Jedes Kind kann Regeln lernen

Tigerchen

Gehört zum Inventar
AW: Jedes Kind kann Regeln lernen

Jesper Juul

"Das kompetente Kind" zB (habs aber auch noch nicht gelesen)
ein tolles Buch. der mann spricht mir einfach aus dem herzen. Insb. über die Verantwortung der Eltern - Eltern haben die verantwortung zu übernehmen. Ich empfinde es auch so - in jedem Fall trage ich die Verantwortung für alles - nicht mein Kind. Und regeln soll ICH erst lernen - das reicht schon - wenn ich sie selber gelernt habe und vorlebe ;)
so kenne ich das von zu hause aus - vorbild sein, ehrlich, geduldig und liebevoll sein mit sich und den anderen, und VOR ALLEM "sich selbst sein" - und so klappt alles :)

@all:
dazu braucht man doch keine ratgeber, oder? ;)

man könnte eine mantra lernen: "ich akzeptiere und liebe mein Kind voll und ganz auch wenn..." - und dann fortsetzen mit dem, was so einen mal stört ;)
nach paar mal wiederholen erscheinen die ganzen "probleme" nicht mehr als solche und die sonne scheint heller :)
 

Tigerchen

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AW: Jedes Kind kann Regeln lernen

dieser Mann (Kundenrezension bei amazon zum o.g. buch) sporicht mir auch aus dem herzen
Wie auch das andere Buch von Annette Kast-Zahn halte ich auch dieses Buch weder aus persönlicher noch aus fachlicher Sicht für empfehlenswert. Es gibt vor, Kindern und Eltern Werte der Erziehung vermitteln zu wollen. Aber wenn ich dann die "logische Konsequenz" für ein 3-jähriges Kind lese, das in die Hose gepieselt hat (obwohl es ja imstande wäre, seine Blase zu kontrollieren), nämlich dass es dann eben für eine Weile in der nassen Hose bleiben muss, dann entbehrt das für mich jeder Fachlichkeit. Das ist reine Schikane und würde man einen Erwachsenen so etwas antun, dann nennt sich das Folter. Wirft ein erwachsener Gast bei einem Besuch ein Glas um und schüttet es sich über das Hemd, dann muss er leider eine halbe Stunde in dem nassen Hemd da sitzen. Schließlich wäre er in der Lage gewesen, das Glas ordentlich zu halten und daraus zu trinken! Nie würden wir uns erlauben, einen Erwachsenen so zu behandeln, wie wir es oft bei unseren Kindern tun! So behandelt man nur Kinder und das ist für mich ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft.
Meine Kinder werden diesem Buch nicht zum Opfer fallen, wir kommen sehr gut zurecht mit gegenseitiger Achtung, Liebe und Präsenz.
 

Tigerchen

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AW: Jedes Kind kann Regeln lernen

noch eine rezension, die mir aufschlussreicht erscheint

Es ist ja schon traurig, daß es heut zutage noch Bücher wie dieses gibt. Und das auch noch mit so großem Erfolg, was die Rezensionen beweisen. Anfangs liest sich das Buch auch noch ziehmlich gut. Aus den "typischen Elternfehlern" kann man nützliche Tips ziehen. Als es dann aber um die konkrete Hilfestellung geht, bleibt einem nur der Mund offen stehen.
Was mich am meisten aufregt ist die Verhängung von Auszeiten. Da wird empfohlen Kinder bei inakzeptablen Verhalten (zB Trotzanfall) in ihr Zimmer einzusperren, je nach Alter ein zweijähriges Kind zwei Minuten, ein vierjähriges vier Minuten usw. Das Kind wird erst wieder heraus gelassen, wenn es sich beruhigt hat. Stellen wir uns das doch mal bei einem zwei oder dreijährigen Kind vor. Was meinen Sie wie oft Sie diese Prozedur wiederholen müssen, damit sie das kind nicht mehr schreiend oder weinend vorfinden. Wieviel Verständnis für diese Methode wird ihr Kind mitbringen?
Ach ja ,die Tür wird natürlich zu gehalten. Und bei älteren Kindern? Zwölf Minuten für ein zwölfjähriges Kind? und 14, 15, 16,? Wie lange machen Sie das, bevor ihr Kind anfangen wird sich zu wehren und sie vielleicht in Ihr Zimmer einsperrt. Was bringen wir unseren Kindern damit bei? Doch nur, daß der Stärkere die Macht hat mit dem Schwächeren zu tun was er will.
Ebenso finde ich es sehr fragwürdig Kinder ständig die "natürlichen" Konsequenzen spüren zu lassen. Muß ich mein Kind ins offene Messer rennen lassen? Es gibt bessere Methoden.
Auch wissen die Autoren anscheinend nicht, daß ein Kind dem man positives Verhalten beibringen will, mit Belohnungssystemen (Punkte sammeln für gutes Verhalten, welche man dann in G eld oder Fernseh.-Computerzeit umtauschen kann) schlecht geholfen ist. Es lernt doch nur etwas zu tun, um etwas dafür zu bekommen. Keinesfalls wird es dazu motiviert aus eigenem Antrieb etwas zu tun oder zu lernen. die Freude am lernen und die Freude am eigenem Können gehen hier verloren.
Zum Schluß möchte ich noch ein Buch empfehlen: Smart Love von Pieper. Hier finden Sie konkrete menschliche Erziehungstips für jedes Alter und ohne seelische Gewalt. Wer wissen möchte, was wir unseren K indern mit den oben beschriebenen und auch anderen so tollen eE rziehungsstilen antuen, der lese bitte Carlos Gonzales: In Liebe wachsen
 

Nadin

weltbeste Wunscherfüllerin
AW: Jedes Kind kann Regeln lernen

Da wird empfohlen Kinder bei inakzeptablen Verhalten (zB Trotzanfall) in ihr Zimmer einzusperren, je nach Alter

Ich glaube, das es ein bisschen hart formuliert ist.

Ich schicke mein Kind auch aufs Zimmer, wenn sie meint hier einen Tobsuchtsanfall haben zu wollen, aber nicht 4 min, sondern so lange bis sie sich abgeregt hat.
in der Zeit kann sie lesen, trinken, was auch immer, aber mir nicht die Ohren vollschreien...

Ich halte aber wie bereits gesagt, von diesem ganzen Blödsinn eh nix.. ob JJ oder wer auch immer..


Das bewirkt doch im Endeffekt nur, das man als Mutter immer das Gefühl vermittelt bekommt, man würde was falsch machen, wenn man eben nicht ferbert, Juult oder was auch immer macht, sonder einfach auf seinen Instinkt vertraut..

Und ja, ich hab auch mal Tage, da liegen die Nerven blank und ich reagier auf einiges eben empfindlich, dann passiert es schonmal das ich auch laut werde, ja und?

Ich bin Mutter, keine Maschine, auch wenn diese dämlichen Bücher noch so viel erzählen, die Probleme nehmen sie einem doch nicht ab...:ochne:


Wenn der Herr Juul mal herkommt und ne Woche meine Kinder erzieht damit ich Wellnessurlaub machen kann, dann werd ich auch ein Buch von ihm lesen..;)
 

Tigerchen

Gehört zum Inventar
AW: Jedes Kind kann Regeln lernen

"Das bewirkt doch im Endeffekt nur, das man als Mutter immer das Gefühl vermittelt bekommt, man würde was falsch machen, wenn man eben nicht ferbert, Juult oder was auch immer macht, sonder einfach auf seinen Instinkt vertraut..

Und ja, ich hab auch mal Tage, da liegen die Nerven blank und ich reagier auf einiges eben empfindlich, dann passiert es schonmal das ich auch laut werde, ja und?

Ich bin Mutter, keine Maschine, auch wenn diese dämlichen Bücher noch so viel erzählen, die Probleme nehmen sie einem doch nicht ab...:ochne:"
na, genau das sagt doch der Juul :hahaha:
bist Du an seinen Büchern die Mit-Autorin? :piebts:
 

Nadin

weltbeste Wunscherfüllerin
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Ich kenn den Kerl nicht mal.. :hahaha:


Sowas fällt doch aber unter den normalen Menschenverstand..:???:
 

Tigerchen

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AW: Jedes Kind kann Regeln lernen

*g*- na ja, mein Kind kann gar nicht "aufs Zimmer" geschickt werden, da es trotz unserer ausreichender Zimmer-Ausstattung kein eigenes Zimmer hat (finde ich mit seinen 17 Mo. unnötig) - darauf wurde ich so oft schon angesprochen :piebts: (ach, da fühle man sich auch als Mutter, die was falsch macht :heilisch:, "da ja alle Kinder ihr eigenes zimmer haben sollten plaplapla weiterer unsinn" - was ich als quark mit soße befinde)
habe so einige unehrliche menschen erlebt, die behaupteten, kinder würden schon mit einem jahr ein bedürfnis nach "privatraum" haben... von wegen :umfall:... viel ehrlicher wäre es zu sagen: "wir, eltern, brauchen unseren privatraum ohne kinder, so wollen wir so ein kinderzimmer haben, wo das kind halt hinsoll, wenn es uns grad zuviel ist" mmn ist ja auch ok, nur sollte man die dinge mit namen benennen ;)
 
L

Lillian

AW: Jedes Kind kann Regeln lernen

Sowas fällt doch aber unter den normalen Menschenverstand..:???:

Sollte es, ja. Und ich denke, die meisten Mütter/Eltern sehen das auch erst mal so. Nur wenn du dann von allen Seiten zu hören bekommst, was andere alles so mit ihren Kinder anstellen, damit sie keine tyrannischen Ekel werden (überspitzt formuliert ;) ), verunsichert das doch ziemlich. Viele Eltern haben einfach Angst, durch die falsche und auch durch zu lasche Erziehung ihr Kind zu "verwöhnen", so dass es sich in der Gesellschaft später nicht zurechtfindet.

Auch die Bücher von Gonzales & Co kann ich nicht zu 100% unterschreiben. Sie sind mir zB oft zu antiautoritär. Aber einen Punkt vermitteln diese Bücher (gut, Juul steht für mich noch aus ;) ) einfach super: Mein Kind ist nicht mein Feind! Es handelt nicht, um mich zu ärgern. Und auch nicht, um mich zu manipulieren.

Und DAS ist für mich/uns einfach DER Erziehungsgrundsatz. War es schon, bevor ich Gonzales kannte. Aber damit stand und stehe ich in meinem Umfeld sehr alleine. Und es tat einfach sooo gut, mal was Bestätigendes zu lesen :jaja:
 
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