Marisas schwere Geburt in der Klinik

H

Haeschenfamilie

So, nun bin ich also auch eine Mama, und zwar seit dem 04.Oktober 2003. Leider war die Geburt nicht so, wie ich es mir vorgestellt und vor allem auch gewünscht hätte. Ich möchte euch das gerne mal erzählen, auch wenn ich sonst nicht so oft hier bin.

Die Schwangerschaft verlief ja eigentlich echt gut, bis auf das viele viele Wasser in den Beinen und Händen. Zum Schluss konnte ich nichts mehr anfassen ohne dass es mir runterfiel.
Das Wasser war es dann auch, was die Vertretung meiner FÄ so aus der Ruhe brachte. Außerdem war mein Blutdruck in der letzten SSW etwas schlechter als vorher, meiner Meinung nach aber nicht bedrohlich. Und dann kam auch noch ein bisschen Eiweiß im Urin dazu, so dass die Ärztin mich panikartig in die Klinik einwies, um alles kontrollieren zu lassen von wegen Gestose und so.
Die in der Klinik haben dann scheinbar gedacht, ich sei eine willkommene Patietin für eine Geburtseinleitung, was dann auch über 5 Tage versucht wurde. Zuerst kam ich stundenlang an den Wehentropf mit einer Dosis von dem Mittel, da wären andere wahrscheinlich innerhalb einer halben Stunde entbunden gewesen. Bei mir tat sich nicht. Der Muttermund blieb komplett zu, war steinhart und der Gebärmutterhals so weit hinten, dass die Hebamme kaum tasten konnte. Naja, aber man versuchte es weiter und zwar am nächsten Tag mit einer Geleinlage vor den Muttermund. Nach weiteren 2 Versuchen an diesem Tag wurde zumindest der Muttermund etwas weicher, aber nicht nennenswert. Am nächsten Tag ging man dann gleich mit härteren Bandagen vor, man legte 2mal eine halbe und abends eine ganze Tablette mit Prostaglandin an den Muttermund und... es tat sich nichts. Am nächsten Tag wurde eine Pause gemacht, um einen weiteren Tag später mit den Tabletten weiterzumachen. Da sich dann wieder nichts tat, bekam ich abends einen Cocktail mit Rhizinusöl und was weiß ich noch alles, der eigentlich Durchfall auslösen sollte, was angeblich wehenfördernd sein soll. Und... es tat sich nichts. Ich hatte keinen Durchfall, sondern schlief die Nacht wie ein Engel.
Am nächsten Tag bekam ich nochmal die Tablettendosis, hatte aber innerlich schon beschlossen, dass ich dieses Theater nicht mehr mitmachen wollte. Ich sprach mit dem Arzt, der mir dann vorschlug, entweder einen Kaiserschnitt machen zu lassen oder wieder nach Hause zu gehen und auf eine Spontangeburt zu warten, was ich dann auch tat. Ich sollte lediglich einmal am Tag zum CTG in die Klinik kommen.
Einen Kaiserschnitt wollte ich um jeden Preis vermeiden...

Zuhause lies ich es mir nochmal richtig gut gehen, schlief drei Tage lang aus und genoss das freie Leben. In der Nacht zum 3. Oktober wachte ich stündlich mit leichten Wehen auf und wusste, dass es nun endlich von allein losgehen würde und wir bald unser Baby in den Armen halten könnten. Was noch auf mich zukommen würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt zum Glück noch nicht...

Morgens fuhren wir dann gegen 9 in die Klinik zur CTG-Kontrolle, da hatte ich alle 10 Minuten leichte Wehen. Der Arzt meinte, er würde nicht glauben, dass es losgehen würde, es seien sicher nur Vorbereitungswehen und ich könne wieder heim fahren. Mittags waren wir noch bei Verwandten zum Essen, da hatte ich schon 4-Minuten-Abstände, wollte aber nicht, dass die alle was mit bekommen.
Habt ihr schonmal versucht, Wehen zu veratmen, ohne dass jemand was mitkriegt? Fast unmöglich!
Gegen 16 Uhr fuhren wir dann wieder in die Klinik in der Hoffnung, dass ich endlich was am Muttermund tat. Pustekuchen, wir waren weiter wie alle Tage vorher in der Klinikbei 0cm. Ich konnte da eigentlich schon nicht mehr, meine Nerven waren total k.o. Ich kam dann gleich ans CTG, wo ich auch nicht mehr von weg kam. Ich habe praktisch die ganze Nacht an dem Ding gehanden und konnte mich nur zum Toilette weg bewegen. Die Herztöne des Babys waren auch vollkommen okay, aber irgendwie machte man sich scheinbar große Sorgen.
Nachts um 1 habe ich dann um eine PDA gebettelt, ich hielt es nicht mehr aus und der Muttermund war nach den vielen Stunden auch erst bei 2cm. Ich konnte nicht mehr! Die PDA brachte die willkommene Erlösung und auch die Hebamme meinte, damit würde ich mehr entspannen und es würde vorwärts gehen. Morgens um 5 platzte die Fruchtblase und ich freute mich schon, dass es bald ein Ende haben würde. Aber es tat sich weiterhin kaum was, um 6 waren wir bei 4cm und völlig am Ende, einschließlich der Hebamme (die zu ihrem Glück dann Schichtwechsel hatte und nach Hause gehen konnte. Ich aber leider nicht!). Die PDA wirkte dann irgendwie auch nicht mehr, bei jedem Nachspritzen nützt es weniger, so dass ich gegen 7 Uhr wieder normale Wehen hatte. Um 8 brach dann auf einmal eine Art Panik aus, die Herztöne des Babys wurden rapide schlechter, so dass man schon mal den Arzt benachrichtigte, um zu klären, ob man nun doch eine Sectio machen müsste. Ich selber bettelte nun förmlich darum, denn ich hatte echt keinen Nerv mehr. Man beschloss dann, tatsächlich den Kaiserschnitt zu machen und um 10 Uhr lag ich, endlich wehenfrei, im OP und gegen halb elf war dann unsere kleine Marisa auf der Welt. Sie wurde mir für 2 Minuten auf die Brust gelegt, dann war sie weg und ich wurde wieder "repariert". Als ich aus dem OP kam, kam gleich mein Mann zu mir und sagte mir, dass es der kleinen Maus nicht so gut gehen würde und sie in einem speziellen Kinderzimmer extra überwacht werden müsste. Das fand ich nicht so schlimm, schließlich würde sie in derselben Klinik bleiben wie ich und man sagte mir, sie sei sicher in ein paar Stunden fit.
Leider musste sie dann innerhalb einer Stunde doch noch ganz weit weg von mir, nämlich in die Kinderklinik am anderen Ende der Stadt.
Sie hatte große Probleme mit dem Atmen, weil noch ganz viel Fruchtwasser in der Lunge war und dementsprechend war sie ganz blau und brauchte dringend Sauerstoff. Außerdem hatte sie eine starke Entzündung im Blut, so dass sie gleich Antibiotika bekam.
Und das alles kam daher, weil sie übertragen war. Man sah bei der Sectio-OP, dass sie sich die Nabelschnur um die Schulter gewickelt hatte und deshalb nicht in den Geburtskanal rutschen und so die Geburt beschleunigen bzw. auch die Tage vorher die Geburt nicht auslösen konnte. So war das Fruchtwasser verunreinigt und sie hat sich dabei diesen Infekt zugezogen. Sie musste 2 Tage in der Kinderklinik intensivmedizinisch behandelt werden, dann endlich konnte sie zu mir. Was war ich glücklich, denn ich hatte sie ja nur 2 Minuten sehen können.

Seit gestern, Freitag 17.10.2003, also 14 Tage nach der Geburt, ist sie endlich zuhause und mittlerweile völlig gesund. Leider hat dieses ganze Trara das Stillen verdorben, da sie von Anfang an die Flasche bekam und nun zu ungeduldig für die Brust ist. Aber es gibt Schlimmeres und wir sind so froh, dass sie wieder ganz fit ist und keine bleibenden Schäden davon trägt.

Sorry, dass es so lang geworden ist, aber ich musste mir das ganze Trauma einfach mal von der Seele schreiben.

Es grüßt euch ganz lieb
Sandra.
 

Madlen

Gehört zum Inventar
Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Maus.

Es tut mir so leid für dich das die Geburt nicht so verlief wie du es dir vorgestellt hast, aber zum Glück ist mit dir und deiner Maus alles in Ordnung.

Nun wünsch ich euch eine schöne Kennlernzeit und für die Zukunft alles gute
 
G

Grisu

Liebe Sandra,

da hast du sicher einiges mitgemacht und nun wünsche ich Dir, dass das Zuhause alles wett macht und Ihr so richtig zusammenwachsen könnt.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR GEBURT VON MARISA!

Warst wirklich ganz tapfer und wünsche Dir, dass sich Marisa gut erholt.

Ganz lieben Gruß
Christine
 
M

Melanie und Lea Marie

Hallo

erstmal herzlichen Glückwunsch nachträglich zur Geburt deiner Tochter.

es tut mir leid soetwas zu hören- Versuchskjaninchen???

Schade das Du die Entbindung nicht so schön erlebt hast- vorallen wie Du sie dir vorgestellt hast.
 

Brini

ohne Ende verliebt
Herzlichen Glückwunsch erst mal zur Geburt eurer Tochter!

Es tut mir leid, das die Geburt so lange dauerte und es nicht so war, wie du es dir gewünscht hast :(

Ich kenne das auch, obwohl ich um die Sectio herumgekommen bin.

Trotzdem, ihr seit nun beide zu Hause, es geht euch gut und obwohl es nicht entschädigt, so ist es doch trotzdem das wichtigste!

Alles liebe wünsch ich euch!

Sabrina
 

Helga

Frau G-Punkt
Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Marisa.

Das Geburtserlebnis war ja leider weniger schön, aber dafür hast DU doch eine wunderschöne kleine Tochter, die gesund ist !
 

Silvia

Showtalent
Hallo Sandra,

teilweise dachte ich, Du würdest über Maries Geburt schreiben! :jaja:

Es ist schon der Hammer, was man manchmal erst mitmachen muß bevor es zum KS kommt. Aber die Hauptsache ist, daß Marisa jetzt vollkommen gesund ist!

Geniesse dein Kind, die schlimmen Erinnerungen verblassen mit der Zeit tatsaächlich.

Liebe Grüße

Silvia
 
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