen oder ggf. Maßnahmen einzuleiten, die bis zur Herausnahme des Kindes aus der Gewaltfamilie (Fremdunterbringung) reichen können. Dies sollte beachtet werden.

- Wird sich wiederholende Gewalt gegen das gleiche Kind in der Nachbarschaft, im Hotel, in der Feriensiedlung usw. wahrgenommen, sollte die Zivilcourage vor der Sorge um Einmischung stehen. Wiederkehrende Schläge und körperliche Züchtigungen können -wie oben beschrieben- für das Kind irreparable Schäden haben. Eine Zurückhaltung ist daher nicht angezeigt. Die Eltern sollten ruhig und sachlich, keinesfalls mit provozierenden und ebenfalls aggressiven Bemerkungen angesprochen werden. Auch wenn gefühlsmäßig auf Grund des Ärgers auf diese Eltern ebenfalls eine wütende Bemerkung auf der Zunge liegt, sollte kurz überlegt werden, wie ein sachliches und ggf. einfühlsames Ansprechen möglich ist. Körperliche Gewalt ist selbstredend völlig kontraindiziert, es sei denn, akute Gefahr für das Kind kann nur so verhindert werden. Eventuell kann auf die mögliche Überforderung und das "vielleicht gar nicht schlagen wollen" hingewiesen werden. Auch kann auf die möglichen Schäden für das Kind hingewiesen werden, die oft nicht bekannt sind. Und es sollte auch nicht vergesen werden Hilfe anzubieten, ggf. durch die Adresse von oder Vermittlung an eine Beratungsstelle.
Auch in diesem Zusammenhang sollte Nachbarschaftshilfe nicht vergessen werden. Sollte das einmalige Ansprechen keine Wirkung zeigen, sollten sich Nachbarn darüber verständigen, nach und nach mit ähnlichem Anliegen, die Eltern anzusprechen. Dies könnte den Druck verstärken, das Verhalten zu ändern oder doch anderweitige Hilfe zu suchen. Es empfiehlt, die Eltern möglichst nicht in der streßbeladenen (schlagenden) Situation anzusprechen, es sei denn, es gilt, akute Gefahr zu verhindern. In einer ruhigeren Situation sind die Mutter oder der Vater aufnahmebereiter.
Es empfiehlt sich auch, das Ansprechen der Eltern vor dem Kind möglichst zu vermeiden, da sonst ein zusätzlicher Eltern-Kind-Konflikt provoziert wird.

- Vieles des eben Gesagten gilt auch für die Beobachtung schlagender Eltern in der Öffentlichkeit(Bus, Supermarkt, Straße usw.). Es sollten auch hier Zivilcourage und keine falsche Rücksichtnahme gezeigt werden. Hier ist besonders die Streß- und Belastungssituation anzusprechen und durch ein, wenn auch kleines, Hilfsangebot darauf aufmerksam zu machen, daß das Schlagen nicht die richtige Lösung ist. Z.B.: "Kann ich Ihnen beim Einpacken behilflich sei?", "Soll ich einmal Ihre Tasche halten, damit Sie in Ruhe mit Ihrem Kind reden können ?". Wann müssen Sie aussteigen, ich sage Ihnen Bescheid, damit Sie nicht auf alles gleichzeitig achten müssen." usw.
Vermieden werden sollten -wie oben ausgeführt- auch in dieser Situation wütende und provozierende Reaktionen sowie (falls möglich) das direkte Ansprechen des Schlagens vor dem Kind.


Tobi, ich bin ehrlich geschockt, das hätte ich nicht gedacht!

Silke
 

Alley

Miss Ellie
Danke Silke, für den Text.

Für mich ist es nicht wert, überhaupt darüber nachzudenken, mein Kind zu schlagen. :o
Die, die ihre Kinder schlagen, wissen nicht, was sie der Kinderseele antun.
 

Su

Das Luder
@darkdancer

Die Situation hatten und haben wir auch, dass Yannick unbedingt zu Larissa ins Zimmer wollte wenn sie schläft. Aber gerade in dieser Situation würde ich besonders bedacht handeln, sonst habt ihr gleich auch noch ein Eifersuchtsproblem. Ich mach es so, dass ich dann mit Yannick auf dem Arm reingehe, mit dem Finger auf meine Lippe und pssss Baby schläft wir dürfen nur kurz ganz leise schauen. Dann schleichen wir wie Indianer ins Zimmer :) schauen in Larissas Bettchen, alles ganz leise und gehen wieder. Damit hat Yannick seine Neugier gestillt was Larissa macht, sie schläft ist eh langweilig, und fühlt sich ernstgenommen und nicht ausgeschlossen.

Außerdem glaube ich dass die Windelpopo-Hauen Methode auch nur beim ersten Mal geklappt hat, weil Anicka so perplex war. Wenn sie mal merkt, das es eh nicht wehtut (mit den windeln und weil Du ja bestimmt nicht richtig fest haust) wird sie die Vorgehensweise auch nicht mehr stören. Langfristig muss da wohl eine andere Lösung her.

LG
Su
 
N

NimueVerdandi

Ach noch etwas zum Eifersuchtsproblem,

um das Kind zu verstehen, mußt Du Dir einfach mal vorstellen, Deine Frau kommt heute abend mit einem anderen Mann nach Hause, stellt ihn Dir vor und erklärt Dir, das dieser Mann von nun ab bei Euch wohnen wird.
Du mußt Deine Frau und Deine Kinder ab jetzt mit ihm teilen und Du wirst nicht um ein Einverständnis gebeten.
Beim durchdenken Deiner gefühle dazu, kannst Du Dir vielleicht vorstellen was in Annika manchmal vorgehen wird.
Ich finde die Eifersucht von Kindern in Bezug auf geschwisterkinder völig normal! Sogar sehr gesund!

Aber sie war ja nicht mal eifersüchtig...
Nur neugierig, oder? :(

silke
 
Oben