Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele

P

Paulchen

AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele

Ich würde die Playstation auch erstmal weg tun. Sag doch einfach, dass sie kaputt gegangen ist und nun zur Reparatur ist.

Ich würde da ganz klar mit ihm sprechen. Meine Variante wäre: "Die Playstation ist weg. Ich habe gesehen, dass dir das Spielen mit ihr nicht gut tut. Und weil ich deine Mutti bin und für dich verantwortlich - und weil ich dich lieb habe, muss ich dafür sorgen, dass du dir selbst nicht schadest.

Vielleicht versuchen wir es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal, wenn du älter bist und dich das Spielen damit nicht mehr aggressiv () macht."

Warum sollte man das Kind anlügen? Es soll wissen, warum die PS weg ist. Es soll wissen, dass ich mich sorge und deshalb verbiete. Auch wenn er sauer würde (was mein Kind auf so eine Ansage noch nie wurde), muss ich das als Mutter aushalten.

Es gibt dazu eine schöne Geschichte von einem Kind, dem der Vater den Koffer trägt. Es kann ihn selbst noch nicht tragen, dieser Koffer ist zu schwer. So lange, bis das Kind Kraft genug hat, müssen die Eltern für ihn den Koffer tragen...
 

Trudi32

Heisse Affäre
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele

Man muss aber nicht alles totdiskutieren. "Die Playsi hab ich weggepackt, weil du damit nicht vernünftig umgehen kannst." Fertig. Als Mama darf man gegenüber einen 7 jährigen ruhig noch bestimmen, einfach weil man es besser weiß. Da muss man nix toterklären. Wenn man das immer macht, machste irgendwann nix anderes mehr.
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele

Trudi, eine Erklärung für ein bestimmtes Handeln finde ich schon wichtig. Wie oft muß es Kindern wie Willkür vorkommen, wenn wir Erwachsenen einfach so bestimmen, nur weil wir erwachsen sind. Und gerade wenn man vorher mit Playstation-Spielen belohnt hat, kann man das Ding kurze Zeit später nicht einfach wortlos wegpacken. Da gehört eine Erklärung dazu.
Generell finde ich, kann ein Siebenjähriger schon die direkten Folgen seines Handelns kennenlernen. Schule ist sein Job, dazu gehören die Hausaufgaben. Wenn er sie nicht macht, wird es Folgen in der Schule haben. Sprich mit der Lehrerin, welchen Streß Ihr damit zu Hause habt, damit sie Bescheid weiß. Und dann redest Du in einer ruhigen Minute (nicht direkt im Streit) mit Deinem Junior, daß dies eben sein Job ist und Du ihm jetzt die Verantwortung dafür übergibst. Du bist da, wenn er Hilfe braucht - aber Du stehst nicht mehr die ganze Zeit hinter ihm und treibst ihn an.
Ganz generell muß man sich überlegen, welche Regeln man aufstellt und muß sich dann auch als Erwachsener dran halten. Bildschirmspiele als Belohnung machen sie attraktiver als wenn man sagt, ok, viermal wöchentlich eine halbe Stunde, wenn die Hausaufgaben fertig sind und auch sonstige Pflichten erledigt. Dazu kann man festlegen, daß z.B. nach 19.00 Uhr abends nicht mehr gespielt wird oder nicht vor der Schule. Aber sonst darf das Kind sich diese Zeit frei einteilen. Nur dann hat es auch einen gewissen Lerneffekt, daß er später vernünftig damit umgehen kann. Wenn man Essen, Bildschirmspiele etc. als Belohnung einsetzt, muß man sich nicht wundern, wenn daraus ein gewisses Suchtverhalten werden kann - man belohnt sich dann selbst bzw. sorgt für ein Wohlgefühl, wenn man "was gönnt".
Lieben Gruß, Anke
 

lukasmateo

Dauerschnullerer
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele

Man muss aber nicht alles totdiskutieren. "Die Playsi hab ich weggepackt, weil du damit nicht vernünftig umgehen kannst." Fertig. Als Mama darf man gegenüber einen 7 jährigen ruhig noch bestimmen, einfach weil man es besser weiß. Da muss man nix toterklären. Wenn man das immer macht, machste irgendwann nix anderes mehr.

Ich unterschreib mal bei Trudi.
Ich habe zwar noch kein Kind in dem Alter, habe es aber zu oft schon mit erlebt.
Es bringt nicht immer was alles genau zu erklären.
Ein Nein, muss auch mal verstanden werden.... Es mag durchaus auch bei anderen klappen, mit dem erklären!
Es kommt halt auch auf das Kind, die Eltern und die Situation an.
Die Spieledinger würde ich nun erstmal konsequent entfernen. Bzw. die Zeit damit noch minimieren.
viel Glück dir weiterhin
 
P

Paulchen

AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele

Ich finde es gibt einen großen Unterschied zwischen "erklären" und "totdiskutieren". Ich persönlich mag meinem Kind nicht "friss oder stirb" hinwerfen, es soll lernen, zu verstehen, warum die Dinge so sind, insbesondere wenn es unangenehm ist. Aber was soll ein Kind denken bei "Du kannst nicht vernünftig damit umgehen", da muss es schon wissen, wie die Erwartungshaltung des Erwachsenen ist, das kann er ja von allein gar nicht, es ist ein KIND.

Ein Kind, dass unerklärt ein Nein akzeptieren soll, wird meiner Meinung nach erst recht aufmucken. Geht mir übrigens genauso, z.B. in Managementsitzungen wo man Vorschläge ablehnt mit "Wir haben das immer schon so gemacht" als Argument.

Ich glaube aber auch nicht, dass ich alles besser weiss als mein Kind. Der hat mir schon so vieles gezeigt, was er kann. Und das mein ich nicht kognitiv sondern insbesondere emotional. Ich danke ihm mit Respekt dafür, dass er mein Leben so bereichert. Ich finde es sehr respektlos, zu behaupten, dass ich alles besser weiss als mein Kind.
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele

Katja, ja. Ganz wichtig, die eigene Erwartungshaltung auszuformulieren- und zwar alterangepasst kindgerecht.

Etwas 'zu oft' bei anderen mitzuerleben bedeutet doch erst einmal gar nichts. Ich habe etwas gesehen, in das ich emotional nicht involviert war und dennoch wusste, dass ich es anders machen würde. Besser natürlich. :mrgreen:
Da fällt mir der alte Indianerspruch wieder ein von den Mokkasins und den gelaufen Meilen, bevor man urteilt.
Wer mag sich schon wahre Beweggründe anhören, wenn die eigenen Wahrheit soviel schöner (und theoretischer *hust*) ist.
 

lukasmateo

Dauerschnullerer
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele

Katja, ja. Ganz wichtig, die eigene Erwartungshaltung auszuformulieren- und zwar alterangepasst kindgerecht.

Etwas 'zu oft' bei anderen mitzuerleben bedeutet doch erst einmal gar nichts. Ich habe etwas gesehen, in das ich emotional nicht involviert war und dennoch wusste, dass ich es anders machen würde. Besser natürlich. :mrgreen:
Da fällt mir der alte Indianerspruch wieder ein von den Mokkasins und den gelaufen Meilen, bevor man urteilt.
Wer mag sich schon wahre Beweggründe anhören, wenn die eigenen Wahrheit soviel schöner (und theoretischer *hust*) ist.

stimmt, man kann erst genau handeln, wenn man es selbst mitmacht..
Aber wie ich auch schon geschrieben habe, kommt es auf die Situation an. Das Kind und auf die Eltern.
Mit dem "oft" meinte ich ich meine Ex Beziehung.. Das Kind war damals 11 Jahre und ich war dementsprechend schon mit dabei und kann da doch recht gut urteilen.
KLar würde ich auch meinem Kind vieles erklären wollen. Aber Manchmal muss ein Nein auch reichen!
Es sind eben Kinder...
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele

Sind doch nur Kinder- oder wie?
Ein Nein kann ich doch begründen. Würde ich jedem Erwachsenen doch auch. Warum diese Ungleichwertigkeit? Klar behandele ich ein Kind anders als einen Erwachsenen- aber deshalb doch nicht weniger respektvoll.
 
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