AW: kurzes Weihnachtsgedicht gesucht!
Ist zwar nicht kurz, aber schön:
Weihnachtsgedicht
Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)
Markt und Straßen stehn verlaßen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh' ich durch die Gaßen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!
Weihnachtszeit...
Dichter unbekannt
Immer ein Lichtlein mehr im Kranze, den wir gewunden,
daß er uns leuchte sehr durch die dunklen Stunden.
Zwei und drei und dann vier, rings um den Kranz, welch ein Schimmer!
Und so leuchten auch wir, und so leuchtet das Zimmer
und so leuchtet die Welt langsam der Weihnacht entgegen
und der in Händen sie hält, weiß um den Segen.
Weihnachten
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle,
mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit.
Und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle
schöne Blumen der Vergangenheit.
Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise,
und das alte Lied von Gott und Christ
bebt durch Seelen und verkündet leise,
daß die kleinste Welt die größte ist.
Stern von Bethlehem
Francisca Stoecklin (1894-1931)
Unendlich Blau.
Geweihte Nacht.
Und immer fällt der Schnee
In zarten Sternen.
Deckt die weite Erde sacht.
Heilige Nacht ...
Durchglüht vom Leidensblut
Des lieben Herrn.
Wir pilgern noch im Dunkel.
Doch wir sehen seinen Stern.
geh mal hier
drauf.