Religionen

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wolkenschaf

AW: Religionen

klar hat die freiheit jeder, aber wenn man von klein auf gesagt bekommt, daß da ein großer mächtiger mann im himmel wohnt und so, dann manifestiert sich so ein bild im kopf, egal ob man daran glaubt oder nicht. das ist schon einfach "prägen", würde ich sagen.
auch die restliche erziehung und oft wiederholte erlebnisse prägen ein kind definitiv, zumindest unterbewußt.

wolkenschaf: eure einstellung find ich gut! gruß

Danke !!
 

christine

Weltreisende
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Hallo!

Ich bin der Meinung, daß man immer prägt, ob man will oder nicht. Wenn ich Atheist bin, werde ich vielleicht meinem Kind dennoch etwas von irgendeinem Glauben weitergeben (ich habe nämlich dann auch einen ;-) ), von einem oder mehreren, aber es wird immer merken, ob ich überzeugt bin, oder nicht, und im Endeffekt auch wissen wollen, was ich glaube.

Ich gebe meinen Kindern meinen christlichen Glauben weiter, weil ich ihn lebe, erlebe, weil ich mit Gott durch dick und dünn gehe und in super Zeiten wie auch in doofen auf seine Hilfe vertraue. Wäre ich doch blöd, wenn ich das nicht versuchen würde, meinem Kind vorzuleben und zu erklären, ihm meinen Gott näherzubringen, der mir so viel gibt.

Ich präge mein Kind. Und ich tue es gerne. Und hoffe, daß es für sich selbst den Weg auch mal entdeckt. Es gibt außerdem genug Menschen, die trotz einer Prägung irgendwann in eine andere Richtung gehen. Besser eine als keine. So denke ich!

Liebe Grüße

Christine
 

Mubl

Familienmitglied
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so, erstmal: ein atheist ist schon jemand, der an gott glaubt (soweit ich weiß), ihn aber verweigert. bitte widersprecht, falls das jetzt falsch war.
wenn man nicht an gott glaubt, dann ist man nicht automatisch atheist.
ich persönlich bin agnostiker. ich habe keine ahnung, was ist oder was sein kann, halte aber alles für möglich. das war jetzt sehr vereinfacht, falls es euch interessiert, einfach googeln, da gibts schöne erklärungen dazu, die ich einfach selbst nicht besser kann.

bärbel: ich will das doch nicht verallgemeinern! es gibt halt leider nur nicht soo viele menschen, die sich ihre eigenen gedanken machen, so wie du, und dann ihre eigenen entscheidungen treffen.
ich meinte primär leute, die sich einfach nicht die mühe geben, sich mit dingen auseinanderzusetzen und sich dann mit dem begnügen, was ihnen vorgelebt wird.

exilfriesin: ich stimme dir zu! ich habe das ja auch völlig wertfrei gemeint.
ich stelle es mir nur so unglaublich schwierig vor, den EINEN glauben zu vermitteln.
ich habe mich, durch meine eltern und durch mein eigenes interesse mit sämtlichen religionen auseinandergesetzt und könnte garnicht sagen, welche nun die "richtige" ist, welche ich vermitteln sollte.
in allen steckt etwas, dem ich zustimme, aber auch etwas, was ich ablehne.

für mich persönlich ist es wichtig, meinem kind alle religionen gleichberechtigt darzulegen und nicht nur eine und zusätzlich dann, wenn mein kind das hören will, letztlich meine meinung dazu.
ist das doof? mach ich mir da zu viele gedanken?

im übrigen ist es schön, das ihr leute seid, die sich gedanken zu ihren handlungen machen und ich glaube, das ist das wichtigste bei der sache: das man dinge eben nicht nur macht, "weil mans halt so macht", sondern weil man selbst darüber nachgedacht hat.
 

Krabbelkaefer

Hier riechts nach Abenteuer
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Man muss zwischen zwei Dingen unterscheiden.
Sicherlich kann ich meinem Kind die wichtigsten Punkte verschiedener Religionen erklären. Das sind aber Sachinformationen ....
Ich kann ihm nicht erklären, wie es sich anfühlt auf Gott vertrauen zu können, wie es ist aus dem Gebet Kraft zu schöpfen, was es für einen Mut gibt, wenn man weiss, dass die Gebete der Gemeinde einen bei einem Krankenhaus zu begleiten, ich kann nicht das Bauchgefühl beschreiben vor Gott und der Gemeinde zu meinem Partner "ja" zu sagen. Oder das Gefühl das man hat wenn man die feierliche Erstkommunion erlebt, wie man an Aufgaben und Auseinandersetzungen in der Gemeinde wachsen kann.
Glauben sind keine Sachinformationen, Glaube wird gelebt. Das kann ich nur vorleben und mein Kind dort hinein wachsen lassen. Damit hat sie die Gelegenheit in das "innere" einer (nämlich meiner) Religion Einblick zu erhalten. Sie bekommt dazu noch von anderen als von mir die Notwendigen Sachinformationen und hat damit die Gelegenheit sich aktiv dafür/dagegen zu entscheiden. Alles andere halte ich - entschuldigt bitte - für Quatsch wenn ich selbst gläubig bin. Denn dann finde ich, betrüge ich mein Kind wenn ich es nicht mit auf den Weg nehme den ich selbst gehe.

Liebe Grüsse
Martina
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
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Martina, dann hab ichs bzw. meine Kinder einfacher bzw. vielfältiger. (und das ist nicht so wertend gemeint, wie es klingt - nur mein 1. Gedanke als ich dein Post las)

Ich lebe Ihnen vor, wie und DASS man ohne Glauben leben kann ( Denn eines kann ich definitiv nicht: ihnen sagen, wie es sich anfühlt, wenn man glaubt ;-) ) und die Umwelt - Kiga + Erzieherinnen sowie die Ex-Schwiegis - wie und dass man mit Glauben leben kann.

Das was und wie müssen und können sie nun selber wählen.

:winke:
 

Janine83

nette arschige Rolle
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Interessantes Thema. :)

Ich bin katholisch, mein Ex evangelisch- ganz davon ab wurde die Kleine nicht getauft. Mein Ex wollte es partout nicht, ich war so zwiegespalten...einerseits die Oma,was sagen die Leute,etc.pp. andereseits bin ich zwar gläubig,aber eben nicht so,das oben ein weiser Mann sitzt.

So,nun ist es so,das die Kleine in einen katholischen Kindergarten geht. Sie zeigt Interesse,geht gerne in die Kirche und hat mich und meinen Freund nun "soweit",das bei uns vor dem Essen gebetet wird.
Und,ich muß sagen,seit die Kleine im KiGa ist,hat sich auch meine Meinung etwas gelockert. Wir haben einen seeeehr netten Pastor, nicht so streng und sehr sehr weltoffen.
Wir haben uns Anfang des Jahres sogar den Dom in Essen angesehen -und,was soll ich sagen?! Es war schön,interessant und irgendwie fühlte man sich geborgen.

Und inzwischen ärgere ich mich etwas,das Joélle nicht getauft wurde...mein Ex stellt sich komplett quer bei dem Thema. Gott gibts nicht und fertig. :ochne:

Und morgen früh sitzen wir beim Adventsgottedienst...und ich freu mich drauf.
Ich glaube zwar immernoch nicht an den Mann im Himmel,aber ich finde es schön, dass MICH meine Kleine wieder zurück zur Kirche bringt.

Und auf ihre Frage,ob ich an jesus glaube,habe ich ihr erklärt das ich Glaube,aber etwas anders als in der Bibel steht. und was sagt sie? "Das ist okay,Mama, die muslimischen Kinder glauben auch nicht an Gott und Jesus, sondern Allah. Aber ich glaube,dass alles dasselbe ist". :zeitung: Ooookay,damit hätten wir das Thema auch durch. :zeitung:
 

Krabbelkaefer

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Conny, wunderbar. Ich habe deutlich mehr Worte gebraucht, einfach weil ich im Glaubensthema deutlich emotionaler gebunden bin.
Verurteilen dass jemand nicht an (meinen) Gott glaubt, kann ich nicht und werde ich nicht. Es gibt Dinge, die kann ich nicht nachvollziehen, das ist allerdings ein völlig anderes Thema. Missonieren ist eins der Dinge, die mir noch nie gelegen haben ;o)
 

Krabbelkaefer

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*kicher*
Entschuldigt, aber ich kann nicht anders ...
Die Bibel ist ein Buch voller Glaubensgeschichten - die jeweilige Kirche gibt Interpretationshilfen. Meine interessanteste Religionsarbeit habe ich mit dem Thema gehabt ob man ohne Kirche Glauben aktiv leben kann. Mein Schluss war, dass ich dann, wenn ich meinen Glauben aktiv lebe und feiere um eine Gemeinschaft Gleichgesinnter nicht herum komme (und nichts anderes ist Kirche, nur dass inzwischen viel Institution dabei ist).

(doch missionarisch heute? Nehmts mir nicht wirklich übel - es ist ein Thema auf das ich gerne anspringe ;) )
 
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