KRAMPF! Eingewöhnung Loslösegruppe

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Duuud

Hallo allerseits!
Meine 3jährige Tochter ist seit Geburt an extrem ängstlich in Bezug auf fremde Personen. Sie hat auch eine sehr stark ausgeprägte Trennungsangst. Nun versuchen wir seit 2 Wochen, dass sie ohne Mama in der 2x wöchentlich stattfindenden Loslösegruppe bleibt. Bislang vergebens. Bislang musste ich die ganze Zeit (2,5 Std.) dabei bleiben und jeder Versuch, meine Tochter nun alleine zu lassen und nach Hause zu fahren, ist fehlgeschlagen. Sie war jedes Mal zu Tode betrübt und hat sich mit allen Vieren an mich geklammert. Ich weiss, dass sie wirklich gelitten hat und dass sie das Spielen in der Gruppe nicht geniessen konnte, vor lauter Angst, ich könnte jetzt aufstehen und nach Hause fahren.
Nun höre ich von vielen Seiten, dass ich sie einfach mal brüllen lassen soll...(?), und dass sie sich bestimmt nach einer gewissen Zeit beruhigt. Aber kann der Schuss nicht auch nach hinten losgehen, dass sie, wenn ich es wirklich auf die brutale Art und Weise durchziehe, und sie von mir losreisse und abhaue, "den Schock fürs Leben" kriegt und überhaupt nichts mehr machen will? Ich will nicht noch mehr kaputtmachen. Ich weiss nicht, ob ich es wagen soll, sie in´s kalte Wasser zu schmeissen, oder ob ich immer wieder mit in die Loslösegruppe gehen soll (in der Hoffnung, dass sie mich irgendwann gehen lässt?)
Hat jemand Erfahrung mit solch ängstlichen Kindern und welche Methode habt Ihr angewandt, die "brutale" oder die "sanfte"? :(
Viele Grüße, duuud
 

K.a.t.j.a

Katzenflüsterin
AW: KRAMPF! Eingewöhnung Loslösegruppe

Also ich hab da keinerlei Erfahrung damit, daher kann ich wohl nicht wirklich urteilen ...
aber so wie du das schreibst, würde mir das Herz bluten, da irgendwas "brutal" und mit Schreierei erreichen zu wollen.
Wenn deine Maus dich noch so sehr braucht, dann schenke ihr diesbezüglich auch noch das nötige Vertrauen und den Halt.
Was man da genau machen kann, um ihr dieses "Loslassen" zu erleichtern, weiß ich nicht ... aber wie gesagt, dein Bauchgefühl gibt dir ja schon anscheinend die richtige Richtung vor ...

LG Katja
 

Sonja

Integrationsbeauftragte
AW: KRAMPF! Eingewöhnung Loslösegruppe

Hallo,

Erfahrung mit einem extrem ängstlichen Kind habe ich :jaja:

Tim ging im Alter von 3 Jahren ein halbes Jahr in die Zwergengruppe (ein Mal wöchentlich).

Nach einem halben Jahr (ich war die meiste Zeit dabei) wurde uns nahegelegt, die Gruppe zu verlassen.

Die meisten Kinder beruhigen sich in der Tat sehr schnell, wenn die Mama weg ist, aber eben nicht alle und wenn dein Kind von Haus aus so ängstlich ist, würde ich entweder versuchen, dabei zu bleiben oder das Ganze ein halbes Jahr zu verschieben.

Liebe Grüße
 

Kati

Dauerschnullerer
AW: KRAMPF! Eingewöhnung Loslösegruppe

Ich war auch in einer Ablösegruppe. Niklas hatte dort keine großen Probleme. Es kam schon mal vor, dass er geweint hat, wenn ich gegangen bin, aber die Erzieherin hat mir jedes Mal versichert, dass das 1 min. nachdem ich weg bin aufhört und er dann auch nicht mehr nach mir fragt.

Aber ich habe dort Kinder gesehen, die sich heftig an ihre Mutter geklammert haben. Diese sind dann gegangen und in den meisten Fällen war der Spuk innerhalb kurzer Zeit vorbei.

Ich finde es auch nicht gut, wenn man so eine kleine Seele einfach alleine lässt. Aber manche Kinder steigern sich da auch extrem rein und wenn sie merken, dass sie jedes Mal erreichen, dass Mama da bleibt, lohnt es sich ja auch.

Ich würde es an Deiner Stelle einfach mal versuchen, zu gehen. Vorher natürlich mit der Erzieherin absprechen, dass diese sich gleich, wenn Du gehst, um das Kind extrem kümmert, es ablenkt etc. und Dich evtl. anruft, wenn es nicht geht. Man kann da ja einen Zeitrahmen abmachen.

Das würde ich so 3x probieren. Wenn es nicht geht, dann würde ich auch erstmal wieder aus der Gruppe rausgehen. Dann ist es für Dein Kind vielleicht einfach noch nicht soweit.

Ist Deine Tochter denn sonst immer nur mit Dir zusammen? Oder auch mal bei einer Freundin, Oma, etc. ?
Vielleicht könnte man damit anfangen, dass sie öfters mal zu Oma verreist oder Du sie mal ne Stunde zu einer Freundin bringst?
Oder sie mal alleine was mit dem Papa macht?

Ich glaube, dass gerade das Verreisen zu Oma und Opa viel bringt. Das sind Menschen, bei denen sie merkt, dass Du ihnen stark vertraust und sie liebst und dann kann sie das vielleicht auch.
 

Kati

Dauerschnullerer
AW: KRAMPF! Eingewöhnung Loslösegruppe

Ach so mir fällt noch was ein:

Magst Du die Gruppe? Und die Erzieherin? Also fühlst Du Dich da wohl?
Wenn nicht, dann kann sich das auch auf Deine Tochter übertragen und sie mag da auch ungerne bleiben.
 
J

jalesmama

AW: KRAMPF! Eingewöhnung Loslösegruppe

Jale geht seit einer Woche in den Kiga und da gab es das gleiche Problem mit einem vierjährigen Mädchen. Mama durfte noch nicht einmal zur Toilette gehen und beide, Mama und Kind, waren ziemlich fertig. Nach zwei Tagen kam dann einfach der Papa mit und plötzlich war das alles kein Thema mehr, schon am ersten Tag saß der Papa fast den ganzen Vormittag im Elterncafé und mittlerweile bleibt die Kleine ohne Tränen auch ganz alleine im Kiga. Ich glaube, bei der Familie lag es daran, daß es der Mama selber auch sehr schwer fällt, sich vom Kind zu trennen, meinte zumindest der Papa. Er hatte seiner Tochter von vornherein gesagt, er bliebe da, aber nicht im gleichen Raum und das war dann für sie auch okay.

LG Uta
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: KRAMPF! Eingewöhnung Loslösegruppe

Ich glaube, bei der Familie lag es daran, daß es der Mama selber auch sehr schwer fällt, sich vom Kind zu trennen,

Das ist ein sehr wahres Wort. Kinder spüren, ob die Eltern bereit sind zum Loslassen oder doch noch Vorbehalte haben. Da kann auch mal ein sonst sehr selbständiges Kind zum "Klammeräffchen" werden.


Duuud (?), mach dir zuerst mal klar, ob du auch wirklich dazu bereit bist, dein Kind loszulassen. Zeig es ihr, sag es ihr, dass du ihr viel Spaß wünscht und lass nur nicht erkennen, dass es dir selber verdammt schwer fällt, dein "Baby" einfach so gehen zu lassen!

Ich weiß genau, wovon du schreibst, denn mir ging es vor einem Jahr auch so: Erne war Kiga-reif, aber Mama konnte noch nicht so ganz loslassen. Erst als ich in der Lage war, mich vollkommen zurückzunehmen und ihm die Freiheit zu geben, erst dann war es auch für ihn kein Problem mehr, alleine dort zu bleiben.

Es gibt natürlich Kinder, die länger zum Loslassen brauchen als andere, die Zeit musst du evtl. deinem Kind dann einfach geben.

Mit Gewalt etwas erzwingen finde ich komplett kontraproduktiv, da dein Kind dann lernt, dass seine "Wünsche" bzw. seine Ängste nciht beachtet werden.


Ich wünsche euch beiden viel Kraft für diese erste große Loslösephase!


Liebe Grüße

Rosi
 
T

Tänchen

AW: KRAMPF! Eingewöhnung Loslösegruppe

Hallo.
Felix ist das erste mal, als er fast 2 war in eine Gruppe gegangen. Am Anfang (die ersten 3 Wochen) haben wir das so gemacht, daß ich den ganzen Vormittag dabei war. Ich habe mich zurückgehalten und nicht in das Spiel eingegriffen, war einfach nur anwesend.
Dann sind wir angefangen, daß ich für ganz kurze zeit gegangen bin, mal 10 Minuten vor die Tür, dann mal für ne Stunde zum einkaufen.
So konnte er sich schrittweise eingewöhnen.
Nach ca. 2,5 monaten war es dann soweit, daß er komplett alleine bleiben konnte.
Mittlerweile geht er so gerne hin, daß er mich immer rausschubst und sagt, Mami du kannst jetzt gehen. Ich will spielen.

Vielleicht probierst du das ja auch mal.
Ich fand es für uns die bessere Lösung, als ihn brutal ins kalte Wasser zu schmeissen. Außerdem hat man dann schon nen ganz guten Einblick, wie sich das Kind in der Gruppe verhält. Und mann kann ein wenig beurteilen, wie die Pädagogen mit den Kindern umgehen.

Liebe Grüße,
Tanja
 
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