Plötzlich Terror beim Schlafen

Alexanders' Mami

Dauerschnullerer
Hallo,
mein Sohn Alexander ist jetzt 7 Monate alt und ich habe gehofft, daß das Thema Schlafen nun so langsam einfacher wird und ich auch mal wieder richtig schlafen kann. Aber Pustekuchen. Das Gegenteil ist der Fall.
Bis vor einer ganzen Weile ist Alexander so um 7 ins Bett "gegangen" und hat dann seine 10 Stunden am Stück geschlafen. Er war dann um 5 Uhr wach, was auch nicht wirklich eine tolle Zeit ist. Aber immerhin durchgeschlafen. (davor mit 1 - 2 aufstehen bis um 7 geschlafen).
Wenn ich schon vom 5 Uhr wach werden genervt war und selbst total müde, haben wir seit einigen Nächten und Abenden Schlimmeres. Wenn er früher ohne Probleme in seinem Bett eingeschlafen ist, gibt es jetzt immer ein riesen Tamtam. Er jammert und weint, wenn man ihn hinlegt und krallt sich an mir fest, damit er bloß nicht alleine im Bett liegen muß. Irgendwann verliert er dann den Kampf mit sich selbst und schläft doch ein. Und weil es so schön ist, wird er dafür alle 2 Stunden wach, jammert, weint.... Wenn man ihn hoch nimmt, schläft er an der Schulter sofort wieder ein, legt man ihn hin.... Weinen, jammern. Es nützt nix ihn liegen zu lassen, damit er vielleicht von alleine einschläft. Es nützt nix ihn zu tragen (weil ,sobald man ihn hinlegt, er wieder anfängt). Und alle 2 Stunden Hunger haben, kann er ja auch nicht. Er ist dann immer so 2 Stunden wach.
Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. Ich kann selber kaum noch aus den Augen gucken und werde schon langsam aggressiv, wenn ich ihn quaken höre. Das tut mir dann so schrecklich leid, aber mein Akku ist einfach leer. Mein Mann, der Urlaub hat (toller Urlaub) steht zwar auch in der Nacht auf, aber ich kann halt trotzdem nicht schlafen, weil ich immer mit einem Ohr beim Kind bin.
Habt Ihr vielleicht eine Idee, was er haben könnte? Oder einfach nur ein paar aufbauende Worte? Ich bin total fertig (hab heute Nacht zum Beispiel nur 4 Stunden geschlafen und das geht jetzt schon ein Weile so). :(
Steffi
 
P

Petra Altmannshofer

Hallo Steffi,

zunächst mal ein (schwacher) Trost: vielen Mamis geht es so wie Dir. Man hangelt sich durch die ersten anstrengenden Monate mit der Vision: mit 6 Monaten schläft er durch und dann ist man wie vor den Kopf geschlagen, dass es phasenweise schlimmer statt besser wird.

Leider ist es in der Tat so, dass das zweite Lebenshalbjahr schlaftechnisch das wohl unruhigste im Leben eines Kindes ist. Das Kind hat mehr Hunger, braucht weniger Schlaf, kriegt Zähne, erlebt jeden Tag mehr von seiner Umwelt mit, macht riesen Entwicklungsfortschritte, die verarbeitet werden müssen, erste Krankheiten.

Also verabschiede Dich erstmal von der Vorstellung, Dein Kleiner würde in Zukunft immer prima durchschlafen. Phasen der Unruhe sind ganz normal in dem Alter. Da hilft nur: Papa muss ran, Mama stellt die Ohren auf Durchzug. Wir haben uns immer abgewechselt: eine Nacht Mama, eine Papa. So fällt niemand in den totalen Schlafentzug und man wird auch nicht so aggressiv, weil man weiß: diese Nacht geht vorbei und morgen kann ich schlafen.

Mir hat auch immer geholfen, mir vor Augen zu führen, dass ich dieses Kind wollte und den Job Mutter selber ausgesucht habe. Und dass es die wichtigste Arbeit meines Lebens ist, dieses Kind großzuziehne. Da kann der Haushalt ruhig liegen bleiben und Mama Mittagsschlaf machen, damit sie wieder Kraft hat :D

Aus Deinem Posting entnehme ich folgende Probleme: Unangenehm frühes Aufstehen und gestörter Schlafrhythmus mit Protest und langen Wachphasen.

Zum frühen Aufstehen: 10 Stunden schlaf sind prima und völlig altersgerecht in diesem Alter. Mit 7 Monaten schlafen die allermeisten Babys 10 Stunden in der Nacht und 4 bis 5 Stunden unter tag, verteilt auf 3 Schläfchen. Wenn Dein Sohn zu früh aufsteht, musst Du ihn abends später hinlegen. Leg ihn nicht um 19 Uhr hin sondern schiebe viertelstundenweise nach hinten. Also drei Tage um 19.15, drei um 19.30 und soweiter. Nach einer Woche wird er um 20 Uhr schlafen gehen und um 6 Uhr aufstehen. Mehr kann man in diesem Alter nicht erwarten.

Zu den Wachphasen in der Nacht:
1. Essensplan überprüfen
http://www.babyernaehrung.de/essensplan.htm

2. Schlafbedarf überprüfen. Wenn er nachts länger wach / halbwach ist schläft er unter tag zuviel. Überlege mal, ob und wo man da kürzen könnte.

Wenn Du magst, schreib mal euren Essensplan und die Schlafzeiten auf, ich guck gerne mal drüber, wo man ansetzen könnte.

Gruss
Petra
 

Alexanders' Mami

Dauerschnullerer
Hallo Petra,
erstmal vielen lieben Dank für Deine lange Antwort. :) Also erstmal bin ich natürlich auch total froh, daß ich meine kleinen Schatz habe und ich möchte ihn auf gar keinen Fall missen. Mich macht das selber total traurig und bestürzt, wenn ich auf einmal solch heftige (leider negative :( ) Gefühle entwickle. Denn ich hab mir nix mehr als Alexander gewünscht. Das sage ich mir auch immer wieder, wenn ich mal so richtig genervt bin, aber manchmal reicht das einfach nicht.

Eigentlich finde ich 10 Stunden am Stück schlafen ja auch toll und bin auch ganz stolz auf ihn, aber 5 Uhr ist soooo früh. Und er schläft so richtig schlecht, wenn er nicht um 7 ins Bett gegangen ist.

Ich werd mal aufschreiben, wie das Essen und Schlafen derzeit aussieht (wenn nicht gerade solche Horrornächte sind):

Schlafplan:
ca. 19..00 h www. ab-ins-bett. de (kommt er nicht ins Bett ist erstmal großes Gebrüll angesagt und ist dann über den Punkt erstmal weg)
ca. 5.00h Aufstehen
ca. 8.00 oder 9.00 h nochmal Schlafen für 1 -2 Stunden
ca. 13.00 h oder 14.00 h Mittagsschlaf für 1 -2 Stunden
Das war's! Eigentlich nicht so viel, oder?

Essensplan:
ca. 5.00 h Stillen
ca. 8.00 h Stillen
ca. 12.00h Gemüsebrei
ca. 16.00h Obstbrei
ca. 18.30 h Stillen

Ja, so sieht das derzeit bei uns aus. Vielleicht fällt Dir daran ja irgendwas auf?

Falls Alexander in der Nacht noch wach wird (so wie die letzten Nächte), dann trinkt er auch nochmal wie ein Verrückter.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu wüst aufgeschrieben.

Erstmal viele liebe Grüße.
Steffi
 
P

Petra Altmannshofer

Hallo Steffi,

ich kann Deine ohnmächtige Wut übrigens sehr gut verstehen, das ist mir phasenwiese auch so gegangen. Schlafentzug ist für einen Erwachsenen eine extrem belastende Situation, wird deshalb auch immer noch als Foltermethode verwendet (im Ernst!)

Deshalb ist es ganz wichtig, dass man sich als Mutter entlastet. Das ist die schnellste Lösung für ein Schlafproblem. Zieh Deinen Mann ran, wenn nicht jede zweite Nacht dann am Wochenende. Wenn man selber mal wieder durchgeschlafen hat, sieht man das alles nicht mehr so eng - ist ja logisch.

Euer Schlafplan ist so ungewöhnlich nicht. Ich bin erstaunt, dass er um 17 Uhr nicht nochmal Äuglein zu macht für ne halbe Stunde. Wirklich kein Bedarf? Oder ziehst Du ihn da bis 19 Uhr hin? Eigentlich sind drei Schläfchen unter tag weit verbreitet.

Zum Essensplan, das brauch ich bitte genauer. Welche Menge, was fütterst Du, wieviel Kalorien hat die Mittagsmahlzeit, vorallem welchen Obstbrei? Warum gibst Du nachmittags Obstbrei und nicht Abendbrei (Milch-Getreide)?

Grüssle
Petra
 

lulu

Königin der Nacht
Lulus fiese Fragen zum Essensplan :-D:
-Ist der Obstbrei nachmittags ein selbstgerührter Obst-Getreide-Brei mit Öl? Wenn nicht sofort darauf umstellen. Das sättigt VIEL besser als ein Obstgläschen und liefert gute Getreidekohlenhydrate für das Kind mit Mehrbedarf (Stillen in unruhigen Nächten...). Bei Ute auf der HP gibt es Rezepte.
-Warum gibts Du ihm vor dem Stillen keinen Milchbrei? Die Abendmahlzeit kann gut aus Milchbrei und Stillen bestehen, in der Hoffnung das das Stillen, wenn die Zeit reif ist, wegfällt.
-Wenn Du so früh zum Abend stillst, kannst Du nicht erwarten, daß er morgens um 5 nicht hungrig ist. Ich selber habe lange abends um 7 gestillt, um 8 ging das Kind ins Bett, und spätestens um 6 :heul: Hunger! 11 Stunden ohne essen ist dann doch lange für die Knirpse.
Wenn Du nicht um 5 aufstehen möchtest, was ich guuuut verstehen kann, müßt Ihr wahrscheinlich den ganzen Tagesablauf um eine Stunde nach hinten verschieben oder tatsächlich ein drittes Schläfchen am Nachmittag einführen.
Lulu
 

Alexanders' Mami

Dauerschnullerer
Hallo,
mit viel Gejammere liegt der Kleine jetzt im Bett. Unglaublich. Reibt sich wie verrückt die Augen und gähnt, aber will einfach nicht einschlafen.

@Petra:
Schlafentzug ist für einen Erwachsenen eine extrem belastende Situation, wird deshalb auch immer noch als Foltermethode verwendet
Ich würde wahrscheinlich inzwischen alles erzählen, so müde bin ich. :schnarch:

dass er um 17 Uhr nicht nochmal Äuglein zu macht für ne halbe Stunde.

Also bisher ist mir nicht aufgefallen, daß er nochmal müde ist. Ist eigentlich ein kleiner munterer Turnschuh, bis es dann so halb 7 ist. Dann zeigt er, daß er dann jetzt gerne ins Bett möchte. Aber vielleicht hab ich da noch nicht so richtig drauf geachtet, weil ich halt denke, daß er ja bald ins Bett geht? :???: Wär ja mal 'ne Idee noch genauer zu gucken.

Alsooooo.... Versuche mal den Essensplan genauer aufzudröseln:

- Mittags (also zwischen 12 und 13 Uhr) bekommt er ein Gläschen (190 g)(vorzugsweise Karotten, Kartoffeln und Hühnchen). Das hat so um die 110 Kcal. Und da tu ich dann noch 1 Teelöffel Öl mit dazu. Wenn ich was anderes gebe und da weniger Kalorien drin sind, geb ich noch einen Löffel Öl mehr mit dazu.
- Nachmittags gebe ich im Moment ein Obstgläschen auch 190 g (Birne oder Apfel oder so). Wir haben da erst mit angefangen und mein KiA meinte, daß ich erstmal nur Obst geben soll und dann auf Obst-Getreide umsteigen soll. Das wäre nächste Woche fällig. Wollte dann entweder Gläschen geben (muß da noch Öl zu?) oder Zwieback mit Obst (wenn er das denn ißt).

Warum gibst Du nachmittags Obstbrei und nicht Abendbrei (Milch-Getreide)?

Also eigentlich gebe ich den, weil ja am Nachmittag laut Ute's Seite ein Obstbrei dran wäre. Weil... den Abendbrei bekommt er dann ja irgendwann anstelle des Stillens. Oder wäre der Abendbrei sinnvoller? Und wenn ja, warum? :help:

@Lulu
Und nun zu Deinen "fiesen" Fragen (also eigentlich sind die Antworten ja für Euch beide :-D )
Ist der Obstbrei nachmittags ein selbstgerührter Obst-Getreide-Brei mit Öl?
Nee, ist ein reines Gläschen Obst derzeit auf Anraten meines KiA (und will dann später auf Obst-Getreide umstellen). Aber ich änder die Gewohnheiten gerne, wenn es was nützt.
Warum gibts Du ihm vor dem Stillen keinen Milchbrei?
Ich hatte schon mal probiert, ihm am Abend ein wenig Grießbrei zu geben. Man hätte meinen können, daß ich ihn umbringen wollte. War am Brüllen und Würgen und wollte einfach nicht. Ich dachte, das liegt am Brei und hab ihm mal ein wenig Obst angeboten (das ist er ja am Nachmittag gerne), aber auch da wollte er einfach nicht. Na ja und da hab ich es erstmal gelassen und stille nur. Er mag wohl am Abend einfach nicht auf die Brust verzichten und hat das "P" in den Augen, wenn er da auch vom Löffel essen soll.

Vielleicht könnt Ihr da jetzt ein wenig mehr mit anfangen?

Ansonsten darf er ja auch gerne um 5 Hunger haben. Aber er darf danach auch gerne wieder einschlafen. Das wäre schön. *träum*
Im Moment haben wir ja noch nicht mal das, weil er ewig in der Nacht wach ist. Nur gut, daß mein Mann Urlaub hat. Da kann er ihn mir mal abnehmen (tagsüber).

Njam, njam. Mein Mann hat gekocht und kommt gerade mit dem Essen rein. :koch: :hamm:

Tschüssi und bis zu Eurer nächsten Post. Vielen Dank schon mal an Euch.
Steffi
 
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