Ich weiss nicht mehr weiter...

Anja mit Paul

Dauerschnullerer
Hallo,

grad weiss ich nicht mal, ob´s eher schon was für den Kummerkasten ist, aber ich schreibs mal hier. MIR jedenfalls macht es sehr grossen Kummer...

Paul ist seit ca. 2-3 Wochen sooo anhänglich und unzufrieden, dass ich es schon nicht mehr als "Phase" abtun mag. Es wird, glaub ich, auch mit jedem Tag schlimmer.

Aber mal von Anfang an:
Paul ist von Hause aus ein etwas ängstlicher Typ, der ne Weile braucht, um warm zu werden und Leute, die stürmisch auf ihn zukommen, schon mal gar nicht kann :).
Der Stein des Anstosses war (zumindest glaub ich das) im März. Wir waren bei ner Bekannten und da waren auch 2 Hunde. Die Hunde waren da auch nur "zu Besuch". Paul hatte bis dato kein Problem mit Hunden, im Gegenteil, eigentlich ging er immer recht stürmisch auf sie zu. Besagte Hunde lagen aber da faul in der Ecke rum, alles ok...
Paul sass erst bei mir auf dem Schoss und ging dann ne Runde durchs Wohnzimmer. Nicht schnell oder hektisch. Plötzlich sprangen beide Hunde auf und standen ca 30cm vor Paul und kläfften ihn an. Paul schrie natürlich los und wir nahmen ihn auf den Arm.
So weit so schlecht. Er redete zwar ab und an davon, aber nicht wirklich dramatisch. Als einzigstes "Auffälliges" war zu bemerken, dass er öfter "Hoch", also auf den Arm, wollte. Ausserdem reagierte er auf ungewohnte Situationen noch ängstlicher als sonst schon.
Dann bekam Paul Hüftschnupfen und da haben wir ihn auch des öfteren getragen.
Hüftschnupfen vorbei, Paul wollte aber immer noch ständig "Hoch". Wir dachten: Ok, hat sich ans rumtragen gewöhnt, muss er sich wieder abgewöhnen. Dem war aber nicht so. Er gewöhnte sich das "Hoch" in Jammer- Tonlage an, d.h. er steht mit weinerlicher Stimme vor einem und sagt "Hoch".

Nun im Moment sieht es aber so aus:
Paul scheint Nachts ziemliche doll Albträume zu haben. Er schläft total unruhig, wälzt sich im Bett und "wimmert". Alles streicheln und beruhigen hilft nichts, in der Regel muss ich ihn richtig wach machen und dann schreit er erstmal ne ganze Weile, bis ich ihn beruhigt bekomme :-(. Wenn ich ihn dann frage, ob er was schlimmes geträumt hat, sagt er: Hunde ins Zimmer gekommen :-(. Morgens und tagsüber ist er dann natürlich total platt und eigentlich den ganzen Tag mies drauf.
Dann weiterhin dieses "Hoch". Er will ständig auf den Arm, wenn ich ihn hoch nehme, sagt er aber immer noch "Hoch". Ich habe das Gefühl, er würde am liebsten in mich rein kriechen. Er kann mir aber auch nicht sagen, WAS er genau möchte. Er sagt immer nur "Hoch" mit weinerlicher Stimme.
Dazu kommt, dass ich mich mittlerweile keinen Meter mehr von ihm weg bewegen darf. Sofort mit weinerlicher Stimme: Mama? Hoch!

Selbst beim essen, er sitzt NEBEN mir, will er ständig "Hoch" und auf meinen Schoss. Wenn ich dann sage: Nein, ich will jetzt essen, fängt ersofort an zu heulen!
Überhaupt, wenn ich ihm irgendetwas verbiete, sofort kommt das weinerliche Hoch und Notfalls geheule.

Ist er mit irgendwas abgelenkt, ist es aber ok (bis er merkt, dass ich grad nicht neben ihm stehe). Auch im Kiga (in den geht er seit 1.4.) ist es kein Problem, wenn ich gehe. Tschüss und weg...
Auch muss ich nun wieder neben ihm liegen beim einschlafen. Ich denke, er hat Angst, wegen den Albträumen.
Gegen die Angst und die Träume sind wir schon in homöopathischer Behandlung, haben aber, glaub ich, noch nicht das richtige Mittel.


Wie aber komm ich aus dem Kreislauf des exremen "Mama- Bezugs" wieder raus? Papa darf im Moment GAR NIX, er wird regelrecht ignoriert.
Mir geht es total an die Substanz, ich weiss mir keinen Rat mehr.
Ich könnte grad noch so viel dazu schreiben, aber ich mag euch nicht gleich überfordern ;). Bin froh, wenn bis hierher überhaupt einer gelesen hat...

Meint ihr, man kann alles in Zusammenhang bringen (die Ängste + Albträume + Mamabezug)? Bloss wie soll ich da reagieren? Wie gesagt, selbst wenn ich ihn auf den Arm nehme, hört das winseln und jammern trotzdem nicht auf :-(. Und irgendwann bin ich mit meiner Ausdauer und meinem Verständnis auch mal am Ende und werd auch schonmal laut. Das hat natürlich zur Folge, dass er dann richtig heult und mir keinen Zentimeter mehr vom Bein weicht.

Momentan bin ich froh, wenn er abends im Bett liegt und schläft. Den Tag bekommen wir eigentlich im Moment nur "irgendwie rum" :(


Hat einer ne Idee???
 
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lulu

Königin der Nacht
AW: Ich weiss nicht mehr weiter...

Welche Homoeopatika habt Ihr denn gegen die Schockverarbeitung des Hundeerlebnisses schon ausprobiert?
Ansonsten kommen da zwei Dinge zusammen: Die Sache mit dem Hund und der KiGa Beginn. Beim KiGa Beginn werden einige Kinder wieder mama-"suechtiger", sie wollen mit dem "Hineinkriechen" die Abwesenheit fuer einen Teil des Tages kompensieren. Es ist bestimmt anstrengend, aber es wird gewiss auch wieder besser, sobald Dein Sohn einen richtigen Stand in der KiGa-Gruppe hat und der KiGa Routine und Alltag geworden ist.
Lulu
 
O

Oli 2

AW: Ich weiss nicht mehr weiter...

Hallo zusammen,
schätze es liegt eher am Kindergarten! Hatte unser Zwerg auch und nach ca. 8 Wochen war das Phänomen wieder verschwunden. Fabi wollte sogar bei seiner Tagesmutter, die er seit seiner Geburt kennt keine Minute allein bleiben. Immer nur "Mama" und kein Ende.
Also, abwarten und Tee trinken.

Die Erfahrung mit den Hunden würde ich nicht so stehen lassen!

Wäre denke ich aus meiner Tätigkeit als Hundeausbilderin sinnvoll, mit einem wirklich zuverlässigem Hund- evtl. aus der Verwandschaft o.ä. langsam Kontakt aufzunehmen, um das Vertrauen wieder herzustellen. Wenn sich so eine Erfahrung erst einmal gesetzt hat und er dann auf Grund der Alpträume noch Trost bekommt- den er sicher im Moment braucht- kann das sonst evtl. bleiben und das wäre sehr schade...

Nicht aufgeben. Erfahrungen gehören zum Leben dazu.

Gruß

Oli
 

Anja mit Paul

Dauerschnullerer
AW: Ich weiss nicht mehr weiter...

lulu hat gesagt.:
Welche Homoeopatika habt Ihr denn gegen die Schockverarbeitung des Hundeerlebnisses schon ausprobiert?
Ansonsten kommen da zwei Dinge zusammen: Die Sache mit dem Hund und der KiGa Beginn. Beim KiGa Beginn werden einige Kinder wieder mama-"suechtiger", sie wollen mit dem "Hineinkriechen" die Abwesenheit fuer einen Teil des Tages kompensieren. Es ist bestimmt anstrengend, aber es wird gewiss auch wieder besser, sobald Dein Sohn einen richtigen Stand in der KiGa-Gruppe hat und der KiGa Routine und Alltag geworden ist.
Lulu

Danke für Deinen Rat!
Meine Homöopathin lässt sich da nicht so in die Karten gucken ;). Die Wahl ihrer Mittel sind manchmal für mich etwas aussergewöhnlich, aber fast immer ein Treffer. Sie sagt es mir meist im Nachhinein.
Im Moment weiss ich allerdings, dass es Aconitum C200 ist. Davor hatten wir Silicea, das war aber nix....

Das mit dem Kiga macht Sinn, hatte ich auch schon so im Kopf. Da wir aber über die Heul- Phasen beim gehen drüber sind, dachte ich, nun hat er es (die erste Woche lief ohne Probleme, dann gab es 3 Tage, da hat er ziemlich gewqeint, als ich ging und nun läuft´s eigentlich prima...)
 
Zuletzt bearbeitet:

Anja mit Paul

Dauerschnullerer
AW: Ich weiss nicht mehr weiter...

Oli 2 hat gesagt.:
Hallo zusammen,
schätze es liegt eher am Kindergarten! Hatte unser Zwerg auch und nach ca. 8 Wochen war das Phänomen wieder verschwunden. Fabi wollte sogar bei seiner Tagesmutter, die er seit seiner Geburt kennt keine Minute allein bleiben. Immer nur "Mama" und kein Ende.
Also, abwarten und Tee trinken.

Die Erfahrung mit den Hunden würde ich nicht so stehen lassen!

Wäre denke ich aus meiner Tätigkeit als Hundeausbilderin sinnvoll, mit einem wirklich zuverlässigem Hund- evtl. aus der Verwandschaft o.ä. langsam Kontakt aufzunehmen, um das Vertrauen wieder herzustellen. Wenn sich so eine Erfahrung erst einmal gesetzt hat und er dann auf Grund der Alpträume noch Trost bekommt- den er sicher im Moment braucht- kann das sonst evtl. bleiben und das wäre sehr schade...

Nicht aufgeben. Erfahrungen gehören zum Leben dazu.

Gruß

Oli

Auch Dir Danke für Deinen Rat!
Das komische ist, dass Paul vor Hunden, die sich langsam bewegen, weiterhin keine Angst zeigt. Meist nur, wenn die Hunde direkt auf ihn zukommen oder sich schnell bewegen, hebt er sofort die Arme und will "Hoch".
Werd mal schauen, ob sich mal so ein vertrauenswürdiger Hund findet ;), einen Versuch ist´s wert :jaja:
 

Steffi14

Emotionsknödel
AW: Ich weiss nicht mehr weiter...

Liebe Anja,

was Du über Deinen Sohn schreibst, könnte 1:1 von mir sein. Selbst die plötzliche Angst vor Hunden ist genauso wie bei Julia! Auf einmal war der Nachbarshund für sie beängstigend un dich musste sie überall auf den Arm nehmen. Dieses "Mama, Arm!" kam ständig, wenn sie sich unsicher fühlte.

Meine Tochter ist ein paar Monate älter als Dein Paul und ich kann Dir sagen: Wir haben diese Phase seit etwas mehr als einer Woche überstanden.

Ich hatte bislang noch nie die Erfahrung einer solch langen, über Wochen gehenden Phase gemacht. Es war kräftezehrend und oft auch sehr nervenaufreibend. Aber es ging tatsächlich vorüber.

Die Nächte waren auf einmal sehr kurz. (Julia war bis dato eine Langschläferin.) Sie begann auf einmal mitten in der Nacht und morgens beim Wachwerden lautstark zu schreien und zu weinen. Da stehst Du senkrecht im Bett, wenn so eine Schreiattacke kommt. Beruhigungsversuche schlugen oft fehl, Papa durfte gar nicht an sie ran.

Unsere Erklärung: Wir haben gleich mehrere Veränderungen in den vergangenen Monaten gehabt. Die Eingewöhnungszeit im Kindergarten hat begonnen, mein Mann lag lange im Krankenhaus, sie wird gerade "trocken" und macht einen mächtigen Wachstumsschub.

Es war sehr, sehr schwierig. Ich habe an allem gezweifelt: ob ich eine gute Mutter bin, ob der Spagat zwischen Beruf und Muttersein nicht plötzlich gründlich danebengeht. Ich habe abends regelrechte Weinkrämpfe gehabt.

Und auf einmal war alles vorüber! Julia ist seit einer Woche wie ausgewechselt. Sie ist ausgeglichen, sie schläft wieder tief und fest und kann "auf einmal" viele neue Dinge!

Ich kann Dir nur Mut machen und Kraft schicken. Es geht vorüber. Es dauert etwas, aber es geht vorbei. Glaub mir.
 

Anja mit Paul

Dauerschnullerer
AW: Ich weiss nicht mehr weiter...

Oh Danke Steffi, das gibt mir Kraft und Hoffnung ;-)

Ich glaube, die letzten Globuli scheinen nun auch langsam Wirkung zu zeigen, zumindest sind scheinbar die Albträume weniger. Aber das unruhige Hin- und herwälzen und heulen beim aufwachen ist immer noch :-(

Steffi14 hat gesagt.:
Es war sehr, sehr schwierig. Ich habe an allem gezweifelt: ob ich eine gute Mutter bin, ob der Spagat zwischen Beruf und Muttersein nicht plötzlich gründlich danebengeht. Ich habe abends regelrechte Weinkrämpfe gehabt.

Und das spricht mir sehr aus der Seele. Die Selbstzweifel hab ich in letzter Zeit auch sehr oft, ganz schlimm, wenn ich dann doch mal laut wurde, wenn ich zu ihm sage, er solle mit diesem Wimmern aufhören. Dann plagt mich das schlechte Gewissen, dass es einerseits Paul ja augenscheinlich nicht gut geht, andererseits bin ich auch nur ein Mensch...
Ausserdem hab ich ja jetzt schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich ab Herbst wieder (fast) Volltags arbeiten werde. Das schlimme daran: Paul muss dazu vorher nochmal den Kiga wechseln :-?

Nun klammere ich mich mal an den Glauben, dass alles nur eine Phase ist und hoffe, dem Zwerg geht es doch nicht so schlecht bei mir, wie er teilweise tut ;-)

Danke nochmal!!
 

XANNA

Familienmitglied
AW: Ich weiss nicht mehr weiter...

Papa hat bei uns gerade auch nichts zu melden, das fing an als er mal ne WOche zur Schulung war. Ich hoffe es wird jetzt im Urlaub wieder besser.
Alex
 
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