Hallo zusammen,
derzeit erfährt eine in Australien entwickelte Kinder-Erziehungsmethode im Schlepptau der quotenerfolgreichen RTL-"Doku-Soap" "Die Super Nanny" (
http://www.rtl.de/ratgeber/familie_876804.php , vor allem mit "Super"-Quoten) einen regelrechten Popularitätsschub: "Positive Parenting Program", Triple-P
Was im ersten Moment - wenn auch sehr allgemeinplatzig und oberflächlich formuliert -, ganz ordentlich klingt:
www.triplep.de u.a. (im Netz finden sich Unmengen positiver Sites)
ist offenbar allerdings denn doch wohl nicht unumstritten, um es milde auszudrücken (man nehme allein den "stillen Stuhl").
In einem Interview in der Thüringer Allgemeinen vom 4.1.2005 hält Familienberater Torsten Klatt, Erfurt, diese Methode für zu einfach, holzschnittartig, einseitig - vor allem so, wie sie im Zusammenschnitt des RTL-Krawalles dargestellt wird. Und er weist darauf hin, daß die TV-Beraterinnen "keine ausgebildeten Therapeuten, sondern Erzieher" seien.
Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie DGSF spricht in einer aktuellen Stellungnahme gar von "schwarzer Gehorsamspädagogik" und einem "überholt geglaubten autoritären Erziehungskonzept":
http://idw-online.de/pages/de/news95909
http://www.dgsf.org/News_Item.2005-01-06.1859256699
Kritisch auch die Stellungnahme von Prof. Deegener und Prof. Hurrelmann:
http://www.kinderschutzbund-bayern.de/triplep.pdf
Und hier als Beispiel noch eine der wenigen Sites, die neben der bloßen Darstellung am Ende auch schreiben, daß die Methode denn doch nicht ganz unumstritten ist:
http://www.sciencegarden.de/berichte/200501/triple_p/triple_p.php
Kennt sich hier jemand näher mit dieser Methode aus?
