Ist das ein "Fall" für die Sprachförderung

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Frau Maus

Hallo Ihr Lieben,
kürzlich haben wir Glen zur Schule angemeldet.
Dort wurde auch mir ihm ein kurzes Gespräch geführt ( in meinem Beisein ),mit Fragen nach seinem Namen, Alter, Vorlieben usw.
Dort beantwortete er die Fragen, recht kurz aber ausreichend.
Nun war die Lehrerin im KIGA und hat dort einen Sprachtest mit ihm durchgeführt.
Dort hat Glen nicht wirklich mit der Lehrerin sprechen wollen. Nachdem er dann "fertig" war, hat sie ihn wieder in die Gruppe zurückgegeben und erlebt, wie
er spricht. Nämlich ausdauernd und sehr deutlich und mit einem sehr guten Sprachschatz.
Nun hat sie den Vorschlag gemacht-Sprachförderung.
Dort sitzen Kinder mit Migrationshintergrund und deutlichen Defiziten beim Sprechen.
Wer Glen kennt, weiss dass er bei Fremden kaum reagiert, bei Bekannten und auch bei seinen Erzieherinnen als guter Erklärer / Sprecher und bei mir als die Quasselschnute schlechthin gilt.
Wie kann ich ihn die Scheu vor neuen Leuten nehmen, denn ich denke - dies ist sein "Problem". Wir lesen jeden Tag Bücher, er fragt einen Löcher in den Bauch und meine Mutter ( ehem. KIGÄ ) findet Sprachförderung den falschen Ansatz.
Es findet in nächster Zeit dazu auch nochmal ein Treffen mit den beiden Erzieherinnen und mir statt, da würde ich gern gewappnet sein.
DANKE sagt Claudia
 

Corinna

Forenomi
AW: Ist das ein "Fall" für die Sprachförderung

Wie kann ich ihn die Scheu vor neuen Leuten nehmen, denn ich denke - dies ist sein "Problem".

:winke: Claudia!

Ich habe ein aehnliches Problem mit David, aber im Englischen!
Er spielt "stumm", sobald er z.B. in der Playschool ist....

Hier im haeuslichen Umfeld spricht er Englisch mit mir, meinem Mann und meinen anderen Kindern, mit einer Erzieherin hat er hier mal Englisch gesprochen, weil sie hier Babysitten war und die anderen Kinder aus der Schule nicht dabei waren.
Sie war voellig aus den Socken geworfen, wie viel, deutlich und einwandtfrei David spricht...
WENN, ja, wenn was?! :???:

Eine Freundin hier fand es recht "sinnig", was David macht, er spricht eigentlich nur mit den Menschen, denen er "vertraut", und das auch nur, wenn keine "fremden" oder ihm weniger vertrauten Menschen dabei sind.

Er fuehlt sich nicht "sicher" genug.

Ob man das mit einer Sprachfoerderung nun entlocken koennte oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis.
Mein Bauch jedenfalls sagt, dass es ein Teil seines Charakters ist, in bestimmten Situationen lieber zu schweigen.

Ein Kind, das nachweislich deutlich mit grossem Sprachschatz sprechen kann zu einer Sprachfoerderung zu geben, koennte dem Kind m.M.n. etwas von dem eigenen Selbstvertrauen nehmen.
Ich mein: Wie fuehlt sich ein Kind, das weiss, das es sprachlich voellig in Ordnung waere und dann ploetzlich zu einer Sprachfoerderung soll?
Ich vermute, ICH kaeme mir dabei ziemlich unzulaenglich vor....


Gedankenspiele meinerseits, ich beschaeftige mich aufgrund meines Knabens ja auch schon eine Weile damit.
Aber ob das nun auch "richtig" ist, was ich denke, das weiss ich natuerlich nicht!

Halt uns auf dem Laufenden, ja?!

:winke:
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Ist das ein "Fall" für die Sprachförderung

Ich würde mein Kind da nicht hingeben. Denn wenn mein Kind spricht, einen großen Wortschatz hat und offenbar keine Sprachprobleme (Konsonanten korrekt artikulieren), dann ist das nicht die richtige Umgebung für es.

Dein Kind spricht doch in vertrauter Umgebung offenbar gut und viel. Und ich finde es absolut verständlich, daß es mit Fremden nicht so gerne spricht. Das "Problem" ist also eher das Selbstbewußtsein in unvertrauter Umgebung, un ddas kann man mit einer SPRACHförderung ja wohl kaum lösen.

Salat
 
E

Enie

AW: Ist das ein "Fall" für die Sprachförderung

An Deiner Stelle würde ich nochmal genau nachfragen, welche sprachlichen Defizite (also bezüglich Wortschatz, Artikulation, Grammatik) festgestellt wurden. Wenn da etwas klar benannt werden kann, kannst Du die Sache ja nochmals überdenken - dann wäre es ja auch in Deinem Interesse, dass Dein Sohn gefördert wird.

Wenn es aber bei der etwas schwammigen Idee bleibt, dass ihm das "guttun" könnte, würde ich auch den Sinn nicht recht sehen. Schüchternheit ist ja nun keine Indikation zur Sprachförderung.

Ich hoffe, Du kannst gelassen in das Gespräch gehen - ich würde gar nicht gleich anfangen, zu argumentieren, sondern wie gesagt erstmal genaue Angaben zu Glens sprachlichen Problemen erbitten. Kannst ja auch sagen, dass Du nicht grundsätzlich dagegen bist, aber ihn auch nicht auf einen vagen Verdacht hin dort hineingeben willst.

Viel Glück!
Eva, Logopädin
 
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