Mein Kind zankt in der Kita

NicoleS

Familienmitglied
Hallo allerseits,

meine Tochter, 3, geht nun seit 5 Wochen in den Kiga. Die Eingewöhnung verlief problemlos.

Heute und (auch neulich mal, aber da nicht so schlimm) erzählte die Erzieherin, dass Amelie total viel gezankt hätte...:( , sie nannte dann ein Beispiel, Amelie hätte ein 1 Jahr jüngeres Kind grundlos geschubst und wohl noch anderes). Die Erzieherin sagte, dass sie kein aggressives Kind sei und das Verhalten nicht ungewöhnlich sei.
Aber sie müsse das lernen. Finde ich auch..

Sie meinte noch, vielleicht wäre das eine verquere Art der Kontaktaufnahme..und wenn die Gruppe raus ginge, wäre das nie der Fall, nur, wenn die Erzieherin es nicht schaffe, mit den Kindern raus zu gehen. Allerdings habe Amelie die letzten Tage sehr schön und friedlich mit anderen Kindern gespielt. In dieser Woche waren die Kinder von 4 Tagen an einem Tag draussen, ansonsten nur drinnen.

Aber wie auch immer, Amelie muss das lernen, nur wie? Sie hat weder Respekt vor jüngeren noch vor älteren Kindern. Sie würde auch mal einen 6-jährigen schubsen oder dergleichen (hat sie auch schon getan).

Sie sagt mir auch recht häufig, dass sie nicht in die Kita gehen möchte.

Auch bei uns Zuhause ist sie oft auf Konfrontation aus, ich habe den Eindruck, dass es ihr Spass macht, uns zu ärgern (z.B., wenn sie sich anziehen soll, zieht sie das ewig in die Länge, ich werde immer saurer und habe bei ihr das Gefühl, wie sie ihre "Macht" geniesst).

Und das glaube ich auch, dass das der Grund für ihr Verhalten manchmal im Kiga ist, ihr "Wunsch" nach Konfrontation. Ich glaube nicht, dass sie so ein harmoniebedürftiger Mensch ist. Es macht zumindest nicht den Eindruck.

Sie hat einen kleinen Freund und eine Freundin, mit denen sie sich in letzter Zeit recht gut versteht, sie spielen schön zusammen.

Es macht mich traurig, dass mein Kind "negativ" auffällt und ich fühle mich mies..

Frustrierte Grüsse

Nicole
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: Mein Kind zankt in der Kita

Hallo Nicole,

ich zerpflücke jetzt mal dein Posting etwas, dann wird's für mich einfacher mit dem Antworten.

NicoleS hat gesagt.:
Heute und (auch neulich mal, aber da nicht so schlimm) erzählte die Erzieherin, dass Amelie total viel gezankt hätte...:( , sie nannte dann ein Beispiel, Amelie hätte ein 1 Jahr jüngeres Kind grundlos geschubst und wohl noch anderes). Die Erzieherin sagte, dass sie kein aggressives Kind sei und das Verhalten nicht ungewöhnlich sei.
Aber sie müsse das lernen. Finde ich auch..

Klar muss sie das lernen, aber du kannst mit ihr zu Hause oder an anderen Orten so viel üben wie du willst, was tust du, wenn du eben nicht dabei sein kannst - eben im Kiga! Das ist dann schon Aufgabe der Erzieherin. Dass sie dir das sagt, sehe ich etwas zwiegespalten. EInerseits ist aes natürlich für dich als Mutter interessant, aber andererseits kannst du eigentlich nicht viel tun, wirst damit mehr beunruhigt als vieleicht nötig.

Sie meinte noch, vielleicht wäre das eine verquere Art der Kontaktaufnahme. (...) Aber wie auch immer, Amelie muss das lernen, nur wie? Sie hat weder Respekt vor jüngeren noch vor älteren Kindern. Sie würde auch mal einen 6-jährigen schubsen oder dergleichen (hat sie auch schon getan).

Vielleicht ist es wirklich ihre Art, dass kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Aber wenn sie es diese Woche kaum gezeigt hat, kann dies auch ein Zeichen sein, dass sie vielleicht doch nciht so gut mit dem Kiga klar gekommen ist und sich das nun so langsam normalisiert.

Sie sagt mir auch recht häufig, dass sie nicht in die Kita gehen möchte.

Das ist nun wiederum ein anderes Problem. Wie verhält sie sich denn, wenn sie in der Kita ist? Gibt's da Tränen oder fängt sie relativ zügig an zu spielen?
Ist vielleicht irgend etwas vorgefallen, das sie (noch) nicht verarbeiten kann und so eine gewisse Scheu hat?

Auch bei uns Zuhause ist sie oft auf Konfrontation aus, ich habe den Eindruck, dass es ihr Spass macht, uns zu ärgern (z.B., wenn sie sich anziehen soll, zieht sie das ewig in die Länge, ich werde immer saurer und habe bei ihr das Gefühl, wie sie ihre "Macht" geniesst).

Von diesem Bild solltest du dich ganz frei machen. Kinder haben ganz einfach ein anderes Zeitgefühl für Erwachsene und oft ist etwas anderes plötzlich interessanter für sie. Vielleicht ist sie motorisch auch noch nicht so perfekt und braucht einfach etwas mehr Zeit. Aber ich denke nciht, dass sie wirklich eine Art Machtgefühl hat, das interpretieren Erwachsene in solchen Situationen in die Kinder hinein, aber in diesem Alter kann ein Kind mit "Macht" noch nichts anfangen.

Und das glaube ich auch, dass das der Grund für ihr Verhalten manchmal im Kiga ist, ihr "Wunsch" nach Konfrontation. Ich glaube nicht, dass sie so ein harmoniebedürftiger Mensch ist. Es macht zumindest nicht den Eindruck.

Auch das ist ein Punkt, der von dir zu überdenken wäre. Warum hast du den Eindruck, dass sie gerne auf "Konfrontation" (wobei mir dieses Wort in Bezug zu einem dreijährigen Kind gar nicht gefällt) geht?
Alternative: Wäre es nicht auch möglich, dass sie versucht, sich eine Position im Kiga zu suchen, auf ihre Art und Weise? Vielleicht ist gerade sie sehr harmoniebedürftig und hat das Gefühl, dass diese Harmonie nicht existiert und reagiert darauf so?

Ich kann dies auf die Entfernung nicht sicher sagen, das sind aber alles Punkte, die du überdenken solltest. Vielleicht hilft es dir, das Kind mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Sie hat einen kleinen Freund und eine Freundin, mit denen sie sich in letzter Zeit recht gut versteht, sie spielen schön zusammen.

Na, das reicht doch aber schon mal, si emuss doch jetzt nicht direkt mit der ganzen Kita gut Freund sein.
Es ist nunmal so, dass (auch wir erwachsenen) Menschen nicht jeden gleich gut leiden können. Wenn sie zwei Kinder hat, mit denen sie sich versteht und mit denen sie spielt, dann ist das doch schon in Ordnung. Verlagne nicht zu viel von ihr in dieser Beziehung!

Es macht mich traurig, dass mein Kind "negativ" auffällt und ich fühle mich mies..

Das brauchst du nun wirklich nicht, dich mies fühlen und traurig darüber sein auch nicht. Es ist nun mal nicht jedes Kind gleich, und ich würde jetzt von diesen wirklich wenigen Vorfällen auch nicht sagen, dass dein Kind negativ auffällt. Ich denke, dass wird sich im Laufe der Zeit auch ändern.

Wichtig ist aber, dass du ihr zeigst, dass du hinter ihr stehst und sie sich auf dich verlassen kann - ganz egal, wie sie in gewissen Situationen reagiert. Nimm sie so, wie sie ist und lass diese negativen Gefühle - die du oben beschreibst - verschwinden, denke und rede positiv über dein Kind, denn sie spürt es, wenn es anders ist und kann (muss nicht) dann noch extremer reagieren.


Liebe Grüße

Rosi
 

NicoleS

Familienmitglied
AW: Mein Kind zankt in der Kita

Hallo Rosi,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Gestern war Amelie wieder in der Kita, und hat -nachdem wir mit ihr gesprochen haben, gar nicht gezankt, war angeblich wie verwandelt...

Liebe Grüsse

Nicole
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Mein Kind zankt in der Kita

Ich weiss, daß deutsche KiTas vom Platzangebot oft besser ausgestattet sind als die amerikanischen, in die unsere Kinder gingen/gehen. Allerdings ist nicht-rausgehen ein großer Fehler im Konzept, meine ich. Das sollte eigentlich nur bei wirklich katastrophalem Wetter passieren. Alleine das Rumrennen, -klettern und Befriedigen des Bewegungsdrangs macht die Kinderchens schon zahmer und frommer :ommmm:.
Im Kindergarten meines Kindes gehen sie morgens immer für eine knappe Stunde (ich meine 50 Minuten) raus und nachmittags noch mal eine halbe Stunde. Wenn das wegen fiesem Regen oder arger Kälte mal nicht geht kann man schon beim Abholen eine ganz besondere Wimmelenergie im Raum spüren.

Ansonsten kannst Du auch Kontaktaufnahme üben. Einfach verschiedene Möglichkeiten im Rollenspiel zuhause "üben" - mit Puppen oder Stofftieren vielleicht.
"Oh schau, die zwei Kühe trinken gemeinsam am Wassertrog. Das Schwein ist auch durstig." Hopplahopp. "Darf ich mittrinken? Rückt bitte mal ein bisschen zur Seite, Kühe!" So in der Art.
"Kontakt machen" ist nicht einfach, das will schon gelernt sein. Im Idealfall geht Dein Kind zur Erzieherin und bittet sie es zu unterstützen, wenn sie irgendwo mitspielen möchte, es ihr aber schwer fällt in das Spiel aufgenommen zu werden. Aber um das gut zu realisieren, bedarf es eines ziehmlich guten Betreuungsschlüssels im Kindergarten. Ob Ihr den habt, weiß ich nicht.

Lulu :winke:
 

NicoleS

Familienmitglied
AW: Mein Kind zankt in der Kita

hallo lulu,

der betreuungsschlüssel ist sehr mies. eine erzieherin für 13 kinder. manchmal ist eine halbtagskraft dabei.

das mit dem nicht rausgehen finde ich auch total blöd, da die kita ja einen garten hat, die erzieher mit den kindern also keine großen wege zurücklegen müssen.

ich denke, dass es eben bequemer ist, drinnen zu bleiben.

im spiel versuche ich ihr auch soziales verhalten beizubringen!

naja, ich hoffe, dass es klappt!

viele grüsse von nicole
 
B

Beate

AW: Mein Kind zankt in der Kita

lulu hat gesagt.:
Ansonsten kannst Du auch Kontaktaufnahme üben. Einfach verschiedene Möglichkeiten im Rollenspiel zuhause "üben" - mit Puppen oder Stofftieren vielleicht.
"Oh schau, die zwei Kühe trinken gemeinsam am Wassertrog. Das Schwein ist auch durstig." Hopplahopp. "Darf ich mittrinken? Rückt bitte mal ein bisschen zur Seite, Kühe!" So in der Art.
Das ist eine tolle Idee, das probiere ich auch. Danke, Lulu! :bussi:

Nicole, sorry für die Abschweifung!

Liebe Grüße
 
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