Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Daher komme ich immer wieder auf die (mich zunächst) ziemlich ärgernden Thesen eines Buches zurück, dass mir vor ein paar Monaten in die Hand fiel... die Autorin, eine als "antiemanzipatorisch gebrandmarkte" Amerikanerin laura doyle, die sich berufen fühlt, den Frauen (in einem Buch mit dem bezeichnenden Titel "The surrenderd wife" zu predigen, ihre Männer zu ehren und ihnen dakbar zu sein, für das wassie tun, auch wenn sie nicht: die klassiker schmutzige socken wegräumen, die spülmacschine leeren, .....

Jedenfalls sieht sie das Geheimrezept darin, sich gegenseitig nicht zustressen, das zu geniessen, was jeder geben kann, und mann und frau bestimmte rollen zuzuweisen, und als Frau vor allem dankbar zu sein und anzuerkennen, was mann so alles tut- es wurmt mich noch während ich das schreibe, dennoch komme ich immr wieder darauf zurück:

denn, nicht nur mir geht esso, dass ich mich über spezifisch "männliche Unfähigkeiten" meines liebsten ärgere, z.B. die beliebten schmutzigen socken, unorthodoxe weisen die spülmaschine zu füllen (oder auch nciht), dass selbst nach einem gutgemeínten Aufräumversuch die Wohung irgendwie chaotisch aussieht und ers noch nichtmal merkt etc.

Laura Doyle (und auch einige Freundinenne) sagen dazu nur - die Männer könnens nicht anders und überhaupt - wer den ganzen Tag hart arbeitet, hat abends auch ein recht auf entspannung.... und am besten, frau bleibt zu hause, oder arbeitet nur wenig, und bereitet das liebevolle nest - und macht eben beruflich weiter, wenns familär wieder möglich ist, und verlässt sich an sonsten auf den mann...

klingt rückschrittlich und hat dennoch eine verlockung, klingt nach Friede freude eierkuchen..
Mein spontaner Gedanke dazu: Warum schreibt DIE Frau Bücher anstatt sich voll und ganz auf ihren Mann zu konzentrieren?;) Nur weil sie so leben will, muss sie es doch nicht von anderen fordern...

Eine Rollenverteilung bei der jeder das macht, was er gut kann und was ihm Spaß macht, ist wunderbar. Wenn das bei ihr der "klassischen Rollenverteilung" entspricht, kann sie doch so leben. Ich bin meinem Mann gerade sehr dankbar, aber er ist es mir auch. Gegenseitiges Schätzen und respektieren dessen, was der andere macht, finde ich wichtig.
Bei uns bleibt bei der optimalen Rollenverteilung leider für uns beide blöde Arbeit übrig...Putzen und Aufräumen tun wir beide zum Beispiel nicht gerne :ochne: Wir arbeiten beide gerne und verbringen gerne Zeit mit unserem Kleinen...so bleibt einfach noch genug Haushaltskram, den keiner von uns will, der aber gemacht werden muss. Wir versuchen den möglichst gerecht zu verteilen, allerdings empfinden wir auch oft unterschiedlich, was da gerecht ist :rolleyes: und was nötig ist, ob die Wohnung schon total verdreckt (ich) oder noch pingelig sauber (mein Mann) ist :hahaha:
Ich finde es schlimm, wenn die Rollenverteilung bei jedem Paar gleich sein soll. Mir passt die klassische weibliche Rolle nicht in allen Belagen. Ich bin nur mit geistig anspruchsvoller Arbeit richtig glücklich und bei allem komplizierten in meinem jetzigem Leben glaube ich trotzdem, dass mein Kind auch davon profitiert eine glückliche Mutter zu haben.
In anderer Hinsicht, haben wir übrigens eine sehr klassische Rollenverteilung: Ich bin für Wäsche, Kleidung und Gesundheitsthemen zuständig, mein Mann für Repararturen, Müll und die Autos :rolleyes:

:winke:
 

Lilienfrau

Moderatorin
Moderatorin
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Huhu,

ich stecke auch seit drei Jahren in diesem Dilemma :-D Zeit für "mich" ist wirklich selten, aber ich versuch mir zu helfen. Hier sind ein paar Tipps:

1. den Mann mit einspannen - meiner verzieht sich unterdessen jeden samstag mit Madame irgendwohin und ich hab einen halben Tag Ruhe. Nachdem ich den anfangs nur für Hausarbeit genutzt habe :piebts: mach ich das jetzt bewusst nicht mehr sondern mach am Samstag ganz gezielt was für mich - mit einer Freundin frühstücken gehen, zum Friseur gehen, ausschlafen, ein Buch lesen, rumgammeln ...... sowas halt. Und das ist echt klasse, Samstag ist unterdessen mein Lieblingstag geworden ;)

2. Prioritäten setzen - und zwar klare. ich arbeite zwei ganze Tage in der Woche und hab mit meinem Chef vereinbart, dass ich auch von zuhause aus arbeite. Das hab ich natürlich die ersten Jahre supergut übertrieben und war ständig telefonisch und/oder per email für alle erreichbar. Fazit: ein Vollzeitjob, der als halber bezahlt wurde :piebts: jetzt geh ich zwei Tage ins Büro und mach EINEN Vormittag in der Woche Homeoffice - die Tage sind fix und geregelt und mehr ist auch nicht drin. Überstunden - ja, aber nur bedingt und nach Bedarf.
Wenn ich zuhause bin, hat Prio 1 immer mein Kind. Prio 2 hat mein Mann, Prio 3 hat die Arbeit und Prio 4 der Haushalt *gg* ok, für Prio 4 hab ich mir für dieses Jahr eine Hilfe vorgenommen, die werd ich auch definitiv nutzen und brauchen. Aber auch wenn man das nicht will/kann - ein paar Krümel und bißchen Staub im Regal hat noch jeder überlebt, glückliche und zufriedene Kinder, die sich freuen, dass Mama für sie da ist, sind aber ungleich schöner.

3. Auszeiten schaffen und nehmen - ohne Kompromisse. Das kind auch mal "fremdbetreuen" lassen, wenn man gerade mal NICHT arbeitet. Und dann wirklich gezielt was für sich machen.

Liebe Grüße

Alex
 

Maike

Unbezahlbar
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unorthodoxe weisen die spülmaschine zu füllen (oder auch nciht), dass selbst nach einem gutgemeínten Aufräumversuch die Wohung irgendwie chaotisch aussieht und ers noch nichtmal merkt etc.

Weißt Du, gerade bei diesen Beispiele können "wir Frauen" es wirklich lernen, uns lockerzumachen ;-) Der Spüler ist komisch eingeräumt - Who cares?! Hauptsache das Geschirr ist sauber und er wird nicht wegen 3 Tellern eingeschaltet.

Alex hat es ja auch nochmal schön auf den Punkt gebracht :jaja:
 

Anthea

die-mit-dem-Buch-wandert
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Hallo,

ich hab im letzten April (da war Jana gerade 2 Jahre und 2 Monate alt) wieder angefangen zu arbeiten. Zum Glück hab ich einen Arbeitgeber, der Teilzeitarbeitszusatzverträge mit Kußhand akzeptiert. Am Anfang ein einziges Disaster, weil die Unterbringung für Jana die ersten 3 Woche nicht optimal war.

Aber dann fiel mir ein Engel in Form meiner Nachbarin ein. Selber 5 Kinder von 7 - 18, die Ruhe selbst und mit Jana schon gut bekannt. Manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht (oder vor lauter als Tagesmütter tätigen Nachbarn nicht :hahaha:).

Jana liebt ihre Gabi und auch jetzt nimmt Gabi sie gerne noch, wenn ich denn mal außer der Reihe Spätdienst machen muß oder wenn Jana halt einfach nur mal mit Dominik (7) spielen will. Sätze wie "Ich geh zu Gabi!!!" wenn Jana sauer auf mich ist, sind hier nicht selten :umfall:

Normal arbeite ich derzeit wenn sie im Kiga ist, Freitag nachmittags (da holt Opa sie) und Samstags (Papa-Vormittag). Im Oktober läuft mein Zusatzvertrag allerdings aus und die nächsten Tage geht mein Antrag auf Erhöhung auf 30 Stunden raus. Dienstag - Donnerstag 5 Stunden (Kiga-Zeit), Freitags voll (Kiga + Opa) und Samstags 7,5 Stunden (Papa-Time).

Montags hab ich morgens komplett für mich, ich hab genug Zeit für Jana die anderen Nachmittage und den Haushalt schaff ich in der Zeit, in der sie sich Mittags vom Kiga erholt. Gesund kochen fällt hier allerdings so manches Mal flach, wenn Chris Spätschicht hat.

Chris ist zuständig für den Müll, fürs Bügeln, manchmal fürs Staubsaugen und oft fürs Einkaufen. Geschirrspüler einräumen lasse ich ihn allerdings auch nicht *g*, ausräumen darf er aber.

Insgesamt klappt das ganz gut. Würde Chris aber besser verdienen, wäre ich lieber zuhause geblieben, hätte noch ein Kind mehr und würde Arbeit Arbeit sein lassen. Ich persönlich mag die alte Rollenverteilung, leider ist sie ja nur heute für viele (darunter mich) nicht mehr finanziell machbar.

Liebe Grüße,
Karin
 

Heike

Anwalts Liebling
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Hallo,

interessanter Thread.

Was Maike auf der ersten Seite geschrieben hat kann ich fast unterschreiben.

Fazit für mich nach 5 Jahren Vollberufstätigkeit und Karriereaufbau:

- ich habe gelernt, das ein gewisses unterschwelliges schlechtes Gewissen dem Kind gegenüber bleibt, auch wenn man noch so gern arbeitet und weiß, dass man eine miserable Vollzeitmutter wäre. Das liegt wahrscheinlich in der Natur der Frau.

- wenn einer die Karriereleiter steigt, geht das nur wenn der andere "zurücksteckt". Mein Mann arbeitet 3 Tage die Woche (u. a. einen Tag am Samstag wenn ich zu Hause bin). Er hält mir in grundsätzlichen Dingen den Rücken frei, wobei ich ihn aber unterstütze (ich mache die Wäsche z.B:cool: )

- Verständnis für den Partner ist so enorm wichtig. Ich habe noch nie einen Vorwurf gehört, wenn ich auch mal Arbeit mit nach Hause bringe oder auch mal 16 Std. am Stück arbeite. Auf der anderen Seite schimpf ich nicht, wenn ich abends mal ins Chaos heimkomme, weil die Männer ihren Spieltrieb nachgehen und alles andere vergessen (auch zu kochen).

und zu guter letzt ist das Motto von Alex auch mein Motto. Auch wenn nicht immer durchführbar. Aber ab und zu klappt es.


Im übrigen bewundere ich alle Mamas hier, die zu Hause ihren "Dienst" tun. Mitunter sind 3 Kids am Tag stressiger als ein Arbeitstag. :umfall:

Grüßlis

Heike
 
J

Jana2004

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Hallo,

der thread wird ja immer besser- je mehr sich beteiligen, desto mehr Erfahrungen kommen zusammen....

@maike: lockermachen.... ! ja-ganz wichiger Punkt - kann ich gaaaanz schlecht. heute hab ichs mal gemacht wie mein mann sonst, kam kaputt von der Arbeit nach Hause, hab Küche küche sein lassen, nix gekocht, nix mehr aufgeräumt...der kleine hatte eh schon gegessen, und hab mich, nachdem er schlief, aufs sofa fallen lassen, Glas rotwein schöne Musik, ein neues Buch - man tat das gut ! Gönn ich mir viel zu selten. Und als dann irgendwann mein GG nach Haus kam, war ich so richtig schön entspannt und erholt und hab ihm seine pause gegönnt....

Vom Nichtmal fallen lassen - davon wird man grummelig, nicht davon, ob man nun arbeitet oder nicht... ob ich das noch lern?

@Heike.... glaub ich - auch, dass eine Familie nur einen Vollzeitworker verkraftet (die wenigen Powerleute mal ausgenommen), und ich denke es ist auch egal, wer - solange es für beide passt.
das "den Rücken freihalten" ist ja nicht das so gern zitierte eigentliche Hausarbeit (putzen kann auch die putzfrau ganz gut, wenn nciht besser...) - sondern eben alles, die Organsation, die Versicherungen, bei uns heute, erst in der wohnung den Wasserhahn repariert, dann auf der Baustelle mit den Stadtwerkern die pLanung gemacht und die Arbeiter angewiesen - dafür braucht man auch immer jemand, der mal schnell vor ort sein kann....

@anthea: Teilzeitoptionen- wie gut, wenns klappt. Dein Wochenablauf hört sich entspannt an- ich galub, dein freier Montagvormittag ist sehr wichtig.

Morgen hab ich ein Gespräch mit meinen Chefs und meiner Kollegin - mal sehen, was dabei rausspringt: ich soll nach Wunsch einer Kollegin mit Ihr tauschen und andere Aufgabenbereiche bekommen, was den Vorteil hätte, dass ich endlich Vormittags arbeiten könnte - zur Zeit bin ich auf die Nachmittage verdonnert - was echt blöd ist, weil es uns immer den Rhythmus zerhaut, ... ausserdem will meine Kollegin mehr Stunden für mich rausholen. Und insgesamt sollen langfristige pesrpektiven für mich befristete besprochen werden...Tja, es bleibt spannend.


Viele Grüße, jana
 

Maike

Unbezahlbar
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Ich drück´Dir die Daumen für das Gespräch!

Bei Euch kommt auch viel zusammen derzeit, oder? Haushalt hier, Baustelle da, Kinderbetreuung, Job (Nachmittagsarbeit auch noch) etc.pp. Da muss man ja irgendwann nicht mehr können. ;-)

Schön, so ein Abend auf der Couch, ne?

Ich wünsch Dir mehr von den Ruhepausen und drück Dich einfach mal virtuell zu so später Stunde!

Alles Liebe, Maike
 

Anthea

die-mit-dem-Buch-wandert
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

@anthea: Teilzeitoptionen- wie gut, wenns klappt. Dein Wochenablauf hört sich entspannt an- ich galub, dein freier Montagvormittag ist sehr wichtig.

Ja, das ist das Problem bei etlichen Arbeitgebern, ich sprach ja davon Glück zu haben. Was das "entspannt" angeht, würde sich djoe's Mann wahrscheinlich amüsieren. Bei dem bin ich heute nachmittag um 14.30 nämlich völlig gestreßt mit Kopfschmerzen eingetrudelt. Diese Woche ist eine von denen, in denen man zig Termine hat, für kranke Kollegen unversehens Spätdienst übernehmen muß und in denen viel zu wenig Zeit bleibt für die Hausarbeit.

Mich zwingt allerdings die Aufteilung und Hellhörigkeit unserer Wohnung schon dazu, abends früh alles stehen und liegen zu lassen. Diese Woche stehen wir alle zwischen 6.30 und 7.30 auf, sprich: Jana liegt um 19 Uhr im Bett. Und dann beginnt meine Entspannung. Bedeutet aber auch: nachmittags ein bißl mehr Streß. Übernächste Woche hat mein Mann Spätschicht, da kommen wir alle eine Stunde später raus, gehen später ins Bett und haben eine andere Aufteilung der Zeit.

Du hast doch heute einen guten Anfang gemacht. Eine Viertelstunde einfach hinsetzen und Beine hoch mit gutem Buch helfen schon Wunder. Die Hausarbeit läuft nicht weg und sooooooo schlimm vermehrt sie sich auch nicht. Die wichtigsten Haushaltssachen müssen erledigt werden, aber ob der Fußboden nun heute oder morgen gewischt wird, interessiert doch keinen. Und ganz wichtig: bald beginnt die Zeit der Freundebesuche. Jana tiggert ja jetzt schon regelmäßig zu Dominik rüber, wenn ich hier am putzen bin und ihr langweilig wird oder auch einfach mal nur so (und die Zeit nutze ich gut :bravo: ).

Bevor eine Bekannte von hier weggezogen ist, hatte ich jeden Mittwoch nach dem Kiga ihre 3 Kinder (von 2-5) eine Stunde bei mir oben. Die haben massig Dreck (man sollte nicht glauben, was Unmengen an Sand 4 Paar Schuhe fassen können :umfall: ) gemacht, während ich locker daneben stand und nur gesagt hab: macht mal, ich muß nachher eh saugen.

Was die anderen Aufgaben angeht, 2-3 Termine zeitnah zusammenlegen bringt auch immer Streß, dafür hat man an anderen Tage mehr Zeit für sich. Aber so wirklich kann ich da nicht mitreden, wir haben nur eine Wohnung.

Ich drück dir die Daumen für das Gespräch morgen, vielleicht gibt es ja doch eine für alle befriedigende Lösung. Und vormittags arbeiten hört sich ja schon mal nicht schlecht an.

Liebe Grüße,
Karin
 
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