Kind will sich nicht drehen

Hedwig

Sternenfee
@gabriela:
welches buch könntest du mir denn empfehlen?

ich merke selbst, seitdem ich beim pekip bin, dass dieses buch verunsichert. zumal ja eigentlich wirklich in jedem kapitel betont wird:
"die meisten fertigkeiten entwickelt ihr baby erst monate später."

ich habe die frage aus reinem interesse gestellt. kerstins beitrag hat mich zum nachdenken gebracht.

alle babys wollen möglichst viel von der umwelt mitbekommen. man kann es ihnen (vermeintlich) leicht machen und einiges abnehmen, oder man kann sie darin unterstützen, selbst das zu tun was sie wollen und darauf hin arbeiten - und stolz auf die eigene leistung zu sein. den ersten schritt kann man für das baby auch nicht tun, auch kann man für das baby nicht das erste wort aussprechen, wieso soll man dann für das baby sitzen?

wie kann ich mein kind denn unterstützen, wie du es sagst, ohne ihm was abzunehmen? das ist ja die frage, die ähnlich schon gestellt habe. wann bremse ich mein kind aus, wann fördere ich und wann überfordere ich? und vor allem vorher soll ich das wissen beim ersten kind, ohne zu lesen?
auf meinen bauch hören? das tue ich. und demnach helfe ich meinem kind, wenn es sich auf meinem schoß aus dem liegen hoch zieht ins sitzen, indem ich ihm meine hände gebe und ihn hochziehen lasse. indem ich ihn bei seinen drehversuchen motiviere, wenn er es beim x-ten eigenen versuch nörgelnd aufgeben will, und ihm dabei helfe sich zu drehen.

viele mütter hier finden das buch gut, weiss der geier warum vielleicht weil sie eine art tabelle brauchen, was das kind mit wievielen monate machen soll

bevor du mich, als mutter, die dieses buch gut findet, es aber auch kritisch zu lesen weiß und nicht als bibel empfindet verurteilst und ich mich :???: deswegen fühle, würde ich S.13 und 14 dieses Buches nocheinmal lesen und vorallem den letzten, fettgedruckten satz.

liebe grüße
kim
 
M

Märilu

Giovanna hat gesagt.:
Marlene ist mittlerweile 10 Monate alt und kann sich noch immer nicht selbständig hinsetzen :( . Sie kann aber seit zwei Wochen frei sitzen, d.h. sie sitzt mit geradem Rücken und fällt nicht mehr um auch nicht zur Seite. Sie geht nur in die Bauchlage über, wenn es ihr zuviel wird, d.h sie kann sich auch selbständig aus der Sitzposition "befreien". Aus all diesen Gründen hab ich nun doch begonnen, sie gelegentlich für ne halbe Stunde oder so hinzusetzen, da ich das Gefühl habe sie wäre eigentlich "reif" für diese Position, es würde aber noch einige Zeit dauern, bis sie sie selbständig erreichen kann. (obwohl sie schon erste Versuche startet, sich in Rückenlage über die Seite aufzusetzen).

Liebe Johanna!

"reif" ist das Kind dazu, wenn es etwas selbst tun kann. Hinsetzen ist EINE Bewegung von vielen anderen wichtigen Bewegungen, die die Kinder auf dem Weg dahin tun. Es ist EIN Zwischenschritt, dem mehr Wichtigkeit zugemessen wird als den anderen, obwohl die anderen auch sehr wichtig sind und sie werden nicht gesehen von den meisten Eltern, sondern als selbstverständlich angesehen. Das Stützen in der Seitlage oder auch im Vierfüßlestand, mit jeder Bewegung der Extremitäten, mit JEDER Schwerpunktverlagerung wird das Gleichgewicht geschult, das Kind registriert die kleinsten Schwerkraftveränderungen und verarbeitet sie im Gehirn, wertet sie aus und NErvenverbindungen bilden sich, die die motorische Entwicklung voranschreiten lassen. DAS ist die wichtige Arbeit, das Sitzen ist ein weiterer Schritt aber im Vergleich zu dem Stützen in der Seitlage ist es dann einfacher, denn sie Statik ist leichter zu halten. DER WEG IST DAS ZIEL, verstehst DU? Die Meilensteine drehen, sitzen, stehen, sind eigentlich kleine Zwischenschritte in dieser Entwicklungsbahn, warum schenken wir ihnen mehr Beachtung als den Schritten dazwischen? Warum achten wir z.B. nicht das Vor- und Zurückschaukeln, das Hin- Und Herschaukeln im Vierfüßlerstand als wichtige ARBEIT, das Krabbeln vorzubereiten? Es ist alles eine wahnsinnig starke Leistung des Nervensystems, des Gleichgewichts, das alles zu tun. Wenn alles vorbereitet ist, wird sie krabbeln, gib ihr Zeit![quote="Steppl]Die ersten Schritte machen die kleine doch auch an der Hand und nicht alleine.
Wie gesagt, richtig ist was du sagst nur man kann es schwer nachvollziehen manchmal. Wenn man doch weiß was sie wollen warum sie quengeln....[/quote]

Steppl, auch das sollten sie lieber alleine tun und nicht an der Hand. An der Hand zu laufen, ist eine ziemlich wackelige Angelegenheit für die Kinder, eine unklare Information für die Wahrnehmungsentwicklung. Kinder ziehen sich an Gegenständen hoch und stellen sich hin, sie laufen an den Gegenständen entlang und lassen dort im Stehen auch mal los, wie klasse, die Hände im Stand frei zu haben! :) Sie krabbeln, gehen aus dem Vierfüßlerstand in den Elefantengang (AUf Hände und Füße), gehen in die Hocke und stehen vorsichtig freihändig auf, fallen oft auf den Popo oder lassen sich vorsichtig alleine wieder runter. Was für wertvolle Informationen für das Gleichgewicht! Im freien Stand werden Schwerpunktverlagerungen geübt - rechts - links. Aus dem freien Aufstehen entwickeln sich die ersten Gehversuche. Alles selbstgemacht, im eigenen Tempo, klasse für das Selbstbewusstsein und die Selbsteinschätzung, durchweg wertvolle Informationen für das Nervensystem, gut für Konzentration und Eigeninitiative!
Kinder, die an der Hand laufen, halten ihre Arme meistens nach oben zur Erwachsenenhand, das ist ganz schwierig und verwirrend für das Gleichgewicht. Die Kinder stützen sich nicht selbst, wenn sie stolpern, sondern werden am Arm festgehalten. Sie haben weniger Chancen, das Abfangen und abstützen zu lernen.
Und dann gibt es natürlich die Kinder, bei denen sich die Nervenverbindungen "über Nacht" entwickeln: Sie stehen aufund laufen einfach los.

Und noch was zum Nachdenken: Warum sollen die Kinder nach etwas quengeln, von dem sie nicht wissen, wie sich das anfühlt? Sie quengeln, weil sie unzufrieden sind. Ich habe das nie so interpretiert, dass meine Kinder quengeln "weil sie sitzen wollen" oder "weil sie stehen wollen". Und selbst wenn: Wie Gabrbiela schon sagte - nicht alles, was die Kinder wollen, gebe ich ihnen, ich lasse sie nicht an der Bierflasche nuckeln und gebe ihnen kein Messer, weil sie es sich in den Mund stecken möchten. Ein fünf Monate altes Kind quengelt auch noch nicht zielgerichtet mit Absicht, dazu ist die kognitive Entwicklung nicht weit genug. Sie quengeln aus Unzufriedenheit, okay, und evtl.setzen die Erwachsenen sie dann hin und sie sind damit zufrieden. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie quengeln, weil sie "sitzen wollen".

:winke: Ich schicke erst einmal ab.
 
M

Märilu

Kim, ich empfehle Dir folgende Bücher zu diesem Thema:

http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...r_1_10_3/302-2824986-5175235/schnullerfami-21

http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...r_2_11_1/302-2824986-5175235/schnullerfami-21

Und besonders dieses hier, aber das ist fast schon ein Fachbuch:

http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...r_2_11_2/302-2824986-5175235/schnullerfami-21

Es stehen in allen Büchern viele gute Anregunegn dirn, vieles ist auch sehr diskussionswürdig, einfach wieder s ehr individuell. Aber die Kapitel zur freien Bewegungsentwicklung sind durchweg sehr gut, finde ich.

Am besten fördert man Kind wirklich, indem man es in seinem Tempo machen lässt. Kinder suchen sich von alleine ihre Entwicklungsanreize, in dem Tempo, das sie brauchen! Wichtig ist die Gestaltung der Umwelt, dazu gibt es v.a. in dem ertsen Buch gute Tipps.
Helfen beim Hochsetzen an den Ärmchen ist zum Beíspiel in meinen Augen weniger empfehlenswert, obwohl es vielerorts empfohlen wird. Jeder Erwachsene lernt in der Rückenschule, dass man sich aus dem Liegen nur über die Seite oder über die Bauchlage in das Sitzen aufrichten soll, weil es besser für die Wirbelsäule ist. Kinder wissen das ohne Rückenschule :) Sie setzen sich aus dem Vierfüßlerstand hin, in dem sie sich nach hinten seitlich fallen lassen oder aus der seitlichen Stütze.

Genau so beim Drehen: Die Babys probieren zunächst in der Seitenlage Schwerpunktveränderungen aus, lange lange, bis sie sich in die Bauchlage begeben. Diese Gleichgewichtsübungen sind wichtig und wir können sie nicht ersetzen. Wir können nicht ins Gehirn gucken, welche Nervenverbindungen sich schon gebildet haben und welche nicht. Die kinder "wissen" das besser als wir. Wir können nur das Spielzeug so platzieren, dass sie eine Motivation haben, sich möglichst viel von alleine zu bewegen, z.B. neben sie anstatt über sie an ein Trapez. Seien wir faul und schauen zu. :-D

Liebe Grüße
Kerstin
 

Hedwig

Sternenfee
Wir können nur das Spielzeug so platzieren, dass sie eine Motivation haben, sich möglichst viel von alleine zu bewegen, z.B. neben sie anstatt über sie an ein Trapez.

na dann mach ich ja wenigstens irgendwas richtig :)

:bussi: für die buchtipps! ich werd sicherlich eins bestellen.

liebe grüße
kim
 

Steppl

Weltbeste Knödelmama
Wenn mein kleiner quengelt dann ist es mit sicherheit unzufriedenheit. Er will damit bestimmt nicht erreichen daß ich ihn hinsetze. Ich habe mich da wohl bittl blöd ausgedrückt.
Vielleicht bin ich auch immer etwas zu schnell bei meinem kleinen wenn er was erreichen will und nicht ran kommt.
Ich lege meist alles um ihn herum, da er sich ja jetzt schon auf die Seite dreht. Um ihn zu animieren. Aber irgendwann ist alles so weit weg geschleudert daß er nicht mehr ran kommt und dann wird gequengelt.
Manchmal wird auch gequengelt weil er nicht mehr spielen mag. Und anstatt ihn dann auf dem Arm herumzutragen spiele ich mit ihm zusammen.
Mir ist auf jedefall klar daß mein kleiner seinen eigenen Rythmus hat. Ich würde mich ja auch wahnsinnig freuen wenn er in der Bauchlage sich mit den Armen abstützen würde oder auf die Knie geht und dann fleißig hin und her wipt. Du glaubst gar nicht wie ich darauf warte. Ich war schon stolz als er sich daß erste mal ohne Windel auf die Seite gedreht hat.

Das er alles von alleine erlenen muß schon klar. Weil er dazu bereit sein muß und sich die Nervenbahnen dazu gebildet haben müssen.
Aber es ist und bleibt schwer sich daran zu halten, denn nur liegen ist halt nicht mehr schön....
 
M

Märilu

Steppl, das kann ich sehr gut nachvollziehen! Elias hat sich grobmotorisch spät entwickelt - Auf die Seite drehen mit 6 Monaten, auf den Bauch mit 8 Monaten... Und ich hab echt daneben gesessen und gedacht "Oh Mann..." Und habe Druck aus der Umgebung gefühlt, den ich nicht Fall weitergeben wollte...
ABer schau, Dein süßer ist sicherlich auch sehr aktiv- in einer anderen Form. Er greift, schaut sich die Dinge an. Er hört...er spürt sich selbst und die Unterlage. (Davon hat Mami halt weniger... :-D )
Elias war immer in allem sehr sorgfältig und perfektionistisch, alles kam spät aber dann "qualitativ" gut. Das ist sein Charakter, seine Persönlichkeit, sein Charisma. Und das beeinflusst die motorische Entwicklung auch mit! Er ist eben so!

Ich empfand es dann als Vorteil, dass er spät mobil wurde in dem Sinne, dass er schon "verständiger" für Verbote war. Ein Kind, das mit sechs Monaten krabbelt und alles ausräumt,hätte mich wirklich überfordert... 8

Liebe Grüße
Kerstin
 

Steppl

Weltbeste Knödelmama
Märilu hat gesagt.:
Das ist sein Charakter, seine Persönlichkeit, sein Charisma.
Oh der Satz hat gut getan vielen lieben Dank. Und es ist wirklich sehr schön zu wissen daß dein kleiner auch so war.

Die Bücher sind wirklich sehr schön.

Kennst du dich auch mit Pekip aus. Habe ich beim Stöbern gesehen. Ist das was?
 
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