Kinder - Betreuung - Arbeiten

F

FriMa

Hallo Claudia,
du bittest zwar um sachliche Antworten, aber bei Aussagen wie:


Claudia hat gesagt.:
sie findet wenn man es sich nicht leisten kann eine zeit lang ein bissl weniger zu verdienen, sollte man keine kinder bekommen

kommt mir nur noch die Galle! :p

Soll man jetzt vielleicht noch einen Gehaltsnachweis vorlegen, um Kinder bekommen zu dürfen?!? :shock:
 
B

Beate

Claudia hat gesagt.:
ich wollte wirklich niemanden angreifen - noch wollte ich pauschalieren! echt nicht!! (und ich urteile auch nicht über andere)
wollte nur eure meinungen wissen ............
Hm, so klang das aber nicht, wenn Du mit Deiner Lehrerinnen-Freundin über Deine andere "Freundin" mit der fremdbetreuten Tochter lästerst! Würdest Du ihre Entscheidung normal finden und respektieren, hättest Du es einer Dritten gegenüber doch gar nicht erwähnt, oder?

Claudia hat gesagt.:
meine freundin meinte auch, daß sehr oft im Hort (nach der schule) die jobs von nicht qualifiziertem Personal gemacht werden - die total überfordet sind, und total unterbezahlt .....
Vielleicht sollte sich Deine Freundin mal engagieren, damit sich die Kinder im Hort wohl fühlen, anstatt ihnen zu wünschen, dass es sie gar nicht gäbe, und ihre Eltern schlecht zu machen!
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
Ui, nun bleibt ruhig. Ihr müßt euch doch nicht angegriffen fühlen, manchmal kommt eben was krumm rüber, was so gar nicht gemeint war.

Gruß,
Buchstabensalat

Beim DoKo heißt es immer: ein jeder darf so dumm daherspielen, wie er kann. Spart ne Menge Streitereien, wenn man es so locker nimmt.
 
F

fuepa

Also das ist mal wieder das altbekannte Thema, und ich geb auch mal wieder meinen Senf dazu.

Ich denke ich bin in der Sache ziemlich liberal eingestellt, ich finde, jede Familie (nicht Mutter!!) sollte für sich selbst die Möglichkeit haben, zu entscheiden, wie die Kinderbetreuung (so wie alle Aspekte der Kindererziehung) geregelt wird.

Es kann ja Mama oder Papa zu Hause bleiben, oder es gibt die Möglichkeit bei einer Oma / einem Opa zu sein oder eben nicht.

Es kann ja so sein, daß nach einiger Zeit Mama oder Papa alleine erzieht und daher arbeiten MUSS, oder daß das Geld sonst bei allem Sparen nicht reicht, oder daß beide arbeiten wollen.

Der Jammer ist (und ich habe da auch keine Lösung), wie ein gewisser Finanzausgleich am besten zu bewerkstelligen ist, daß halt nicht das Geld der einzige bzw. bestimmende Faktor ist.

Uns selbst war immer klar, daß wir beide weiter voll arbeiten gehen, da keiner von uns es fertig gebracht hätte, ganztags zu Hause zu sein und nicht mehr zu arbeiten. Wir haben jahrelang gearbeitet um an die jetzige Stelle zu kommen, ich selbst bin im IT Management, und da kann und will ich nicht 2 Jahre aus- und dann einfach wieder einsteigen. Dazu macht mir die Arbeit zu viel Spaß und gibt mir viel zu viel.

Sarah geht seitdem Sie 4 Monate ist in einen Kindergarten (habe das eh schon oft geschrieben), mit kleinen Gruppen so ca. 6-8 Kinder, Sie war das einzige Baby dort und fühlt sich total wohl. In der Früh ist sie schon unruhig und will weg, wenn der Papa zu lange braucht (er arbeitet manchmal noch zu Hause vor dem ersten Kundentermin). Sarah bekommt im Kindergarten wirklich viel mit: Sie ist mit anderen Kindern zusammen, das ist mir sehr wichtig, denn Sie ist ein Einzelkind, und Sie wächst zweisprachig auf, denn es ist ein englischer Kindergarten.

Ich bin so froh, wenn ich Sarah am Abend sehe, und Sie freut sich immer übers WOchehende (das bei uns sehr leicht "erkennbar" ist, denn wir fahren immer, wenn wir einen Tag gemeinsam verbringen, in unser Haus, dadurch weiß Sarah genau, jetzt kommen wieder die Mama/Papatage). Wir könnten die Zeit gemeinsam nicht so genießen, wenn einer von uns immer bei Sarah wäre, so schätzen wir die Tage umso mehr.

Ich schließe mich der Aussage einiger Vorposterinnen an: Ich hoffe daß Deine Freundin solche Aussagen NIE vor den Kindern macht. Ich weiß schon genau, was ICH mache, wenn mein Kind von einer Aufsichtsperson sowas zu hören bekommt - das ist in höchsten Sinne unprofessionell (und das ist in diesem Zusammenhang ein echtes Schimpfwort :-D )!!!

Viel wichtiger ist, ob wir uns als Eltern genug Zeit für unsere Kinder nehmen - und da ist eben nicht nur die Quantität sondern mehr die Qualität von Ausschlag. Ob wir unsere Kinder als Persönlichkeiten ernst nehmen, ob wir Sie fördern (und nicht unsere eigenen Wünsche aufdrängen), ob wir die Gratwanderung zwischen Freiheiten und notwendigen Grenzen richtig erwischen, und und und ...

Würde mich sehr interessieren, was Deine Freundin zu diesen Argumenten sagt!
 
M

Märilu

Ich finde, Lulu hat etwas Wichtiges geschrieben:

Es ist ein Unterschied, ob Du ein Kind in einer Kita hast - in der es seinen Bedürfnissen und Rhythmus (Bewegung, Frische Luft, Schlafen, Essen,...) angepasst betreut wird - oder ob es in die Schule geht, sich den Schulstunden und Pausen anpassen muss, viel still sitzen muss und intellektuell extrem gefordert wird und kaum Möglichkeiten hat, sich zurückzuziehen oder auszuruhen.

Ich finde Ganztagsschule auch extrem. Wenn ich mir vorstelle, den ganzen Tag mit 30-35 Kindern zu verbringen, "eingepfercht" ind ein bis zwei Räume...mal 20 Minuten an dei frische Luft gelassen - ich hätte mir das in meiner Grundschulzeit nicht vorstellen können. Trotzdem ist es gut, dass es Ganztagsschulen gibt, denn viele Kinder erwartet zu Hause durchaus nicht unbedingt ein besseres Umfeld.

Ich kann die Lehrerin schon ein bisschen verstehen, auch wenn sie nicht darüber urteilen darf, denn von der Geburt bis zur ersten Klasse kann vieles passieren, was nicht geplant war... Und ich finde es gut, dass sie wahrnimmt, dass die meisten Kinder mit dieser Situation überfordert sind, denn dann kann sie versuchen, darauf einzugehen.

Übrigens haben Lehrerinnen nur bedingt Einfluss darauf, an welche Schule und in welche Klasse sie kommen, sie kann da sicherlich nicht einfach ihren Arbeitsplatz wechseln. Dass Ganztagsschulen vom Kultusministerium gemacht wurden und nicht von den Lehrern, muss doch klar sein?!

Und noch etwas finde ich wichtig, was schon gesagt wurde: Jedes Kind geht anders damit um. Aus meiner Erfahrung: Für Elias wäre eine regelmäßige Ganztagsfremdbetreuung mit seinen 5 Jahren noch nicht zuträglich, Maria könnte damit gut klarkommen. Schlimm finde ich es nur, wenn Kinder funktionieren MÜSSEN, weil die Umstände es so wollen, obwohl sie nicht glücklich damit sind und eine Elternbetreuung ihnen besser täte.

Liebe Grüße
KErstin
 
C

Claudia

uffffffffffff ...

ich hab ja geschrieben .. bitte nicht Killen!!! :o :o :o :o

meine freundin würde NIEMALS vor den kindern sagen, war sie meint!

ich wollte einfach nur eure ERfahrungen und meinungen hören ....
ich kenne nicht so viele "perspektiven" .....

stefan geht seit montag in der Kiga und es tut ihm gut - und mir gut. ich möchte auch arbeiten - aber eben nur maximal 25 stunden (wir können es uns gottsei dank noch leisten)

danke noch mal für die anregungen ...

ich bin nämlich am überlegen (ziemlich früh ich weiß) wegen der schule und wie ich das organisieren soll .... und ich hätte eine tolle privatschule in der nähe - die am nachmittag tolle sachen bietet ect. (aber leider teuer) ich denke, das wird es wert sein, oder???

lg
claudia
 

lulu

Königin der Nacht
Märilu hat gesagt.:
Schlimm finde ich es nur, wenn Kinder funktionieren MÜSSEN, weil die Umstände es so wollen, obwohl sie nicht glücklich damit sind und eine Elternbetreuung ihnen besser täte.
DAS finde ich auch. Ich glaube gar nicht, daß kinderbetreuungsmäßig die Kleinkind- und Kindergartenzeit die wirklich schwierige ist, wenn man einen guten Platz hat, der zu dem Kind und der Familie paßt. Ich glaube, im Schulalter geht viel mehr ab und los. Und dann als Eltern nicht zu reagieren und Flexibilität zu zeigen, weil ja das Kind schon im Kleinstalter immer außer Haus war, das finde ich schlimm. Ich weiß, daß es nicht immer und in jeder Situation geht. Wir werden in unserer Branche mit unseren Gören wohl nie von einem Gehalt leben können. Aber ich höre auch haaresträubende Geschichten von Teenagereltern, die Spätschicht arbeiten und nicht wissen, bei welchem Freund ihre Kinder an diesem und jenem Nachmittag sind und wer sie wieder nach Hause fährt :-?...

Und wie immer kommt es auch auf das eigene Bild von Kindheit an. Mir ist es wichtig, daß meine Kinder nicht wie kleine Arbeitnehmer den ganzen Tag und jeden Tag und auch in den Ferien in einer Insitution stecken. Für mich hat Kindheit auch etwas mit Garten und zuhause, Ruheräumen und Spontanität zu tun, mit Zeit für das selbst. Und das ist mir wichtiger als Förderprogramm hier und da. So sehr wie meine Mutter, eine Hausfrau, das für mich parat hatte, werde ich das nicht bieten können, wollen und notwendig finden, aber wie gesagt, mit 25-30 institutionierten Stunden außer Haus pro Woche hoffe ich, daß wir uns langfristig arrangieren können.

In unserer Kommune sind recht viele Paare, die 2 Vollzeitjobs im öffentlichen Dienst machen. Und meist geht einer von 7-15 Uhr arbeiten und der andere von 9-17 Uhr. Das Model finde völlig akzeptabel. Einer macht die Frühschicht zuhause, der andere den Nachmittagsclown, und abends trifft man sich zum essen, spielen... Das Ferienproblem ist natürlich so noch nicht gelöst... Damit das klappt braucht es natürlich einiges - z.B. die bezahlte Mittagspause...

Lulu
 
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