Patch-Test bei Allergien @ Florence

M

Mama-Huhn

Liebe Anke,

von Danielas Problemen mit zahlreichen Nahrungsmitteln hatte ich ja schon mehrfach berichtet. Nun haben wir wieder eine Untersuchungsrunde hinter uns.
RAST-Test war nicht aussagekräftig. Prof. Koletzko stuft Daniela nun als "hartnäckigen" Fall ein, Allergie-Typ II (weil bei ihr die Milch ja schon mal Störungen des Blutbildes hervorrief) und IV (die Reaktionen sind ja immer verspätet). Sie meint, wir könnten noch 100 RAST-Tests machen, diese Art der Allergien sei im Blut nicht ausreichend nachweisbar.
Wir sollen nun im Oktober zu einem Patch-Test antreten. Dabei werden Pflaster mit Allergenen für 2 Tage auf die Haut aufgebracht und anschließend können Zellkulturen angelegt werden, anhand derer man die einzelnen Allergien feststellen kann (soviel begriff ich in Kürze, das genervte Kind ließ ausführliche Gespräche mal wieder nicht zu). Gehört habe ich davon noch nie, weißt Du Näheres zu diesem Test. Mein Mann hält es für sinnlos, er meint, wir wüßten doch, was sie nicht verträgt. Ich bin etwas zwiespältig: wir wissen eben nur die "großen" Unverträglichkeiten, sie reagiert aber oft, ohne dass wir explizit den Auslöser benennen können. Ich erhoffe mir von welchem Test auch immer auch einmal Informationen zur Intensität der einzelnen Allergene (ob sie zB kleine Mengen von irgendwas bekommen könnte).
Kannst Du mir etwas Erhellendes dazu sagen?
Anmerken muss ich noch, dass sie topfit war, nach dem KH-Termin aber 2 Tage Durchfall hatte, was ich auf ein gekauftes Lift-Apfelschorle zurückführe, weil sie sonst nur bereits bekannte Sachen zu essen bekommen hatte. Apfelsaft mit Wasser hatte sie daheim schon vertragen. Vielleicht lags an der Mischung?

Schon mal Danke und einen lieben Gruß
 

Florence

Gehört zum Inventar
Hallo Edith,
Generell muß man sagen: Jeder Allergietest kann nur die Allergie als solche nachweisen. Eine Intensitätsbestimmung kann es für Allergien nicht geben, weil generell kleinste Mengen des Allergens bereits Reaktionen auslösen können (selbst wenn die vielleicht bei Kleinstmengen nicht sichtbar sind, verstärkt es aber die Reaktionsbereitschaft für die nächsten Kontakte).
Der Test, den Du meiner Meinung nach meinst, macht man nicht routinemäßig. Er kann sicher in hartnäckigen Fällen Aufschluß über bisher unerkannte Allergien geben. Ein wesentlicher Nachteil ist aber, daß von jeder Teststelle, die reagiert, eine Hautprobe genommen werden muß (dazu wird ein kleiner Hautzylinder ausgestanzt, unter örtlicher Betäubung). Ich würde bei Prof. Koletzko (der in solchen Fragen wirklich ein guter Ansprechpartner ist) nochmal genau (evtl. telefonisch, wenn mal Ruhe ist) nach der Methode fragen, wie es gemacht wird, worauf getestet werden soll.
Wenn Ihr eine Ernährungsform gefunden habt, mit der Daniela weitgehend beschwerdefrei ist, würde ich keine arg eingreifende Diagnostik machen lassen. Denn gerade bei Kindern kann sich noch so schnell so viel verändern, daß man vielleicht unnötig Narben zufügt.
Wenn es allerdings weiterhin ein Roulettespiel bei jeder Mahlzeit ist, ob sie verträgt, was sie bekommt, dann würde ich für die wichtigsten Nahrungsmittel schon einen solchen Test machen.
Für solche Entscheidungen kann ich immer wieder nur dazu raten, ein Gespräch in Ruhe zu suchen. Mit einem unruhigen Kleinkind dabei kann man solche Sachen nicht besprechen - das sollte jeder Arzt eigentlich berücksichtigen.
Liebe Grüße, Anke
 
M

Mama-Huhn

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, Anke!
Ich fühle mich jetzt wieder ein Stück schlauer. Ich denke auch, dass wir vom selben Test sprechen, zumal Koletzko ja sagte, es sei kein Routinetest. Er hält weitergehende Untersuchungen für notwendig, weil die Kleine keine 3 Monate am Stück beschwerdefrei ist - trotz aller Umsicht, die wir walten lassen und die Routine weitgehend ausgeschöpft ist.
Ich hoffe, ihn oder seine Frau bald in der Telefonsprechstunde zu erwischen.

Liebe Grüße
 
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