Leons Geburt

S

Schnullertrio

Leon wurde am Montag den 17.08.2009 um 23:23 Uhr in der Universitätsklinik Hamburg Eppendorf geboren.

Freitags waren wir bereits in der Klinik da ich zu diesem Zeitpunkt 7 Tage über dem erechneten Termin war. Ich wurde genau untersucht, glücklicherweise alles OK. Nur ein kleiner Schreck beim Ultraschall, dort war etwas, ich nenne es mal gekrissel. Der Ultraschallexperte gab aber lachend entwarnung, es seien nur die Haare unseres kleinen.
Der untersuchende Arzt meinte ich solle wenn es nicht los ginge Sonntags zur routine CTG Untersuchung vorbeikommen. Und dann Montags um 9 Uhr zur vorsichtigen Einleitung. Vorsichtig deswegen weil die Schwangerschaft erst in der 21. Woche festgestellt wurde und der Termin geswegen nur auf den Ultraschallwerten beruht.

Sonntag 16.08
Morgens gemütlich gefrühstückt, und anschließend zur Klinik gefahren. Auf dem CTG waren leichte Wehen, die ich aber kaum gespürt habe. Zur Sicherheit wurde aber trotzdem der Muttermund kontrolliert. Dieser war 2 fingerbreit offen. Die Hebamme meinte wenn ich Glück habe bräuchte ich Morgen keine Einleitung. Aber da es noch dauern könnte, sollen wir noch einmal nach Hause fahren.
Als wir das Krankenhaus verließen spürte ich das erste Ziehen. Oh die erste Wehe! Sollen wir wieder hoch? Ne, lieber nach Hause, die Katzen haben Hunger und der Klinikkoffer ist ja auch noch dort. Da wir mit dem Bus gekommen waren beschlossen wir uns für die Rückfahrt ein Taxi zu nehmen. Leider wurde daraus nichts. In Hamburg waren an diesem Tag Cyclassics, ein Radrennen, und da wir zwischen Hafen und Strecke quasi eingepfercht waren konnte der Taxifahrer uns nicht fahren. Also mit Bus und Bahn zurück.

Endlich Zuhause angekommen spüre ich wieder ein leichtes Ziehen. Gemütlich auf der Couch mit unserer Katze neben mir beschließe ich die Wehen zu notieren. Noch ist es nur ganz leicht.
Gegen Abend ist immer noch keine Regelmäßigkeit in den Wehen. Mal 5 Minutenabstände, dann wieder 20 Minuten. Aber sie sind stärker als noch heute Mittag. Zur Sicherheit ruft mein Freund im Kreissaal an. Aber dort sagen sie, dass das wohl noch dauern wird und solange ich mich Zuhause wohl fühle solle ich nicht kommen.

17.08
Heute Nacht habe ich erstaunlich gut geschlafen, aber beim Aufstehen direkt eine stärkere Wehe. Geduscht und frischgemacht fahren wir zur Klinik. Dort erstmal Entäuschung. Die Wehen hören in dem Moment auf in dem ich ans CTG geschlossen werde. Die Hebamme tröstet mich, "das passiere den meisten". Ein paar Wehen konnten trotzdem aufgezeichnet werden. Muttermund war bei 2 -3 Fingern. Die Hebamme sagt, dass man die Einleitung mit dem Wehentropf machen würde, aber ich solle erst noch etwas spazieren gehen. Da sie ein paar Frauen in den Kreissäälen liegen haben und es bei mir ja noch nicht so dringend seie.

Nach 2 Stunden kommen wir in den Kreissaal. Meine Hebi legt noch einmal das CTG an und sagt das bald die nächste Schicht käme und dann würde man mit der Einleitung beginnen.
Nach einer halben Stunde kommt Hebamme Maria mit einer Auszubildenden. Sie legen den Wehentropf an. Es dauert aber ca 20 Minuten, da anscheinend keine der beiden sich mit dem Gerät auszukennen scheint.
Während des Tropfes ist die ganze Zeit CTG Überwachung. Aber irgendetwas stimmt mit dem Gerät nicht, die Wehen werden nicht richtig aufgezeichnet. Wir Klingeln zur Sicherheit. Nach einer halben Stunde! kommt endlich jemand. Es wird etwas hier gerüttelt und dort gedrückt aber ändern tut sich nicht wirklich was.

Gegen 18 Uhr wird mir ein Entspannungsbad gegen die Schmerzen angeboten. Allerdings fühle ich mich nach ca 45 Minuten recht unwohl und möchte wieder aus der Wanne raus. Ich habe meinen Verlobten gebeten, nach den Hebammen zu gucken und um Hilfe zu bitte, da die Wanne sehr hoch gelagert war und leider kein Tritt zum Austeigen vorhanden war. Er ging dann nach draussen und hat die Hebis um Hilfe gebeten. Die Hebamme und Ihr Azubi sagten "wir kommen gleich".Als nach ca einer halben Stunde immer noch keiner kam, ging er noch einmal nach draussen um zu schauen was los war. Die Hebis saßen am Empfang und tranken gemütlich Kaffee, er bat sie nochmal um Hilfe. Sie meinten nur schnippisch "das schaffen sie doch auch alleine Ihre Frau aus der Wanne zu Heben", er sagte dazu "natürlich würde ich das alleine schaffen, aber es ist doch Ihr Job uns zu helfen", sie sahen Ihn nur doof an und es kam keine Antwort. Ihm war das dann echt zu doof und fragte, ob er wenigstens ein Paar Handtücher bekommen könnte, darauf die Hebis "ka wo die sind schauen Sie doch die Schränke durch", er hatte keine Lust auf eine weitere Konfrontation und ging resignierend zurück zu mir. In dem Bad suchte er dann alle Schränke durch und fand ein Paar Handtücher, einen Bademantel hatten wir zum Glück selber mitgebracht. Er half mir dann so gut es ging aus der Wanne (er hat mich fast raus getragen, war aber anders nicht möglich). Abgetrocknet und etwas sauer gingen wir dann zurück in unseren Kreissaal.

Ca. gegen 20 Uhr wurden die Wehenschmerzen so stark, dass ich nach Schmerzmittel gefragt habe. Die Hebamme meinte sie würde etwas zusammenmischen und mir über den Tropf geben. Sie verließ noch einmal den Kreissaal und kam nach ca 1 1/2 stunden wieder. In der zwischenzeit hat mein Verlobter mehrfach nachgefragt wann mir endlich geholfen wird, die Hebis saßen schon wieder beim Kaffee am Empfang und meinten "es geht gleich los". Dann kam endlich die Hebamme und war sichtlich genervt, sie hantierte wieder mit dem Infusionsgerät herum, dass dauerte wieder ca 30 Minuten, da sie überhaupt nicht mit dem Gerät klar kam. Dann bekam sie das Gerät endlich zum Laufen und hing die Flasche an. Dank des Mittels konnte ich mich sehr gut entspannen und wieder Kraft schöpfen, ich bin wohl auch kurz weggenickt, habe mit meinem Verlobten Kreuzworträtsel gelöst und alles war auch sehr gut erträglich.

Nach einiger Zeit, spürte ich das Verlangen zu Pressen, vorsichtshalber klingelten wir nach der Hebamme und waren sehr überrascht das auch innerhalb der nächsten Minuten jemand kam. Zwischenzeitlich hatte die Schicht gewechselt und die Nachtschicht war eingetroffen. Die Hebamme kontrollierte den Mumu und stellte fest das er komplett offen war. Mit einer Schere öffnete sie vorsichtig die Fruchtblase und erlaubte mir, bei der nächsten Wehe mit zu Pressen. Zwischenzeitlich kam auch der Oberarzt dazu. Nach einiger Zeit half er mit, in dem er wärend der Wehen von oben auf den Bauch drückte. Mein Verlobter half mir meine Beine zu halten. Dann nach einiger Zeit, ging es nicht mehr vorran und der Arzt stellte fest, das sich Leons Kopf irgendwie im Becken verklemmt hatte. Er holte noch einen Arzt und die Saugglocke. Mit Hilfe der Saugglocke und Drücken von dem anderen Arzt auf den Bauch, wurde unser Leon dann sehr schnell geboren.



Fazit: Die Versorgung Vormittags und bei der Geburt durch die Hebis war sehr gut, was ich etwas vermisst habe, ich wurde nie gefragt ob ich die Positionen wechseln kann, wir waren in einem sehr gut ausgestatteten Kreissaal und ich hätte gerne die verschiedenen möglichkeiten ausprobiert, allerdings wurden wir kaum betreut und da ich die ganze Zeit am CTG hing, konnten wir auch nichts ausprobieren. Die Versorgung von der Spätschicht war wirklich sehr schlecht, wir haben uns alleine gelassen gefühlt und überhaupt nicht ernst genommen. Beim nächsten Kind werden wir ein anderes Krankenhaus aufsuchen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sfanie

Dauerschnullerer
AW: Leons Geburt

Sorry, da wäre ich gegangen!!!

Ich weiß jetzt gerade nicht was ich da noch schreiben soll. Wenigstens hattet ihr ne besser Hebamme bei der Entbindung. Das ist schon mal was wert!
 

Krümel2008

Geliebte(r)
AW: Leons Geburt

Oh Gott, das klingt ja furchtbar! Gut, dass es keine schweren Komplikationen gab bei der schlechten Betreuung und es eurem Leon gut ging.
 
S

Schnullertrio

AW: Leons Geburt

am schlimmsten fand ich das wir so lange allein gelassen wurden, und auch nach klingeln wurde sich Zeit gelassen. Ich will mir gar nicht ausmalen was hätte passieren können wenn es Leon auf einmal schlechter gegangen wäre.
 

Mama2004

Dauerschnullerer
AW: Leons Geburt

Die Betreuung läßt echt zu wünschen übrig! Ich wäre auch aufgestanden und gegangen! sowas ist echt unverschämt !!!
 
S

Schnullertrio

AW: Leons Geburt

Jetzt denke ich mir auch, warum bin ich nicht gegangen. Ich könnte nur weinen wenn ich an die Geburt zurück denke und glaube das ich das alleine niemals geschafft hätte. Glücklicherweise hat mein Verlobter mich nicht alleine gelassen. Er war es auch der mich bat den Tag niederzuschreiben, weil ich darüber immer noch sehr unglücklich bin. Vor allem ärgere ich mich über mich selbst, weil ich unbedingt im UKE entbinden wollte. Der Vorstellungsabend war sehr vielversprechend und auch für alle eventuallitäten gewappnet. (Kinderintensiv etc)
Die Tage zuvor habe ich mich dort auch immer wohl gefühlt. Freitags der Arzt war super nett und auch die Hebammen Freitags und Sonntags waren klasse. Aber Montags war entäuschung pur. Da merkt man wirklich wie man den Launen der Angestellten ausgeliefert ist. :ochne:
 

Ossimum

Mama Himmelsstürmer
AW: Leons Geburt

Ich kann mich nur anschließen, man kann froh sein, dass nichts passiert ist!

Ich währe aber gerde beim UKE davon ausgegangen, dass die mit dem CTG besser ausgestattet sind. Es gibt doch auch schnurlose CTG Geräte. Dann braucht man sich keine Gedanken machen, wenn man sich bewegen will!

Ich wünsche euch aber weiterhin alles Gute!
 

Nini und Lilli

Familienmitglied
AW: Leons Geburt

Herzlichen Glückwunsch zu deinem süßen Sohn.
So eine Betreuung im Krankenhaus ist ja wohl echt scheiße. Man mag sich gar nicht ausmalen wie es wäre dort alleine zur Entbindung zu gehen.
Ich wäre wohl auch gegangen, aber in so einer Situation denkt man nicht unbedingt daran und man weiß ja nicht wie schnell es voran geht.

Viel Glück mit dem neuen Erdenbürger :bravo:
 
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