Ich war heute echt fassungslos

Onni

Sprücheklopfer
AW: Ich war heute echt fassungslos

bei meinem vielen gerenne heute von a nach b nach c hab ich über das thema nachgedacht, über den ansatz, dass "das Kind den Schmerz des Verlustes selbst spürt und daran lernt", den hier ja einige vertreten.

ich denke, dass kinder diese schmerzen sowieso durch das leben erleiden und daran wachsen, wenn auch unter schmerzen. durch andere kinder und menschen, denen sie begegnen.
ich will nicht dieser mensch sein, der meinem sohn diese schmerzen bereitet. ich bin seine mutter, ich will dass er darauf vertrauen kann, dass ihm von meiner seite niemals nicht gefahr oder schmerz droht.



ligrü
jackie

So sehe ich das eigentlich auch. Ich würde es nicht übers Herz bringen meinem Sohn etwas kapputt zu machen was ihm wichtig ist.

Und aggressiv war sein Verhalten nicht. Er wollte lustig sein und hat dabei auch gelacht. Nur ist ihm das dann schnell vergangen als er gerafft hat was er da gemacht hat.
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Ich war heute echt fassungslos

Dann muß das Kind damit rechnen, daß es etwas, was ihm Spaß macht, auch nicht tun darf. Das ist natürlich bequemerweise gern mal fernsehen :-D. Ist das dann in Euren Augen so verkehrt? ;-)
Du, bei uns gibt es keinen Fernsehentzug als Strafe :).
Wir haben eh keine festen Fernsehzeiten, da gibt es gar nichts zu entziehen.

Lulu
 

emluro

abtrünniger bücherwurm
AW: Ich war heute echt fassungslos

klar, er hätte dir auch dabei ein auge ausstechen können.....
zum glück sind es nur die haare....
ich wäre auch sehr sauer, aber das wäre es auch schon.
ich denke (wir haben bei romie mal das problem gehabt das sie luzies puppen und stofftieren verschnippelt hat) das man ihm nun scherenverbot (alleine) erteilen könnte. da shat bei uns gereicht. schere nur noch nach absprache und unter ausfischt. das hat romie schon kuriert.
im leben hätte ich deshalb kein spielzeug von ihr zerschnitten. das ginge mir echt zu weit.

ich denke er hat deine wut schon deutlichst gespürt.
das ist "strafe" und reaktion genug.
als auflage würde ich wie gesagt die schere für ihn zu einer "unter aufsicht" sache machen, genau wie bei einem noch kleineren kind, weil er scheinbar ja noch nicht "richtig" damit umzugehen weiss.
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Ich war heute echt fassungslos

Will meinem Kind nicht wehtun - täte mir in der Seele weh - von meiner Seite darf weder Schmerz noch Verlust drohen -

Ist das der richtige Ansatz? In Extremo gelebt, wäre das das Richtige für ein Kind? Ist es nicht so, daß wir als Mütter - aus diesem Wunsch, keinen Schmerz verteilen zu müssen und der Notwendigkeit, trotzdem eine Anpassung an die Gesellschaft zu erzielen - die einzig richtige Instanz sind, die dem Kind eine angemessene Strafe zubilligen kann?

Wenn ich meine Große ansehe, die würde niemals so etwas abziehen. Die kennt sich da aus. Wenn die also sowas macht, ich müsste fürchterlich strafen, denn: sie weiß genau, was los ist.

Meine Mittlere. "Bunte Knete" im Kopf in viel zu vielen Fällen. Schlimme Strafe/Konsequenz/Reaktion nötig, oder eher Erklärungen, Reden, Verständnis erwerben? Situationsabhängig. Sie weiß nicht, was sie damit anstellt.

Die Kleine. Noch zu klein. Wenig soziales Mitgefühl. Für sie wäre wohl ein "spüre den Schmerz wie ich selbst" angemessen, weil erfahrbarer, bewältigbarer. Wenn du sowas tust, dann mache ich das und das mit dir. Lasse dich links liegen. Gehe raus. Bei uns sind das die Momente, wo "Kakamama" gerufen wird und ich den Raum verlasse. Schlimme Strafe für die Kleine, aber Reden hilft da nicht: nur das klare Vorführen: nennst du mich so, verlierst du mich.

Verworren, ich weiß. Aber ich glaube wirklich, wir Direkt Erziehenden (um die Papas nicht auszuschließen) sind verantwortlich dafür, den "Schmerz" (aka Erziehung) in kleinen Dosen auszuteilen, damit später nicht der große Schwall aus Richtung der Gesellschaft erfolgt.
Ob wir das wollen oder nicht, liegt nicht in unserem Ermessen. Wir *müssen*, um das Beste für unsere Kinder zu erzielen. Der Gedanke, dem Kinde ein magischer Mantel zu sein, der es vor Schmerz und Gewalt und Enttäuschung schützt, ist wohl die falsche Richtung.

Thema fürs NDS?

Salat
 

Steffi

Gehört zum Inventar
AW: Ich war heute echt fassungslos

@ Salat

Ja Du hast schon recht damit, dass man die Kinder auf das Leben vorbereiten sollte. Sicher ist es auch von Kind zu Kind verschieden.
Bei meinen Beiden muss ich auch ganz unterschiedlich reagieren und strafen.
Nur wäre für mich dann die Konsequenz gewesen die Sonnenbrille (sichtbar) wegzulegen aber ich würde sie nicht zerstören.
Bei der Schere hätte ich wohl später einen Ballon genommen und gezeigt was passiert wenn man nicht aufpasst!

Zb. Leben wir hier an einer richtig gefährlichen Strasse. Es kommt immer mal wieder vor, dass ein Vogel oder sogar eine Katze überfahren wird. Wenn ich merke, die Kinder werden nachlässig, gehen wir da auch mal hin und gucken uns das arme Tier (natürlich, ist es dann nicht total "matschig") an, dass nicht nach links und recht geguckt hat.
Aber ich würde z.b. nie ein Spielzeug der Beiden zur Anschauung hinlegen.
Obwohl das nun wieder doch ein anderes THema ist, merke ich gerade :rolleyes:
 

bribra

Gehört zum Inventar
Gesperrt
AW: Ich war heute echt fassungslos

.. ja ja, die Sonnenbrille ;-) Ich habe ja nun alles so weitergelesen und ich stehe zu dem, wie ich es geschrieben habe (und ich sehe es ja glücklicherweise nicht alleine so): Kinder MÜSSEN verstehen, dass sie zurückbekommen können, was sie selber tun. Das heisst: Haue ich jemanden, kann ich einen Schlag zurück bekommen. Mache ich jemandem was kaputt, kann auch bei mir was kaputt gehen. Beschimpfe ich jemanden, kann auch ich beschimpft werden. Das ist radikal, ja, aber es kann wirken. Das hängt von den Kindern ab. Mein Sohn war sehr selbständig in dem Alter schon. Wer alleine auf den Spielplatz gehen kann und darf, weil vernünftig genug, oder zweimal die Woche alleine beim Fussballtraining ist (schon mit 4 Jahren), kann auch eine konsequente Strafe "gleich mit gleich" verstehen. Und es ist keine Lappalie, der Mama die Brille zu zerschlagen - direkt strafen konnte ich nicht, weil ich mir erst einmal 2 Splitter aus dem Augenlid ziehen musste (mit Löffel auf die Brille geschlagen, um zu sehen ob sie hält wie Panzerglas; Sendung mit der Maus ist nicht immer positiv anregend). Geschimpft habe ich wie ein Rohrspatz, aber kapiert hat er es erst bei seiner Brille, die er erstens mochte und die er zweitens auch brauchte. Da hat er dann halt ebenso wie ich Blindschleiche ohne Brille ein paar Tage mitten im Hochsommer beim Fussball gegen die Sonne nichts mehr gesehen.

Wenn man Kinder "überbehütet" (ist nicht das ganz richtige Wort...) und nicht auch mal wirklich straft - und zwar nicht mit Allerweltsstrafen wie Fernsehverbot! -, dann weiss ich nicht, ob die Kinder im sozialen Umgang mit Anderen immer den richtigen Weg finden oder die Grenzen kennen. Man kann doch nicht nur lieben, man muss auch erziehen (und dazu gehört für mich strafen bei Vergehen...) Wie die Strafe aussieht, ist meines Erachtens relativ egal und hängt wirklich vom Kind und von der Situation ab.

Liebe Grüße, Britta
 

Steffi

Gehört zum Inventar
AW: Ich war heute echt fassungslos

.. ja ja, die Sonnenbrille ;-) Ich habe ja nun alles so weitergelesen und ich stehe zu dem, wie ich es geschrieben habe (und ich sehe es ja glücklicherweise nicht alleine so): Kinder MÜSSEN verstehen, dass sie zurückbekommen können, was sie selber tun.

Ja das sehe ich auch so, aber das wie besonders von einem Erwachsenen finde ich wichtig. Und da handel ich nicht mit gleichem mit gleichem vergelten.

Das heisst: Haue ich jemanden, kann ich einen Schlag zurück bekommen. Mache ich jemandem was kaputt, kann auch bei mir was kaputt gehen. Beschimpfe ich jemanden, kann auch ich beschimpft werden. Das ist radikal, ja, aber es kann wirken. Das hängt von den Kindern ab. Mein Sohn war sehr selbständig in dem Alter schon.

Das sind meine Beiden jeweils für ihr Alter auch, aber ich setze Selbstständigkeit nich gleich mit in jeder Lage / bei jedem Handeln die Konsequentz zu bedenken, dies tun selbst Erwachsene nicht!

Wer alleine auf den Spielplatz gehen kann und darf, weil vernünftig genug, oder zweimal die Woche alleine beim Fussballtraining ist (schon mit 4 Jahren), kann auch eine konsequente Strafe "gleich mit gleich" verstehen.

Und es ist keine Lappalie, der Mama die Brille zu zerschlagen - direkt strafen konnte ich nicht, weil ich mir erst einmal 2 Splitter aus dem Augenlid ziehen musste (mit Löffel auf die Brille geschlagen, um zu sehen ob sie hält wie Panzerglas; Sendung mit der Maus ist nicht immer positiv anregend).

Ganz ehrlich, ich glaube nicht das das ein Kind mutwillig macht!

Geschimpft habe ich wie ein Rohrspatz, aber kapiert hat er es erst bei seiner Brille, die er erstens mochte und die er zweitens auch brauchte. Da hat er dann halt ebenso wie ich Blindschleiche ohne Brille ein paar Tage mitten im Hochsommer beim Fussball gegen die Sonne nichts mehr gesehen.

Und das finde ich dann eher gemein, er hat schon Ärger bekommen und gesehen was passiert wenn man unüberlegt handelt.

Wenn man Kinder "überbehütet" (ist nicht das ganz richtige Wort...) und nicht auch mal wirklich straft - und zwar nicht mit Allerweltsstrafen wie Fernsehverbot! -,

das ist bei uns keine Allerweltsstrafe ;) Aber ich versteh schon was du meinst

dann weiss ich nicht, ob die Kinder im sozialen Umgang mit Anderen immer den richtigen Weg finden oder die Grenzen kennen. Man kann doch nicht nur lieben, man muss auch erziehen

ich liebe mein Kind auch wenn ich erziehe, obwohl es mir manchmal schwerfällt es auzuhalten. aber das ist mein Problem.

(und dazu gehört für mich strafen bei Vergehen...) Wie die Strafe aussieht, ist meines Erachtens relativ egal und hängt wirklich vom Kind und von der Situation ab.

Nein ich finde die Art und Weise einer Strafe absolut nicht egal, sie sollte angemessen, Kindgerecht und zeitnah sein!

Liebe Grüße, Britta

Aber das spengt nun wirklich den thread. Ich finde das Thema sollte wirkl ins NDS. :winke:
 

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
AW: Ich war heute echt fassungslos

strafe (uuuh, wie ich dieses wort finde, kann ich gar nicht ausdrücken *schüttel*) hat mmn bei der kindererziehung nix verloren.

es stammt aus der zeit der schwarzen pädagogik. wo man übrigens auch der meinung war, dass – wenn – es die eltern sind, die ihren kindern schmerz nicht nur zufügen dürfen sondern das sogar müssen. zum wohle des kindes.

achtsamkeit und gegenseitige wertschätzung vermittelt man eben nicht durch "wie du mir so ich dir" das ist archaisch, das wollte man schon vor 2000 jahren abschaffen :wink:

ich will nicht abstreiten, das angst ein probates erziehungsmittel ist. weil das funktioniert. aber das ist definitv nicht meine welt. das wusste ich schon als kind, als ich runtergemacht und verhauen wurde. mein mann wurde von zeit zu zeit, wenn "die kinder zu schlimm waren" vom vater bestraft. mit dem gürtel. das musste sein, geschah nicht im zorn. anders "hätten sie es nicht verstanden. das war nur zu ihrem besten, schließlich musste man ihnen beibringen was disziplin ist" wie war das noch gleich? wer nicht hören will muss fühlen.

maßnahme, konsequenz oder auch strafe, wie man es nennt, ist letztendlich egal. wie weit man geht, ist lediglich ein gradueller unterschied. was bleibt, ist die erfahrung, dass ausgerechnet die menschen, die mich lieben sollten, sich nicht liebevoll verhalten. die mich beschützen sollten, mich eben nicht beschützen. die mir statt dessen angst machen, mir körperliche und/oder seelische schmerzen bereiten.

liebe und achtung, das ist mein weg in der erziehung, den ich verusche zu gehen. mehr oder weniger konsequent :) was soll ich sagen, bisher funktioniert das richtig gut. womit ich nicht sagen will, das eine ist besser als das andere. nur das: auf die straflose weise funktioniert es richtig gut :jaja:

:winke:
jackie
 
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