Ich streike....

hexlein

immer da wo´s brennt
AW: Ich streike....

Hmmmm ... ich habe IMMER alles und täglich frisch gekocht. Lange Zeit haben auch beide Mädels alles gegessen. Plus Gemüse, plus Salat etc. Als ich dann krank wurde und kaum noch kochen konnte hat mein Mann das übernommen. Er hatte die "schlechte" Angewohnheit, dass er fast immer für jeden was anderes gemacht hat. Wir haben auch meistens nicht gemeinsam gegessen, weil wir auch zu unterschiedlichen Zeiten heim kamen. UND er hat der Kleinen das Essen oft einfach ins Zimmer gestellt ... DAS war unser AUS ....

Die Kleine braucht für eine Scheibe Brot inzwischen fast ne Stunde, weil sie zwischendurch meint wegrennen zu müssen, zu spielen, zu malen und und und ... sie isst fast nichts "normales" mehr sondern will sich nur noch von Süssigkeiten und Pudding ernähren. Bei ihm war sie nach eineinhalb Stunden und zwei Bissen vom Brot soooooo satt und konnte nicht mehr, bekam dann aber noch einen Joghurt oder einen Pudding und daran hat sie sich satt gegessen ....

Ich hab jetzt (wo ich wieder besser stehen und auch die Küche übernehmen kann) alles wieder an mich gerissen und habe irre schwierigkeiten .... die Kleine isst fast garnichts mehr, MUSS aber immer eine kleine Portion von allem essen. Sie darf gerne rauspicken, aber es wird am Tisch gegessen. Ein Süßi oder einen kleinen Nachtisch gibt es nur, wenn sie ihren Teller leer gegessen hat - sie darf sich selbst die Portionsgröße bestimmen (ausser sie nimmt nur zwei Nudeln, dann wird nachgelegt, dass die Portion mindestens Faustgroß ist) und die muss gegessen werden. Isst sie nichts, dann hat sie noch die chance sich ein Brot zu machen und das zu essen. Ansonsten gibt es NICHTS bis zur nächsten Mahlzeit.

Die Große ist genauso schwierig. Heute mag sie Spaghetti, morgen nicht mehr. Heute sind Linsen ihr Leibgericht, morgen isst sie sie nie wieder. Heute liebt sie Salat, morgen will ich sie damit umbringen. Heute mag sie dies und morgen eben nicht mehr ... dafür dass sie dann übermorgen wieder fragt, wann es das wieder mal gibt ...
Ich mach mir bei ihr keinen Kopf. Schmeckt ihr das Essen nicht, kann sie sich ein Brot machen. Sie ist alt genug. Wenn man auch zu ihrer Schande sagen muss, dass sie es nichtmal schafft, sich Nudeln abzukochen oder etwas auf dem Herd warm zu machen.

Aber gemeinsam am Tisch wird gesessen (sofern es möglich ist).
Es ist allerdings wirklich sehr sehr anstrengend. Ich frage immer am Wochenende, ob Essenswünsche bestehen, sagt keiner was, dann müssen sie damit leben was ich bestimme und koche. Ganz einfach
 

Petri

Miss Marple
AW: Ich streike....

Lustigerweise haben wir im Moment auch mehr Probleme beim Essen als früher. Liegt das vielleicht am Alter :???: Sohnemann läßt momentan mindestens eine Mahlzeit aus. Entweder er frühstückt nicht oder das Abendessen wird weggelassen. Mittagessen gibt´s im KiGa, da hab ich keine Kontrolle, hab aber auch noch nichts von den Erziehern gehört. Die haben nämlich anfangs immer gesagt, dass er gut isst. Ich gehe davon aus, dass er es immer noch tut. Der Gruppenzwang hilft dabei bestimmt ;-)

Dadurch, dass ich arbeite und Söhnchen mittags schon warm isst, koche ich nur am Wochenende. Dann gibt´s auch nur abends warm. Er isst das meiste auch, sagt aber auch oft zu Dingen, die er früher gerne gegessen hat, dass er sie nicht mag. Keine Ahnung. Manchmal isst er trotzdem etwas davon, wenn er gar nicht will, kann er meinetwegen ein Brot, ein Toast oder ein Müsli haben. Extra koche ich nur in Ausnahmefällen, wenn ich z.B. mal was speziell für uns Erwachsene koche, wo ich weiß, dass es nichts ist für den kleinen Mann. Z.B. Kürbissuppe mit Ingwer und Kokosmilch. Dann bekommt er ne Alternative. Aber das kommt eher selten vor.

Heute gibt´s z.B. den Mangold, der in der Bio-Kiste war. Den "verkauf" ich ihm immer als Spinat und das isst er dann. Wird wohl heute ne Lasagne werden und Nudeln gehen zum Glück immer noch gut.
Dann habe ich noch einen Wirsing und da bin ich mir nicht so sicher, ob er das isst :hahaha: Mal abwarten. Ich weiß auch noch nicht so genau, wie ich den verarbeiten werde.

Viel Geduld wünsche ich Dir. Ich hoffe, dass die Phase bald wieder vorbei ist :jaja:
 

Tigerentchen2110

Rollige Erbse
AW: Ich streike....

Hi!


Ich glaub auch fast das es mit dem Alter zusammenhängt, oder sprechen die sich hier ab?? Hier fängt das nämlich auch grad an, wenn auch nicht so massiv, probieren tut er gsd. immer noch fast alles.

Aber grad gestern, ich koch abends weil er im Kiga kein Mittag bekommt, es gab ne Art Thaicurry, Rest von vorgestern, (natürlich mild, wobei ich ihm ne Portion ohne Chilli gegeben hatte und unsseres noch nachgewürzt hab, als er aufgegessen hatte probierte er von uns und fands auch lecker), zugegebenermaßen exotisch aber vorgestern fand das der kleine Mann total lecker. Gestern nur Genöle, magichnich usw. Hmpf. Wir hatten für den Besuch heute Muffins gebacken von dem er unbedingt einen probieren wollte, als ich sagte wenn du wenigstens die hälfte isst kriegst du einen tat er das auch. Aber so richtig gut find ich Bestechung auch nicht.

Naja aber im allgemeinen kann ich nicht klagen, er isst immer noch vielseitig und grade auch Dinge die die meisten Kinder wohl nicht mögen (zb liebt er Oliven, Meeresgetier und Couscoussalat). Ich mach das wie Petra, wenns mal garnix für ihn is oder ich vorher weiß das er es nicht mag kriegt er natürlich was anderes wenn er nur so rummäkelt gibts Brot oder so. Ich versuch ihn (ohne Zwang!) dazu zu bringen wenigstens zu probieren, aber meistens tut er das eh von sich aus (aber auch nicht immer!) und mag viel an GEmüse. Grad heut morgen guckte er sich ein Buch an wo Blumenkohl abgebildet ist und sagte ich soll das mal wieder machen.

Im alten Kiga wos Mittagessen gab wurde er immer gelobt das er alles isst und auch zb ganz viele Obstsorten kennt .



LG Julia
 
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hexlein

immer da wo´s brennt
AW: Ich streike....

Nääää Julia, am Alter liegt das nicht ;) meine sind 7 und 16
Die sprechen sich definitiv ab
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Ich streike....

Meine Erfahrungen mit einem schwierigen Esser (anfangs organisch bedingt, dann aus Gewohnheit):

Null Zwang. Auch nicht 'probier doch mir zuliebe wenigstens'. Das macht Druck. Und mein Kind soll essen, weil es essen mag und nicht, weil ich es will oder es mir einen Gefallen tut damit.
So können auch Essstörungen gefördert werden.

Bei Essen, von dem ich sicher weiß, dass er dass nicht mag, koche ich für ihn extra. Ansonsten kann er sich jederzeit ein Brot machen. Das ist nicht ungesund, ich kann Getreidesorten abwechseln und je nach Belag wertet der das Brot noch zusätzlich auf.
Einen Teller Rohkost auf den Tisch stellen. Meist ist irgendwas dabei, was gemocht (oder neu entdeckt) wird. Das Kind greift viel eher danach, wenn alle das tun, ohne es zu kommentieren a la, schau mal, ICH essse das doch auch.

Ums Essen wird gerne wahnsinnig viel Gewese gemacht. Ich weiß nicht, wieviele Leute sich schon berufen sahen, meinem Sohn bestimmte Dinge näherzubringen. Erfolglos, übrigens.
Wenn er probiert, dann immer, weil er das wollte. Von sich aus.

Wenn man als Mutter oder Vater aber lange in der Küche gestanden hat und das Kind lehnt das Essen ab, dann neigt man dazu, sich verletzt zu fühlen. Abgewertet. Und so baut sich gerne ganz schnell eine ungute Spirale auf.
Was hier auch nicht geht: Essen als Ihhh oder Igittpfui zu bezeichnen. DIR schmeckt das nicht, okay. Andere mögen es aber. Sachlich bei sich zu bleiben, auch für Kinder schon wichtig.

Wenn Essen auf einmal so gar kein Thema mehr ist (und man als Eltern auch nicht mehr das Bedürfnis hat, das Kind da zu maßregeln und zu erziehen, wenn es also wirklich ein neutrales Thema ist), dann ändert sich was. Und selbst wenn das Essverhalten des Kindes in den Augen der Eltern erst mal schwierig bleibt, kehrt immerhin wieder Entspannung ein am Esstisch, weil jeder sein darf, wie er is(s)t. *g*

Dann sind die Machtspielchen vom Tisch. Denn da haben wir als Eltern keinen Einfluss darauf, außer durch Zwang. Und wer will das in letzter Instanz ausführen? Wenn das Kind nicht essen will, dann will es nicht, dann tut es das nicht. Und es hat den Eltern ihre eigene Ohnmacht vor Augen geführt. Kein schönes Gefühl und wie gut, wenn man sich das an dieser Stelle ersparen kann.
 

Su

Das Luder
AW: Ich streike....

like beim Blümchen.

Ich glaube Felix ist ein so guter Esser, weil es genauso bei ihm schon immer gelaufen ist. Wir hatten einfach nicht mehr die Zeit ums Essen ein so großes Gewese zu machen.


Lg
Su
 

Kathi

Dino
AW: Ich streike....

Meine Erfahrungen mit einem schwierigen Esser (anfangs organisch bedingt, dann aus Gewohnheit):

Null Zwang. Auch nicht 'probier doch mir zuliebe wenigstens'. Das macht Druck. Und mein Kind soll essen, weil es essen mag und nicht, weil ich es will oder es mir einen Gefallen tut damit.
So können auch Essstörungen gefördert werden.

Bei Essen, von dem ich sicher weiß, dass er dass nicht mag, koche ich für ihn extra. Ansonsten kann er sich jederzeit ein Brot machen. Das ist nicht ungesund, ich kann Getreidesorten abwechseln und je nach Belag wertet der das Brot noch zusätzlich auf.
Einen Teller Rohkost auf den Tisch stellen. Meist ist irgendwas dabei, was gemocht (oder neu entdeckt) wird. Das Kind greift viel eher danach, wenn alle das tun, ohne es zu kommentieren a la, schau mal, ICH essse das doch auch.

Ums Essen wird gerne wahnsinnig viel Gewese gemacht. Ich weiß nicht, wieviele Leute sich schon berufen sahen, meinem Sohn bestimmte Dinge näherzubringen. Erfolglos, übrigens.
Wenn er probiert, dann immer, weil er das wollte. Von sich aus.

Wenn man als Mutter oder Vater aber lange in der Küche gestanden hat und das Kind lehnt das Essen ab, dann neigt man dazu, sich verletzt zu fühlen. Abgewertet. Und so baut sich gerne ganz schnell eine ungute Spirale auf.
Was hier auch nicht geht: Essen als Ihhh oder Igittpfui zu bezeichnen. DIR schmeckt das nicht, okay. Andere mögen es aber. Sachlich bei sich zu bleiben, auch für Kinder schon wichtig.

Wenn Essen auf einmal so gar kein Thema mehr ist (und man als Eltern auch nicht mehr das Bedürfnis hat, das Kind da zu maßregeln und zu erziehen, wenn es also wirklich ein neutrales Thema ist), dann ändert sich was. Und selbst wenn das Essverhalten des Kindes in den Augen der Eltern erst mal schwierig bleibt, kehrt immerhin wieder Entspannung ein am Esstisch, weil jeder sein darf, wie er is(s)t. *g*

Dann sind die Machtspielchen vom Tisch. Denn da haben wir als Eltern keinen Einfluss darauf, außer durch Zwang. Und wer will das in letzter Instanz ausführen? Wenn das Kind nicht essen will, dann will es nicht, dann tut es das nicht. Und es hat den Eltern ihre eigene Ohnmacht vor Augen geführt. Kein schönes Gefühl und wie gut, wenn man sich das an dieser Stelle ersparen kann.

Gaz dickes *like* .

Das Probieren kommt von alleine. Tim ist auch so ein "ausgesuchter" Esser. Und er ist ein Essenästhet. Schon immer. D.h., er isst z.B. keinen Porree, aber nicht, weils ihm nicht schmeckt, sondern weil das so komisch von der Gabel runterhängt :umfall: . Dabei ist Tim ein Gerne-Esser. Aber eben nur, was er will.

Wir machen keinen Druck und ich habe auch überhaupt kein Problem damit, für ihn und für uns jeweils was anderes zu kochen. Als gekochte GeMüsebeilage mag Tim nur Erbsen oder Mais. Na dann koche ich ihm eben seine geliebten Erbsen, während es für uns das gibt, was wir gerne mögen.

Ich sehe das wie Blümchen: Mit Druck bewirkt man nur, dass mit Essen nichts Schönes verknüpft wird. Essen ist aber was Schönes, es soll Spaß machen und man soll sich aufs Essen freuen.
 
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