Jungs und Mädels

F

FriMa

Bevor ich Mutter wurde, hätte ich die genetische Erklärung abgelehnt. Aber jetzt...
Natürlich gibt es Mädchen-Mädchen und eher burschikose Mädchen, oder es gibt Jungen-Jungen oder eher ruhige, häusliche.
Ich habe einen Jungen-Jungen, der sich für Autos interessiert (das hat er definitiv nicht von uns), für Technik (das hat er definitiv nicht von Papa), fürs Staubsaugen (das hat er definitiv nicht von Mama) und - seitdem er laufen kann - für Stöcke :verdutz: . Da weder ich noch Papa ihm jemals vorgemacht haben, Stöcke aufzuheben, muss das wohl ein Urinstinkt sein. ;-)
 

Vanessa

Gehört zum Inventar
Interessantes Thema, Lulu. Ein aehnliches Thema hatte ich auch schon angedacht, aber andersherum, da ich ja (noch????) keine Tochter habe.

"Man wird nicht als Frau geboren, man wird zur Frau gemacht". (Simone de Beauvoir).
Aber mittlerweile versucht es auch die feministische Theorie anders zu sehen, da es eben doch Unterschiede gibt. Fragt sich noch immer, ob das durch Gene bedingt sind, oder auch einfach ein Zufall ist? Wenn z.B. ca. 50% der Menschheit maennlich und 50% der Menschheit weiblich sind und 50% der Kinder lieber mit Puppen und 50% lieber mit Autos spielen, kann es natuerlich Ueberlappungen mit dem Geschlecht geben. Also wenn das Kind, das lieber mit Puppen spielt, zufaellig ein Maedchen ist, fuehlt man sich in der genetischen Theorie bestaetigt und sagt "ein typisches Maedchen". Es kann dann einfach sein, dass Vorliebe und Rollenerwartung zusammenpassen, aber nicht sein muessen.

Als Boubakar ca. 3 Monate war, besuchte uns eine Familie mit 3 Jungs und 1 Maedchen (das Maedchen war die aelteste). Die Jungs waren ganz erpicht darauf, das Baby (Bouba) tragen zu duerfen und stritten sich fast darum. Dem Maedchen war es voellig gleichgueltig. Kann aber auch daran gelegen haben, dass sie mit 14 Jahren gerade voll in der Null-Bock-Phase war :-? . Aber mich hat ueberrascht, wie gerade diese Jungs ganz verueckt auf "Baby-tragen-duerfen" waren.

Ich glaube, ich habe Boubakar bisher relativ geschlechtsneutral erzogen, mit einem gewissen Hang zum Maedchenspielzeug. Erstens haben wir gar nicht so viel Spielzeug gekauft, er hat viel bekommen, was ich schon hatte (z.B. Briobahn, Kaspertheater). Gekauft haben wir Lego, das hatte ich nicht. Unbewusst (oder bewusst?) habe ich eher kein typisches Jungs-Spielzeug gekauft, weil ich das doof finde (mit Ritterburg kann ich nix anfangen). Eine Puppe hat er sich selbst ausgesucht und ich habe sie umgehend gekauft, weil mir es gefaellt, wenn Jungs mit Puppen spielen.
Aber allmaehlich frage ich mich doch, ob man vielleicht auch Jungs zu Maennern machen muss? :-?
Boubakar liebt es Kleider zu tragen! Und dann laeuft er manchmal den ganzen Tag mit dem Bademantel herum, wobei er nur die Kapuze auf dem Kopf traegt und behauptet, das seien seine Haare und er sei ein Maedchen. Sein Lieblingsspiel ist Hochzeit und er will die Braut sein (er malt ja auch fast nur Braeute, davon habe ich ja auch schon geschrieben). Eine Phase ist es auch nicht, es dauert schon lange.

Allmaehlich frage ich mich schon, ob das normal ist. Aber was ist schon normal?? :-?
 
N

Nimufrosch

Ich glaube es ist normal, Vanessa...
Die Spannbreite ist doch ziemlich groß,ich kenne ganz "mütterliche" Männer, die selbstverständlcih das Babyjahr genommen haben, weil ihre Frau studieren wollte.
Ich selber war glaub ich auch ein eher untypisches Mädchen, ich hab auch lieber mit Jungen als mit Mädchen gespielt. Ich mochte keine Puppen, hab mir mit Ziegelsteinen und Stöcken "Panzer" gebaut :oops: , ungern Röcke getragen, weil die schnell kaputt gingen und man mit denen nicht klettern konnte und ich hätte gern im Stehen pinkeln können.
Ich glaube ich bin trotzdem eine ganz passable "Frau" geworden....
:D

Silke
 

Vanessa

Gehört zum Inventar
ungern Röcke getragen, weil die schnell kaputt gingen und man mit denen nicht klettern konnte

Oh, das geht schon ;-) Boubakar kann mit Rock, Bademantel auf dem Kopf und meinen Schuhen an den Fuessen prima Fussball spielen :p
 
M

makay

Ja, Silke, dass habe ich doch auch geschrieben....ich war ähnlich als Kind und wundere mich wenig, dass Mathilda auch so ist.
Sie trägt auch kein Kleider (hatte mal eine ganz kurze Phase), sie will keine Zöpfchen haben, sie spielt mit Autos und fasst Puppen nicht an, usw....

Und so jungentypisch und wild ich als Kind war, ich bin jetzt doch eher fraulich und habe gar keinen Hang zur Homosexualität. Und ich putze, koche, backe und habe Kinder :)

Liebe Grüße
 

Conny

Mrs. Snape
Also bei meinen Kindern ist es total ausgeprägt. Carina spielte schon immer gern mit Puppen, ist der totale Barbie-Freak, Klammern, Ringe, Prinzessinenkleider, schminken und und und.
Und Christoph ist der absolute Bagger, Laster, Kran, Autos - Freak. Wir können an keiner Baustelle vorbei ohne stehen zu bleiben und uns erzählen zu lassen, dass das ne "Raupe" ist, oder ein Kran, oder ein Laster der grade abkippt. Er sieht, wenn wir unterwegs sind, schon von weitem die Kräne am Firmament :mrgreen: ehe wir sie überhaupt realisieren und hat einen Fuhrpark zuhause das mir manchmal schwindelig wird.
Damit hat er auch schon total früh angefangen und sein 3. Wort (GsD kam wenigstens Mama und Papa davor) war "Kran" :umfall: .

LG Conny
 

lulu

Königin der Nacht
Unbewußte Erwartungen. Hm, ja natürlich schon. Aber bei einem 14 Monate alten Baby :verdutz:?
Dieses Baby steht auch auf Haare bürsten (fraulich ;-)) sowie Zähne putzen (neutral :mrgreen: ).

Wir leben hier in einem relativ toleranten, liberalem, machnmal hippymäßigem Umfeld - heile Welt sozusagen. Klaas Umschwung zum Jungen-Jungen-Dasein fand definitiv erstens mit dem Hormonschub um den 4. Geburtstag und zweitens mit 2 älteren Jungs, die für ein Jahr in seinen KiGa gingen an. Die waren eben nicht so peacig, sondern richtige Jungs mit Sciencefiktion-Figuren auf dem T-Shirt und Yugioh Turnschuhen und so. (Diese Äußerlichkeiten haben sich auch auf Freizeitaktivitäten, Erziehung und Spielverhalten übertragen oder besser gesagt, umgekehrt.)

Levin benimmt sich noch total X und Y. Und bei Linnea bin ich wirklich gespannt. In den Genen liegt der mütterliche Trieb bestimmt. Eine ihrer Cousinen, von der Frank neulich noch behauptete, Linnea würde ihr ähnlich sehen (hä?!?) hat(te) auch schon immer, seit Kleinstkindbeinen an einen ganz ausgeprägten Mutterinstinkt und hat in der KiTa alle jüngeren betüttelt, den ganzen Tag lang. Da Linnea J. noch nie gesehen hat, schließe ich abkucken aus ;-). J. ist neben ihrem Mutterinstinkt eine flotte Kletterbiene mit Schrammen auf den Knien. Da wir zwei ältere Jungs haben, schließe ich mal aus, daß wir Linnea mädchenhafte Spiele überproportional anbieten. Bei den Jungs waren wir immer gegen Ballermann, und Klaas Puppe, für die er sich nie interessiert hat, ging an Levin, der hin und wieder gerne mit ihr spielt. Momentan MUSS sie nachts in seinem Bett schlafen.

Meine Tochter liebt übrigens Bälle mehr als ihre Brüder als Babies, die finde ich zwar geschlechtsneutral, aber häuftig wird Ballspielen ja auch als männlich angesehen. Und wir führen eigentlich eine eher androgyne Ehe, wobei sich auch bei uns mehr und mehr Rollenmuster einspielen (Mann macht Autos, Frau die Kinderarzttermine (und wenn sie die nur dem Papa aufbrummt :umfall: ).

Lulu :winke:
 
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