AW: nicht getaufte Kinder
Ich bin der Meinung, daß man hier, wo das Christentum einen Großteil der Kultur bestimmt (hat), einem Kind durchaus erklären sollte, warum man Weihnachten, Ostern, Pfingsten feiert. Dabei erkläre ich schon, daß z.B. Weihnachten als Jesus Geburtstag angesehen wird, daß es aber eben schon vorher Feste gab, um zu feiern, daß die Tage wieder länger werden. Schließlich ist das gelebte Kulturgeschichte. Wie sonst soll man auch verstehen, daß zu Weihnachten Lichter und Sterne eine so große Rolle spielen (was nämlich mit beidem zu tun hat)? Klar, es ist auch einfach nur schön, aber es hat eine Bedeutung.
Kirchen ziehen Saskia sehr an, sie mag die Atmosphäre in (alten) Kirchen. Und ich mag es auch, mich mit ihr in eine Kirchenbank zu setzen und etwas zu erzählen, denn es gibt immer ein Detail, das neugierig macht (neulich waren es z.B. die Tauben mit dem Ölzweig).
Andererseits mache ich mir aber die Mühe, bei den Fragen "Wie entstand eigentlich der Weltraum?" etc. auch den Urknall in kindgerechte Worte zu fassen - nicht ohne zu erwähnen, daß andere Menschen daran glauben, daß Gott all das erschaffen hat. Für Saskia war allerdings der Urknall dann logischer - denn irgendjemand müßte ja auch Gott erschaffen haben *umfall*.
Evangelischen Religionsunterricht habe ich gewählt, weil mir die evangelische Kirche (trotz Nicht-Glaubens) gefühlsmäßig näher ist als die katholische. Der katholische Glaube ist für mich düsterer, mit mehr Sanktionen verbunden, rigider. Einen neutralen Ethik-Unterricht (oder wie immer man es nennen möchte) hätte ich bevorzugt, aber der wird nicht angeboten.
LG, Anke