Jungs und Mädels

lulu

Königin der Nacht
Hallo!
Ich habe ja immer vertreten, daß in der frühen Kindheit Kinder eher in die Geschlechterrollen gepreßt werden, als daß sie sie sich selber aussuchen (Spielzeug, Kleidung, Frisuren, Haltung ihnen gegenüber). Aber gestern habe ich etwas verwunderliches erlebt: Ich war mit Linnea, 14 Monate alt, bei meiner Freundin und ihrem Neugeborenen zu Besuch. Linnea wollte das Baby halten. Richtig im Arm halten. Meine Freundin ist ganz cool mit so 'was, und sie haben es dann auf ihrem Schoß gemanagt. Linnea wollte immer wieder das Baby halten und hat ihre Arme unmißverständlich ausgestreckt.
Sie spielt am liebsten mit Bällen, und jetzt fängt sie an Levin seine Puppe abspenstig zu machen. Ist das das doppelte X? Mit 14 Monaten wären ihre Brüder nicht auf die Idee gekommen ein Baby halten zu wollen. Sie hätten sich mit streicheln begnügt und das Halten nicht so bestimmt und konsequent eingefordert.

Klaas ist mit fünf "ein richtiger Junge" geworden, vorher war er zwar nicht mädchenhaft aber auch nicht jungenhaft, einfach ein Kind. Levin spielt total gerne wild, mit ängstigen und Mostern oder Feuerwehr. Aber genauso kann er phasenweise an seiner Puppe und dem kleinen Kinderwagen hängen, und er sit Mr. Kuschel in Person und liebt seine langen Haare. Linnea hingegen hat jetzt schon eine Telefon-, Schuh- und offensichtlich auch Babyobzession.

Lulu
 

Claudia H.

die mit dem offenen Ohr
Hi,

ich habe auch immer gedacht, dass diese Rollenverteilung anerzogen ist. Musste aber auch die Erfahrung machen, dass vieles tatsächlich angeboren ist.
Z.B. die Begeisterung für Trecker, Autos, Bagger usw. Gut Kira hat auch eine Autogarage bekommen und spielt auch heute noch damit, aber diese Begeisterungsstürme bei einem Trecker hat sie nie gehabt.
Wir wohnen auf dem Dorf, da sieht man Trecker fast noch häufiger als Autos, aber André kann an keinem Trecker vorbeigehen ohne sich den näher angeschaut zu haben. Drauf klettern und mal mitfahren ist für ihn das Größte überhaupt. Er interessiert sich auch für Kiras Puppen. Allerdings zieht er sie immer nur aus, und guckt was unter den Kleidern ist:verdutz: :nix:

LG
Claudia
 

talnadjöfull

Bücherwurm
Hm also mädchenhaft ist das Spielzeug unserer Kleinen wirklich nicht, genausowenig wie es jungenhaft genannt werden kann. Einfach neutral halt. Genauso wie das meiste ihrer Kleidung, auch wenn einige Kleider dabei sind.

Mittlerweile mutiert sie zu einem richtigen Mädchen. Wir haben sie neulich Sommerkäppis aussuchen lassen und dabei auch richtige "Jungskäppis" angeboten. Ausgesucht hat sie sich ein Schirmkäppi in orange mit Blümlis drauf und einen Deckelhut in gelb mit denselben Blumen drauf. Sieht ziemlich mädchenhaft aus. Ziehen wir ihr ein Kleid an rennt sie erstmal zum Spiegel und beguckt sich darin. Und juchzt ihr Spiegelbild an. Bei gewöhnlichen Klamotten macht sie das nicht :verdutz:

Wild ist sie aber immer noch. Und telefonieren findet sie ganz doll klasse und Flirten mit Leuten sowieso. Puppen werden allerdings noch grob durch die Gegend geschmissen. Die Katze wird lieb gestreichelt wenn keiner dabeizu sein scheint, guckt von uns einer hin und sie merkt es wird das arme Tier allerdings gehauen.
 
N

Nimufrosch

Nimue spielt nicht besonders stark mit Puppen, und auch mit Babys hat sie es nicht so.
Wir hatten heute eins zu Besuch, da hat sie verlangt, das "Baby schläft!" und "nicht weint!".
Sie macht eher einen Bogen drum.
Maximal läßt sie sich zu einer Äußerung wie "süß und noch so klein" herab, das war es dann auch schon.
Meine Große hatte einen stark ausgeprägten Mutterinstinkt, ähnlich wie Du Linnea beschreibst.
Also nur am X kann es nicht liegen.



:winke:
Silke
 
K

Kathie76

:winke:

Ich hab ja nun erst 1 Jahr Bubenerfahrung und kann was die männliche Rolle angeht nicht wirklich mitreden.
Luc's liebstes Spielzeug ist u.a. ein rosa Kochtopf von Vivien :nix:
Ich denke, das liegt aber ehr dran, dass der praktisch zum Anbeisen ist ;-)

Vivien fährt total auf alles mit 4 Rädern ab. Sie hat sich als Belohnung fürs Trockenwerden einen Traktor gewünscht. Macht Luc viel seine Autos abspenstig (der Spielt ja eh lieber mit ihrer Kücheneinrichtung) und für den Fall, dass wir das demnächst mit dem grossen Geschäft auch noch schaffen, wünscht sie sich einen Bus.

Natürlich verhätschelt sie zwischendrin auch ihren Hund. Der wird angezogen, gewickelt, gefüttert. Aber wenn ich so überleg, eigentlich spielt sie schon mehr mit Bubenzeug als diesem typsichen Mädchenspielzeug.

LG
 
K

Kathie76

Weil Silke das mit dem Mutterinstinkt schreibt:

Also in Bezug auf Luc hat Vivien den auch. Wenn ich Brei fertig mache in der Küche springt sie ihm ein Lätzchen holen und versucht ihm das anzulegen.
Letzte Woche war der Arme Kerl verschnupft, musste Niesen während Muttern auf dem WC hockte :nix: und Vivien hat ihm wagemutig den Schnodder abgeputzt. Das nur mal als Beispiele.
Da weiss sie dann schon perfekt bescheid :jaja:

LG
 

Meike

Familienmitglied
Ich glaube, die Tendenz zu männlichen/ weiblichen Verhaltensweisen/ Vorlieben/ Mustern ist wirklich genetisch festgelegt. Wie stark die Kinder diese Verhaltensweisen dann auch an den Tag legen und wie schematisch sie sich diesen "Rollenzwängen" unterwerfen bleibt dann wieder Erziehungssache.
Glaube ich.
Aus Erfahrung kann ich nur sagen: Mit Eintritt in den Kindergarten is alles zu spät. Louis ist knapp über drei, findet Mädchen seit Neuestem doof und will das schnellste Motorrad der Welt fahren, wenn er groß ist.... Ich kann mich an Zeiten erinnern, da hat er seiner Babypuppe den Popo abgewischt, aber gut. Das scheint passe´ *g*!

Ich meine übrigens, vor kurzem von einem Experiment gehört zu haben. In dem haben sie Neugeborenen, keine zwei Tage alten Babys, Bilder vor die Nase gehalten. Auf einem Bild war ein menschliches Gesicht, auf dem anderen Bild eine große Maschine abgebildet.
Ratet mal, zu welchem Bild die Jungs länger geguckt haben *gg* (Tätäää!)

Liebe Grüße,
Meike
 

belladonna

Tolle Kirsche
Ich glaube auch, daß es da ein "Jungs-Gen" und ein "Mädchen-Gen" gibt. Ich habe einfach keine andere Erklärung dafür, warum Christina plötzlich so wild auf alles Rosa-farbene und prinzessinnenhafte ist! Von mir hat sie das nicht, ich hätte ihr freiwillig nicht so viele rosa Klamotten gekauft! :)
Johannes dagegen ist ein absoluter Technik-Freak; Christina hat sich seinerzeit ja auch für Stereoanlage und Fernseher interessiert, aber nie so in dem Umfang und so bis ins Detail wie Johannes. Auch das Geräusche-Nachahmen beim Autospielen scheint Johannes angeboren zu sein (Christina hat bestenfalls mal "brumm, brumm" gesagt), ebenso seine Begeisterung für Bagger, Kräne und alle großen Fahrzeuge.

Als Babys und Kleinkinder hatten und haben sie eigentlich fast das gleiche Spielzeug, aber irgendwie kristallisieren sich doch allmählich geschlechterspezifische Vorlieben heraus und von da an wird es wohl ein Selbstläufer, je mehr die Kleinen selbst bestimmen, womit sie spielen wollen! Ich find's immer wieder faszinierend zu beobachten, wie unterschiedlich sie doch spielen!

LG, Bella :blume:
 
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