Klassenarbeiten und Rechtschreibung

Wölfin

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:umfall:

Und noch mal die Frage: woran liegt das? Unterliegt das Schulwissen einer Halbwertzeit von 2 Wochen nach Schreiben der Klassenarbeit?
 

bribra

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Also ich finde auch, dass es schlimmer geworden ist. Und es liegt sicherlich mit an den neuen Medien, den sogenannten – denn mal im Ernst: Welcher Jugendliche schreibt denn heute noch was Handschriftliches? Also: mein Sohn nicht. Ist alles SMS, Lokalisten, Twitter, Facebook etc. etc. Und da kümmert sich Niemand auch nur im Entferntesten um die Rechtschreibung. Telephonieren ist so billig, alle haben Flatrates, man schreibt eben nicht den wöchentlichen Schönschriftbrief an die Oma und die Tanten und man schaut viel mehr fern.

Und wenn man schreibt, dann im Computer, da gibt es Rechtschreibeprogramme, die rot unterkringeln, wenn was nicht passt.

Ganz viele Schüler sind einfach bequem und pragmatisch: Wo nicht sanktioniert wird, da geben wir uns auch keine Mühe. Mit den Ergebnissen dieser (Schul)politik und Gesellschaftshaltung quälen wir uns nicht nur an Berufsschulen, sondern auch an Unis – wo mein Chef gestern einer deutschen Examenskandidatin eine Hausarbeit (20 seiten) mit über 100 Rechtschreibfehlern zurück gegeben hat (ohne Note, zum Überarbeiten versteht sich) – und das trotz Computer. Kommentar der Studentin (mir gegenüber) war – er solle sich nicht so haben, inhaltlich sei die Arbeit doch top und sie würde sich beschweren. Das ist eben auch eine, die immer durch gekommen ist.

Gut, das ist jetzt wirklich geschreddert :lol: - aber das Eine hängt mit dem Anderen doch zusammen.

Klar ist es hart eine falsch geschriebene Milliarde zu sanktionieren, aber wo fängt man an? Wo hört man auf? Meines Erachtens müsste in den Grundschulen von Anfang an wieder mehr drauf geachtet werden. Aber ich bin da eben Hardliner.

Hardliner von mir hat bei meinem Sohn auch nichts genutzt, weil er zu bequem ist :umfall: und weil eben in den Schulen in der Grundschule bis zur 4. überhaupt nicht sanktioniert wurde und ab der 4. kam er dann ins Schwitzen – weil er sich angewöhnt hatte, dass es ja in Mathe, Bio und frag mich nicht wo eh egal ist, wie viel Rechtschreibfehler man macht und dass man in einem Deutsch-Aufsatz ja immer noch ne 2 bekommt, obwohl in jedem Satz drei Rechtschreibfehler sind und die Zeichensetzung abenteuerlich ist. Wirkt sich bei ihm massivst auf die Fremdsprachen aus, da er dort auch ein „Ist ja egal“ entwickelt hat. Tja, Pustekuchen, dort ist es nicht egal ;-)

Was ich sagen will: Mit Genauigkeit in der Schule und auch vom Elternhaus her lehrt man den Kindern ja was fürs Leben. Ob sie es annehmen, ist eine andere Frage. Aber „Druck“ sollte schon da sein, denn sonst sind die Schuljahre einfach vertan.

Liebe Grüße, Britta
 

Jaspis

Golden Girl
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Britta, ich hab auch nie in meinem Leben einen wöchentlichen (oder monatlichen oder sonstwas) Schönschriftbrief an irgendwen geschrieben. Mein Ableger genausowenig. Und dennoch beherrschen wir schon so mehr oder weniger die Rechtschreibung (ich allerdings die alte :cool:). Meines Erachtens hat das viel mehr mit Lesen von Büchern als mit Schreiben zu tun. Und darauf haben natürlich die neuen Medien einen grossen Einfluss, schon rein was den zeitlichen Aspekt angeht.

Ansonsten bin ich, was Bewertungen angeht, ganz bei dir und finde es in Ordnung, wenn Sprache und Rechtschreibung streng bewertet werden und zwar in diversen Fächern :jaja:

Lieben Gruss
J.
 

bribra

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Ach so - und woran liegt das? Dass man alles so schnell wieder vergisst? An Reiz-Überflutung, schätze ich mal. Ich hab viele Dinge aus der Schule auch wieder vergessen, weil ich sie im Berufsleben nie brauche - man sollte mich nicht nach mathematischen Dingen fragen - , aber Dineg die mich interessieren (Geschichte, Bio, Französisch, Deutsch etc.), sind immer noch da. Und ich habe eben gelernt, auf Sprache zu achten, recherchieren zu können, Referate halten zu können. Das Wissen ist in den Schubladen im Hirn da, es muss nur manchmal wach gekitzelt werden. Viele Grüße, Britta
P.S.: Und daran, dass die meisten Schüler viel zu wenig lesen. Wir haben für unsere 6köpfige Familie alle 2 Wochen 25 Bücher (Höchstausleihanzahl der Stadtbücherei) geholt, davon meistens 15 für meine Schwester und mich und haben gelesen ohne Ende. Und wenn unsere Bücher durch waren, meinem kleinen Bruder vorgelesen ohne Ende. Und drüber diskutiert bzw. den Eltern erzählt was drin steht. und das in einer bildungsfernen - Vulgo: Unterschicht - Familie ;-)
 

Carina1970

Familienmitglied
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Ob es überall üblich ist kann ich nicht sagen, ich kenne es vom Gymnasium her auch so dass es Punktabzug gibt. Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche, die einen Atest vom Arzt vorlegen bekommen diesen Abzug nicht.

Nein, hier im BW nicht, meine Große ist auch auf dem Gymnasium (5. Klasse). Kommt vielleicht noch? LG Carina
 

Kathy

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:umfall:

Und noch mal die Frage: woran liegt das? Unterliegt das Schulwissen einer Halbwertzeit von 2 Wochen nach Schreiben der Klassenarbeit?

Wenn ich das mal wüsste :hahaha:. Ich weiß auch längst nicht mehr alles was ich mal gelernt habe, vor allem die Dinge die mich nie interessiert haben :heilisch: aber das Grundwissen geht doch eigentlich nicht verloren. Ich persönlich finde, dass man zumindest die Rechtschreibung einigermaßen richtig beherrschen sollte (ich bin da sicher auch nicht immer ganz fehlerfrei :heilisch: aber in jedem Satz 3 Fehler zu haben ist definitiv zu viel) und auch die Grundrechenarten sollte man können. Wenn ich sehe, dass manche im Alter meines Bruders noch nicht einmal 3,95 € und 5,72 € richtig zusammenrechnen können, hörts bei mir echt auf :piebts:.

Mir rollen sich ebenfalls die Fußnägel hoch wenn ich lese wie innovativ manche die Rechtschreibung auslegen :zwinker:. Meine Geschwister (17 und 22) schreiben z. B. auch die Mails und SMS ohne jede Zeichensetzung :umfall:. Das ist einfach nur furchtbar zu lesen. Sie können das aber :jaja:, sind bloß zu faul dazu. Aber wenns drauf ankommt, machen sie es wenigstens.

Aber wie gesagt, wenn ich dann höre, dass manche Leute nicht einmal den deutschen Bundespräsidenten kennen :umfall: dann zweifel ich manchmal wirklich am Bildungssystem. Mein Vater ist, wie gesagt, Lehrer an ner Berufsschule (für Krankenpflege) und er erzählt Dinge :umfall:. Neulich hat er seine Schüler gefragt wo man überall Blutdruck messen kann. Einer der Schüler fand, man könne das ganz schick am Hals machen :umfall: :piebts:.

Sorry für das OT, Wölfin :oops:
 

yuppi

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Aber wie gesagt, wenn ich dann höre, dass manche Leute nicht einmal den deutschen Bundespräsidenten kennen :umfall: dann zweifel ich manchmal wirklich am Bildungssystem. Mein Vater ist, wie gesagt, Lehrer an ner Berufsschule (für Krankenpflege) und er erzählt Dinge :umfall:. Neulich hat er seine Schüler gefragt wo man überall Blutdruck messen kann. Einer der Schüler fand, man könne das ganz schick am Hals machen :umfall: :piebts:.

Sorry für das OT, Wölfin :oops:


Den deutschen Bundespresidenten zu kennen ist glaub ich nicht ne Lücke im Bildungssystem sondern hat bestimmt auch was mit Interesse zu tun. Denn ICH könnt ihn dir auch nicht sagen.
Aber einfach aus dem Grund, dass ich mich für Politik Null und gar nicht (weniger geht nicht) interessiere. ABER ich weiß wo ich zur Not die Information herbekomme, solange ich es nicht spontan wissen muss.
Und da steh ich übrigens dazu.
Dafür weiß ich andere Dinge, die nicht jeder weiß. :-D

Und wenn nur ein Schüler von einer ganzen Klasse der Meinung ist, man kann den Puls am Hals messen, ist das doch gut! Immerhin hat der rest der Klasse es gewußt.

:-D
 
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