Kinderstreit - was tun?

Stephanie

The one and only Mrs. Right
Kinderstreit - was tun?/Bericht S. 2

Hallo,

aus der ehemaligen Krabbelgruppe treffen wir uns immer noch regelmässig einmal in der Woche. Seit den letzten drei/vier Treffen gibt es Theater zwischen Vivian und einem Jungen und wir wissen nicht genau, wie wir am Besten reagieren.

Der Junge ist vier Wochen jünger als Vivian, ein ganzes Stück kleiner, spricht nicht so viel wie sie und ist einfach etwas zurückhaltend, doch bis dato mochten sie sich ganz gern und spielten friedlich nebeneinander her.

Vivian hat das irgendwann spitz gekriegt dass sie forscher ist als er und fängt nun an diesem Jungen ALLES wegzunehmen. An sich würde ich mich da noch nicht einmischen, doch zusätzlich fängt dieser Junge dann auch noch hysterisch an 'AUA AUA' zu schreien, weint, rennt zu seiner Mutter etc. Sein Verhalten hat sich - genau wie Vivivans - in den letzten Wochen noch immens gesteigert. Inzwischen schreit er auf sobald nur irgendein Kind in seine Nähe kommt, zieht sich völlig zurück und taut erst nach ca. 1 Stunde auf. Und Vivians liebste Beschäftigung ist es nun den Jungen zu schubsen, umzuschmeissen, ihn festzuhalten, sich auf ihn draufzulegen, etc.

Meist passiert auf solche Aktionen folgendes: der Junge brüllt, Vivi schaut neugierig was jetzt passiert. Seine Mutter läuft zu ihm, sagt dass er sich selbst wehren muss wenn ihm Spielzeug weggenommen wird, etc. ICH fühle mich mies weil ich eine Tochter habe die solchen Aufruhr veranstaltet, nehme sie zur Seite, sage das das nicht geht, etc. Wenn sie ihn schubst oder haut gibt es eine Auszeit für sie in einem anderen Zimmer mit mir zusammen. Wenn es gar nicht funktioniert fahren wir nach Hause.

Ich glaube nun, dass wir - die Mutter des Jungen und ich - uns einig sein sollten wie wir reagieren. Im Moment werden glaube ich, beide bestätigt durch unser Verhalten. Vivian findet es unglaublich interessant was so alles passiert wenn sie ihm was wegnimmt und er bekommt natürlich auch eine Menge Aufmerksamkeit. Also was tun?

Meine Idee: Bei Streit um Spielzeug gar nicht einmischen. Weggucken, nicht drum kümmern. Bei Schubsen, Hauen, etc. Vivian aus der Situation nehmen, rausgehen, mit ihr sprechen. Beim dritten Mal nach Hause fahren.

Was sagt ihr dazu? Ich habe eben noch gemischte Gefühle, da der kleine Kerl wirklich Krokodilstränen weint und auch in der folgenden Nacht unruhig schläft. Seine Mutter ist auch bekümmert, sie weiss nicht wieso ihr Sohn so schüchtern, ängstlich und zurückhaltend ist. Alles in allem sehr anstrengend für alle Beteiligten.

Danke an alle die bis hier durchgehalten haben ;-) Hat jemand einen Tip?

Ratlose Grüsse,

Steffi
 
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Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
AW: Kinderstreit - was tun?

Hallo Stephanie,

also ich habe durchgehalten :jaja:

Deine Ideen sind :prima: das ist auf jeden Fall der richtige Ansatzpunkt.
Wichtig ist nur, wie immer :-D , konsequent bleiben und ggf. auch wirklich zu gehen.

Nur eines solltet Ihr in der Situation nicht vergessen: Die Kinder sind mit gerade mal 2 Jahren in der Phase, in der sie beginnen, Sozialkontakte zu knüpfen. Vielleicht ist es ja möglich Vivian von Anfang an bei einem anderen Kind zu "platzieren", das ihre Stärken besser wegsteckt und ihr auch mal Kontra gibt.

Auf der anderen Seite sollte sich die Mutter des kleinen Jungen nicht zu große Sorgen machen.
Manche Kinder sind eben eher ruhig, zurückhaltend und schüchtern. M.M.n. ist das auch zum Teil genetisch bedingt. Sebastian z.B. war in diesem Alter auch eher der "sich-hinter-Mama-verstecken-Typ".
Wichtig fand ich damals, mit meinem Kind zusammen, auf andere Kinder zuzugehen. Ich habe mich dazu gesetzt und gemeinsam mit den Kindern gespielt - und natürlich versucht schubsen, schlagen etc. etwas zu unterbinden.
Heute ist Sebastian zwar ein eher introvertiertes und ruhiges Kind, aber er kann auch Kinder zugehen und wenn es nötig ist, auch mal "ausflippen"

LG Silly
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
AW: Kinderstreit - was tun?

Silly hat gesagt.:
Hallo Stephanie,

also ich habe durchgehalten :jaja:


danke dafür :-D

Silly hat gesagt.:
[...]Nur eines solltet Ihr in der Situation nicht vergessen: Die Kinder sind mit gerade mal 2 Jahren in der Phase, in der sie beginnen, Sozialkontakte zu knüpfen. Vielleicht ist es ja möglich Vivian von Anfang an bei einem anderen Kind zu "platzieren", das ihre Stärken besser wegsteckt und ihr auch mal Kontra gibt. [...]

Haben wir auch in der Gruppe. Eigentlich ist dieser eine Junge der Einzige, der sich das von Vivian in diesem Maße gefallen lässt. Die anderen sind entweder Geschwisterkinder oder einfach durchsetzungsfähiger. Sie wegzulotsen, abzulenken, etc. funktioniert meist, ist aber auch verdammt anstrengend da ich dann die kompletten anderthalb Stunden damit beschäftigt bin mein Kind zu bespielen oder ihr Spielvorschläge zu machen :-?


Silly hat gesagt.:
Auf der anderen Seite sollte sich die Mutter des kleinen Jungen nicht zu große Sorgen machen.
Manche Kinder sind eben eher ruhig, zurückhaltend und schüchtern. M.M.n. ist das auch zum Teil genetisch bedingt. Sebastian z.B. war in diesem Alter auch eher der "sich-hinter-Mama-verstecken-Typ". [...]
Heute ist Sebastian zwar ein eher introvertiertes und ruhiges Kind, aber er kann auch Kinder zugehen und wenn es nötig ist, auch mal "ausflippen"

das ist gut zu wissen und beruhigend, dass du das sagst. Die Mutter des Jungen ist nämlich wirklich beunruhigt und hat manchmal wirklich Angst dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmen könnte. Trotzdem versucht sie 'normal' mit ihm umzugehen und sie ist auch für Vorschläge offen.

Kannst du mir aber bestätigen, dass ER in seinem Verhalten auch bestärkt wird, wenn man zuviel in diesen Situationen auf ihn eingeht? Seh ich das richtig? Hast du dazu noch eine Idee?

Silly hat gesagt.:
Wichtig fand ich damals, mit meinem Kind zusammen, auf andere Kinder zuzugehen. Ich habe mich dazu gesetzt und gemeinsam mit den Kindern gespielt - und natürlich versucht schubsen, schlagen etc. etwas zu unterbinden.

Hmm.. also werden wir mal eine Kombination versuchen. Mitspielen, ablenken und bei 'Fehltritten' wie schon gesagt reagieren. Ich berichte wie es klappt!

Danke :bussi:
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
AW: Kinderstreit - was tun?

Guten Morgen,

Wenn Ihr natürlich in der Situation stark auf den Jungen eingeht und ihn "bedauert" kann das ganz klar zu einer Verhaltensbestärkung kommen. Wichtig ist einen Mittelweg zwischen Selbstständigkeit unbd Selbstbewußtsein fördern und in Schutz nehmen zu finden.
Das ist ganz klar nicht einfach. Aber es wäre natürlich wichtig nicht vor dem Kind darüber zu sprechen (" oh Du armer kleiner Mann" "und jetzt mußt Du wieder solche Krokodilstränen weinen etc.). Aber er sollte natürlich auch die Konsequenzen für Vivian sehen. Eben, daß sie z.B. gehen muß wenn sie "böse" wird.
Vielleicht wäre es zu Beginn des Treffens sinnvoll beide Kinder beiseite zu nehmen und ihnen verständlich zu machen, was passiert.

Andere Frage noch: muß Vivian sich entschuldigen?

Ansonsten fällt mir noch eines ein: Es gibt Mut-Mach-Bilderbücher. Vielleicht wäre das noch ein Ansatzpunkt für den Jungen (hatten wir für Sebastian auch welche)
In Bibliotheken gibt es solche Bücher auch zum Leihen.
[ISBN]3401085573[/ISBN]

LG Silly
 

Su

Das Luder
AW: Kinderstreit - was tun?

Stephanie hat gesagt.:
Haben wir auch in der Gruppe. Eigentlich ist dieser eine Junge der Einzige, der sich das von Vivian in diesem Maße gefallen lässt. Die anderen sind entweder Geschwisterkinder oder einfach durchsetzungsfähiger. Sie wegzulotsen, abzulenken, etc. funktioniert meist, ist aber auch verdammt anstrengend da ich dann die kompletten anderthalb Stunden damit beschäftigt bin mein Kind zu bespielen oder ihr Spielvorschläge zu machen :-?

!

Danke :bussi:

Das kann sich aber auch wieder verändern und es wäre schön wenn der Kontakt aufrecht bleibt. Yannick hat eine Freundin Isabell ein halbes Jahr älter und in allem weiter. Die erste Zeit hat er sich ziemlich unterbuttern lassen und mir haben die Treffen nicht soviel Spaß gemacht. Dann wurde es Yannick auf einmal doch zu bunt und er gab Kontra, zwar zuerst etwas zu heftig da war dann Isabell ziemlich schockiert und mittlerweile ist es einigermaßen ausgewogen.

Also ich finde es toll wenn kinder in IHren Beziehungen wachsen und die Möglichkeit dazu bekommen, auch super das Ihre Mütter scheinbar kein Problem deswegen miteinander habt:prima:

Lg
Su
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: Kinderstreit - was tun?

Hallo miteinander!

Ganz wichtig für den Jungen fände ich auch, dass ihr - bzw du Stephanie - in so einer Situation hingeht, Vivian das Spielzeug abnimmst bzw - wenn sie ihn geschubst hat - sie aus der Situation herausnimmst, den Jungen aber nicht weiter beachtest (seine Mutter sollte das nach Möglichkeit auch nicht tun oder wenn, dann ganz neutral). Denn bei jeder Beachtung wird sich sein Verhalten wohl steigern. Wenn ihr ihn dabei aber ignoriert und ihm das Spielzeug wieder gebt (beim Schubsen wenn er sich weh getan hat ist das wieder eine andere Sache), dann wird er sich auch eher beruhigen.

Ein weiterer Denkansatz von

Rosi
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
AW: Kinderstreit - was tun?

Silly hat gesagt.:

Wenn Ihr natürlich in der Situation stark auf den Jungen eingeht und ihn "bedauert" kann das ganz klar zu einer Verhaltensbestärkung kommen. Wichtig ist einen Mittelweg zwischen Selbstständigkeit unbd Selbstbewußtsein fördern und in Schutz nehmen zu finden.
Das ist ganz klar nicht einfach. Aber es wäre natürlich wichtig nicht vor dem Kind darüber zu sprechen (" oh Du armer kleiner Mann" "und jetzt mußt Du wieder solche Krokodilstränen weinen etc.).


Gut, dass macht weder seine Mutter noch ich. Aber sie geht schon zu ihm hin und sagt etwas, eher in der Richtung "dann musst du dich wehren oder NEIN sagen" doch ich habe den Eindruck, dass das in dieser Situation gar nicht bei ihm ankommt.

Silly hat gesagt.:

Aber er sollte natürlich auch die Konsequenzen für Vivian sehen. Eben, daß sie z.B. gehen muß wenn sie "böse" wird.

Hmm... kann der Schuss nicht auch nach hinten losgehen? Ich meine, er bekommt es ja sowieso mit, doch grosse Worte will ich dann Vivian gegenüber nicht machen. Sie wird zwei/dreimal ermahnt, dann wird gegangen. Ob ER das dann damit verbindet? Oder soll ihm seine Mutter das noch erklären? Find ich jetzt schwierig irgendwie... :-?

Silly hat gesagt.:

Vielleicht wäre es zu Beginn des Treffens sinnvoll beide Kinder beiseite zu nehmen und ihnen verständlich zu machen, was passiert.

Das finde ich eine gute Idee für Vivian. Was würdest du dem Jungen vorher sagen?

Silly hat gesagt.:

Andere Frage noch: muß Vivian sich entschuldigen?

Eigentlich schon. Wobei das im diesem Moment sehr schwierig ist, da zuviel 'Action' rundherum ist (ich, die auf Vivian einredet, die Mutter des Jungen die auf ihn einredet und dazu noch die anderen Kinder). Ausserdem hab ich den Eindruck dass Vivi sehr genau weiss was sie falsch gemacht hat und sie verhält sich danach immer sehr stur, mag mich nicht ansehen, etc. Eine Entschuldigung ist von ihr dann kaum herauszubekommen, nur mit sehr viel Druck. :-?

Silly hat gesagt.:

Ansonsten fällt mir noch eines ein: Es gibt Mut-Mach-Bilderbücher. Vielleicht wäre das noch ein Ansatzpunkt für den Jungen (hatten wir für Sebastian auch welche)
In Bibliotheken gibt es solche Bücher auch zum Leihen.
[ISBN]3401085573[/ISBN]

Das ist ein klasse Tipp, werde ich seiner Mutter mal empfehlen!

SU hat gesagt.:
Das kann sich aber auch wieder verändern und es wäre schön wenn der Kontakt aufrecht bleibt. Yannick hat eine Freundin Isabell ein halbes Jahr älter und in allem weiter. Die erste Zeit hat er sich ziemlich unterbuttern lassen und mir haben die Treffen nicht soviel Spaß gemacht. Dann wurde es Yannick auf einmal doch zu bunt und er gab Kontra, zwar zuerst etwas zu heftig da war dann Isabell ziemlich schockiert und mittlerweile ist es einigermaßen ausgewogen.


Darauf hoffe ich. Doch im Moment sieht es leider nicht danach aus. Das Jammern, Weinen, etc. verstärkt sich im Moment noch von Treffen zu Treffen :-(

Su hat gesagt.:
Also ich finde es toll wenn kinder in IHren Beziehungen wachsen und die Möglichkeit dazu bekommen, auch super das Ihre Mütter scheinbar kein Problem deswegen miteinander habt:prima:

Ja, finde ich auch. Deswegen ist nicht-mehr-hingehen auch keine Lösung für mich. Gerade weil seine Mutter auch sehr offen ist und mich für meine wilde Hummel nicht verurteilt oder schräg anschaut. Ausserdem ist es m. A. n. realitätsfern jedesmal einen Ort/ein Treffen/etc. zu meiden wenn es dort jemanden gibt mit dem man sich nicht so gut versteht. Das will ich Vivian nicht beibringen.

Roeschen hat gesagt.:
Ganz wichtig für den Jungen fände ich auch, dass ihr - bzw du Stephanie - in so einer Situation hingeht, Vivian das Spielzeug abnimmst bzw - wenn sie ihn geschubst hat - sie aus der Situation herausnimmst,


Hmm.. Ich war jetzt eigentlich soweit, dass ich wir uns bei Spielzeug-Streitigkeiten nicht mehr einmischen, sondern nur wenns körperlich wird. Oder bist du der Ansicht der Junge ist zu 'schwach' dazu und braucht mehr Unterstützung? Lernt er denn so dass er sich wehren sollte? Oder nicht doch eher, dass er immer wartet bis ihm jemand 'sein Spielzeug' zurückgibt?

Roeschen hat gesagt.:
den Jungen aber nicht weiter beachtest (seine Mutter sollte das nach Möglichkeit auch nicht tun oder wenn, dann ganz neutral). Denn bei jeder Beachtung wird sich sein Verhalten wohl steigern. Wenn ihr ihn dabei aber ignoriert und ihm das Spielzeug wieder gebt (beim Schubsen wenn er sich weh getan hat ist das wieder eine andere Sache), dann wird er sich auch eher beruhigen.


Das mit der Beachtung seh ich auch so. Eben relativ wenig Worte machen. Und das Buch von Silly könnte ihm helfen im nachhinein die Situation nochmal durchzuspielen.

Liebe Grüsse,

Steffi (die schon... gespannt aufs morgige Treffen ist)



 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
AW: Kinderstreit - was tun?


Wenn der Junge mitbekommt, daß Vivian ermahnt wird und dann geht WEIL sie den Jungen geschlagen hat, ist das völlig ausreichend. Eine weitere Erklärung seitens seiner Mutter wäre überflüssig - wenn er eben die Sachlage ausreichend mitbekommt.

Ich würde ggf. beide Kinder zusammen beiseite nehmen und eben zu Vivi sagen: wir gehen nach der 2./3. Ermahnung o.ä. und zu ihm sagen, daß er einfach ein mutiger Löwe sein soll und sein Spielzeug durchaus verteidigen darf. Und dabei darf er wie ein Löwe brüllen o.ä.
Vielleicht würde ich auch erklären, daß wir einander lieb haben und doch auch so miteinander umgehen wollen. Vielleicht können sich beide ja auch umarmen oder mal die Hand geben - vorausgesetzt, er läßt Vivi überhaupt an sich ran.

Zu Entschuldigung nochmal: ich finde es wichtig, daß die Kinder sich zu entschuldigen lernen. Wenn Vivian aber total dicht macht, würde ich es einfach erst mal auf sich beruhen lassen ... vielleicht ist es aber möglich, daß sie ihn einfach zum entschuldigen streichelt, ohne etwas zu sagen?

Viel Spaß morgen
Silly
 
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