Mehrsprachig im Ausland lebend

K

katrinswing

Wir leben in Spanien, ich bin Deutsche, mein Mann ist argentinisch-kanadisch. Wir teilen das ganz konsequent auf, das ist auch wichtig, dh. ich spreche mit unserer Tochter Stella nur deutsch und mein Mann spricht in Englisch mit ihr. Wir zwei allerdings nur Englisch zusammen, dadurch gleicht sich das ein bisschen besser aus, da Stella den Tag ueber nur mit mir zusammen ist und ihren Papa ja nur abends u. am WE sieht, dann hoert sie wenigstens abends mehr Englisch. Nun ist ja die Umgebungssprache Spanisch, die wird sie sowieso sobald sie in den Kiga geht lernen, und durch unsere spanischen Freunde hier hoert sie das auch nebenbei. Allerdings ist es immer besser, zuerst mit nur 2 Sprachen anzufangen und das ganz konsequent zu verteilen. Mal sehen, ich bin gespannt, was sie zuerst sagen wird, sie ist erst 3 Monate.
 

Vanessa

Gehört zum Inventar
Deutsch, Daenisch und Inukitut sind ja nur 3 Sprachen, das geht schon ;-)

Boubakar wuchst von Anfang an deutsch und arabisch auf, wir sind kurz vor seinem 2. Geburtstag nach Aethiopien umgezogen. Damals sprach er nur sehr wenig, verstand allerdings alles. Da habe ich mir manchmal auch Sorgen gemacht, ob es fuer ihn sehr schwer sein wird, wenn noch andere Sprachen dazukommen.
In Aethiopien kam dann erstmal englisch dazu, weil wir kein amharisch sprechen und wir dann auf englisch kommunizierten. Komischerweise ist bei ihm mit dem Sprechen der Knoten geplatzt, als noch eine 3. Sprache hinzukam, aber das ist wahrscheinlich einfach Zufall. Seit er 3 ist geht er in einen englischsprachigen Kindergarten. Er kann in allein drei Sprachen gut kommunizieren, seine schwaechste Sprache ist allerdings arabisch, was wohl daran liegt, dass sein Papa zu wenig mit ihm quasselt und kaum mal etwas vorliest :( . Wir waren Anfang Maerz in den Vereinigen Arabischen Emiraten im Urlaub und ich hatte den Eindruck, dass es ihn dort sehr motiviert hat, noch andere zu finden, die auch arabisch sprechen, v.a. auch andere Kinder.

Mittlerweile kann er zu meiner Ueberraschung auch einige Dinge auf amharisch sagen (leider aber auch Ausdruecke :(
), obwohl niemand mit ihm direkt amharisch mit ihm spricht. Aber er hoert es, wenn das Hauspersonal miteinander spricht und weil es einfach Umgebungssprache ist. Man kann es fuer ignorant halten :-? , aber es war uns immer egal, ob er amharisch lernt oder nicht, da wir nicht vorhaben, ewig hier zu bleiben und da fand ich es einfach wichtiger, dass er englisch lernt. Wenn wir noch hier sein werden, wenn wir in die Schule kommt, werden wir ihn wahrscheinlich in eine amerikanische Schule schicken - eine deutsche Schule gibt es aber auch.

Ab und zu kommt dann auch noch franzoesisch hinzu, wenn wir mit Bekannten aus Mali oder Guinea zusammen sind. Boubakar kann ausser Bonjour, ca va etc. kaum franzoesisch, aber er erkennt, dass es franzoesisch ist. Manchmal sprechen mein Mann und ich miteinander franzoesisch, wenn Boubakar es nicht verstehen soll und dann kommt sofort Protest: "Ihr sollt nicht franzoesisch sprechen!".
Papa darf auch mit ihm nicht deutsch sprechen, da kommt auch Protest: "Du kannst kein deutsch!" (kann er sehr wohl!). Ich darf alles sprechen, bloss nicht amharisch - kann ich bis auf ein paar Woerter auch nicht, aber wenn ich diese sage, verbietet er es mir auch.

Zusammenfassend: Boubakar trennt die Sprachen sehr deutlich und vermischt es sehr selten (bei den Zahlen bringt er es manchmal durcheinander, five scheint ihm viel besser zu gefallen als fuenf). Papanico, ich bin mir sicher, eure Kinder werden es schneller lernen als ihr, und oefters werdet ihr Eure Kinder zur Uebersetzung zu Hilfe nehmen muessen ;-)
 

Bienski

die Tante aus dem Busch
:winke: katrinswing
Herzlich Willkommen erst einmal! :)

katrinswing hat gesagt.:
Allerdings ist es immer besser, zuerst mit nur 2 Sprachen anzufangen und das ganz konsequent zu verteilen.
Das glaube ich gar nicht mal! Irgendwo habe ich mal gehoert, dass die Maeuse gerade in den ersten Jahren kaum Probleme mit dem Erlernen mehrerer Sprachen haben. Mir hat mal jemand gesagt, dass sogar die Wahrscheinlichkeit hoeher ist, die Fremdsprache akzentfrei zu sprechen, je eher sie damit "in Kontakt" sind.
Hat bei Tobi zwar kloop ick nicht so ganz hingehauen :wink: aber sein deutscher Akzent ist nicht so 'schlimm' wie der von meinem Mann und (vor allen Dingen ;-) )mir.


:winke:
Sabine
:tippen:
 
Oben