"KiGa-Schläger"

M

Mama-Huhn

Sich wehren können ist gut und schön. Nur: muss es sein, dass ein Kindergartenkind, das täglich massiven Attacken ausgesetzt ist, diesen Kampf ganz alleine ausficht? Sonja schildert sie als eher sensibles Kind. Vielleicht mag sie sich nicht prügeln? Es ist auch gut möglich, dass aktive Gegenwehr erst recht noch stärkere Gegengewalt auslöst. In diesem Fall hier, in dem es ja schon haarscharf an schwereren körperlichen Schäden vorbeiging (was wäre, wäre der Stift INS Auge gegangen?) müssen einfach die Erwachsenen eingreifen. Kiana ist da überfordert.
 

Sonya

Gehört zum Inventar
Hallo,

danke für Eure Antworten!

Habe Kiana gerade vom KiGa geholt und natürlich wurde ihr wieder zugesetzt!
Ich habe ihr gestern gesagt, sie soll mir sagen wie der Junge heißt bzw. in mir zeigen. Heute war ich etwas früher dort, sie waren noch draußen im Garten und so konnte ich ihn aus Entfernung in 'Action' sehen. Die Erzieherin hat ihn nur angebrüllt.

Ich kenne den Jungen und seine Eltern, seine Mutter ist leider der deutschen Sprache überhaupt nicht mächtig, er ist eines von vielen Kindern in seiner Familie. Laut einem guten Bekannten von mir, der die Familie auch gut kennt, ist das Familienumfeld des Jungen 'kritisch' :-?
Heute hat er ihr auch das Essen geklaut, ein anderes Kind hat mir das erzählt, da sie dann mit Kiana ihr Essen geteilt hat.

Ich verstehe das nicht, spätestens da würde ich doch als Erzieherin klar und deutlich einschreiten :shock:

Er ist übrigens doch aus ihrer Gruppe, laut einer anderen Mutter hat er es öfters auf neue Kinder abgesehen.

Das mit dem Zurückhauen ist so ne Sache. Einerseits halte ich es als wehren vertretbar, mein Mann sagt auch, sie soll sich nicht alles gefallen lassen. Ich möchte aber nicht, das meine Kleine selbst zur Schlägerin mutiert.

Ich habe die Erzieherin nochmals drauf angesprochen, sie meinte, wir müßten ein Elterngesprech führen um die Einzelheiten zu besprechen, das ginge aber erst nächsten DI :nein:

Habe echt ein ungutes Gefühl, Kiana ging die ganze Zeit gerne in den KiGa, verständlicherweise bekommt sie jetzt wieder Angst :( .

VlG
Sonja


 

Sonya

Gehört zum Inventar
@Edith: Kiana ist erst so sensibel seit sie im KiGa ist! Früher war sie ne richtig fresche Motte, ist sie zu Hause immer noch, aber im KiGa ist sie sehr schüchtern und zurückhaltend.

 
M

Mama-Huhn

Dann solltest Du schleunigst was unternehmen! Das fehlte noch, dass sie lernt, dass sie sich in der Öffentlichkeit ducken muss, während Buben ihre "Macho-Allüren" ungehindert ausleben dürfen!

Alles Liebe für Kiana
 
B

Beate

Hallo Sonja,

ich würde klar und deutlich verlangen, dass die beiden im KiGa ab SOFORT getrennt "gehalten" werden, das ist schon viel zu viel toleriert worden. Stift ins Gesicht pieken! :entsetzt: Wir hatten exakt dieselbe Situation: ein 5-jähriger Junge aus Biancas Gruppe, aus einer "sozial kritischen" Familie mit 6? Kindern, die zu Hause nur vor dem Fernseher sitzen und sehr schlecht sprechen, hat Bianca dauernd geplagt - gekniffen, gehauen, Spielzeug weggenommen. Es war anscheinend als Kontaktversuch gemeint. :-? Die Erzieherinnen haben die Garderobe umgeräumt, damit die beiden nicht mehr nebeneinander sind beim Anziehen, haben sie weit auseinander gesetzt und bei Freispielen immer einen von beiden im Blick behalten. Jetzt ist schon lange nichts mehr passiert, und die beiden spielen öfter zusammen. :prima:

Viel Erfolg!
 
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C

Carrrie

Ich geb jetzt Silly mal recht. Ab und zu muß man sich wehren. Was nicht heißt das ich mein Kind in so ner Situation alleine lassen würde. Gespräche sollten auf jeden Fall stattfinden.
Trotzdem habe ich Lisa immer ermutigt sich zu behaupten. Und eine "Schlägerin" ist sie deshalb sicher nicht geworden.
 

nici

keiner Titel
Hi,

wir haben das auch durch, nur nicht so massiv wie bei euch. Und ich finde ganz ehrlich schon, daß sich mein Kind auch wehren darf, indem es zurück schlägt. Dadurch ist Luca nicht zum Schläger geworden, aber ich finde er hat ein anderen Bewußtsein bekommen, für sich und die eigene Stärke. Er steht jetzt nicht mehr ganz so ohnmächtig da wie zu Beginn. Und er kann das durchaus differenziert einsetzen, das konnte ich schon beobachten. Für mich ist euer Fall ja mal wieder ein klares Beispiel dafür, daß auch Männer als Erzieher in die Kindergärten gehören, einfach weil sie mit Jungs schlichtweg anders umgehen... (aber das ist ein anderes Thema).

Was ich noch wichtig finde für Kiana. Sie braucht Freunde, Verbündete. Seit ich mich jetzt 2x mit Müttern und deren Jungs aus dem Kiga getroffen habe, geht Luca sogar gern in den Kiga. Obwohl er an diesen Nachmittagen gar nicht allzuviel mit den beiden gespielt hat, hat es wohl seinen Status verändert und auch sein Selbstwert gehoben.

Liebes Grüßle
Nici
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
Wir hatten selber schon solche Situationen ausgefochten :)
Aber bei mir war die Nase gestrichen voll, als Sebastian mit einer Wunde quer über das Gesicht nach Hause gekommen ist (da hatten wir alles durch, von Haare reissen, nigelnagelneue Sandalen im Matsch vergraben, Gebasteltes zerreissen....)
Ich habe dann eindringlich mit Sebastian gesprochen und gesagt, daß er sich zur Wehr setzen MUSS! Sonst geht das immer so weiter :(
Nun, er hat dann mal zurückgeschubst und ab diesem Zeitpunkt war Ruhe.

Außerdem lernen die Kids dadurch auch ein gesundes Maß an Selbstvertrauen - und macht sie nicht zum Schläger

LG Silly
 
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