Ich mag meinen Hund, wirklich...

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Ich mag meinen Hund, wirklich...

Andrea, da hast du recht zu der Couch gibt es unterschiedliche Auffassungen. Rütter ist z.B. - aber auch je nach Hund - da mittlerweile total von ab. Andere sehen es als no-go. Gerade bei einem Problemhund. Wir haben hier einige Hundetrainer "verballert" - bis ich endgültig kuriert davon wurde, jemandem mit wenig Ahnung viel Geld in den Rachen zu schmeißen. ;-)

O-Ton jedes Trainers: Der Hund muss von der Couch. Fressen nur aus der Hand. Spielzeug weg. Blablabla. Immer dieselbe Leier, Schema F, wie es im Buche steht. Ja, danke, Lesen kann ich. Praktische und individuell zu uns passende Tipps hätte ich passender gefunden. Eine fand z.B. auch dass die Liegeposition ungünstig wäre. Die Liegeposition, die sie dann für uns aussuchte war total praxisuntauglich. Soll ich jedes Mal den Hund von seinem Platz vertreiben, wenn ich an das Regal muss? :piebts:

ICH sehe das Problem nämlich nicht mit der Couch. An sich. Kann mir aber durchaus vorstellen, dass es für das Hundeverhalten förderlich wäre. Aber: Der Hund liegt da und zwar nur auf seiner Decke - er weiß genau, welcher Bereich im zugeteilt ist. Er lässt sich ohne murren und knurren vertreiben, auch vom Kind im Haus. Er akzeptiert auch das "nein", wenn er gerade nicht hoch soll (z.B. weil er sickenass ist). Und ICH habe null Bock und Ambitionen mich zum Kuscheln permanent auf den Boden zu hocken. Ich genieße die Nähe beim Fernsehgucken und die Wärme im Winter (im Sommer weniger) :-D Und so lange er sich an die Regeln hält, darf er hoch. Wenn das heißt, dass erziehungstechnisch dann etwas nicht funktioniert, muss ich damit leben.

ICH sehe auch kein Problem, dass er das Futter im Napf bekommt. Ja, er WEIß, dass er es von uns bekommt und sich nicht selbst jagen kann/muss. Wozu dieses Brimborium mit jedes Stück mit Kommando und nach getaner Arbeit, Fressen muss er sich verdienen. Ja, Leckerlis außer der Reihe muss er sich hier auch verdienen. Ich bin aber morgens viel zu mies gelaunt als alte Morgenmuffelin, um erst mal 20 Minuten Hundetraining zu machen, damit der Wuff alles häpchenweise und aus meiner Hand bekommt.

Wir sind dann irgendwann unseren (meinen :-D ) Weg gegangen und ich finde schon, dass er sich macht. Vielleicht langsamer. Vielleicht nicht so perfekt, wie er sein könnte. Ich will aber auch gar keine perfekte Maschine. Wenn wir die Punkte "Knallgeräusche" und "Verträglichkeit mit anderen Hunden ggf. auch Katzen" noch etwas besser hinbekommen, bin ich glücklich. Mehr muss gar nicht. Ich bin da nicht ganz so perfektionistisch veranlagt.

Salat, das mit der Couch ist so, dass viele glauben, dass es eben nur dem Rudelführer gebührt auf einer erhöhten Position zu liegen. Gerade Hunde mit Dominanz- und/oder Territorialproblem sollten daher auf dem Boden bleiben.

Das Beste war mal eine Trainerin, die mich quasi zum Hund (oder den Hund zum Menschen) machte. Ich wäre seine "Ische" und er müsste auf mich aufpassen, deshalb würde er bei mir nicht weglaufen und bei Männe schon. Ja, nee, is klar. Ich denke schon, dass man das eine oder andere durchaus aus dem Rudelverhalten der Hunde übernehmen kann (wenn es sich gut in den Alltag integrieren lässt, wie z.B. erst essen wir, dann der Hund). Dennoch bin ich der Meinung, dass die Hunde uns zwar schon als ihre Familie und damit ihr Rudel betrachten - aber schlussendlich schon genau wissen, dass wir eben keine Hunde sind. Wieso sollte ich mich wie ein Hund verhalten, wenn ich doch ein Mensch bin? Ich erwarte ja vom Hund auch nicht, dass er sich wie ein Mensch verhält. Ist halt ein Hund.

"Witzig" finde ich auch immer diese Ratschläge, den Hund zur Unterordnung auf den Rücken zu schmeißen. Ja? Soll ich? Blödsinn. Hat jemand schon mal einen Wolf gesehen, der von einem ranghöheren auf den Rücken geschmissen wurde? Nee. Der Untergebene schmeißt sich freiwillig. Das kann doch nur in die Hose gehen, wenn wir Menschen irgendwas hundemutterartiges anwenden. Wir sind keine Hunde und schon gar keine Mutterhunde. Sehe ich jedenfalls so.

Informationen sammeln. Das beste für sich und das umsetzbare raussuchen und viel Bauchgefühl. So fahren wir eigentlich jetzt ganz gut.


Bügeln ist fade. Lass es. Knitterlook ist eh in.

LG
Angela
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Ich mag meinen Hund, wirklich...

Vom Knitterlook kann ich Männe nicht überzeugen.
Ich stimme dir weitgehend in allem zu, vielleicht nicht ganz beim Füttern-aus-der-Hand. Unser Hund hat auch einen Napf, aber er gehorcht viel besser, wenn er hungrig ist, und es war schon eine Überlegung, ihm sein Futter komplett als Belohnung zu verpassen. Aber unserer ist ja auch ein kleiner Hund, da schafft man das schon rein zeitlich besser. :D
Spielzeug hat unser Hund auch gar keines. Weil er nämlich gar nicht spielt! Kein Bällchen, keine Zerrspiele. Lässt er sich einfach nicht zu animieren. Aber schmusen, jederzeit. Und hey, es ist mein Sofa, wenn ich es brauche, fliegt Hund runter. Wo ist das Problem? Er hat seinen Behelfskorb, das ist sein Platz, da will ja auch sonst keiner rein.

So, nu ist Mittag angesagt. Hund wartet eh schon seit 11 Uhr.

Salat
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Ich mag meinen Hund, wirklich...

Angela, letztens war eine Bekannte da, die eine Ausbildung zur Trainerin gemacht hat und meinte, wir sollen gar nicht mehr mit Bällen spielen. Weil das zum einen schädlich für die Zähne ist und zum anderen hat Horst halt das Problem, das er Bälle offenbar nur zum ankauen kennt, nicht zum apportieren oder Fußball spielen. Ich hab jetzt "aus" versucht zu trainieren, geht mit Leckerli gar nicht, nach dem 5. erbricht er. Also nur positive Bestätigung. Und er ist so glücklich mit Ball ... wie könnte ich ihm das nehmen?

Unsere Hunde haben bei uns ihr reguläres Futter noch nie anderes als im Napf bekommen. Inzwischen ist es so, dass die Hunde den Raum verlassen müssen, in dem wir essen. Dafür gibt es einen Befehl, der raumunabhängig eingesetzt wird. Damit gilt er auch in anderen Wohnungen und bei uns je nach Personenzahl eben für Küche oder Wohnzimmer. Futter gibt es nach der Hunderunde und die findet (normalerweise) nach meinem Essen statt ;)

Du, was diese Unterordnungsübung betrifft: Horst hat viele Tage gebraucht bis er mich überhaupt an seinen Bauch ließ zum Kraulen, der hätte eher getobt und gebissen, weil er sich bedroht fühlte, fürchte ich. Cora liegt bevorzugt auf dem Rücken beim Kraulen - aber sie als unterwürfig zu bezeichnen, käme mir nicht in den Sinn. Und das Streicheln auf dem Boden nervt tatsächlich, ist doch Horst kleiner als Cora ... Aber der Pilot verwehrt sich dagegen.
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Ich mag meinen Hund, wirklich...

Vom Knitterlook kann ich Männe nicht überzeugen.

Kannste machen nix. ;-)


Ich stimme dir weitgehend in allem zu, vielleicht nicht ganz beim Füttern-aus-der-Hand. Unser Hund hat auch einen Napf, aber er gehorcht viel besser, wenn er hungrig ist, und es war schon eine Überlegung, ihm sein Futter komplett als Belohnung zu verpassen. Aber unserer ist ja auch ein kleiner Hund, da schafft man das schon rein zeitlich besser. :D

Unser ist nu auch nicht gerade groß. Aber er hat halt immer Hunger. Wirklich immer. Deshalb kann man ihn auch zu jeder Zeit mit Leckerchen bestechen. Da tut es halt keine Not, dass ich morgens mit Glubschaugen mit dem Hund trainiere. Aber das ist ja auch das, was ich sage. Solche Pauschalempfehlungen helfen nicht weiter, weil jede Familie/jeder Hund nun einmal anders ist. Für euch ist es eine gute Lösung. Für uns nervig.


Angela, letztens war eine Bekannte da, die eine Ausbildung zur Trainerin gemacht hat und meinte, wir sollen gar nicht mehr mit Bällen spielen. Weil das zum einen schädlich für die Zähne ist und zum anderen hat Horst halt das Problem, das er Bälle offenbar nur zum ankauen kennt, nicht zum apportieren oder Fußball spielen. Ich hab jetzt "aus" versucht zu trainieren, geht mit Leckerli gar nicht, nach dem 5. erbricht er. Also nur positive Bestätigung. Und er ist so glücklich mit Ball ... wie könnte ich ihm das nehmen?

Kann ich verstehen. Uns wurde ja auch von Zerrspielen abgeraten, wegen der (angeblichen) Dominanz. Aber das ist halt das einzige, was der Hund wirklich gerne spielt. Ball wirfst du zwei Mal, dann ist der uninteressant. Nasenspiele. Na gut, ein bißchen, so lange das Futter nicht ausgeht. Für ihn ist Training auch Spiel und am allerliebsten spielt er mit seinesgleichen. Wir passen schon auf Zähne auf und übertreiben es auch nicht. Aber es ist so schön zu sehen, wie er sich dabei freut - das kann ich ihm auch nicht nehmen. Auf "Aus" reagiert er aber auch, das kann man mit den Zerrspielen ja auch schön üben.


Du, was diese Unterordnungsübung betrifft: Horst hat viele Tage gebraucht bis er mich überhaupt an seinen Bauch ließ zum Kraulen, der hätte eher getobt und gebissen, weil er sich bedroht fühlte, fürchte ich. Cora liegt bevorzugt auf dem Rücken beim Kraulen - aber sie als unterwürfig zu bezeichnen, käme mir nicht in den Sinn.

Eben. Unser Hund legt sich auch auf den Rücken, um gestreichelt zu werden. Und auf dem Rücken liegen heißt nicht zwingend Unterwürfigkeit, da muss der Rest nämlich auch passen. Es kann auch ein auf dem Rücken liegender Hund durchaus noch provozierend sein. Insofern verstehe ich auch diese oft empfohlene "Erziehungsmaßname" gar nicht. Außer, dass man da möglicherweise das Vertrauen zerstört und der Hund ängstlich wird, kann ich mir nicht vorstellen, dass es was bringt. Aber auch da wird es sicherlich Leute geben, die damit erfolgreich sind. Ich käme mir doof dabei vor und auch gemein zum Hund.

Unserer zeigt seine Unterwürfigkeit nämlich noch ganz anders. Der wirft sich nicht auf den Rücken, sondern er kriecht - im Wahrsten Sinne des Wortes - zu Kreuze. Dabei verbiegt er sich so und macht sich so klein, dass er manchmal schon umfällt. :-D Das macht er aber nur bei älteren, selbstbewussten (nicht dominanten) und unkastrierten Rüden. Bevorzugt beim Dackel aus der Nachbarschaft, der ihm gerade mal bis zum Bauch geht. Das sieht zum Schießen aus. :)

Und das Streicheln auf dem Boden nervt tatsächlich, ist doch Horst kleiner als Cora ... Aber der Pilot verwehrt sich dagegen.

Wenn Cora so wuselig ist, kann ich den Piloten gut verstehen. Irgendwie möchte man ja auch schon gemütlich auf der Couch sitzen können. Wenn ich da so ein Wusel flitzen hätte, hätte ich vermutlich auch die Couch gar nicht eingeführt. Aber der Hund liegt neben mir so bewegungslos wie ein Kirschkernkissen. :-D
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Ich mag meinen Hund, wirklich...

Oh, das stillliegen liegt der Cora gar nicht so, wenns um kraulen geht. Die will immer bestimmen, wo und wie ich zu streicheln habe, da kann ich aber stur sein ;)

Horst ist auch ein Kirschkernkissen.

Zähne sind bei Horst eh ein großes Thema, gerade machen wir Zahnputztraining. Der Ball bleibt trotzdem und Zerrspiele mag er auch. Er spielt aber eh nicht so viel. An dem ist ne Katze verloren gegangen. Wenn ich heimkomme und ihn streichel knurrt er genüßlich vor sich hin ... wie ein schnurrender Kater *lach*
 

MamaLu

Gerade reingestolpert
AW: Ich mag meinen Hund, wirklich...

...aber es gibt Tage, da treibt er mich zum Wahnsinn.

Z. B. muss ich gerade den Rechner eines Kindes neuinstallieren. Der steht im Nebenraum. Also stehe ich auf, gehe rüber, tippse was ein, was gerade nötig ist, gehe zurück zu meinem Rechner, gehe wieder nach vorne usw usf.
Und der Hund? Folgt mir mit gefühlten 5 sec Abstand.
Kommt nach vorne, legt sich neben den Bürostuhl. Schaut mir nach, wenn ich zurück gehe. Seufzt, kommt nach.
Legt sich unter meinen Schreibtisch (auch doof, da sollen meine Füße hin). Seufzt.
Merkt, dass ich gerade wieder vorne bin. Steht auf, will sich hinlegen, da bin ich schon wieder fertig. Hund hechtet wieder hoch, kommt mit nach hinten.

HimmelA**undNähgerät, kann der nicht liegenbleiben? Ich bin nur wenige Sekunden woanders!
Und ja, ich hab ihn jetzt barsch auf seinen Platz geschickt. Obwohl ihm das Herz brach und er starb. Da ist er dann auch ca. 30 min geblieben. Jetzt rückt er schon wieder millimeterweise unter den Schreibtisch.

ARGL!

Salat

Mir scheint es so als sei der Hund ganz schön fokussiert auf dich. Kann das sein? Oder ihm ist langweilig, weil er nicht genug gefordert und gefördert wird. Sei mir bitte nicht böse, wegen der Aussage, ist nur eine Vermutung! Hunde sind halt anstrengend, wenn sie nicht das bekommen, was sie eigentlich benötigen.

Was ist dein Hund denn für eine Rasse?!
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Ich mag meinen Hund, wirklich...

Hi MamaLu,
ich denke, bevor ich hier zigfach widerkäue, was schon gesagt wurde, erwarte ich einfach von dir die Zuvorkommenheit, die vorigen vier Seiten Text nachzulesen, okay?

Salat
 
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