Jedes Kind kann schlafen lernen?

K

Keebyn

Hallo Mamis,

nun habe ich in dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" so Einiges nachgelesen, aber irgendwie haut das bei unserem Sohnemann nicht so richtig hin. Ich bringe ihn immer zu festen Zeiten ins Bettchen und das auch mit Zubettgehritualen. Er ist dann auch müde, reibt sich die Augen und ist schlafquengelig. So lange ich ihn halte ist es gut, aber wehe ich lege ihn in sein Bett! Dann wird erst kurz gejammert und dann geht das Geschrei los und das immer schlimmer. Er steigert sich dann dermaßen hinein! Gestern haben wir eine Stunde durchgehalten, ihn immer wieder getröstet, das Zimmer verlassen, nach ein paar Minuten wieder herein zu ihm, wieder getröstet... Das Einschlafen klappt nur, wenn ihm vor dem ins Bett legen die Augen zufallen, aber gerade das soll man ja laut Buch nicht: In den Schlaf schaukeln und Ähnliches. :schnarch: Hat von euch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Danke schon einmal für eure Tipps!

Viele Grüße, Keebyn
 

Su

Das Luder
Ui, das hatten wir schon oft, ich stell Dir mal ein paar Links zum nachlesen rein.

Ich persönlich halte davon nichts!

http://www.schnullerfamilie.de/threads/47711&highlight=Ferber

http://www.schnullerfamilie.de/threads/21194&highlight=Ferber

http://www.schnullerfamilie.de/threads/13723&highlight=Ferber

Ich merke gerade es sind wahnsinnig viele Threads zum Thema, gib doch oben bei Suchen mal "Ferber" ein und wühl Dich durch.

Und erzähl uns noch mehr! Wie alt ist Dein Sohn, wie macht ihr es sonst, vor dem Buch;-)
 
G

Giovanna

Liebe Keebyn!

Die Ferber-Methode ist eine Konditionierungsmethode, ähnlich wie Auszeiten für ältere Kinder. Dabei wird unerwünschtes Verhalten (also nicht einschlafen können/wollen) mit einem negativen Reiz (die Eltern verlassen den Raum und kommen nach vorgegebenen Zeiten wieder) gekoppelt. Kleine Menschenskinder sind anpassungsfähig und wenn ein längeres Weinen beim Einschlafen dazu führt, dass sie immer weniger Zuwendung der Eltern bekommen, dann geben sie irgendwann auf. So, an diesem Punkt gratuliere ich euch, dass euer Sohn bisher noch nicht aufgegeben hat :prima: .

Nun hat euer Kleiner in den ersten Monaten seines Lebens eine Bindung zu euch aufgebaut, bald wird er beginnen zu fremdeln und euch zu vermissen. Er wird alles in seiner Macht stehende tun, um soviel Nähe und Kontakt wie möglich zu euch herzustellen. Gerade mit 6/7 Monaten ist es sehr einschneidend für einen Säugling, wenn diese Liebe zu euch nicht oder nur zögerlich (nach vorgegebenen Zeiten) beantwortet wird.
Wird das Programm in voller Härte durchgezogen, solange bis das Kind aufgibt, so wird es seine Gefühle des "Verlassenseins" ins Unterbewusstsein (einem schwer zugänglichen Bereich im Gehirn) verdrängen. Dorthin wird er aktiv keinen Zugang mehr haben, aber in Situationen in denen er sich wieder ähnlich fühlt, wie damals beim allein einschlafen lt. Ferber, wird er die damit verbundenen Gefühle wieder erinnern.

Menschenkinder können noch nicht so einfach schlafen, wie wir Erwachsenen, sie müssen es erst lernen. Dabei könnt ihr natürlich euer Kind unterstützen.

Ich kopier euch hier eine Möglichkeit, wie man einen sanften Übergang zum allein einschlafen schaffen kann:

Giovanna hat gesagt.:
Ich würde an eurer Stelle versuchen, einen sanften, schrittweisen Übergang zum "im Bett einschlafen" zu schaffen und vielleicht dann auch noch eure Kleine ans "alleine einschlafen" gewöhnen.
....
Ansonsten ist es vielleicht hilfreich für eure Tochter, wenn sie im Bett euren "Geruch" wahrnehmen kann. Es hilft eurer Kleinen beim Einschlafen, wenn ihr ein getragenes T-shirt von euch unter ihre Matratze legt. Dann nimmt sie, wenn sie aus Leichtschlafphasen aufwacht, euren Geruch wahr und kann so wieder einschlafen.
Außerdem wäre es hilfreich, wenn eure Tochter lernt sich selbst zu beruhigen, um die kurze Wachphase zwischen den Schlafzyklen überbrücken zu können. Dazu braucht sie vielleicht einen "Tröster", das kann eine Stoffwindel, ein Kuscheltier, ein Püppchen oder so sein, an das sie sich kuscheln kann, wenn sie müde wird. Wichtig ist dabei, dass dieser Tröster auch den unverwechselbaren Geruch eurer Tochter annimmt, der eurer Kleinen vertraut ist. So ein Tröster muss immer ein bischen "muffeln", damit er seinen Zweck erfüllt . Also nicht zu oft waschen .

Vielleicht beginnt ihr damit, dass ihr eure Tochter in den Schlaf wiegt, wie immer. Aber ihr lasst sie nicht ganz tief einschlafen bevor ihr sie ins Bett legt, sondern ihr legt sie dann hin, wenn sie grad erst eingeschlafen ist. Wenn sie dann nochmal die Augen aufschlägt ist sie schon sehr müde und eure Chancen stehen nicht schlecht, dass ihr sie im Bett beruhigen könnt. Das Summen könnt ihr auch vorrübergehend beibehalten. Wenn sie aber losbrüllt, dannn nehmt sie ruhig wieder raus und schläfert sie nochmal "fast" ein und versucht es erneut. Das macht ihr so lange, bis eure Kleine ohne Probleme vom Halbschlaf in den Schlaf findet. Wichtig ist auch, dass sie sich dabei an ihren "Tröster" gewöhnt und ihre eigene Beruhigungsmethode einstudieren kann.
Das kann schon einige Tage lang dauern, also braucht ihr viel Geduld.

Als nächsten Schritt legt ihr euer Schätzchen immer früher ins Bett, am Ende dann schon bei den ersten Müdigkeitsanzeichen , bleibt bei ihr und begleitet sie so in den Schlaf. Auch hier muss wieder der "Tröster" dabei sein. Auch summen könnt ihr noch immer. Wenn sie weint darf sie selbstverständlich wieder zu euch auf den Arm, wird dort beruhigt und wieder hingelegt.

Wenn auch das mühelos klappt, könnt ihr euch nach und nach auch noch mehr zurückziehen, euren Stuhl immer mehr vom Babybett entfernen und schließlich ganz aus dem Zimmer gehen.

So ist es bestimmt aufwendiger und es wird vielleicht auch länger dauern, bis es funktioniert. Außerdem wird euer Sohn nachts, wie tags, immer wieder eure Nähe suchen, wenn es ihm nicht gut geht. Aber das ist m.M.n. auch richtig so, zu wem sollte er denn kommen, wenn nicht zu seinen Eltern...

lg, Johanna
 
G

gigi

waren schon viele gute tipps hier!:)

ich hab auch noch einen: schmeiß das buch weg!

liebe grüße
gigi
 

Nechbet

Gehört zum Inventar
Hallo,

also ich habe das Buch, nachdem hier immer so heiß drüber diskutiert wurde, auch mal angelesen. Ich habe auch leicht "geferbert", da war Annika in einer Phase, wo sie gegen alles was von uns kam rebelliert hat. Ich muß dazu sagen, das sie vorher in ihrem Bett alleine geschlafen hat, wir sie nie auf dem Arm in den Schlaf gewiegt haben, von Anfang an nicht. Irgendwann war sie dann der Meinung es versuchen zu müssen. Wir mußten die Prozedur ca 4-5 mal am Abend machen, danach war Ruhe. Ich denke nicht, das sie dadurch ihr Urvertrauen verloren hat. Wichtig ist immer, ob das Kind schonmal allein einschlafen konnte oder nicht.

gigi hat gesagt.:
ich hab auch noch einen: schmeiß das buch weg!

das kann ich nur unterschreiben, obwohl viele gute Ansätze drin sind.

Beschreib doch mal genauer die Schlafentwicklung Deines Kindes.

Lg
:winke:
 

Bobbelche73

Dauerschnullerer
Morgen Keebyn,

ich kann leider noch nicht aus eigener Erfahrung sprechen, aber meine Freundin Nicole hatte ein Schreikind.Die Hölle sag ich Dir. :bissig: Nach drei Jahren hat Merle das erste mal durchgeschlafen. :schnarch: Das Buch ist Nicole auch bestens bekannt. Und sie hat alles ausprobiert. Die beiden liefen irgendwann auf den Augenrändern....
Damals hatte sie leider ihren Hängesessel noch nicht. Merle liebt ihn und nickt dort regelmäßig ein. Sie schläft...!!!!!!!! :farben:
Vielleicht probierst du das einfach aus!!! Ich weiss von Berufswegen....es gibt kein Patentrezept für Kinder. Jedes ist individuell. Man muß leider ausprobieren was wie am besten geht. Das werd ich wohl auch noch feststellen als Mutter.

Viel Glück und ruhige Stunden,
LG Bobbelche73
 
C

claudel

Hallo an alle,
also im ersten Jahr würde ich die Ferber oder Färber-Methode auch niemals anwenden. Ich habe es übrigens auch mal probiert, als Nikolas 7 Monate alt war. Ich hätte das Buch am liebsten weggeschmissen. Und das Problem war nämlich: Ich wollte ihn gar nicht schreien lassen. Alles in mir wehrte sich.
Und genau das ist das Entscheidende. Wenn Du es schon nicht willst. Dann laß es am Besten. Es klappt dann sowieso nicht.
Also habe ich auch einen Übergang gemacht. Er liegt alleine in seinem Bett, ich legte mich nebenan auf die Matraze. Es hatte geklappt. Immer wenn er dann zu mir wollte habe ich die Hände in sein Bettchen gestreckt und ihn beruhigt. Nach ein paar Tagen genügte ihm schon, daß ich nebendran lag.
Das ging mir als er dann über 1 Jahr alt war so dermaßen auf den Keks, daß ich doch nochmal dieses Buch auskramte. Und es hatte sofort geklappt. Allerdings wollte ich es da unbedingt! Es mußte was passieren. Am nächsten Tag (und da hatte ich echt Glück!) hatte ich ihn ganz normal mit Ritual versteht sich- in sein Bett gebracht und ihm fielen schon die Augen zu. Seitdem (bis jetzt -kann ja noch kommen!) hatte ich keinerlei Bettprobleme mit ihm mehr. Ich bin wirklich froh. Und er liebt auch sein Bett. Ich habe ihn aber auch tagsüber mal in sein Bett gelegt während ich z.Bsp sein Zimmer aufgeräumt hatte. Wenn er weinte aber immer gleich wieder rausgeholt. Nur um ihm zu zeigen, daß es schön ist, im Bett zu liegen. Viele Bücher schreiben ja genau das solle man nicht tun! Mir war das aber wurscht. Es hat nämlich super funktioniert. Mittlerweile habe ich ja die Schlupfsprossen raus und er legt sich tagsüber öfters mal in sein Bett und schaut dort sein Bilderbuch an. Ich finde das süß. Und es macht mir auch gar nichts aus. Jeder soll das so machen wie er es für richtig empfindet.
Du findest auch eine für Dein Kind passende Möglichkeit.
Grüße
Claudi
 
Oben